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Die Vampire und Dirk - Der Vampir-Horror Roman: Komplott der toten Mörder

Dirk und die VampireDer Vampir-Horror-Roman
Komplott der toten Mörder

Der Vampir-Horror-Roman ist eine Legende des Heftromans. Ich bin leider erst nach Einstellung der Reihe auf die Serie gestoßen und habe in den achtziger Jahren jede Menge davon gelesen.

Dreißig Jahre später wiederhole ich das Experiment Vampir-Horror-Roman lesen nochmals. Ob es immer noch gefällt?

Komplott der toten MörderKomplott der toten Mörder
von Fritz Steinberg

Vampir Horror-Roman Nr. 70
Juni 1974 / DM 1,20

Pabel Verlag
Hassan Marfadra hat eine lange Reise hinter sich. Aus der kleinen marokkanischen Wüstenstadt Hufla kommend, steht er jetzt mitten im chaotischen Treiben der Millionenstadt Paris und fürchtete sich vor der grellen Neonreklame. Dieses seltsame Licht löst etwas in seinem Inneren aus, dass er nicht kontrollieren kann und seinen Körper schließlich völlig übernimmt. Zuerst ist es nur ein sirrender Klang in seinem Kopf, der von dröhnenden Bassgongs begleitet wird, dann stampfende Schritte. Als er kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht, meldet sich eine Stimme die ihn ermahnt ruhig zu bleiben. Seltsamerweise versteht er das Französisch wie sein eigenes Magreb-Arabisch. Alle Versuche sich gegen den Eindringling zu wehren sind vergebens - er muss gehorchen.

Schreckliche Szenen spielen sich vor seinem inneren Auge ab und irgendwann versteht er, dass ihn der hingerichtete Massenmörder Landru lenkt. Marfadra ist zu einer Art Medium geworden und muss nun den unfreiwilligen Handlanger geben. Seltsamerweise nimmt sein Gesicht die Physiognomie des Mörders an. Hinterlistig erschleicht sich Landru das Mitgefühl einer Frau, die ihn prompt mit in ihre Wohnung nimmt. Die Falle schnappt zu. Der Marokkaner kann nichts dagegen machen, als sich Landru an sein schrecklich routiniertes Werk macht und ihn immer wieder mit einem Messer auf das inzwischen gefesselte Opfer einstechen lässt.

Die Flucht ist etwas kompliziert, aber sie gelingt. Eine Zeugin gibt später an, dass sie einen südländischen Mann aus einem Kellerschacht kriechen sah. Ein Fahndungsfoto des wahrscheinlichen Mörders ist in Umlauf und ein junger aufgeweckter Inspektor erkennt seltsamerweise das Gesicht des längst hingerichteten Landru. Die Polizei steht vor einem Rätsel.

Irgendwann bemerkt Marfadra, dass Landru´s Einfluss schwächer wird, bis nur noch ein jämmerliches Quieken von ihm zu vernehmen ist. Liegt es an den langsam verlöschenden Neonreklamen, die sich dem Licht des Tages ergeben müssen? Er findet Zuflucht in einer alten Kirche und verbringt den Rest des Tages dort. Er kann sich vorstellen, dass die Polizei nach ihm sucht. Gegen Abend verlässt er sein Versteck und fährt mit der Metro an einen anderen Ort. Mit der grellen Werbung einer Metzgerei kommt auch wieder etwas Fremdes in ihm hoch. Aber diesmal ist es nicht Landru der sich meldet, sondern ein längst verwester Ritter namens Sieur Raoul... der sich später als Blaubart entpuppt. Blaubart hatte sich zu seiner Zeit eine Gruft mit ermordeten Ehefrauen angelegt und wurde erwischt. Dieser möchte gar nicht in Hassans Körper sein, sondern lieber wieder in die feuchte Erde zurück – aber wenn er schon mal da ist...

Raouls/Hassans erster Mord ist der an einer jungen Frau, die nach einem Streit mit ihrem Begleiter in die Dunkelheit einen Parks läuft und schließlich mit gebrochenen Genick gefunden wird. Die Polizei nimmt an, dass der Mörder nochmals zuschlagen wird und man stellt ihm eine Falle. Die junge Kriminalassistentin Denise Caron wartet in dem Schloss, das zum Park gehört, auf Sieur Raoul. Dieser erscheint allerdings unerwartet durch einen Geheimgang und schleppt Denise mit sich. Bevor er einen weiteren Mord begehen kann wird es hell draußen und Hassan Marfadra ist wieder Herr seines Körpers. Die Polizistin hat nochmal Glück gehabt.  

Auf seiner erneuten Flucht, diesmal Richtung Düsseldorf, lernt er in einem Zugabteil die israelische Reporterin Rachel Halwi kennen, deren Ziel  ebenfalls die Modestadt am Rhein ist. Er freundet sich mit ihr an und sie ist fasziniert von seinem Gesicht, das sich im Schlaf dauernd zu verändern scheint. Ihre Wege trennen sich zunächst, aber am Abend treffen sie sich auf einer Rheinwiese wieder. Diesmal ist der Frauenmörder Peter Kürten in den Körper von Hassan geschlüpft, der jetzt ein seltsam arrogant wirkendes Gesicht trägt. Halvi ist verblüfft und zugleich neugierig. Diese Neugier kostet ihr fast das Leben, aber der Marokkaner kann schlimmeres verhindern in dem er Kürten in Schach hält. Überhaupt ist einiges in seinem Inneren los, denn Landru und Ritter Roul melden sich gelegentlich noch zu Wort. Kürten ist von dem Gefasel der anderen Körperbesetzer genervt. In einer Altstadtkneipe säuft sich der Frauenmörder einen Altbierrausch an und versucht Halvi, die immer noch neugierig mit ihm zieht, auf einem Friedhof erneut zu ermorden. Die Sache geht abermals schief, aber nachdem Hassan/Landru/Raoul/Kürten verschwunden ist, bemerkt die junge Reporterin ein seltsam sirrendes, von Bassgongs begleitetes Getöse in ihrem Inneren. Seltsamerweise werden ihre Blicke von den Neonreklamen draußen angezogen.

 Marfadras Flucht führt ihn nach London, wo ihn der Geist von „Jack the Ripper“ empfängt. So langsam wird es eng in Hassan, denn die Reste seiner anderen Peiniger hocken auch noch in seinen Gedanken fest. Besonders mit Raoul hat er sich verbunden, was wohl an dem Alter des mörderischen Geistes liegt. In ständigem Zwiegespräch mit seinen unfreiwilligen „Kameraden“ hat er herausgefunden, dass er ein Magnet für Massenmörder geworden ist, die in der Hölle eine besondere Nische einnehmen. Warum gerade sie wieder ausgespuckt wurden, kann keiner von Marfadras Insassen beantworten. Sie sind selber verblüfft.

Mit Jack erlebt er das pure Grauen. In nur einer Nacht muss er mehrere Morde begehen, die  eindeutig die Handschrift von Jack the Ripper tragen. Zeitweise hilft ihm dabei ein kleines Mädchen, dass der Frauenmörder freundlich und liebevoll behandelt. Vielleicht sieht er in ihr eine Seelenverwandte.

Albert Thomas, Chef der Mordkommission vom Scotland Yard, tappt völlig im Dunkeln bis er Amtshilfe aus Paris erhält. Inspektor Leburton erzählt ihm von den Morden in der Stadt der Liebe und nennt den Namen Marfadra, den der Mörder bei seiner beinahe Ergreifung genannt hatte. Schnell macht man einen Mohammed Marfadra, Hassans Bruder, ausfindig. Leider ist Hassan/Jack/Raoul... schneller. Bei einem Besuch bei seinem Bruder sind die Frauenmörder kurzzeitig in Mohammeds Körper gehüpft. Hassan wird von der Polizei geschnappt und erzählt seine unglaubliche Geschichte - dabei kommt dann auch Jack wieder hoch. Thomas ist neugierig und möchte Jacks richtigen Namen wissen, aber der Ripper bleibt arrogant und kühl. Als Mohammed auftaucht und versucht seinen Bruder zu töten, wird er überfahren.

Für Inspektor Thomas ist der Fall jetzt sonnenklar und er schickt den wohl unschuldigen Hassan zurück nach Marokko. Schließlich hat sein eigener Bruder einen Mordanschlag auf ihn versucht. Er soll sich vor Neonreklamen hüten. Dann hört Thomas einen seltsam sirrenden Klang in seinem Inneren...in Düsseldorf stürzt sich eine israelische Reporterin aus dem Fenster... auf einem Polizeirevier behaupten zwei Eltern, dass ihre kleine Tochter vom Teufel besessen sei... in Paris spricht eine Polizeiassistentin plötzlich mit einer tiefen Bassstimme und behauptet ein Mann zu sein und irgendwo im tiefsten Marokko stammelt Hassan Marfadra in einer uralten Sprache, die schon seit mindestens 10.000 Jahren niemand mehr benutzt hat und längst vergessen war, vor sich hin...

Dirk und sein SenfMein Senf
Was, schon wieder eine von diesen unzähligen „Jack the Ripper“ Geschichten, die einem hier und da schon mal begegnen und auf die man locker verzichten kann? Nein, denn diesmal ist Jack nur einer von vielen Serienmördern, die sich über die Jahrhunderte hinweg einen Namen machten. Und warum habe ich nach den ca. 60 Seiten dieses seltsame Gefühl, dass die Geschichte um Hassan Marfadra auch nach über vierzig Jahren noch sehr aktuell rüber kommt? Liegt es daran, dass der Protagonist aus einem der nordafrikanischen Länder angereist war, deren Menschen sich immer noch aufmachen um in Europa eine neue Heimat zu finden? Oder einfach daran, dass Steinberg einen unglaublich gekonnten und zeitlosen Schreibstil an den Tag legte, der für einen Heftroman fast schon etwas zu vergeudet wirkte und einige gesellschaftskritische Anspielungen mit sich zog.

Wer den Film „Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder kennt, kann sich vielleicht einen Reim darauf machen, warum der Autor dieses Thema wählte. Hier ging es ebenfalls um einen Marokkaner der seine liebe Not mit den Gebräuchen und dem Misstrauen seiner europäischen (deutschen) Mitmenschen hatte. Seltsamerweise stammt auch dieser Film, wie Steinbergs Beitrag zum VHR, aus dem Jahr 1974. Hat er Fassbinder einfach in einen Gruselroman gepackt, kräftig geschüttelt und dann eingereicht? Irgendetwas wird sich der Autor schon dabei gedacht haben. Vielleicht hat er dabei auch etwas zu den Tramp-Geschichten mit Einwanderungscharakter von Charles Chaplin rübergeschielt -  LICHTER DER GROSSSTADT würde hier wegen der Neonreklame wunderbar passen. Dass die grelle Leuchtwerbung der Auslöser für eine Massenerweckung von toten Mördern sein kann, war schon irgendwie unglaubwürdig, aber seltsamerweise habe ich es geschluckt. Teufel, Dämonen und verrückte Wissenschaftler hatten Pause und wurden auch nicht vermisst.

Hassan M. landete zunächst in Paris, wo er sich sofort ausweisen musste (er machte einen verwirrten Eindruck und sah halt anders aus), fuhr dann mit dem Zug nach Düsseldorf um schließlich in London zu landen. Mehr Europa geht eigentlich nicht, wenn man auf Arbeitsuche ist. In London lebte auch sein Bruder Mohammed, der sich als Kellner mehr schlecht als recht über Wasser hielt. In Deutschland war das „Wirtschaftswunder“ schon wieder etwas abgeflacht und die einheimischen Arbeitnehmer beäugten Zugereiste kritischer als in den Jahren, wo es noch besser lief.  Als sehr religiös bezeichnete sich Marfadra zwar selber nicht, aber man merkte ihm sein Hadern mit der modernen Welt recht schnell an. Kurz, er war an allen Ecken und Kanten überfordert, was dann wieder an den Fassbinder Film denken ließ. Zudem prallten hier drei Religionen aufeinander, denn man darf die jüdische Reporterin Rachel Halwi nicht vergessen, die sich als einzige aufopferungsvoll um Hassan bemühte und später sogar selbst drauf ging.

Sehr rasant schnetzelten sich die Frauenmörder durch die Handlung und hinterließen eine Schneise des Grauens. Steinberg schaffte es irgendwie -  ohne ins „ganz“ grobe Detail zugehen -  die brutalen Foltermorde lebhaft zu schildern. Trotzdem konnte man schon von ungewöhnlich (für einen Heftroman) starkem Tobak sprechen, der an manchen Stellen mitunter sehr direkt auf die Leser einprasselte:

Gleich darauf sprang er wieder vor, riß ihre beiden Knie in seine linke Armbeuge und gab ihr einen heftig klatschenden Schlag auf die Unterseite der Schenkel.

...sie boten einen so schlimmen Anblick, das sich zwei Mitglieder der Mordkommission übergeben mussten.

Waren Landru und Kürten schon keine Sonntagskinder, setzte Jack the Ripper noch einen drauf. Er hatte bei seinem ersten Auftauchen ein kleines Mädchen als Sidekick an der Hand, die ihm neugierig Fragen über das Leben stellte und der er wenig kindgerechte Geschichten erzählte:

„Also, da war ein Kind, das lebte mit Vater, Mutter und sechs Geschwistern auf einem Bauernhof, so wie du. Eines stockdunklen und feuchtkalten Abends schlich es sich im Haus von Tür zu Tür, riegelte  überall zu und steckte rostige Nägel in die Riegel, so daß sie nicht mehr aufgingen. Es sprang durch ein Fenster hinaus und stemmte von außen lange Stangen und Hölzer gegen die verschlossenen Fensterläden, damit die Fenster auch nicht mehr aufgingen. Zum Schluss nahm es ein ganz kleines Streichholz, hielt die Flamme an das Strohdach – und was glaubst du, wie groß so ein Flämmchen werden kann?“
„Wie groß denn?“
„Das mußt du selbst entdecken, Mary-Magdalene. Wunderschön sieht das aus! Ja, und dann lauschte das kleine Mädchen, wer von seiner Familie am lautesten schreien konnte...“

Wie man sieht, konnte „Jack“ gut mit Kindern.

Die flotten Ortswechsel waren ein weiteres Plus des Romans und erinnerte ein wenig an die „Drei-Wetter-Taft“ Werbung der 70er. London – Paris – Düsseldorf... oder so . Hassan und sein unsichtbarer Anhang kamen ganz schön herum. Am meisten verblüfft hat mich dann der Besuch auf der Rheinwiese bei Düsseldorf und der anschließende Altbiertrip durch die Altstadt. Gelegentlich steuere ich mit meinem Schwiegervater auf Besuch (er lebt jetzt in Finnland) wohl die gleichen Kneipen/Brauhäuser an wie Marfadra/Kürten. Schumacher, Füchschen oder Uerige sind mal eine Abwechslung zum Standardpils. Danach noch einen Killepitsch und ein Spießbraten-Brötchen vom Schweine Janes...

...öhem, zurück zum Roman. Wie schon erwähnt, war der Schreibstil von Steinberg recht ansprechend und gekonnt. Selbst die nachdenklichen Passagen waren spannend erzählt und von richtigen Längen keine Spur zu finden. Die Zwiegespräche zwischen Marfadra und seinen Besetzern waren teilweise sehr erfrischend unterhaltsam und tropften vor Sarkasmus. Da gab es Autoren/Schlaftherapeuten, die selbst noch auf 60 Seiten den Leser mehrmals zum Einnicken bringen konnten. Fritz Steinberg gehörte nicht dazu. Das Thema reale Serienmörder war auch nicht alltäglich, zumal es die wiedererweckten Toten direkt aus der Unterwelt in Marfadra versetzt hatte. Sie konnten es selber kaum glauben und nutzten die Gunst der Stunde. Jack the Ripper erzählte nebenbei Schwänke aus der Hölle, wo er mit seinen „Kameraden gleichen Geistes“ wohl so eine Art WG führte. Nähere Beschreibungen wollte er nicht abgeben, das hätte ihm Luzi wohl krummgenommen. Die anderen Besetzter von Marfadra standen dem Ripper aber in nichts nach. Peter Kürten, auch der Vampir von Düsseldorf genannt, lebte  von 1883 bis 1931 im Rheinland und beging, neben den Morden auch so manch schreckliche Missetat an Tieren. Henri Desire Landru (1869-1922) war eher der gepflegte Einschmeichler und schrieb seinen Opfern vorher Liebesbriefe. Er plante seine Morde wohl sehr präzise und pedantisch. Gekonnt flocht Steinberg den Plot um diese „Berühmtheiten“ und ließ sie nochmals auferstehen.

Die Auflösung der Geschichte wirkte alles andere als beiläufig erdacht, sondern hielt noch ein paar Wendungen parat. Vielleicht ein wenig zu zackig, aber plausibel. Zumindest die Polizei war überfordert und ließ den Falschen wieder laufen. Eigentlich war ja eh alles egal, denn der Keim war bereits übergesprungen. Dass sich die toten Mörder anschließend wie eine Epidemie verbreiteten, war schon ein prima Cliffhanger – nur leider kam nichts mehr von Steinberg.

Fritz Steinberg ist eigentlich durch seine Terra-Nova SF-Taschenbücher (Moewig) und diverse Übersetzungen bekannt und wie es scheint, hat er auch schon mal im Duett geschrieben. Seltsamerweise hören sich seine Titel recht spuky an: Die Welt der Gespenster, Der Ring oder Unternehmen Alptraum.  Bei Pabels Vampiren blieb es leider nur bei dieser Nummer, was ich ein wenig schade finde. Ähnlich wie bei Jens Lindberg ( DAS BLUTMAL VHR 15) hätten ruhig noch ein paar Romane folgen können.

Ich kann mir schon vorstellen, dass der  KOMPLOTT DER TOTEN MÖRDER nicht jeden gefällt, aber gerade weil er nicht unbedingt die Norm eines üblichen Gruselromans erfüllt,  war er für mich so interessant. Die Monster der Woche holen einen eh wieder ein.

Was gab es sonst noch?
Tholes Titelbild wirkte mal wieder schön schaurig und alptraumhaft... aber die Reval „ohne“ Werbung auf der Rückseite, in Nikotingelb und Bluthochdruckrot gehalten, war auch nicht ungruselig. Könnte von Franz Berthold sein.

VAMPIR-INFORMIERT war mir bei diesem warmen Wetter einfach zu hoch. Es wurde wieder parapsychologisch. Wann  kommt Manfred Knorr aus dem Urlaub wieder? So wie es aussieht, hat er sich völlig abgesetzt.

So langsam wird es immer deutlicher, die Zeichen werden eindeutiger: DER DÄMONEN-KILLER BEKOMMT SEINE EIGENE SERIE. Nach dem Preisausschreiben in einer der letzten Nummern  jetzt eine spaßig/heroisch klingende Werbung (die ich überhaupt noch nicht kannte) über eine ganze Seite. Leider hat sich der Autor nicht geoutet. Sehr „verkleinert“ stand da zu lesen

Dämonen – gibt es die?
Ihre Antwort wird ein kategorisches „Nein“ sein. Aber sind sie wirklich so sicher?
Hand aufs Herz, es ist ihnen sicher irgendwann selbst schon einmal so ergangen, daß Sie plötzlich in der Dunkelheit Geräusche gehört haben, und wenn sie dann angestrengt lauschten, rumorte es auf einmal in allen Winkeln und Ecken. Man bekommt dabei ein recht mulmiges Gefühl. Warum eigentlich, wenn man nicht an Gespenster glaubt?
Der Gedanke, in einem abgelegenen, einsamen Haus eine Nacht zu verbringen, ist einigermaßen erschreckend. Auch reißt sich niemand darum, auf einem Friedhof zu nächtigen, und ich selbst gehe keine Wette ein, daß ich es eine Nacht lang zusammen mit einer Leiche in einem abgeschlossenen Raum aushalte. Ein erschreckender Gedanke, nicht wahr, obwohl man doch sagt, daß Tote einem nichts mehr zuleide tun können. Aber daran glaubt offenbar niemand so recht. Etwa, weil man die Untoten vom Hörensagen her kennt?
Doch lassen wir die Untoten, wir wollen sie um Himmelswillen nicht wecken. Es genügt, sich in seiner nächsten Umgebung umzusehen.
Ihr Nachbar, z.B., der bei Einbruch der Dunkelheit aus dem Haus geht und vor Sonnenaufgang wieder kommt – der mit den dünnen, blutleeren Lippen und der unnatürlichen Blässe im Gesicht, der nie seine Zähne zeigt. Er mag sie verbergen, weil sie schlecht sind, und vielleicht arbeitet er in der Nachtschicht und kommt deshalb nie an die Sonne. Vielleicht aber...werden sie eines Nachts ein Geheimnis erfahren. Dann, wenn er ihnen die Zähne zeigt und Sie sie fühlen läßt, dort am Hals, wo die Schlagader pulst und das für ihn lebensnotwendige Blut sprudelt.
Und der Adonis, dem Sie als Frau am Strand begegnet sind, dessen Lächeln, bei dem er sein Prachtgebiss zeigte, ihr Herz zum Flattern brachte, der mit dem starken Bartwuchs und der Matratze auf der Brust. Wünschen Sie sich lieber keinen Mondscheinspaziergang mit ihm, denn bei Vollmond wachsen ihm noch mehr Haare, überall, am ganzen Körper, und seine Zähne werden zu den stattlichen Fängen eines Werwolfs.
Zugegeben, man soll nicht alle Mädchen als Hexen verurteilen, die Männer den Kopf verdrehen und sie um den Finger wickeln. Aber Vorsicht bei „Liebe auf den ersten Blick“! Wenn man den Bund fürs Leben erst geschlossen hat und feststellt, daß man immer mehr verfällt und bald nur noch dahinsiecht, während der Partner immer mehr erblüht, dann kommt jede Reue zu spät. Sehen sie sich vor, denn das Unheimliche existiert, das Böse ist überall!
Doch der DÄMONEN-KILLER spürt sie alle auf – er entlarft die Hexen in der Maske braver Hausmütterchen und im knappen Bikini, die Werwölfe im Schafspelz, die Vampire im Smoking, die blutsaugenden Biedermänner und die heuchlerischen Ghoule. Der DÄMONEN-KILLER bringt sie alle zur Strecke, pfählt , köpft, verbrennt sie.
Folgen Sie dem DÄMONEN-KILLER auf seinem unheimlichen Weg durch das Weltreich der Schwarzen Magie – damit sie für den Ernstfall gewappnet sind.
Vertrauen Sie dem DÄMONEN-KILLER, denn er wird nicht eher ruhen, als bis alle Heerscharen der Finsternis vertilgt sind. Damit auch sie keine schlaflosen Nächte mehr zu haben brauchen.

Na dann auf ein fröhliches Pfählen, Köpfen und Verbrennen mit Dorian Hunter im nächsten Artikel...

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Kommentare  

#1 Heizer 2018-05-31 10:53
.....was den letzten Abschnitt angeht:
Also mir hat dieser Text die Augen geöffnet.
Ich weiß nicht, was der Dämonenkiller gerade so treibt. Ich habe mir jedenfalls eben auf dem Schwarzmarkt das ein oder andere Utensil zugelegt.
Ich sitze nicht mehr länger untätig rum.
Hier ist nun ein Mann, der seine Nachbarn besucht.....bevor die IHN besuchen.
Als erstes werde ich dem Mann im Haus nebenan einen Besuch abstatten. Dieser blasse Typ mit dem starken Bartwuchs war mir schon von Anfang an verdächtig ......und da gibt es noch eine Mädchen-WG ....ein paar Häuser die Straße rauf. Glauben diese hübschen Biester allen Enstes, sie könnten mir weiterhin etwas vormachen......?
#2 Laurin 2018-05-31 11:23
@ Heizer:
Also wenn ich mir deinen Kommentar so durchlese, dann könntest du das geschriebene sogar als Auftakt zu einer recht interessanten Geschichte nutzen.
Irgendwie hat das was, was neugierig auf mehr macht und damit meine ich nicht nur die Stelle mit der Mädchen-WG. ;-)
#3 Toni 2018-05-31 22:11
Ja Heizer, wie geht's weiter? :sigh:

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