Oliver Fröhlich - Der Neue im Perryversum
Der Neue im Perryversum
Oliver Fröhlich
Über John Sinclair kam er, wie er selbst schreibt, zu Stephen King und Clive Barker. Science Fiction gab es in seiner Jugend eher als Fernsehformat, Raumschiff Enterprise oder Mondbasis Alpha sind da zu nennen.
Perry Rhodan gehörte damals jedenfalls nicht zu seiner Lektüre.
Und auch seine Anfänge als Autor gehörten dem Grusel. Über die Zauberspiegelserie Der Hüter ging es 2009 zu Professor Zamorra und Dorian Hunter. Damals hatte er noch keine Pläne in Richtung Science Fiction. Jedenfalls verriet er dem Zauberspiegel in seinem ersten Interview nichts darüber.
Erst im Jahre 2010 gab es erste Schritte in diese Richtung. Mit Band 267 legte er im April den ersten von inzwischen 12 Romanen für Basteis Genremix aus Grusel, Fantasy, Science Fiction und Abenteuer vor.
Und schon im Dezember folgte zu meiner Überraschung sein erstes Atlan-TB "Taucher im Lavastrom". Perry Rhodan, Atlan und Ronald Tekener agieren im Einsatz auf einer von terranischen Kolonisten besiedelten Welt. Damals sagte er in einem Interview für den Zauberspiegel dazu:
"[...] ich [bin] nicht so vermessen zu glauben, dass die Redaktion von Perry Rhodan und Atlan nur auf jemanden wie mich gewartet hat. Ich bin halt einfach einer, den man mal ausprobieren wollte."
Und er war damals nach eigenen Angaben noch etwas unsicher:
"Mir ging schon etwas die Muffe, schon alleine wegen des Umfangs. Etwas in dieser Länge hatte ich zuvor noch nie geschrieben."
Und tatsächlich sah es zunächst so aus, als wenn es beim einmaligen Ausprobieren bleiben sollte. 2011 und 2012 gab es keine weiteren Titel für "die größte Science-Fiction-Serie-der-Welt" aus seiner Feder.
Dafür holte ihn Manfred Weinland bei Bad Earth ins Boot. 2011 verfasste er den Band 27 "Welt der Welten" für die HC-Serie. Im Jahre 2012 schrieb Oliver Fröhlich dann die Schlusstrilogie für die Miniserie "2012 - Das Jahr der Apokalypse" von Bastei. Dort gab es auch etliche Science Fiction Elemente.
Die Beiträge gefielen der PR-Redaktion offenbar, denn 2013 durfte Oliver Fröhlich auch einen Gastroman für die Erstauflage schreiben, also einen "echten Rhodan". Dieser hat Terrania und die Venus als Handlungsschauplätze. Ein Team von Elite-Raumsoldaten, darunter ein Oxtorner und ein Swoon, erstürmt ein Linguidenraumschiff und Gucky befasst sich mit dem Techno-Mahdi.
Und jetzt mit Band 2768 "Der Unglücksplanet" stößt Oliver Fröhlich als richtiger Teamautor zur Serie. Diesmal spielen Perry Rhodan und Reginald Bull eine wichtige Rolle. Schauplatz ist eine ferne Galaxie.
Angekündigt ist bereits ein weiterer Roman, Band 2775 "Planet der Kelosker", der am 24. Oktober erscheinen soll. Die Kelosker waren seinerzeit ein Volk des Konzils der Sieben. Mal sehen, wie sich der Autor in der Erstauflage weiter entwickelt. Beim Interview zum Atlantaschenbuch hatte er noch davon gesprochen, sich nicht auf die Unsterblichen zu konzentrieren, sondern neue bislang unbekannte Charaktere zu beleuchten. Aber das ist inzwischen ein paar Jahre her. Erst 2013 ging es wieder ins Perryversum. Wie etliche andere neue Autoren schrieb er für Perry-Rhodan-Neo. Der Einstiegsroman hieß "Planet der Seelenfälscher". Perry Rhodan, Crest, Belinkhar und Iwan Goratschin im Großen Imperium als Patienten in der Sterbehilfeklinik Himmelstor. Immerhin drei Romane konnte er inzwischen für die Taschenheftserie beisteuern. "Artheks vergessene Kinder" schildert weitere Abenteuer von Perry Rhodan, aber auch das Auftauchen von Ernst Ellert. "Die entfernte Stadt" schließlich handelt von Atlans Aktivitäten in der Himmelstadt Gath'Etset'Moas.
Mit Oliver Fröhlich hat die PR-Mannschaft einen guten Autoren gewonnen, der sicher eine Bereicherung für die Serie sein wird. Aber wo es Licht gibt, da ist auch Schatten. Ich persönlich finde es sehr schade, dass er schon seit einiger Zeit keine Romane mehr für Professor Zamorra geschrieben hat. Ich sehe da einen Zusammenhang mit seinem neuen Betätigungsfeld. Gespannt bin ich, wieviel von seiner bei Zamorra an den Tag gelegten Kreativität der Autor bei Perry Rhodan einbringen darf. Zur Erinnerung beim Professor konnte er einen eigenen mehrbändigen Handlungsstrang um den Erbfolger gestalten. Ist so etwas im Perryversum denkbar und ... vorgesehen?
Übersicht über die bisherigen SF-Romane:
Neue Horror-Romane der letzten beiden Jahre:
Mehr über Oliver Fröhlich findet man hier:
Kommentare
Vielen Dank für diesen Exkurs in Sachen Oliver Fröhlich.
Wenn ich bedenke, dass wir mal beim Hüter zusammen geschrieben habe und er jetzt im Perryversum mitmacht, da wird mir ganz warm ums Herz.
Ich gönne ihm diesen Erfolg von Herzen!
Wie du selbst bemerkst, wurde bei seinem Aufstieg zum SF-Autor Zamorra und das Gruselgenre vergessen. So sehr ich mir wünschte, dass OF mal wieder einen durchdachten Zamorra schreiben würde, erkenne ich doch an, dass sein Ausstoß als nebenberuflicher Autor gewissen Einschränkungen unterworfen ist.
Aber man soll nie nie sagen!
Gerade in „Maddrax“ hat OF immer mal wieder Grusel eingebracht, und wer weiss, gerade im Perryversum ist nicht alles eitel Sonnenschein. Da könnte die Exporedaktion mal auf seine Stärken hin etwas in die Wege leiten.
Wir sind auf jeden Fall gespannt über die Weiterentwicklung von OF und was sich in Zukunft noch alles für guter Lesestoff ergibt.