Eine »unheimliche« Mischung - Dämonenkiller – Die Taschenbücher: Der Höllenhund
Der Höllenhund
Der Höllenhund
Die hübsche Candace lernt den farblosen George Haight kennen, der sich fürs Übersinnliche interessiert. Um ihn loszuwerden, dichtet sie einem Bekannten an, mit ihr verlobt zu sein. Zwei Wochen später ist der Mann tot. Kurz darauf sieht sie Haight wieder und wimmelt ihn erneut ab. Candace hat seltsame Träume; ihre Mutter glaubt, ihren verstorbenen Mann zu spüren.
Dann ist Haight tot und hat Candace ein Haus in einem Dorf namens Lewisville vermacht. Das Haus übt einen seltsamen Einfluss auf Candace aus. Sie schmeißt den Job, nimmt ihr Erspartes und zieht dorthin. Wie sich herausstellt, war Haight bei den Nachbarn nicht beliebt.
Um das Haus streift gelegentlich ein schwarzer Hund herum, den die Nachbarn wie auch Candace sehen. Die junge Frau hat Stimmungsschwankungen und glaubt Augen zu sehen. Sie streitet sich mit ihrer Mutter, die sich Sorgen um sie macht. Ihre Freundin Loretta, eine Journalistin, besucht sie.
Da Candace plötzlich abnimmt und die Stimmungsschwankungen schlimmer werden, schleppt Loretta sie zu dem knackigen unverheirateten Landarzt Stuart. Candace verguckt sich in den Mann, dann will sie wieder nichts mehr von ihm wissen. Ihre Mutter kommt zu Besuch, man zofft sich, versöhnt sich. Die Mutter wird krank und siecht dahin. Ein Nachbar stirbt, der Candace dumm gekommen ist, bei einem mysteriösen Autounfall.
Candace bringt ihre Mutter wieder in die Stadt und will das Haus verkaufen, weil sie glaubt, vom Geist George Haights besessen zu sein. Ihre Mutter erholt sich schnell von ihrer mysteriösen Krankheit.
Candace kehrt zurück zum Haus, versöhnt sich mit Dr. Stu, wird von dem Geist bedrängt, sich ihm endlich zu ergeben. Aber dann rettet sie der Geist ihres Vaters. Zeitgleich stirbt ihre Mutter an einem Herzinfarkt. Candace nimmt Schlaftabletten und wird von Stu gerettet und aus dem Haus geholt.
Ein Blitz trifft das Haus, alles ist gut, und Candace heiratet ihren Stu.
Alice Brennan, Jahrgang 1913, ist die Autorin diverser Gothic Romances. Ihr Sohn ist T. Casey Brennan. Der schrieb diverse Stories für Comics wie Vampirella, Eerie und Creepy. Heute ist er hauptsächlich für ein paar bizarre Verschwörungstheorien bekannt. So lesenswert waren seine Horrorstories nicht, da ist nichts dabei, was haften geblieben wäre. Die Warren-Magazine zeichneten sich ja dadurch aus, dass sie nicht dem Comics Code unterworfen waren und inhaltlich den EC-Horrorstories nacheiferten. Und das Herz ihrer pubertierender Leser mit etwas dezenter Nacktheit erfreuten.
Lesbar sind heute die wenigsten dieser Geschichten. Grafisch hingegen sind sie größtenteils mehr als je zuvor eine Augenweide. Warren beschäftigte vorwiegend europäische Zeichner wie Jose Gonzalez, Esteban Maroto, Louis Bermejo und viele andere, ließ aber auch bei späteren amerikanischen Superstars wie Richard Corben oder Berni Wrightson zeichnen. Was die zu Papier brachten, ist wunderbar. Dagegen kann man 90% der zeitgenössischen amerikanischen Comicproduktion in die Tonne kloppen.
Mit Alice Brennan hat das aber alles nichts zu tun. Sie schrieb wie gesagt Gothic Romances mit übernatürlichem Einschlag. "Candace", wie der Roman im Original heißt, wird in der Ersten Person erzählt. Und die Zusammenfassung gibt nur schlecht die Belanglosigkeit und Langweile dieses Romans wieder. Nichts Dramatisches passiert. Die Heldin schläft oft und viel in dem Roman, und man möchte es ihr gleichtun.
Der "Höllenhund", der wohl Haights Geist ist – oder auch nicht - tut auch nichts, außer durch die Botanik zu rennen. Satans liebe Dobermänner aus "Das Omen" hätten ihn als Vorspeise in der Luft zerfetzt. Der böse Geist von George Haight tut eigentlich auch nichts oder zumindest nur indirekt, denn nicht einer der paar Todesfälle durch Unfall oder Krankheit ereignet sich in Sichtweite der Erzählerin.
Pabel und Konkurrenten wie Ullstein schoben ihren Lesern ja gern Gothics als Horrorromane unter, aber das Teil ist selbst für einen Gothic ein absoluter Langweiler. Sicher nicht das schlechteste und belangloseste Dämonenkiller-Taschenbuch. Aber nahe dran.
Hier ist weder auf dem Mars noch sonstwo Leben drin.
Absolut unspektakulär, und doch das Beste an diesem Buch.
Das Original
Copyright © by Andreas Decker
Kommentare
Waren das nicht Rottweiler???
Muss mir die Omen-Filme doch noch mal wieder reinziehen.
Die Gothics können einen schon in die Knie zwingen halt durch
Weil wir beide jüngst das Thema hatten, Andreas: Bei Ullstein's "Horror"-Reihe (von der vielleicht nur ein Viertel der Bände diese Bezeichnung verdient hat) wäre man besser beraten gewesen, diverse Kriminalmagazine des Verlages zu bringen, die mitunter wirklich gruseliges Zeug präsentierten. Bei Ullstein gab es übrigens noch einen weiteren "Horror-Roman" von Alice Brennan: "Satans Erbin" war aber eben auch nur ein "Gothic"...
Ehrlich gesagt war ich zu faul zum nachschlagen. ich finde beide Rassen eher gruselig
zitiere Toni:
Das wird sogar thematisiert, glaube ich. Das Meiste habe ich bereits wieder verdrängt. Trotzdem ein Punkt für Brennan.
zitiere Thomas Mühbauer:
Wenn man sich die früheren Ausgaben der Kriminalmagazine ansieht, findet man erstaunliche Sammlungen. Ich hatte das Thema mal zum Anlass genommen, dort nachzuschlagen, und mir wir war gar nicht bewusst, dass da so viel klassischer Horror dabei war. Ist schwer nachzuvollziehen, ob die Krimileser damit wirklich etwas anfangen konnten.
was die Warren Magazine betrifft,kann ich nur voll zustimmen.
z.b.die Bernie Wrightsons Stories " the Pepper Lake Monster,Nightfall oder die Lovecraft Storie Cool Air
kann ich nur jedem Horror(Comi) Fan wärmstens empfehlen
www.enjolrasworld.com/Richard%20Arndt/The%20Warren%20Magazines.htm