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Vom Vampyr zum Positronenhirn. Alte phantastische Literatur im Verbrauchertest: Teil 20: Robert J. Hogan: Die Fledermaus-Staffel (1933)

Vom Vampyr zum Positronenhirn. Alte phantastische Literatur im VerbrauchertestTeil 20:
Robert J. Hogan: Die Fledermaus-Staffel
(1933)

Deutschfeindliche Science fiction gab es nach der Gründung und dem Erstarken des Deutschen Reiches 1871 wie Sand am Meer. Invasionsromane und germanophobische Dystopien schossen wie Pilze aus dem Boden. Das war nicht immer schmeichelhaft für uns Deutsche. Kein Wunder, dass vieles unübersetzt blieb.


Wie etwa die an Absurdität kaum zu überbietenden Romane Robert J. Hogans.

Eine Ausgabe G8Nun ja, gerechterweise muss man sagen, dass die Meisterwerke deutschfeindlicher Alpträume tatsächlich auf deutsch vorliegen. Dem Kenner solcher Literatur mögen noch weitere einfallen, aber ich nenne hier mal die für mich zentralen Werke: Saki's Invasionsroman „Als Wilhelm kam“, H.G. Wells „Luftkrieg“ und natürlich, Mutter all dieser Konstrukte, Jules Vernes unsterbliche „500 Millionen der Begum“, ein Roman, in dem eine deutsche Supermetropole, sinnigerweise „Stahlstadt“ genannt, eine zentrale Rolle spielt.

Und ebenfalls gerechterweise muss eingeräumt werden, dass es von Leserseite aus vielleicht allzu unbescheiden ist, nun zu fordern, dass auch der Bodensatz, der eindeutige Trash deutschfeindlicher Literatur auf deutsch vorgelegt wird. Das scheint doch etwas sehr altruistisch. Schade ist es trotzdem. Denn gerade der Bodensatz ist kulturgeschichtlich interessant – er enthüllt, wie die Masse in anderen Ländern die Deutschen sah. Oder sehen wollte.

Sicher waren wir an diesen Bildern nicht ganz unschuldig. Preußen, Kaisertum, Militärischer Drill, geniale, aber skrupellose Wissenschaftler – all das ließ sich wunderbar in eine verzerrte Welt der Monster, Militärs und Bösewichte verwandeln.

Als in Amerika nach 1918 die Pulp Fiction zu boomen begann, brauchte man natürlich entsprechende Feindbilder für die Superhelden. Immer wieder nahm man da Bezug auf den ersten Weltkrieg, in den ja Amerika spät und erfolgreich eingegriffen hatte. Da lag es nahe, sich diesen merkwürdigen Deutschen mit ihrem Kaiserfimmel ausgiebig zu widmen.

So richtig in Fahrt kam aber der antideutsche Trend erst  Anfang der dreißiger Jahre.

Das lag zunächst daran, dass der Agententhriller ungeheuer populär wurde und nun auch Einzug hielt in die Heftromanszene. Nicht nur das, die Sucht nach Agentenabenteuern schuf auch erste Superhelden modernen Zuschnitts, Figuren wie „The Spider“ und „Secret Agent X“ wurden populär.

Wichtiger wurde noch ein Weltereignis, das das amerikanische Selbstgefühl entscheidend veränderte: Der Flug von Charles Lindbergh über den Atlantik nach Paris.

Amerikas Luftfahrt lag vor dem magischen Jahr 1927 weit unter dem europäischen Niveau. Wie Bill Bryson in seinem exzellent recherchierten Buch „Sommer 1927“ berichtet, begann sich in West-Europa schon um 1925 ein regulärer Binnenflug-Passagierverkehr zu etablieren. und grade das nach dem 1. Weltkrieg so gebeutelte Deutschland hatte beim zivilen Luftverkehr die Nase vorn. Plastischer Vergleich: Während die US-Flugzeugindustrie 1927 noch in der Steinzeit weilte, eröffnete in Berlin nicht etwa ein Flughafen – den gab es schon seit 4 Jahren – sondern bereits ein U-Bahnhof zum Flughafen Tempelhof. Wegen des regen Verkehrs.

Während es in der Europäischen Luft schon gehörig brummte, gab es in den USA 1927 genau 0 zivile Flughäfen.

Eine Ausgabe G8Das änderte sich nach dem ersten Atlantikflug schlagartig. Nachdem ein Amerikaner alle Rekorde gebrochen hatte, stieg die Industrie massiv und vertrauensvoll ins Flug(zeug)geschäft ein. Und nicht nur die Schwerindustrie. Auch auch die Traumfabriken witterten Morgenluft.

Heute kaum noch glaublich: Im Pulp-fiction-Bereich ploppte neben Western, Krimi, Grusel und Liebesschnulze ein neues Genre aus dem Boden: Die Fliegergeschichte. Genauer gesagt, die Flieger-Kriegsgeschichte. Plötzlich waren die Amerikaner nicht mehr irgendwelche Deppen, die im 1. Weltkrieg grade so ihre ultraleichten Maschinen im Wind behielten, während die kaiserlichen Albatros-Jagdstaffeln heranheulten. Jetzt erlebten hunderttausende amerikanische Leser mit angehaltenem Atem, wie die Amis es den Deutschen mit Flugzeugen und Maschinengewehren in der Luft so richtig besorgten, alles tollkühne, bis an die Zähne bewaffnete Lindberghs.  

Und wie das mit Booms so ist – die Masche nutzte sich schnell ab. Die Absatzzahlen der vielen „Battle-Bird“-Hefte sank anfang der 30er Jahre. Die Pulp-Magnaten wurden nervös und suchten nach neuen Stoffen.

Da ereignete sich etwas, das das Blatt im letzten Moment noch wenden sollte: Im Januar 1933 kam Adolf Hitler an die Macht. Die Nazis frischten das deutsche Feindbild der Amerikaner wieder auf. Interessanterweise schwenken die Autoren aber nicht um auf eindeutige Anti-Nazi-Propaganda. Nein, es kam zu einem der seltsamsten Anachronismen in der Geschichte der Massenliteratur: Die Geschichen spielten eisern weiter im Ersten Weltkrieg, die kaiserlichen Gegner bekamen aber zunehmend faschistische Züge. Es war quasi ein ultrafieses Kaiserreich voller Nazis, gegen das die tapferen Amerikaner nun kämpften.

Sicher lag das auch daran, dass hier, im Weltkrieg Nr. 1, die Steilvorlage für literarische Action immer noch höher war als im zunächst zwar extrem finsteren, aber noch halbwegs friedlichen Dritten Reich, das ja erst 1939 den Weltkrieg Nr. 2 entfesselte.

Inmitten der Kämpfe um die Lesergunst stieg ein Unternehmer in den Ring, der zu den berüchtigsten, aber auch innovativsten der Pulp-Szene gehörte: Harry Steeger. 1930 gründete er die „Popular Publications“ mit dem lobenswerten Anspruch, endlich in den Groschenheften das zu lesen zu können, was er schon immer lesen wollte, die andern aber nicht zu schreiben wagten. Kein anderer Konzernleiter der Groschenheftgeschichte ließ seinen Autoren so viel Spielraum. Steeger war etwa maßgeblich beteiligt an der Erfindung des Horrorgenres in diesem Sektor, er gilt als Geburtshelfer der brutalen „Shudder-Pulps“ (darüber habe ich an anderer Stelle im Zauberspiegel berichtet). 1933 hatte er die üblichen Luftkrieg-Abenteuer gründlich satt. Er wollte etwas mit mehr Pepp. Vor allem sollten die Deutschen dabei wieder gefährlicher, dämonischer, aufregender werden, denn: je raffinierter und ausgekochter der Gegner, desto spannender das Abenteuer!

Für sein Projekt einer möglichen neuen Heftserie gewann Steeger den phantasievollen Autor und Ex-Flieger Robert J. Hogan, der den Luftkrieg über Deutschland aus eigener Anschauung kannte. Beide beschlossen, einen gewagten Pilotroman zu kreieren, der alles bisher Dagewesene in diesem Genre in den Schatten stellen sollte. Eine Kreuzung aus Agentenabenteuer, Luftschlachtgemetzel und einer Prise SF sollte es werden.

Die Prise SF erwies sich schon Ansatz schon als anachronistisch und absurd, denn: Wie können die Deutschen mit gefährlichen Zukunftswaffen operieren, wenn die Handlung nur 1917/18 spielen kann, in der kurzen Spanne, als Amerikaner und Deutsche gegeneinander antraten? Einen fiktiven 2. Weltkrieg zu postulieren wagten die Macher nämlich nicht.

Eine Ausgabe G8Doch grade dieser Anachronismus brachte den großen Erfolg – es war die Geburt des modernen Alternativ-Welt-Romans, einer faszinierenden virtuellen Welt, in der alte Schlachten-Abenteuerromantik mit Horror und Fantasy verknüpft wurde. Hier – und später in der Serie - blühte ein comichaftes, ewiges Pseudo-1917 auf, in dem die Deutschen mächtiger und kreativer sind, als sie es in der Realität in jener Zeit je waren.

Der Pulp-fiction-Experte Will Murray kommentierte angesichts des Einfallsreichtums des deutschen Genralstabs in den Hogan-Romanen die Reihe frappiert so:

„It was a wonder that the Kaiser lost the war.“

Hier kurz umrissen der Inhalt des ersten Romans mit dem schönen Titel „The Bat Staffel“, der im Oktober 1933 bei Popular Publications herauskam, und zwar mit dem etwas sperrigen Serien-Obertitel „G-8 and His Battle-Aces“ (etwa: G-8 und seine Himmelhunde):

1917, am Dreiländereck Frankreich – Schweiz – Deutschland. Dem französischen Geheimdienst kommen mehrere sonderbare Gerüchte zu Ohren, in denen davon die Rede ist, dass riesige Monster-Fledermäuse französische Grenzdörfer in Angst und Schrecken versetzen. Er wittert deutsche Aktivitäten und verständigt den amerikanischen Generalstab. Der befiehlt seinem Super-Agenten und Flieger-As G-8, undercover nach Deutschland zu fliegen und herauszufinden, was es damit auf sich hat. G-8 wird dort entdeckt und festgenommen, kann aber sein Incognito bewahren. Für die Deutschen ist er nicht der berühmte Superagent, sondern ein eher kleines Licht. Er gibt vor, wichtige Geheimnisse der Amerikaner als Überläufer preisgeben zu wollen, und zwar nur dem Kopf der deutschen Abwehr persönlich.

Er wird auf auf die Festung Freiburg gebracht, wo er dem dämonischen Dr. Krueger vorgestellt wird, der sich als Drahtzieher der meisten Aktionen gegen Frankreich und Amerika erweist. In dem Glauben, dass G-8 später standrechtlich erschossen wird, gibt Dr. Krueger einen Teil seines großen Geheimnisses preis: Er hat, so erzählt er prahlerisch, eine große Fledermaus-Art gezüchtet, die massenweise Frankreich überfallen und so die entscheidende Kriegswende herbeiführen soll. Doch das ist noch nicht mal das Schlimmste: Der Atem der Tiere wäre so giftig, dass man mit ihm alles töten könnte, das ihn einatmet.

G-8 kann auf spektakuläre Weise aus der Festung fliehen, natürlich mit Flugzeug, was einige große Luftschlacht-Passagen hergibt. Wieder in Frankreich, bekommt er vom Generalstab den Auftrag, mit einigen Kameraden den Grenz-Luftraum zu überwachen, um zu überprüfen, was an den Gerüchten dran ist. Tatsächlich erschienen Riesen-Fledermäuse am Himmel und beginnen ein französisches Dorf zu attackieren – alle Bewohner sterben. Dabei beschießen die Amerikaner die Fledermäuse heftig – doch denen macht das überhaupt nichts aus! Eine schreckliche Erkenntnis dämmert G-8 und seinen Freunden. Das sind keine echten Fledermäuse – das stählerne Kriegs-Flugmaschinen übelster Sorte – die Giftgas versprühen!

Verkleidet als deutscher Offizier macht sich G-8 daran, die Fledermaus-Staffel zu zerstören und Dr. Krüger das Handwerk zu legen.

Eine Ausgabe G8Ersteres gelingt ihm, letzteres nicht. Denn – Fortsetzung folgt!

Tatsächlich wurde „The Bat-Staffel“ zu einem Riesen-Erfolg und die Serie um G-8 konnte nach diesem  (im wahrsten Sinne des Wortes!) spektakulären Piloten starten. Hogan blieb der Hauptautor, und Dr. Krueger konnte noch viele weitere fiese Sachen erfinden, um die Amis zu ärgern. Die Heftreihe brachte es auf 110 Nummern – für damalige Verhältnisse eine enorme Zahl.

Besonders, wenn man bedenkt, dass amerikanische Romanhefte der 30er und 40er Jahre doppelt so umfangreich waren wie unsere heutigen (ca. 100-120 doppelspaltige Seiten). Dabei blieb der erste Roman einer der besten – was auch Fans nie bestritten. Auffällig ist nämlich, dass Hogan seine Idee innerhalb der Serie immer wieder neu aufkochte: es folgten u.a. noch „The Vampire Staffel“, „The Blood Bat Staffel“ und, sehr einfallsreich, die Sythese aller dieser Romane „The Bloody Wings of the Vampire“.

Sind Hogans Romane heute noch lesbar?

Für den deutschen Leser ist die Lektüre natürlich doppelt schwierig, weil die Romane nie ins Deutsche übersetzt wurden. Hier sei mir ein kleiner Abschwenker zum Thema „Pulp fiction für Fremdsprachler“ gestattet.

Wer glaubt, die Heftchen der 30er bis 50er Jahre seien, weil oft als „Schund“ diffamiert, auch einfach zu lesen, wird doch erstaunt sein, wie komplex diese Welt und diese Sprache zuweilen ist. Vergessen wir nicht, dass ein Teil der großen klassischen SF (vor allem Kurzgeschichten) jener Tage aus solchen Heften stammt, ganz zu schweigen von der innovativen Horrorszene: Die Originaltexte von Howard, Lovecraft und Smith mit ihrer exotischen, metaphernreichen Sprache – alles Pulp-Writer – sind nicht leicht entzifferbar für denjenigen, der nur über Schulenglisch verfügt.

Das ist auch kein Wunder – richteten sich diese Hefte ja, anders als in unserer Heftroman-Tradition, vor allem an Erwachsene.

Andere Genres sind wegen ihres Slangs oder ihres speziellen Vokabulars oft schwer zu lesen – die Krimi-Pulps bedienen sich nicht selten einer eigenwilligen Privatdetektiv- und/oder Gangstersprache, die so spezifisch eben nur in den 30er/40er Jahren en vogue war. (Obwohl die besten Sachen, einmal entschlüsselt oder phantasievoll übertragen, immer noch wunderbar sind.)

Aber es gibt auch vergnügliche  Lektüre, die leicht zu verstehen ist. Captain future oder Secret Agent X etwa lassen sich auch von Nichtspezialisten im Original gut konsumieren, auch viele Hefte von Doc Savage sind einigermaßen zu verstehen mit Basis-Kenntnissen, wenn man nicht auf jede Nuance Wert legt.

Robert J. HoganG-8-Hefte bilden eine sonderbare Mischung aus leichtem Englisch und Spezial-Kauderwelsch. Sie sind an sich recht fasslich geschrieben, gehen aber in den Action-Szenen erstaunlich ins Detail. Hier merkt man, dass Hogan seine Materie kannte. Nicht nur Waffen- und Flugzeugtypen werden exakt beschrieben, auch gewisse Manöver in der Luft mit ihrem Fachbegriff bezeichnet. Er wirkt mitunter fast wie ein Tom Clancy der 30er Jahre. Man darf aber davon ausgehen, dass Hogan auf ein Publikum traf, das schon aus früheren Heften genau Beschied wusste und   Fliegergeschichten bis zum Abwinken kannte. Heute ist manches ohne ein Handbuch zu Waffen und Flugzeugen des 1. Weltkriegs kaum noch verständlich.

Eine Übersetzung würde also diesen Aspekt der Bücher nicht einmal sonderlich erhellen, man müsste das alles ohnehin durch Fußnoten erklären.  

So schön eine deutsche kommentierte Edition wenigstens der skurrilsten Romane wäre - es gibt leider etwas, das durch auch eine Übertragung regelrecht zerstört werden würde.

Ein Quell unendlichen Lektüre-Vergnügens ist nämlich das verquaste Deutsch, das immer wieder mit einfließt. Es ist völlig abtrus und hochkomisch.

 “And you, who are you to demand to see Der great Herr Doktor Krueger?“

brüllt etwa ein deutscher Offizier G-8 an.

Der weiß natürlich längst, was läuft.

He jerked his head toward the place in the wall through which the offizier had departed. “Those plans were for the completion of that Swiss tunnel that will run into the valley of the Rhone, nicht wahr?”

Das geht ja noch, doch meist zeigt sich, dass Hogan die deutsche Sprache wenn überhaupt nur unzureichend beherrscht:

“I have finished the plans. Take them at once to the one in charge, Heraus mit!”

Wie gesagt, sehr lustig, diese halbverdauten deutschen Phrasen.
Weniger lustig ist am Pilotroman der Serie, dass selbst ein Hogan sich 1933 nicht ausmalen konnte, wie bösartig die Deutschen dann wirklich noch werden sollten. Der great Herr Dr. Krueger wirkt da fast harmlos, wenn man an die tödlichen Erfindungen und Ereignisse denkt, die auf die Welt noch zukommen sollten...

Und so bleibt einem hier das Lachen im Halse stecken, weil der Text oft düstere Assoziationen weckt, die so nicht beabsichtigt waren. Stählerne Bomber – Giftgas für zivile Ziele – wer denkt da nicht an die Legion Condor, an Conventry und Warschau – und Schlimmeres...

Und weil, anders als in Well's „Luftkrieg“, die Story nicht als dystopische Mahnung, sondern gänzlich als lustige Abenteuergeschichte konzipiert wurde, wirkt das Ganze – für mich zumindest – doch passagenweise ungenießbar. Grade weil in diesen Romanen so unverhüllt dazu aufgefordert wird, den Krieg zu genießen. Und da ist es mir am Ende ganz egal, ob sich nun Amis oder Deutsche im Fadenkreuz befinden.

Den großen Kuriositätsbonus bekommt der Pilot samt Reihe trotzdem von mir – skurril bis zum äußersten, verrückte Figuren, abstruse Situationen! Doch durch nachfolgende Ereignisse heute leider wohl nicht mehr (über)lebensfähig. Wohl aber ein wichtiges Zeugnis der Populärkultur jener Ära.

Nächste Folgen:
Edward Bellamy: Ein Rückblick aus dem Jahr 2000 auf 1887 (1888) (19. Oktober)
Camille Flammarion: Die Mehrheit bewohnter Welten (1862) (2. November)

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Kommentare  

#1 Toni 2015-10-07 15:24
Schöner Artikel!
Ja ja, die Bösen "Germans" mit ihrem schnarrenden Rrrr... :lol: Da kann man nur fragen: " Was geht ab, darein?"
#2 Andreas Decker 2015-10-08 11:07
Ich habe den ersten Hogan vor ein paar Jahren mal gelesen, als Ebooks noch als Dateien verschickt wurden. Die Vintage Library gab Sachen wie G-8, Operator 5 und vor allem The Spider als Faksimile-Dateien raus.

Mir war der Roman etwas zu holzschnittartig erzählt. Irgendwie ist das eine dieser Serien, die in der Summe interessanter als in den Einzelteilen ist. Es ist alles sehr schräg und abstrus, was viel Spaß macht. Andererseits sind G-8 und seine Jungs solche uninteressanten Pappcharaktere. Aber vielleicht lag es auch dran, dass er gegen Norvell Page und seinen Spider konkurrieren musste, die ich ebenfalls besorgt hatte. Da besteht keiner ;-) Page ist in dem Segment nicht zu schlagen.

Ist schon interessant, was diese Autoren alles "erahnt" haben. Das findet man ja auch in Serien wie "Doc Savage", wo der Krieg später Teil der Handlung wurde. Das mutet schon arg befremdlich an, weil es aus heutiger Sicht die Naziverbrechen so trivialisiert und verharmlost. Was in den Hollywoodfilmen merkwürdigerweise weniger passierte. Obwohl der Vergleich natürlich hinkt. Fritz Langs "Menschenjagd" oder der überragende "Auch Henker sterben" sind reine Propagandafilme, während Doc Savage beharrlich Unterhaltung bleiben wollte. Heute lassen die Amis ja immer noch gern Nazis agieren, vor allem in Comics wie Hellboy. Oder Captain America. Aber das ist mittlerweile noch sinnentleerter als in den alten Pulps.
#3 Matzekaether 2015-10-08 12:46
@Andreas: Ja, geb ich dir völlig recht. Spider hab ich allerdings nie gelesen, nur Secret Agent x und Doc Savage. Interessanter tipp.
Lustig und spannend wirds immer, wenn Hogan seine abgefahrenen Bösewichter und finsteren Kreaturen vorführt, aber die Helden selbst sind tatsächlich strunzlangweilig, G-8 ist sooo perfekt! Gähn.Und diese minutiösen seitenlangen Flugmanöver!
Bei den Filmen find ich immer noch Lubitschs "Sein oder Nichtsein" unschlagbar, aber o.k., das fällt ja eher ins Genre Screwball-Komödie.
#4 Andreas Decker 2015-10-08 16:59
@Matthias

Beim Spider muss man die ersten 2 Bände überspringen, die sind von einem anderen Autoren und nichts Besonderes. Page fing erst mit der 3 an. Eine völlig schizophrene Serie, die nichts auf Kontinuität gibt und wo in jedem zweiten Roman zig New Yorker massakriert werden, bevor der Held die Schurken eliminiert. Schick mir bei Interesse eine Post, da man die Bände zurzeit unverständlicherweise hierzulande nur als Hörbuch bekommt.

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