SF-Rückblick Folge 5: Mond in Flammen - Die Romane des Erich Dolezal
Folge 5
Mond in Flammen
Die Romane des Erich Dolezal
Damals waren selbst utopische Zukunftsromane, die „nur“ die eben noch nicht erfahrene Raumfahrt im solaren System durch Menschen und ihre Raketen beschrieben, zur SF zu zählen.
Oft wird die Erzählung durch den Blick eines Jugendlichen gesehen, die technischen Beschreibungen der Raketen und der Startvorgänge sind korrekt beschrieben. Dolezal war selbst astronomisch interessiert und tätig, so dass seine Beschreibungen der Planeten Nach dem damaligen Wissenstand korrekt waren. Die Handlung wurde nah an der Wirklichkeit gehalten, denn es sollte ja die nähere Raumfahrtzukunft beschrieben werden, als Fiktion natürlich. Die Schilderungen sind oft von der Seite eines Jugendlichen aus gesehen, der etwa einen Aufenthalt auf der Raumstation im Wettbewerb gewinnt, weil er die meisten Weltraumfragen als Enthusiast beantworten konnte. Die Bücher, im Hardcover erschienen, waren meist von ganzseitigen SW-Bildern in Hochglanz durchsetzt, die schöne graphische Erläuterungen der Handlungen boten, heute aber natürlich eher zur Retro-SF zählen würden. Starts, Landungen, Raketen bzw. interplanetare Raumschiffe und Triebwerke sind überzeugend geschildert
Die meisten seiner Bände spielten im solaren Planetensystem...und wer als Raumfahrtfan auf das Technikgebabbel stand...und das taten wir...dem waren diese Bände schon ein kostbarer Schatz, denn spannend geschrieben waren sie allemal...aber eben nahe an der Wirklichkeit. Überbordende Phantasie konnte man hier also nicht finden, aber ein Rundflug durch das Planetensystem, die Schilderung einer rotierenden Raumstation nach Wernher von Brauns LUNETTA-Modell oder ein Besuch auf dem Mond oder Mars in den dortigen Stationen waren überzeugend geschildert, eben nahe an der Wirklichkeit. Die Titelbilder waren zweifarbig gewählt.Die Innenillus, wie gesagt, in SW, die schlanke, stromlinienförmige Retro-Schiffe zeigen oder elegante Raumstationen a la Lunetta von Wernher v. Braun ( um eine Achse rotierende Ring-Station als starrer Körper).
Heute wirken die Bände naturgemäß eher altbacken, doch kann man, wenn man die „Hyperraumphantasie“ abschaltet, und sich der Near-Time-SF zuwendet, auch heutzutage die Bände noch mit einigem Genuss lesen. Dazu muss man als Leser allerdings ab und zu auch Sätze und Informationen über orbital notwendige Startgeschwindigkeiten oder Erdumlaufzeiten mitnehmen können. Das ist eben planetare Orbitalmechanik, die erstens vom (damaligen) Leser gesehen werden wollte, als Anspruch an technisch-wissenschaftliche SF, die andererseits der Autor als Unermauerung seiner Schilderungen beibringen wollte (Perryfans würden das heute die „Castorisierung“ der Handlung nennen...). Bände wie „Mond in Flammen“, „die Astronauten“ , „Raumfahrt-Traumfahrt“ und ähnliche mögen daher heute zwar etwas bieder wirken, sind aus der interessanten deutschsprachigen SF des 20. Jahrhunderts aber nicht wegzudenken...und ich schätze einige dieser Bücher auch heute noch.Ausserdem mag ich die "nahe" SF der Planetenbesiedlung im Sonnensystem, die technisch realistisch herüberkommt, ohne "Hyperraum-Brimborium". Im Folgenden die Listung mir bekannter erschienener Bände:
Die Trilogie
Die Sonnensystem - Astronauten
Die Bilogie
Dazu kommen die Einzelbände:
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