»Tony Ballard« revisited - Teil 20: Alles Routine ...
»Tony Ballard« revisited
Teil 20: Alles Routine ...
Dass es in einem gut organisierten Dämonenjäger - Team auch noch andere Dinge zu tun gibt, als sich mit irgendwelchem schwarzblütigen Gekreuch herumzuschlagen, versteht sich von selbst. Und so hat unser Held in dem
Vielmehr muss er sich zunächst einmal „nur“ mit dem Opfer eines Werwolfs befassen, bei dem bereits erste Anzeichen einer Metamorphose erkennbar sind. Obwohl es somit also offensichtlich ist, dass eine Verwandlung kurz bevor steht, schickt der erfahrene Dämonenjäger erst einmal die Kollegen Silver und Roxane vor, um zu prüfen, ob man mit dem Schlimmsten rechnen muss. Anschließend erleben wir dann, wie man allen Ernstes zu viert - Vladek Rodensky ist ebenfalls mit von der Partie - Jagd auf ein „halbes Monster“ macht, wie der arme Kerl im weiteren Verlauf genannt wird. Erst auf den letzten Seiten bekommt man es schließlich mit dem „echten“ Werwolf zu tun, der dann nach einigem Hin und her aber auch recht schnell erledigt wird.
Dass auch die Nebenhandlung nicht allzu viel hergibt, zeigt sich spätestens, als Tucker Peckinpah - um Ballard zu informieren - das Geschehen mal eben in einigen kurzen Sätzen zusammenfasst…
Was nun allerdings die Wolfsnacht betrifft, von der - hauptsächlich - im Titel die Rede ist, so dürfte die entsprechende Erklärung für Verwirrung bei den Fans der behaarten Kreaturen gesorgt haben. Erfährt man hier doch, dass man nicht nur durch die allgemein bekannte Weise zu einem Werwolf werden kann, nein es funktioniert auch durch Seelenwanderung (!) der Wolfseele, welche den getöteten Werwolf verlässt und in ein unschuldiges Baby fährt. Da hat dann auch der Verfasser dieser Zeilen wieder was dazugelernt…
Ebenfalls aus der Abteilung „Viecher“ aber mit ein paar Beinen mehr versehen stammen die Gegner aus dem . Zwar könnte man angesichts des Titels und des Covers vermuten, dass der Held es hier nur mit einem einzigen Gegner zu tun bekommt, allerdings würde es selbst ein routinierter Heftautor wie A.F. Morland wohl kaum dabei belassen, seinen Lesern nur eine einzige mickrige Monster - Ameise vorzusetzen. Der Titel geht eigentlich nur darauf zurück, dass eine der Ameisen, welche freundlicherweise von Obermotz Atax zur Verfügung gestellt werden, um die Tochter eines Firmenbosses zu entführen, von einem Gangster spaßeshalber auf den Namen Charlie getauft wird. Doch auch wenn Ballard und Co es im Laufe des Romans mit so einigen dieser durchaus wehrhaften Exemplare aufnehmen müssen, so hat er anfangs schon erhebliche Probleme, auch nur mit zwei Monstern fertig zu werden. Anders ausgedrückt: Die Viecher sind doch etwas härter im Nehmen, als vermutet, und es kommt, wie es kommen muss: Vicky Bonney wird mal wieder entführt. Nicht etwa von den Gangstern, welche hier sozusagen als Ameisen - Träger fungieren, sondern von den Ameisen selbst…
Bevor es jedoch überhaupt zu diesem ersten kläglichen Kampf kommt, wird der Detektiv Ballard zunächst einmal auf den Fall angesetzt und bespricht ihn mit dem Vater der Entführten. Zwar weiß er zu dem Zeitpunkt noch nichts von den Riesenameisen, er weiß aber, dass es bei der Entführung Todesopfer gab, welche scheinbar von einem „Ungeheuer“ getötet wurden. Das scheint der gute Tony dann aber vergessen zu haben, da er diesen Punkt, welcher ja der entscheidende ist, um jemanden wie ihn überhaupt in den Einsatz zu schicken, völlig außer Acht lässt. Nachdem aber dann seine Freundin abhanden kommt, muss er natürlich handeln. Was macht er also? Er tut so, als würde er abreisen - weil der Obergangster ihm droht, sie ansonsten zu töten, verfolgt einen der Gangster, die ihn beschatten, klingelt an seiner Tür und gibt sich (allen Ernstes) als Paketbote aus, um seiner habhaft und schließlich auf die Spur seiner Freundin gebracht zu werden.
Am Ende stellt sich dann heraus, dass - was der Leser längst weiß - sein alter Erzfeind Atax hinter dem ganzen Zauber steckt. Und auch bei der Ameisenkönigin, mit der man es am Ende zu tun bekommt, handelt es sich um den Oberschurken, welcher nicht nur in dieser Gestalt auftreten und kämpfen, sondern sogar viele kleine Monsterameisen produzieren kann, womit auch das Rätsel gelöst wäre. Als es zum finalen Kampf kommt, löst Atax sich von dem Körper der Ameisenkönigin und lässt diese zurück, damit der Held etwas hat, worauf er seinen Diskus werfen kann, natürlich erst, nachdem er sich aus dem Staub gemacht hat…
zunächst einmal noch ganz andere Dinge zu erledigen, bevor er überhaupt erfährt, dass er es mit einem Werwolf zu tun bekommt. Da wären z.B. die neuen silbernen Wurfsterne, die geweiht werden müssen, damit man dem Feind nach dem Verlust des magischen Rings und der Weihwasserpistole nicht völlig nackt gegenübersteht, oder man kümmert sich um den Freund und Sponsor Tucker Peckinpah, dessen vorübergehende Leibwächterin Roxane hier von dem Gnom Cruv abgelöst wird. Das kostet natürlich Zeit und so kommt es dann, dass Ballard erst am Ende des Romans wirklich Jagd auf den besagten Werwolf macht, welcher hier ansonsten überwiegend in einer in den 50er Jahren angesiedelten Nebenhandlung aktiv wird.
Hellgraue Hauchfahnen wehten aus seinem Mund.
(TB 39 / S. 3)
Das halbe Monster war nicht allein!
(TB 39 / S. 53)
Ich vermisste meinen magischen Ring, denn wenn ich ihn getragen hätte, hätten die Satanstermiten nicht so mit mir umspringen können.
(TB 40 / S. 31)
„Die Kidnapper arbeiten mit Ameisen zusammen“, sagte Jack Davenport.
(TB 40 / S. 36)