Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 104

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (104. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Ernst Vlcek schrieb das DK-Exposé 128 für seinen Wiener Autorenkollegen Kurt Luif, der den sechzehnten Teil des Malkuth-Zyklus verfassen durfte. - Viel Spaß beim Lesen…


128SOHN DER RATTEN
Dämonenkiller 128
Schauplatz: Januswelt – Nowosibirsk
Zeit: Neujahr
Autor: Luif-Davenport
Termin: 27.10.76

Titelbild: Beschreibung Fr. Illfeld:
Es zeigt einen Rattenmann mit scheußlichen Nagezähnen und einer rattenpfotenähnlichen Hand. Im Hintergrund ein Totenkopf mit vier langen Reißzähnen im Oberkiefer und zwei spitzen Hörnern auf der Stirn.
Fotokopie geht an Autor!

1. Handlungsebene:
Wissenschaftsstadt von Nowosibirsk, wo auch schon band 116 teil­weise spielte. Ostrander/Schröder: PSI kann dem Autor als Lektüre empfohlen und auch geliehen werden.
Dunja Dimitrow ist eine Suggestologin, beschäftigt sich also mit Hypnose und Suggestion. Sie hat eine gefestigte Position im PSI-Zentrum. Doch seit Mitte Dezember (Beginn Band 125) macht sie eine Krise durch. Damals wurde sie durch den Ys-Spiegel zu einem von Dorians vier Medien. Er hat sie zwar noch nicht abberufen, doch trotzdem bekommt sie in ihren Träumen einiges von seinen Erlebnissen und Eindrücke der Januswelt mit.
Bisher hat sie diese Träume noch nicht gemeldet. Zum Teil aus Angst, in eine Irrenanstalt eingewiesen zu werden, zum anderen besteht eine von Dorian erwirkte Hemmung. Diese könnte sie zwar überwinden, sie will jedoch auf eigene Faust diesem Phänomen auf die Spur kommen.
In ihrem neusten Traum erlebt sie mit, wie Dorian, Coco und Olivaro den Berg der Berge erreichen. Die Namen der drei Personen sind ihr geläufig. Sie spricht sie im Schlaf aus, weiß nicht, daß der KGB bereits mißtrauisch wurde und Abhörgeräte in ihrem Zimmer installierte.
Dunja erlebt folgende Szene der Januswelt mit:
Am Berg der Berge - eine kilometerhohe Gehirnmasse – werden unsere drei Helden von einer Horde von Schreckensgestalten überfallen werden. Rattenmenschen, die sich von den Abfällen und dem Unrat ernähren, der gelegentlich (durch die magische Wechselwirkung) von der Erde nach Malkuth kommt. Es sind feige Mieslinge, doch in der Masse fühlen sie sich stark genug, um unsere Helden zu über­fallen. Außerdem hat ihr Anführer - der Titelbildmann - den Befehl dazu gegeben. Dieser Sohn der  Ratten oder Trigemus, wie er sich auch nennt trägt den Totenschädel vom Titelbild mit sich herum.
Dunja sieht noch das Handgemenge mit an, dann erwacht sie schlagartig: ihr Meister Dorian hat einen Notruf ausgestoßen, sie ist gezwungen, etwas zu seiner Unterstützung zu unternehmen.
Da ihr der DK keinen speziellen Auftrag gegeben hat, fragt sich Dunja, was nun zu tun sei. Verzweifelt macht sie sich auf den Weg zu den Probanden in der Quarantänestation. Diese Probanden sind spezielle Fälle, zwar parapsychisch begabt, jedoch PSI­-gestört: sie können ihre Fähigkeiten nicht kontrollieren. Als Dunja unter ihnen ist, spielt, sie Animateur und peitscht sie auf. Die Probanden drehen durch, verschiedene parapsychische Phänomene treten auf, Gegenstände verformen sich, Wände zerfließen förmlich etc.

2. Handlungsebene:
Dunjas Maßnahme hat auf der Januswelt zur Folge, daß sich die entarteten PSI-Ströme gegen das Rattenmenschenvolk richtet. Sie beginnen sich wie Rasende zu gebärden. Trigemus, Sohn der Ratten muß Fersengeld geben, schwört jedoch, daß er wiederkommen wird. Und dabei gibt er einen verzerrten und verballhornten Spruch aus der tabula smaragdina von sich, etwa: Ich bin die Schwärzeste aller Kräfte, durch mich wird das Licht zur Dunkelheit, ich durchdringe alles Feine und mache es grob - oder so ähnlich.
Unsere Helden fragen sich - entsetzt - zwangsläufig, ob dieser Trigemus nicht etwa der Psycho des Hermes Trismegistos ist, sein Name klingt ähnlich, wenn auch verzerrt.
Aber vorerst bekommen sie darauf keine Antwort, denn der Sohn der Ratten nimmt Reißaus.
Dafür gibt ihnen Olivaro einige Antworten. Er sagt (Datenexposé) daß der Berg der Berge aus der Gehirnmasse der neun Wesenheiten von Malkuth bestehe. Deshalb seien hier die magischen Strömungen besonders stark.
Unsere Helden bekommen davon eine Kostprobe. Die Kräfte zerren an ihnen, sie glauben, daß es sie zerreißt, Alpdrücken, Alpträume sind die Folge... Und für einen Moment glaubt Dorian, daß Phillip, der Hermaphrodit auf sie herunterschaut, ätherisch lächelt, sein Gesicht nimmt den ganzen Himmel ein...
Dann werden sie schlagartig erlöst.
Mit Olivaro ist eine Veränderung vor sich gegangen. Nicht, daß er Symptome irgendeiner Beeinflussung zeigt. Nein, er ist nur nicht mehr der Januskopf, der seinen Kopf nicht mehr wenden kann und der seine Fähigkeiten verloren hat. Er hat sie auch nicht wieder zurückgewonnen, nur... Er strotzt förmlich vor Selbstsicher­heit. Er fühlt sich stark, als könne er die Welt aus den Angeln heben. Und er sagt: An meiner Seite habt ihr nichts zu befürchten, Freunde.
Und tatsächlich, die magisch-magnetischen Kraftfelder können ihnen nichts mehr anhaben. Um sie ist das Chaos, wird gestorben und getötet, findet ein erbarmungsloser Überlebenskampf statt, schlagen mörderische Blitze ein - doch sie bleiben davon verschont, als bildete sich in Olivaros Gegenwart ein schützender Korridor.
Coco und Dorian ahnen, daß sie nun bald Olivaros Geheimnis erfahren werden. Welche Rolle spielt er? Fast möchte man meinen, er sei der wahre Herrscher der Januswelt. Es sieht auch so aus, als werde am Berg der Berge für ihn der rote Teppich ausgelegt...
Unsere Freunde machen einige Entdeckungen. Sie sehen uralt wirkende Janusköpfe, die ebenfalls den Berg erklimmen und wie Olivaro von den magischen Einflüssen verschont bleiben. Olivaro erklärt, daß sie zum Berg kommen, um hier zu sterben und in die Große Mutter einzugehen. Es fällt ihm sichtlich schwer, den Namen der Großen Mutter auszusprechen, aber er tut es mit Ehrfurcht.
Kommt etwa auch Olivaro hierher, um zu sterben und...?
Da empfängt Dorian einen Hilfeschrei seines Mediums Dunja.

1. Handlungsebene:
Dunja wird für ihr Treiben in der Quarantänestation zur Rechenschaft gezogen. Man spielt ihr auch das Tonband vor, auf dem sich die Worte befinden, die sie im Schlaf gesprochen hat. Man fragt sie, was die Namen Coco, Dorian und Olivaro zu bedeuten haben. Sind das etwa ihre dämonischen Auftraggeber?
Plötzlich wandeln sich jedoch die Verhörmethoden, als zwei neue Männer hinzukommen. Der eine ist ein Ausländer, spricht nur Englisch und heißt Abi Flindt, der andere ist Genosse Kiwibin, den Dunja schon öfter hier gesehen hat. Die beiden sind ganz aufgeregt, als sie die Namen des DK und seiner Gefährten hören, verständlicherweise wollen sie alles über sie wissen.
Doch Dunja glaubt ihren Beteuerungen nicht, daß sie Freunde ihres Gebieters sind, weigert sich, Auskünfte zu geben. Da macht der KGB kurzen Prozeß und unterzieht sie - obwohl Kiwibin und Abi protestieren - einem Verhör unter dem Lügendetektor.
Dunja schickt einen verzweifelten Hilferuf aus...

2. Handlungsebene:
... den der DK vernimmt. Als er von Dunja hört, daß Abi und Kiwibin bei ihr sind, befiehlt er ihr, ihnen alles zu erzählen.
Gleichzeitig trägt er ihr auf, Kiwibin dazu zu bewegen, daß er seinen Einfluß geltend macht, damit Dunja mit allen gewünschten PSI-Probanden experimentieren kann - mit dem Effekt, daß ihm auf der Januswelt geholfen wird.
Dies beliebig ausschlachten. Situationen schildern, in denen unsere Freunde in Gefahr geraten und Dunja auf der Erde PSI-­begabte Versuchspersonen einspannt, die die Feinde auf der Janus­welt in die Flucht schlagen.
Wohlgemerkt: Olivaro scheint einen Schutz gegen alle magischen Einflüsse zu besitzen, doch auf die wilden Monsterhorden hat das keinen Einfluß. Im Gegenteil, sie werden nur noch angelockt, weil sie wittern, daß sie hier in Sicherheit sind.
Da taucht wieder der Rattenmann Trigemus auf. Dorian unter­nimmt nichts gegen ihn. Im Gegenteil, er will sich mit ihm verbünden, um ihn auszufragen. Trigemus und seine Rattenmenschen halten nur wenig davon. Sie versuchen, Dorian den Garaus zu machen. Wie muß dieser Rattenmann den DK hassen. Doch mit Dunjas Hilfe kann Dorian die Anschläge abwehren - und er macht Trigemus, der immer seine verzerrten HT-Sprüche klopft - zu seinem Gefangenen.
Trigemus ist tatsächlich ein Psycho. Und er erklärt stolz, daß er der erste Psycho der neuen Generation sei. Er ist uralt. Alle Psychos, die vor ihm da waren, hatten nicht den Bruchteil seiner Schlauheit und seiner Bösartigkeit. Trigemus bezeichnet sich als etwas Besonderes, nur deshalb konnte er in dieser Hölle über­leben.
Dorian kommt immer mehr zu dem Entschluß, daß der Rattenmann der Psycho des Dreimalgrößten ist. Also muß Hermes Trismegistos leben! Denn wäre er tot, gäbe es auch seinen Psycho nicht mehr. Dorian erfährt aber auch, daß Trigemus erst lange nach Ys entstan­den, sein konnte. Etwa zu jener Zeit, als Unga einsam durch Indien wanderte. Also 8. Jahrhundert nach Christi? Diese Entdeckungen erregen den DK - was für Perspektiven das eröffnet! - und er vernachlässigt Olivaro etwas, dem das nur recht ist.
Trigemus gibt bald eine Kostprobe seines Könnens.
Man befindet sich bereits auf halber Höhe des Berges der Berge, als sich unseren Helden eine Phalanx von Janusköpfen ent­gegenstellt.
Sie sagen klipp und klar aus, daß sie nicht wollen, daß der Ys-Spiegel seiner Bestimmung zurückgegeben wird. Und Olivaro interpretiert es so, wie im Datenexpose festgehalten:
Diese Janusköpfe sind in Wirklichkeit entartet. Sie wurden im Chaos geboren, von einer unfähigen Großen Mutter. (Olivaro bringt das Wort nur mühevoll aber ehrfürchtig über die Lippen) Wenn sich die Zustände normalisieren, eine neue, progressive Generation von Janusköpfen heranwächst, müssen sie um ihre Existenz und Macht bangen. Deshalb dürfen sie es einfach nicht zulassen, daß der Ys-Spiegel seine frühere Bestimmung zufällt.!!
Dabei hat Dorian noch gar nicht zugesagt, daß er das tun würde. Er kann sich auch nicht festlegen, dafür hat er zu wenig Informationen!!!
Also kämpfen diese Janusköpfe - Dege (Band 125) ist ihr Anführer - mit allen Mitteln, um den Status quo zu erhalten. Der Status quo ante wäre ihr Verhängnis.
Nun bewährt sich Trigemus. Und es wird klar, warum er den Totenschädel mit den Hörnern bei sich hat. Wir sagten aus, daß die Ratten-Psychos feige und kriecherisch sind. Das aber nur in Bezug auf die Monstren der Januswelt, vor diesen haben sie Respekt. Aber die Januskämpfe bekämpfen sie mit mörderischer Wut. Und Trigemus hat eine wirkungsvolle Waffe gegen sie. Den gehörnten Totenschädel. Er schickt ihn auf die Reise, und dieser stürzt sich auf Deges Janusköpfe, zerfleischt sie mit seinem furchtbaren Gebiß.
Ebenso stürzt sich die Meute der Rattenmenschen auf die Janus­köpfe, ohne Rücksicht auf Verluste. Warum dieser selbstmörderisch Haß auf die Janusköpfe?
Nach beendetem Kampf kann Trigemus auf diese Frage keine Antwort geben. Aber ist es ein psychologischer Moment? Trigemus sagt aus, daß der gehörnte Totenschädel von einem Januskopf stamme. Von einem besonderen Januskopf, der von der Großen Mutter ausge­schickt worden war, um alle entarteten Janusköpfe zu töten. Und entartet sind alle... Doch lange konnte der Gehörnte nicht wirken, denn Trigemus besiegte ihn. Nun fühle er sich mächtiger als alle Janusköpfe, weil er den Superjanuskopf besiegt hat.
Als Olivaro das hört, dreht er fast durch. Er bejammert den Tod des Gehörnten, dener auch Bruder nennt. Als Trigemus den ge­hörnten Totenschädel auf 0livaro  hetzen will, tut er diesem nichts an, obwohl er sonst alle Janusköpfe meuchelt. Zwar schwebt der gehörnte Schädel auf Olivaro zu, doch als dieser ihn zärtlich berührt, löst er sich in Nichts auf. Er ist endgültig in die Große Mutter eingegangen.
Olivaro hätte Trigemus auf der Stelle getötet, hätte sich Dorian nicht dazwischen gestellt. Er sagt: So ein Abschaum der Rattenmann auch ist, er könne ihnen vielleicht noch wertvolle Dienste erweisen.
Man macht sich wieder auf den Aufstieg. Und dann erreicht man das Ziel. Die Große Mutter. Den Tempel, wo einst der Ys-Spiegel untergebracht war und für Ordnung auf Malkuth sorgte.

1. Handlungsebene:
Dunja fühlt sich zu Abi hingezogen. Doch Abi erwidert ihre Gefühle nicht. Zu stark ist noch das Erlebnis von Neljas Tod in seiner Erinnerung. Seine Gedanken aufzeigen, oder er verrät Dunja seine Beweggründe. Er darf nicht lieben, denn es hat den Anschein, daß ein Fluch auf ihm liege. Kaum liebt er eine Frau, schon liegt der Schatten des Todes über ihr und sie stirbt eines grausamen Todes.

Achtung: Wir deuten hier etwas an, was in späteren Bänden stärker zum Ausdruck kommen soll. Bisher hat Abi durch Dämonen seine Frau (in den Flitterwochen) und Nelja verloren. So alle zehn Bände werden wir weitere Lieben von ihm sterben lassen. Denn was Abi vermutet, und was keiner seiner Freunde weiß; auf ihm liegt tatsächlich ein Fluch. Jede Frau, die sich in ihn verliebt, muß sterben. Einer der späteren Bände wird aufzeigen, wie es zu diesem Fluch gekommen ist und wer ihn ausgesprochen hat. Jetzt würde das Thema nach nicht genügend hergeben. Abi muß noch eine Weile leiden.
Gemeinsam mit Kiwibin und Abi verfolgt Dunja den Weg des DK und seiner Gefährten. Das kann der Autor beliebig effektvoll schildern. Als sie ganz nahe sind, bietet sich Dunja Abi zum Kuß, fast überwältigt ihn das Verlangen, aber er wendet sich ab. Er muß auf sie verzichten, auch wenn er ihre Gefühle verletzt. Alles andere wäre verantwortungslos.
Dunja schreit plötzlich auf. Sie weiß nicht, daß es sich um die Große Mutter handelt, als Olivaro Coco und Dorian zu einem abscheulich, häßlichen, zuckenden, pulsierenden Gebilde führt, in dem sich immer irgendwelche Öffnungen auftun. Dies ist das Äußere der Großen Mutter. Das Innere, wo die Janusköpfe geboren werden (Datenexposé) darf kein Lebender schauen.

Achtung: Wir sagen auch nur aus, daß das Innere der Mutter unbeschreib­lich und fremdartig und phantastisch ist. Und eben deshalb be­schreiben wir es nicht. Anders wäre es geschmacklos, ja, geradezu obszön. Denn wir müssen bedenken, daß die innere Mutter den Zeugungsakt und die Geburt vollzieht. Und sollen wir etwa beschreiben, wie die Zeugung vor sich geht?
Wir wollen diskret sein.
Dunja mißdeutet die Situation also. Sie glaubt, ihr Gebieter gerät in Gefahr, und ohne daß er ihr den Befehl dazu gegeben hätte, schaltet sie die PSI-Probanden ein. Diese strahlen ihre zerstöre­rischen Fähigkeiten über den Ys-Spiegel zur Januswelt ab und beginnen ein Vernichtungswerk an der Großen Mutter.

2. Handlungsebene:
Olivaro ist außer sich, als er sieht, wie sich auf der Großen Mutter plötzlich Krankheitsherde bilden. Eiterbeulen Platzen, riesige Zellkomplexe sterben ab... Das hat zur Folge, daß sich die Große Mutter - Selbsterhaltungstrieb - zur Wehr setzt und gegen unsere Helden vorgeht.
Olivaro beschwört Dorian, sein Medium zurückzupfeifen. Dorian tut es - Dunja erkennt zerknirscht, daß sie einen Fehler begangen hat. Um weitere Zwischenfälle zu verhindern, entläßt Dorian das Medium aus seiner Gewalt.
Aber es ist bereits zu spät. Die Große Mutter scheint dem Irrsinn verfallen. Sie gebiert immer schrecklichere Ungeheuer. Olivaro sieht in seiner Verzweiflung nur noch einen Ausweg.
Dorian muß den Ys-Spiegel an seinen Platz zurückgeben.
Dann wird sich die Große Mutter konsolidieren, sie wird völlig ge­heilt, ebenso wie der Berg der Berge - der ja aus den (freiliegenden) Gehirnen: der neun Wesenheiten besteht - und die Ordnung wird nach und nach auf Malkuth wiederhergestellt.
Und hier irgendwo soll der Autor Olivaros Geschichte unterbrin­gen. Er kann sie Coco erzählen, während Dorian allein in den Tempel (aus organischer Materie geht - irgendwie ist es so, als beträte Dorian eine riesige Vagina, doch das wollen wir nicht deutlich sagen, eigentlich überhaupt nicht!) geht.
Vor nahezu 1200 Jahren nahm die Plage der Psychos auf der Januswelt überhand. Es tauchten die Ratten-Psychos auf, die zäher und bösartig waren als jene Psychos, die vorher von Menschen erzeugt worden waren.
In einem ihrer lichten Augenblicke, erschuf die Große Mutter einen besonderen Januskopf (nur jeder 1000ste, den sie gebiert, ist normal - und dennoch degeneriert): nämlich Olivaro. In Ihrer Erinnerung tauchte der Ys-Spiegel auf, der vor langer Zeit ver­schollen war, in die andere Existenzebene (Erde) abwanderte. Nicht einmal die Große Mutter erinnert sich mehr, ob er gestohlen wurde oder wie er sonst abhanden kam.
Jedenfalls erschuf sie Olivaro, einen Januskopf vom alten Schlag. Und sie schickte ihn mit einem Auftrag los: Hole den (Ys-)Spiegel zurück. Doch das durften die degenerierten Janusköpfe nicht erfahren, und um sich nicht zu verraten, war sich nicht einmal Olivaro seines Auftrages bewußt. Wenn er eine Spur des Ys-Spiegels finden würde, würde eine Glocke in seinem Geist anschlagen – und er würde die Spur verfolgen. Er würde aber auch vorsichtig ans Werk gehen, denn wenn jemand erfuhr, daß er hinter dem Ys-Spiegel her war, so würde sich dessen Beschaffung nur erschweren.
Es wurde so gedreht, daß Olivaro von seinen ahnungslosen Artgenossen zur Erde geschickt wurde. Er sollte herausfinden, woher denn die Psycho-Plage komme.
Auf der Erde ging er zuerst daran, seine Macht auszubauen, mischte sich unter die Dämonen, distanzierte sich aber weitgehend von ihnen. Irgendwann fand er die Spur des Hermon und späteren Hermes Trismegistos. Legenden und Sagen schienen darauf hinzuweisen, daß Hermon einst den Ys-Spiegel besessen hatte.
Und dann wurde Olivaro die Rechte Hand Asmodis. Er erfuhr von dem damaligen Fürsten der Finsternis (Band 81), daß er auf seiner Teufelsinsel die Mumie des Hermes Trismegistos versteckt habe. Da unternahm Olivaro vor hundert Jahren den Versuch, die Mumie zu rauben, um durch Beschwörung das Versteck des Ys‑Spiegels zu erfahren. Doch die Mumie versklavte die Diebe (Ehepaar aus Band 81) und konnte über hundert Jahre lang versteckt bleiben.
Hätte Olivaro damals gewußt, daß der aufgebahrte Steinzeit­mensch (Unga) der Diener des HT war, hätte er ihn sich vorgenommen.
Doch bekanntlich sagte Asmodi Olivaro gegenüber aus, daß er Unga als Wächter der Mumie eingesetzt habe.

Autoreninformation: HT hat es so gedreht, damit Asmodi das glaubt. Inzwischen wissen wir, daß es nur ein Ablenkungsmanöver war, denn es kann sich nicht um HTs Mumie gehandelt haben, wenn er lebt. HT wollte einfach für tot gelten.
Und wo hält er sich auf?

Die Große Mutter beruhigt sich. Dorian kommt aus dem Vagina-Tempel zurück. Irgendwie fühlt er sich erleichtert, daß er den Ys-Spiegel abgelegt hat.
Nun kann Friede auf die Januswelt zurückkehren.
Olivaro meint, der Kampf der Degenerierten gegen die neue Genration werde noch lange währen, aber auch er sieht zuversicht­lich in die Zukunft.
Dorians Problem ist es, zur Erde zurückzukehren. Doch Olivaro sieht da kein Problem. Immerhin bestehen zwischen Dorian und dem Ys-Spiegel starke Bande, die nur der Tod trennen kann. Und Dorian kann mit bloßem Wunschdenken über den Spiegel an den Ort seiner Wahl überwechseln. Ihr könnt Malkuth jederzeit verlassen, sagt Olivaro sinngemäßt.
Wieso, wundert sich Coco, kommst du nicht mit?
Vielleicht statte ich euch schon bald einen Besuch ab. Doch vorerst ist mein Platz hier. Ich muß det Großen Mutter beistehen. Auf Olivaro wartet eine harte Arbeit.

Achtung: Olivaro aber andeuten lassen, daß er Dorian jederzeit zu Hilfe kommen wird, wenn er ihn braucht (Autoreninformation: Olivaro wird schon im nächsten Band aus eigenem Antrieb kommen. Wir narren den Leser nur ein wenig).

Dorian und Coco gehen auf den Tempel zu. Da taucht der Rattenmann Trigemus auf, hinter ihm eine Meute von Verfolgern. Olivaro will ein Exempel statuieren und ihn killen lassen.
Doch der DK bittet um sein Leben. Er will aus einem bestimmten Grund (Sentimentalität HT gegenüber? Oder will er von seinem Psycho sein Versteck erfahren?) den Psycho mit zur Erde nehmen. Olivaro erfüllt ihm den Wunsch.
Dorian auch noch aussagen lassen, er weiß schon, wohin er den Psycho bringt: Nämlich in die Bastion des Padma.
Dort wird im nächsten Band auch die Entscheidung fallen.
Dorian hat noch einmal einen Gedankenkontakt mit dem Medium Dunja. Er verlangt, daß sie Abi und Kiwibin ausrichtet, daß er und Coco Okay seien. Abi könne nach Castillo Basajaun zurückkehren.
Den Roman damit beenden, wie Dorian und Coco im Tempel verschwinden. Das Innere bitte nicht schildern.
Olivaro bleibt zurück. Der Ratten-Psycho des HT trottet willig mit: Er ist froh, dieser Hölle zu entrinnen.

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Ringo Hienstorfer 2015-03-04 17:11
Sehr interessant, was das Expose über Abi Flindt aussagt.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles