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Männer der Zukunft - Nachschlag: Ted Scott

Männer der Zukunft - nachschlagTed Scott

Wir schreiben das Jahr 1962. Der Pabel-Verlag hat einen neuen Science-Fiction-Autoren. Und wie es sich gehört, wenn man auf Qualität schwört, ist es ein Amerikaner. Zwar einer mit deutschen Wurzeln, aber immerhin. Dieser Mann ist dem Verlag so wichtig, dass in den Utopiaromanen eine ganze Seite zur Vorstellung verwendet wird.

Und das liest sich dann so:


Ted Scott
Unser neuer MEISTER-AUTOR für die UTOPIA-Reihe. Hier einige Stichworte, damit unsere Leser wissen, was sie für einen Burschen vor sich haben.:
Vater Schottländer, Vorliebe für Whiskey und außerdem sprichwörtlicher schottischer Geiz. Wie paßt das zusammen?! Mutter Deutsche. Beide haben sich im sonnigen New Orleans in USA kennengelernt und geheiratet. Der erste Sprößling läßt nicht lange auf sich warten.
Von kräftigem Gebrüll begleitet, erblickt Ted Scott das Licht der amerikanischen Welt. Schule, Hochschule ohne Panne durchlaufen, passionierter Rugby-Spieler, um den sich jede Mannschaft reißt. Dann als Reporter bei der LOS ANGELES HERALD TRIBUNE - und hier horcht die Welt erstmals auf.
Spannende Reportagen aus Los Alamos, Cap Canaveral, White Sands in New Mexiko.
Wenn es irgendwo nach Technik riecht, Reporter Ted Scott ist dabei. Die LOS ANGELES HERALD TRIBUNE spart nicht mit Spesen. Es lohnt sich aber auch, denn Ted Scott liefert immer Spitzen-Stories. Kein Wunder bei seiner phänomenalen Ader für alle technischen Probleme!
Dann eines Tages schreibt er zum eigenen Zeitvertreib UTOPIA-Romane - läßt sie in der Schublade liegen. Anläßlich der Rocket-Society-Tagung in Washington im vergangenen Jahr zeigt er sich bei einigen Gläsern Whiskey dem Utopia-Redakteur des ERICH PABEL VERLAGS. Der sagt nur ein Wort: Beschlagnahmt! Für unsere Leser. Und seitdem ist Ted Scott unter Kontrakt.
Dabei ist Ted Scott kein Mann, der nur amerikanisch denkt, spricht und handelt. Keine Spur! Weite Reisen, die ihn mit anderen Ländern und anderen Menschen in Berührung brachten, haben sein Weltbild geweitet. Ted Scott ist seiner Zeit immer um eine Nasenlänge voraus.
Lesen Sie seine spannenden und technisch fundierten Romane und auch Sie sagen ...
Spannend und flott-
Romane von Ted Scott!

Abenteuer auf drei WeltenVerlagspseudonyme waren früher weit verbreitet (und es gibt sie auch heute noch!). Im Bereich der Science Fiction waren sie aber eher selten. Bastei verwendete in siebziger Jahren Gregory Kern für alle Commander Scott Romane. Geschrieben hatten die Romane E.C. Tubb sowie eine Handvoll deutscher Autoren. Im Horror- und Westernbereich waren diese Verlagspseudonyme auch im Bereich der Serien weit verbreitet. Es sei nur an Robert Lamont erinnert, dass lange Zeit für alle Professor Zamorra Romane verwendet wurde. Aber auch in Horrorreihen (Geisterkrimi, Gespensterkrimi etc.) gabe es solche Sammelpseudonyme.

Die Maske des MutantenEin Sammelpseudonym für Einzelromane war dagegen in der deutschen SF-Szene nicht üblich. In dieser Hinsicht ist Ted Scott fast einmalig. Mir fällt eigentlich nur noch Thorn Forrester ein, der in den siebziger Jahren bei Kelters Gemini zum Einsatz kam. Aber obwohl unter Thorn Forrester Romane verschiedener Autoren erschienen, war es kein Verlagspseudonym.

Damals sind 5 Ted Scott Romane bei Utopia erschienen und 13 innerhalb des Utopia-Großbandes. Problematisch bleibt bis heute die Zuordnung dieser Ted Scott Romane. Zwar wurde in einigen Fällen der richtige Autorenname im Impressum genannt, manchmal aber auch nur kryptische Kürzel und manchmal findet man dort gar nichts. Einige Romane lassen sich auch dadurch zuordnen, dass sie später unter anderen Namen neu aufgelegt worden sind. Daraus ergibt sich, dass eine Handvoll deutscher Autoren, die damals auch sonst für Pabel schrieben, unter Ted Scott veröffentlicht wurden: Dies sind H.G. Francis 3x, Joachim Puhle 3x, W.P. Hoffmanns 2x und Hermann Peters 3x. In einem Falle handelt es sich dagegen um eine Übersetzung der Autoren Philipp Levene und J.L. Morresey. Macht zusammen 12 zugeordnete Titel, in sechs Fällen ist der Autor immer noch unbekannt.

Zusammenstoß bei Mira CetiUtopia 1962-1963

  • 316 Andromeda beherrscht die Erde
    H.G. Francis

  • 318 Zusammenstoß bei Mira Ceti
    Hermann Peters

  • 347 Das strahlende Verhängnis
    Joachim Puhle

  • 371 Abenteuer auf drei Welten

  • 380 Phantom im Dunkeln
    W.P. Hoffmanns?

Die LichtkanoneUtopia Großband 1962-1963

  • 169 Blut von Terra

  • 173 Das Rätsel der Marsmonde

  • 175 Befehl aus dem Kosmos

  • 177 Die Caterpillar-Mine

  • 184 Gefährliche Dimension

  • 185 Die Lichtkanone
    Joachim Puhle

  • 186 Das Todeslicht von Death Valley
    Joachim Puhle

  • Das Rätsel der Marsmonde187 Das Grauen kommt aus der Tiefe
    Philip Levene; J.L. Morrisey

  • 188 Die ultimative Waffe
    H.G. Francis?

  • 189 Der graue Koloß
    H.G. Francis

  • 191 Das Vermächtnis der Tyraner
    Hermann Peters

  • 193 Die Maske des Mutanten
  • 196 Die Götter von Kee-On
    W.P. Hoffmanns?

Pseudonym Ted Scott
Autoren: Joachim Puhle, Hermann Peters, H.G. Francis, W.P. Hoffmanns, Philip Levene u. J.L. Morrisey

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2016-10-12 11:18
Herrlicher Unsinn. Hat man damals echt geglaubt, Rugby wäre DER Männersport in den USA? :lol:

Das mit "Gregory Kern" ist aber nun wirklich nicht Basteis Idee gewesen. Die Romane erschienen auch drüben unter dem Namen. Für Bastei war das halt praktisch, weil man so problemlos ein Sammelpseudonym daraus machen konnte.
#2 Advok 2016-10-12 21:19
Band 175 ist von Peter Theodor Krämer; Cal Canter bei Ren Dhark, Mitautor bei Mark Powers, Raumschiff Promet und Utopia Police. Auch bei Jerry Cotton hat er einige Titel, die sehr utopische Einschläge haben untergebracht.

Bei einem Utopia war auch noch eine Kurzgeschichte von Ted Scott mit drin - leider weiß ich nicht mehr, ob Groß- oder Kleinband. Wer kann helfen? Können natürlich auch mehr gewesen sein, eine weiß ich halt sicher ...

Bei GB-Band 173 habe ich in einer privaten Liste "Zilian" notiert, bei 177 "Stumm", bei 184 "Hoffmann". Ich glaube, da standen die Namen noch im Impressum, zumindest als Kürzel.
#3 Hermes 2016-10-13 11:56
Bei 177 steht im Impressum auch noch ein englischer Titel "caterpillar-mine" und bei 188 findet man dort einen alternativen Titel "Agenten aus dem Kosmos".

Peter Krämer

Auch im zweiten Band der Perry-Rhodan-Chronik wird erwähnt, dass Krämer unter dem Pseudonym Ted Scott beim Utopia Großband geschrieben hat. Leider werden aber keine Titel genannt.
#4 Advok 2016-10-13 13:01
Hermes
In den Kosmos-Chroniken wird auch erwähnt, dass Krämer bei Jim Parker mitgeschrieben habe soll. Definitiv nicht nicht richtig. UGB 175 müsste sein 1. veröffentlichter Roman gewesen sein ...
#5 Heiko Langhans 2016-10-13 13:05
Krämers Jerry Cotton-Titel sind nicht bekannnt, oder doch?
#6 Advok 2016-10-13 13:12
Einige seiner Jerry-Cotton-Romane sind mir bekannt. Muss ich mal nachschlagen - sie haben oft eine spezielle Eigenheit. ;-) (Ebenso seine Kommissar X- und sonstigen Krimi-Romane).

Ich vermute auch, das Peter Theodor Krämer einer der Autoren sein könnte, über die Werner Hermann Peters zu seiner Zeit als Jerry-Cotton-Redakteur die eigenen Romane angekauft hat. Immerhin kam Krämer über ihn zu Raumschiff Promet. Darüber hinaus haben sie bei Ren Dhark sehr eng zusammengearbeitet (Band 15 & 16 fällt mir spontan ein), waren schon gemeinsam bei Mark Powers tätig und dann eben auch bei Jerry Cotton und Kommissar X.

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