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Dark Land 41 und 42: "Die Zeit des Jägers" und "Die letzten Stunden von Twilight City"

Geisterjäger John Sinclair - Die AblegerDark Land Bde. 41 und 42
»Zeit« und » Twilight City«

Die Zeit des Jägers von Marc Freund
Auf den Weg zu Dr. Jack Hayworth, wird Bella Tosh von Vögeln der Weißen Dämonen attackiert. Sie schafft es aber, sich bis zu Hayworths Privatklinik im Stadtteil Morland Heights durchzuschlagen. Dort erwartet sie aber nicht nur Dr. Hayworth, sondern auch der tiefgefrorene Gideon van Manderley, der wieder zum Leben erweckt wurde.

Die Zeit des Jägers

Doch davon haben auch die fünf Weißen Dämonen erfahren und greifen die Privatklinik von Dr. Hayworth an, um Manderlay zu vernichten.

Doch der ist vorbereitet. Nach seiner Wiedererweckung formt Manderley aus seinem gläsernen Sarg, indem sein Körper aufbewahrt wurde, eine Armbrust, mit dessen Hilfe er sich gegen seine Widersacher zur Wehr setzt...

  • Erschienen am  5. Juni 2018
  • Preis: 1,80 Euro
  • Titelbild: breakermaximus/iStockphoto

Insgesamt gibt die dünne Handlung  Romans "DIE ZEIT DES JÄGERS" aus der Feder von Marc Freund, der sehr konstruiert wirkt, inhaltlich leider wenig her. Zudem braucht der Roman etwas, bis er in die Gänge kommt.
Danach werden auf den letzten knapp 30 Seiten des Romans vier von den fünf Weißen Dämonen ziemlich sang und klanglos vernichtet, so dass das ganze Tötungs-Szenario doch mehr als unglaubwürdig wirkt.

Zumal es schon sehr erstaunlich ist, dass Gideon van Manderley, der gerade erst aus seinem todesähnlichen Tiefschlaf erwacht ist, schon wieder so topfit ist, dass er den Kampf gegen die Weißen Dämonen fast ganz alleine aufnehmen kann. Auch wenn sich Gideon van Manderley als einer der Weißen Herrscher aus Sgoth entpuppt.

Ghyr, der Herr der weißen Leitvögel, wird mit den gläsernen Bolzen aus Manderleys Armbrust erledigt; Stiron, der sich als Vampir entpuppt, wird in einer Hotelbar von Manderley enthauptet; Thalaan, der sich ebenfalls in der Bar aufhält, und sich als Echsenwesen entpuppt und über die Macht verfügt, sich für seine Umwelt unsichtbar zu machen, wird von Manderley mit Hilfe von Strom getötet; Osiria, die Riesenspinne, wird von mehreren gläsernen Bolzen getroffen, und verbrennt schließlich, nachdem Tosh ihr Auto angezündet hat, das explodiert.

Heratoth, der letzte der Weißen Dämonen ist zurück nach Sgoth geflohen. Doch wie hat Heratoth das bloß angestellt? Er kam mit den übrigen vier Weißen Dämonen mit dem Weißen Schiff nach Twilight City. Doch wie ist ihm die Rückkehr bzw. die Flucht nach Sgoth (so schnell) gelungen?
Und warum kämpfen die fünf Weißen Dämonen nicht zusammen gegen Manderley, sondern treten allein gegen ihn an?

Das macht irgendwie alles keinen Sinn und wirkt ebenfalls nicht sehr glaubwürdig.

Doch nachdem es Gideon van Manderley gelungen ist, vier seiner fünf Feinde zu vernichten, stirbt er selbst, da er für den Tod eines jeden Weißen Herrschers einen Teil seiner eigenen Lebensenergie eingebüßt hat. Auch eine Lösung bzw. Möglichkeit, mit dem Thema Manderley abzuschließen.

Hinzu kommt, dass die Szenen mit den Vögeln, die Bella und die übrigen Menschen attackieren, doch sehr an den Hitchcock-Film "Die Vögel" erinnert.

Die letzten Stunden von Twilight City

Die letzten Stunden von Twilight City von Rafel Marques (Rafael Hoppe)
Wynn ist auf das Angebot Noreks eingegangen (siehe DL # 40), der ihm zeigen will, wie er in seine Welt zurückkehren kann. Doch Norek hat Wynn eine Falle gestellt, und lockt ihn in den Seelenzug.
Glücklicherweise taucht Rakk plötzlich dort auf, der seit ihrer Reise nach Sgoth verschollen war, und rettet Wynn.

Während Wynn zusammen mit Rakk nach Baldwin House zurückkehrt, geht Norek einen Pakt mit dem Namenlosen ein, der dem Schnabeldämon seine alte Gestalt wiedergibt.
Der Namenlose war einst ein mächtiger Zauberer, der vor langer Zeit gegen seine Mitstreiter aufbegehrte und dafür in die "Todeszone", jenseits von Deepmoor, verbannt.

In Baldwin House angekommen, wo sich auch Bella aufhält, bittet Rakk Sir Roger Wynn vor dem Einfluss des Namenlosen zu schützten, und dafür zu sorgen, dass es Norek nicht gelingt, den jungen Mann zu töten.

Doch anstatt Wynn zu helfen, macht sich Sir Roger auf den Weg nach Witchmoor, um seine Tochter Abby zurück zu holen.
Die ist aber ganz und gar nicht gut auf ihren Vater zu sprechen, nachdem sie erfahren musste, was Sir Roger mit ihrer Mutter angestellt hat. So kommt es schließlich zum Duell zwischen Vater und Tochter und zwischen Sir Roger und seiner Frau.

Währenddessen müssen sich Wynn und Rakk Norek alleine stellen. Nachdem Norek den Echsendämon Rakk mit einem vergifteten Dolch getötet hat, will er auch Wynn umbringen. Aber durch das Auftauchen von Abby, gelingt es Wynn, den Schnabeldämon zu töten.

Doch bevor er sich richtig von Abby verabschieden kann, wird er in die Dimensionssphäre gezogen, die ihn zurück nach England bringt...

  • Erschienen am  19. Juni 2018
  • Preis: 1,80 Euro
  • Titelbild: breakermaximus/iStockphoto

Der Roman "DIE LETZTEN STUNDEN VON TWILIGHT CITY", lässt mich etwas sehr zwiespältig zurück. Denn was hat der Kobradämon Maro Bella und Kajahn in "TÖDLICHE RÜCKKEHR" (DL # 37) über die Ereignisse in Twilight City erzählt?

"Wir sind vor den fünf Dämonen geflohen. Seit dieses Weiße Schiff untergegangen ist, versetzen sie die gesamte Stadt in Angst und Schrecken. Jeder weiß inzwischen, dass die Stadt verloren ist – es sei denn, es geschieht ein Wunder.
Ich weiß nicht, wie viele von uns gestorben sind, aber die Dämonen haben grausam unter uns gewütet. Keiner weiß, wer sie sind oder wie sie aussehen, denn wer sie sieht, stirbt. Manche reden darüber, dass ihre Körper nur aus Blitzen bestehen würden, aber ob das stimmt, weiß niemand.
Jedenfalls ist in der ganzen Stadt Chaos ausgebrochen. Das gesamte System ist zusammengebrochen, selbst die Polizei gibt es nicht mehr. Dabei sind diese Dämonen nur ein Teil aller Probleme.
Überall in den Nebelschwaden lauern grauenvolle Gestalten, wie dieses Monstrum, dass Sie vertrieben haben. Und von Sinatown erzählt man sich, dass das gesamte Gebiet quasi abgetaucht ist und von einer fremden Macht übernommen wurde.
Viele haben sich in die Unterwelt von Twilight City zurückgezogen und versucht, in der Tiefenstadt unterzukommen. Mittlerweile hat das Deep-Red-Syndikat alle Zugänge versperrt."

Auch die Polizei existiert quasi nicht mehr. Auch hier zitiere ich mal aus dem Roman "TÖDLICHE RÜCKKEHR", den der Autor Rafael Hoppe geschrieben hat.

"Die Polizisten hatten diesen verfluchten Dämonen nichts entgegenzusetzen und sind ebenfalls in den Untergrund geflohen.
Zumindest die, die überlebt haben. Einige haben sich sogar dem Deep-Red-Syndikat angeschlossen. Andere haben sich nur verkrochen und selbst aufgegeben..."

In dem Roman "DIE LETZTEN STUNDEN VON TWILIGHT CITY", der ebenfalls aus der Feder von Rafael Hoppe stammt, wird die Situation in Twilight CIty dagegen ganz anders beschrieben bzw. die chaotischen Verhältnisse ziemlich heruntergespielt. Es ist schon merkwürdig, dass sich das Leben in Twilight City so kurz nach dem Tod der Weißen Dämonen so schnell 'normalisiert' haben soll. 

Zudem muss man sich schon die Frage stellen, warum im letzten Roman der Serie, mit dem "Namenlosen" noch ein neuer Feind auftauchen muss, und mit der "Todeszone" auch noch ein neues Gebiet von Twilight City präsentiert wird.

Aber wenigstens wird im Roman geklärt, was mit Rakk geschehen ist, als er zusammen mit Wynn und Abby das Dimensionstor nach Sgoth durchschritt.

"Als wir durch das Dimensionstor geschritten sind, habe ich den Kontakt zu Abby und dir verloren. Ich fiel in eine absolute Leere, bis ich irgendwann von einer ähnlichen Gestalt wie der mit den Schlangenmäulern gerettet wurde.
Sie hat mir die Box gegeben, die ich dir vorhin gezeigt habe. Mit ihr konnte ich wieder nach Twilight City zurückkehren.
Zuvor hat sie mir aber noch gesagt, was passieren würde. Dass die Stadt von einer Katastrophe zur nächsten jagen würde, dass der Namenlose dich dafür verantwortlich machen und Norek zu seinem Diener machen würde.
Diese Gestalten sind Agenten aus einer anderen Welt, mehr weiß ich auch nicht. Ich habe die letzten Tage damit verbracht, nach dir zu suchen, bis ich mit der Box deinen Aufenthaltsort herausbekommen und mit dir geistigen Kontakt aufgenommen habe."

Doch Rakk wurde von Norek nicht getötet. Sondern der Echsendämon hat Vorkehrungen getroffen, und folgte schließlich Wynn in dessen Welt.

"Wynn bemerkte nicht, dass wenige Meter neben ihm jemand stand. Auch nicht, als er direkt vor ihm zusammensackte. Jemand, der vor ihm durch die Sphäre getreten war, während er erbittert gegen den Schnabeldämon Norek gekämpft hatte. Keiner der beiden Kontrahenten hatte davon Kenntnis genommen.
Genau das war sein Ziel gewesen. Rakk hatte es geschafft. Er war Twilight City entkommen. Einer Stadt, die wahrscheinlich trotz allem dem Untergang geweiht war. Er wusste es, denn man hatte ihm tatsächlich die Augen geöffnet.
Der Agent, der ihm das kleine Gerät gegeben hatte, mit dem er in seine Welt zurückkehren konnte, hatte ihm angekündigt, was geschehen würde. Oder geschehen könnte, denn die Zukunft war noch nicht in Stein gemeißelt. Aber er wollte es nicht darauf ankommen lassen und einfach abwarten, was geschah.
Unter anderem hatte er erfahren, dass Norek ein Tor hierher öffnen würde. Von diesem Moment an hatte er alles darangesetzt, Wynn hierher zu begleiten. Er hatte ihn gesucht, ihn aus dem Seelenzug gerettet und ihn zu seinem großen Kampf in den Tunnel begleitet – und ihn dabei in dem Glauben gelassen, er würde nun höhere Ziele verfolgen.
Er war zudem darauf vorbereitet gewesen, dass Norek versuchen würde, auch ihn zu töten. Deshalb hatte er unter seinem Anzug einen Brustpanzer getragen, in dem der Dolch stecken geblieben war. Danach hatte es nur noch einer kleinen schauspielerischen Einlage bedurft, um Wynn und Norek in dem Glauben zu lassen, er sei tot.
Als er sicher war, dass sein Freund noch lebte, verließ Rakk den Raum, in dem sie gelandet waren, suchte nach einem Fenster und ließ das gesamte Gebäude hinter sich. Erst in einem nahe gelegenen Wald kam er zur Ruhe. Er wusste nicht viel über diese Welt. Nur das, was Wynn ihm erzählt hatte.
Aber in einer Sache war er sich sicher: Als Dämon mit Echsenkopf durfte er hier auf keinen Fall auftreten. Aber auch darauf war er vorbereitet. Er zündete sich eine Zigarette an und ging davon..."

Damit ist die Aufgabe erfüllt.  Wynn (Johnny Conolly) ist in seine Welt zurückgekehrt, und kann wieder in der Serie "Geisterjäger John Sinclair" mitspielen, und auch Rakk, der von Wynn für tot gehalten wird, wird vermutlich auch irgendwann bei John Sinclair integriert werden. Und Norek hat auch endlich das Zeitliche gesegnet. 

Ansonsten ist der Roman "DIE LETZTEN STUNDEN VON TWILIGHT CITY" nicht das Ende von Twilight City, denn die Weißen Dämonen sind vernichtet oder geflohen, und bedrohen damit nicht mehr die Stadt und deren Bewohner. Der einzige, der der Stadt noch gefährlich werden könnte, ist der Namenlose. 
So haben wir im Grunde ein offenes Ende, in dem die weitere Schicksale von Abby, Sir Roger, Bella & Co. ungeklärt bleiben. Was nur logisch erscheint. Denn wie will man in nur zwei abschließenden Romanen, all die Fragen beantworten und all die Themen beenden, die im Verlauf der Serie aufgeworfen bzw. behandelt wurden. 

Zum Schluss noch ein paar Worte zu der zweiseitigen LKS im letzten DL-Roman "DIE LETZTEN STUNDEN VON TWILIGHT CITY", der wie eine Art Exklusivbericht des Twilight Evening Stars aufgemacht ist. Was vermutlich witzig wirken sollte. 

"Sonderausgabe des Twilight Evening Star! Eilmeldung! Exlusiv-Bericht aus der TES-Redaktion.
Liebe Leserinnen und Leser, wie wir in Erfahrung bringen konnten, steht das Ende von DARK LAND bevor.
Diese Nachricht schlug wie ein Bombe ein und veranlasste die Redaktion, eine Sonderausgabe des Twilight Evening Star zu veröffentlichen..."

Nach diesen Einleitungssätzen kommen nach und nach die drei Hauptautoren der Serie in Gestalt von Rafael Hoppe (Rafael Marques), Marc Freund sowie Uwe Voehl (Logan Dee) zu Wort.

Was jedoch nicht sehr originell erscheint und weder frech noch erfrischend rüberkommt, ist auf der LKS folgender Kommentar von Graham Grimm.

"Und auch die Gerüchte über das plötzliche Verschwinden von Graham Grimm, von dem man befürchtet hatte, dass es ihn endgültig erwischt hat, können endlich wiederlegt werden. Wir haben ein Lebenszeichen von ihm erhalten:
Schade, liebe Leser...denn in Band 43 wollte ich endlich den Schleier des Geheimnisses lüften und Euch verraten, wer ich wirklich bin. Naja, wer weiß wofür es gut ist?"

Nach diesen Sätzen und dem ganzen Theater um das ominöse Pseudonym, müssen sich diverse Leser der Serie ziemlich verarscht fühlen. Zumal man seit dem Interview mit Rafael Hoppe weiß, dass den Autoren die Einstellung der Serie bereits Mitte der 30er Bände bekannt war. Also auch Graham Grimm.

"Wenn ich mich nicht ganz täusche, war das, als ich Band 37 korrekturgelesen habe. Da stand die Handlung der nächsten beiden Bände aber glaube ich schon relativ fest."

Also, was soll dieses sehr lächerlich wirkende Theater um dieses Pseudonym. Warum gibt der Autor hinter dem Pseudonym nicht einfach bekannt, wer er ist? Steht der Autor nicht hinter seiner Serie? Was sehr verwunderlich erscheint, gilt Graham Grimm doch als Erfinder von "DARK LAND". 

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© by Ingo Löchel

Kommentare  

#31 Harantor 2018-07-17 13:02
Aber das hat doch mit Roman/Serie an sich nichts zu tun, dass ich dann gar nicht erst lese. Ich kenne zu dem genügend Leute aus meinen Feldforschuungen, denen es schnurzegal ist wie der Autor nun heißt. Der Roman muss vorliegen.

Das ist doch nur für eine schmale Schicht Sammler interessant. Und haben doch eine ganz andere Implikation als die Lektüre des Romans. So nach dem Motto: Menno wenn ich es nicht zu wissen kriege, spiele ich nicht mit Euch.
#32 Des Romero 2018-07-17 15:33
Ich erinnere mich noch an das Geheimnis um Robert Craven. Als ich dann damals erfuhr, dass es sich um Wolfgang Hohlbein handelt, dachte ich nur: Wer ist das denn?
Und wie war's bei Adrian Doyle? MM machte gern mal die Andeutung, der echte Name hätte was mit Haribo zu tun. Als Adrian Doyle dann zu Manfred Weinland wurde, dachte ich nur: (s.o.)
#33 Heiko Langhans 2018-07-17 15:43
Natürlich werden wir von den Verlagen für dumm verkauft. Aber man braucht ja nicht in der Unwissenheit zu verharren. Und es ist schon ein starkes Stück, wenn man immer wieder mit dem falschen Argument "Das interessiert außer Dir und den beiden anderen keinen Menschen" abgewatscht wird.

Dass der Hexer vor Hohlbeins Märchenmond-Durchbruch rauskam, ist aber auch bekannt, oder? Ab dem Punkt spätestens wurde die Sache für viele nämlich interessant. Nicht zuletzt für Herrn Hohlbein selbst. Und für den Verlag sowieso.

Es besteht keine Pflicht seitens der Verlage, uns Klarnamen zu offerieren. Seitens der Leser besteht aber auch keine Pflicht zur Selbstverblödung.
#34 Laurin 2018-07-17 16:13
Kinder, bleibt doch mal auf dem Teppich. Wenn z.B. Cartwing weiß, wer hinter dem Pseudonym GG steht, dann ist er noch lange nicht hier verpflichtet, etwas kund zu tun, was der Autor selber machen müsste.

Und wenn da jemand seinen Frust darüber schiebt, dann sollte er den da rauslassen, wo er hingehört, also z.B. ins Bastei Forum. Hier ist dafür irgendwie die falsche Adresse, weil niemand hier etwas dafür kann, dass man dieses Pseudonym-Spielchen seitens Autor und Verlag munter weiter spielt. Wenn ich mich über den Handwerker ärgere, der die Wasserspülung nicht hinbekommt, gehe ich auch nicht zum Bäcker und motze dem die Tasche voll, nur weil der den persönlich kennt.

Da gibt es bei der Serie DL wirklich besseres zu kritisieren und diskutieren hinsichtlich der flotten Einstellung als dieser Nebenschauplatz mit dem Kasperletheater um einen Autor und sein Pseudonym. Und mal ehrlich, wo fangen "Erfolgsautoren" an? Hohlbein wäre ein Erfolgsautor für mich, da er über den Heftchenmarkt hinaus sich als Autor einen Namen gemacht hat (selbst wenn ich persönlich mit seiner Schreibe nicht gerade viel anfangen kann). Ansonsten wird die Luft allerdings auch schon recht dünn hinsichtlich sogenannter "Erfolgsautoren" die sich im Sektor des Heftroman noch tummeln. Also legt mal nicht alles was ein Verlag schreibt auch gleich auf die Goldwaage. Klappern gehört auch in diesem Geschäft nämlich zum Handwerk.
#35 Advok 2018-07-17 18:18
Eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr großartig äußern, einfach weil die Argumente ausgetauscht wurden und nur die Gewichtung unterschiedlich ist. Mir ist es bei Dark Land auch nicht um die Autoren gegangen, sondern einfach um die Tatsache, dass ich - entgegen Horst Annahme - denke, dass auch ein Heftromanleser mehr erwartet als "seine" Serie, und eine Leserbindung durchaus auf Vertrauensbasis (nicht nur über die Lerseite) entsteht.

Anlass ist jetzt aber Horsts #29: Eine Feldforschung zusammen mit "Ich werde nie verstehen" zu erwähnen dürfte schon einmal der 1. Fehler der Feldforschung sein. ;-)
Spaß beiseite - ich traue Dir durchaus zu, hier zu differenzieren. Nur ziehst Du hier nicht alle (bekannten) Fakten in Betracht:
- Jason Dark: Die Co-Autoren der Anfangszeit sind durchaus aufgefallen (ob positiv oder negativ sei dahingestellt - es geht mir nur um die Tatsache).
- Bei Reihen: Einzelne Autoren verkauften sich bei Reihen immer besser als andere (Dark bei Gespenster-Krimi, Grasmück beim Silber-Krimi) - weswegen sollte dies bei Serien, wenn man denn den Verfasser kennen würde (kennen im Sinne: Dieser Roman ist von diesem Autor/Pseudonym, also zuzuordnen, ohne dass man den Realnamen kennt), anders sein?
# 31: Kann man so sehen, muss man aber nicht. Ich für mich habe beschlossen, keine Romane mehr zu kaufen, wo eine Differenzierung nicht möglich ist. Also kein Lassiter, kein Jerry Cotton, kein ... Warum sollte ich? Das hat mit Beleidigt-sein nichts zu tun, sondern mit persönlicher Einstellung. Ich habe es mal bei Bastei angeregt und immerhin eine Antwort erhalten. Aber der Inhalt der Antwort dient nicht dazu, von meiner Entscheidung/Grundeinstellung Abstand zu nehmen.

#32: Robert Craven/Wolfang Hohlbein: Auch so ein Kapitel. Immerhin wurde Hohlbein kurz nach der Einstellung aufgrund der Bücher schnell namentlich genannt. Man sollte aber nicht vergessen: Ein Autor, der in der Schlussphase an sehr vielen Bänden beteiligt war, wurde bis heute nie offiziell (auch nicht bei Weltbild) genannt. Einzig in einem EDFC-Interview wurde die Beiträge aufgelistet. Schade, da ebenfalls in Deutschland sehr berühmt ... (wenn auch nicht unumstritten.)
Dies dürfte auch erklären, warum bei der ersten Taschenbuchneuauflage so viele Romane nicht mehr gebracht wurden.

Aktuelles Beispiel, da ich kürzlich, angeregt durch diese Diskussion, am Kiosk in Romanen geblättert habe:
Amerika wird neu aufgelegt. In verschiedenen Foren wird dem Leser suggeriert, sollte die Serie erfolgreich sein, dass sie evtl. fortgeführt wird.
In Band 2 der Neuauflage von Amerika ist aber bereits eine Werbung erhalten, dass man die komplette Serie zu einem verbilligten Preis erhalten kann.
DAS verstehe ich mit Leserbindung zerstören.
#36 Harantor 2018-07-17 20:29
@Advok. Ich habe es mir über Jahre zum Hobby gemacht, Leser zu befragen. Von 10 war es 9 egall welcher Autorenname draufsteht. Außer, dass es mir zunehmend schwerer fällt zehn Käufer von Heftromanen zu finden. Der letzte fand die Info interessant, aber es war nicht kaufentscheidend.

Das Autoren und Realname wichtig sind ist nur was Fans und SDammler. Das ist ne randgruppe, die genauso schrumpft wie Zahl der Heftleser. Das war früher ne Randgruppe und ist es heute. Aber fragt doch mal an Heftverkauffstellen die Käufer doch selbst.

Zum anderen ist das mit Pseudonymen nich eine reine Entscheidung der Verlage. Fünf Interviews liegen auf Eius, weil Leute, die früher Heftromane geschrieben haben nun nichts mehr davon wissen wollen. Sie werden nich über diese Zeiten reden weder jetzt noch in Zukunft. Es ist diesen Autoren wichtig, dass ihnen ein Pseudonym Anonymität bewahrt. Es sind eben nicht nur die bösen Verlage. Und jedweder muss selbst wissen, ob er es lüftet oder nicht. Aber wie gesagt, im Grunde ist es Shachsinn den Kauf eines Heftes davon abhängig zu machen, ob der Autor mit seinem Klarnamen genannt wird. Doch zum Glück spielt eine solche Randgruppe keine Rolle.
#37 Advok 2018-07-17 21:17
#36 Harantor: Seufz. Du schreibst an mir vorbei - Du wirst nirgendwo finden, dass ich erwarte, dass der Realname eines Autors irgendwo angegeben werden muss - mit Ausnahme, wo explizit Werbung dafür betrieben und dies ausdrücklich angekündigt wurde.
Insofern verstehe ich nicht, warum Du mit diesem Argument immer argumentierst …
#38 Harantor 2018-07-17 21:34
ES besteht doch nun kein Anlass mehr für die Serie zu werben. Warum also sollte man nun noch das offene Geheimnis ausplaudern. Die Serie gibt es nicht mehr. Kann man sich die Aktion doch noch bis zum Nachdruck in ein paar Jahren aufheben. Bastei macht doch genau das wofür Kelter immer so gescholten wurde. Und wenn der grüne Punkt der Wiederaufbereitung aufgeklebt wird, kann man immer noch mit dem Geheimnis des GRaham Grimm werben, um micht nur den Roman zu recyceln ...

Und ein Teil meiner Antwort bezog sich auf Heiko und VM

Edit: Und ich sag noch was. Schreibt Artikel über Fehler in der Vermarktung von Heftserien oder Kommentare für den Zwischenruf. Versucht es einfcah mal.

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