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45 Jahre Dämonenkiller – Aus der Sicht eines DK-Fossils

Dämonenkiller zum 40.45 Jahre Dämonenkiller –
Aus der Sicht eines DK-Fossils
17.07.1973 – 17.07.2018

Aus Anlass des Jubiläums habe ich mich – mal wieder – ein wenig mit der jetzt fünfundvierzigjährigen Geschichte der Serie beschäftigt. Neue Abenteuer von Dorian Hunter erscheinen heute als Taschenbuch im Zaubermond-Verlag und ab 11. September 2018 wird der Dämonenkiller unter Titel Dorian Hunter – Dämonenkiller eine Heft-Neuauflage im Bastei-Verlag erleben.

Auch wenn ich ein Fossil als Dämonenkiller-Fan bin, war ich nicht bei der Entstehungsgeschichte der DK-Serie nicht dabei und deshalb lasse ich Kurt Luif zu Wort kommen.

Ernst VlcekWie entstand die Serie Der Dämonen-Killer?

"Es war im Herbst 1972. Ernstl und ich saßen im Restaurant Motto, aßen Steaks und tranken Bier. Dabei kam auch die Sprache auf die Vampir-Horror-Roman-Reihe. Ich versuchte Ernstl zu überreden, doch dabei mitzumachen. Ernstl hatte früher schon einige Horror-Stories geschrieben, und der Gedanke Horror-Romane zu schreiben, reizte ihn natürlich. Doch seine Verpflichtungen bei Perry Rhodan und Co. ließen ihm einfach keine Zeit dazu. Ich schlug ihm vor, wenigstens Exposés zu schreiben, nach denen andere Autoren dann die Romane ausarbeiten sollten.
Ernstl ließ sich meinen Vorschlag einige Tage durch den Kopf gehen und schrieb dann an Kurt Bernhardt und Sybille Illfeld und fragte, ob sie an Exposés interessiert seien. Sie waren es. Er bekam den Auftrag, ein Exposé auszuarbeiten, und, sollte es gefallen, dann auch den Roman zu schreiben. Ernstl überlegte einige Zeit, dann hatte er es. Fred Dantor (daraus wurde später Dorian Hunter) war geboren. Er stellte ihm acht Dämonen-Brüder zur Seite, die in den Folgebänden getötet werden sollten. Er schrieb das Exposé für „Die Hexenburg“, das von der Vampir-Redaktion begeistert aufgenommen wurde. Es wurde vereinbart, dass der „Dämonen-Killer monatlich erscheinen und Ernstl weitere Exposés ausarbeiten sollte. Es war Ernstl nicht möglich, monatlich einen Roman zu schreiben, deshalb schlug er mich als zweiten Autor vor. Ernstl traf sich mit mir, um die Charakterisierung der Hauptpersonen zu sprechen. Da wir beide annähernd gleiche Vorstellungen von Dorian Hunter hatten, war es nicht schwer. Ernstl arbeitete die nächsten drei Exposés aus. Dann wurden die ersten vier Romane geschrieben. Seither hatte Ernstl für alle Dämonen-Killer die Exposés geschrieben. Ernstl erfand das Grundthema und skizzierte die Handlung. Wir trafen uns dann so alle 2 Monate. Erst ab der Nummer 12 steuerte ich einige Ideen bei. Band 13 und 14 gehörten dazu. Und dann immer stärker, als der Dämonenkiller zur eigenen Serie wurde."

Das Mädchen in der PestgrubeDie DK-Romane konnten sich schnell eine größere Leserschaft sichern, denn sie waren auf ihre Art einmalig. Als der Verlag auf der LKS von VAMPIR-HORROR Nr. 67 (DK Nr. 12) eine Umfrage startete, wie die DÄMONENKILLER-Abenteuer bei den Lesern ankämen, war das Leserecho sehr groß und es wurde von vielen eine eigenständige Serie gefordert. Natürlich wollte sich der Verlag nicht lumpen lassen und startete am 22.10.1974 mit Nr. 18 "DAS FEST AUF DEM TEUFELSHÜGEL" die eigene DK-Serie.

Bis zu dieser Nummer hatten Ernst Vlcek alias Paul Wolf und Kurt Luif alias Neal Davenport die Serie unter sich aufgeteilt. Da jetzt alle 14 Tage ein Roman erscheinen sollte, wurden als Ergänzung Earl Warren und Charles Fleming ins Team geholt. Als ab Nummer 27 (25.02.1975) die Erscheinungsweise auf wöchentlich umgestellt wurde, kamen nach und nach noch mehrere Autoren (Gay D. Garson, Hivar Kelasker, Roy Palmer, Derek Chess und Hugh Walker) ins Team. Bis auf Earl Warren, der die dritte Stütze der Serie wurde, und Roy Palmer waren die anderen Autoren nur kurze Zeit in der DK-Serie beschäftigt. Charles Fleming und Hugh Walker brachten es gerade mal auf einen Roman. Ein weiterer Autor (Damion Danger) hatte sogar das Pech, dass sein Roman zwar angekündigt wurde (als DK-Nr. 144), aber nie erschien, denn mit DK-Band 143 (am 17. Mai 1977) musste die Serie vom Markt genommen werden.

Kurt LuifAls Ernst Vlcek am 16.09.1975 das Dämonenkiller-Exposé 76 geschrieben hatte, konnte er nicht ahnen, dass Kurt Luif auf der Leserkontaktseite dieses Romans, der am 3. Februar 1976 neben verschiedenen Buch-Tips noch folgenden Con-Hinweis gab:

Vom 27. – 29. August findet in Wien der Jahreskongreß des Science Fiction Club Deutschland statt. Dieser SF-Con ist nicht nur für SF-Fans  interessant (jeder kann daran teilnehmen, man muß nicht Mitglied des SFCD sein), einige Programmpunkte werden auch Grusel-Fans interessieren. Außerdem haben Sie Gelegenheit, während des Cons einige Vampir- und Dämonenkiller-Autoren wie James R. Burcette, Neal Davenport, Ernst Vlcek, Hugh Walker und Paul Wolf kennenzulernen, die ihre Teilnahme zugesichert haben. Der Con wird von Alfred Vejchar organisiert, der ihnen gern nähere Informationen zusendet. Schreiben Sie an Alfred Vejchar, Naaffgasse 13, A-1180 Wien 18, Österreich.

Der DK-Chronist scheute keine Kosten und Mühen und fuhr nach Wien und zwar schon ein paar Tage eher.

Das HenkersschwertMein erstes Quartier war die Jugendherberge Hütteldorf im 13. Bezirk von Wien. Im 13. Wiener Bezirk liegt auch die Ratmannsdorfgasse und so führte mich mein erster Weg zu Fuß von der Schloßberggasse, wo die Jugendherberge lag, in die Richtung der Zamis-Villa (DK 2, 12, 31).

Es war ein weiter Fußmarsch, aber so fing ich an, Wien zu erobern. Ich ging wie Coco Zamis zum Roten Berg (DK 32) und genoss die Aussicht auf Wien. Ich ging zu Fuß den Weg entlang, den Dorian Hunter mit seinem Auto auf der Jagdschloßgasse in Richtung Bahnübergang fuhr (DK 2).

Ich stellte sehr schnell fest, dass der Autor Neal Davenport eine hervorragende Ortsbeschreibung geliefert hatte.

Am nächsten Tag schaute ich mir den Stephansdom an und nahm an der Katakombenführung (DK 12) teil.

Coco und der TeufelsschülerDie Blutgasse schaute ich mir auch an, ohne zu wissen, daß sie in dem DK-TB 28 eine wichtige Rolle spielte.

Mein Weg durch Wien führte mich zur Schönbrunner Straße 84, wo ein gewisser Skarabäus Toth und ein Autor namens Kurt Luif ihr damaliges Domizil hatten.

Am Freitag dem 27. August 1976 wechselte ich dann in das Con-Hotel über und lernte die Veranstalter Alfred Vejchar und Hermann Urbanek kennen. Sie nahmen den Con-Neuling unter ihre Fittiche und zeigten mir das Con-Lokal „Zum Auge Gottes“.

Am Samstag, dem 28. August 1976 lernte ich dann vier Autoren kennen, die eigentlich nur zwei waren. Kurt Luif alias James R. Burcette und Neal Davenport und Ernst Vlcek alias Paul Wolf. Hubert Straßl alias Hugh Walker war leider in den Bergen verschollen, so die Antwort auf meine Frage, wo dann Hugh Walker sei.

Die beiden armen Dämonenkiller-Autoren Kurt Luif und Ernst Vlcek wurden von mir mit diversen DK-Fragen genervt und ich lernte dabei auch noch einige andere DK-Fans kennen, die den weiten Weg, z. B. aus Berlin, nach Wien gemacht hatten.

Der Tod aus der ZauberkugelAm Sonntag, dem 29. August 1976 brachte dann Kurt Luif seinen Dämonenkiller-Roman Nr. 106 „Der Tod aus der Zauberkugel“ mit und gab ihn signiert an die DK-Fans. Für mich ein großer Vorteil, denn so konnte ich ihn zwei Tage vor dem Verkaufsdatum lesen…

Der SFCD-Con 1976 in Wien war für mich ein Erlebnis, den ich so schnell nicht vergessen werde, denn auf den SF-Con lernte ich neben Kurt Luif und Ernst Vlcek, auch Alfred Vejchar und Hermann Urbank kennen und schätzen. Einen darf ich auf nicht vergessen, nämlich den 2005 verstorbenen Peter Krassa, der mich für ein Jahr später den Kontrakt zu Jürgen Grasmück herstellte.

Nachdem im Mai 1977 die Dämonenkiller-Erstauflage eingestellt worden war, wollte ich im Juni 1977 darüber Näheres wissen. Ich erinnerte mich daran, dass Kurt 1976 in Wien, so etwas Ähnliches wie: "Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr Euch gern melden." gesagt hatte (Er meinte sicherlich in Form von Leserbriefen). Ich aber fuhr nach Wien um aus erster Hand zu erfahren, warum und weshalb meine Lieblingsserie nicht mehr erschien.

Mein erster und größter Fehler war, dass ich Autoren als ganz gewöhnliche Sterbliche (was sie natürlich auch sind) ansah, sie sich aber (zum Teil) als Freigeister ansehen und sich nicht an einen normalen Tagesablauf halten.  Was ich nun anstellte: Ich wagte es um 8.00 Uhr morgens bei Kurt Luif anzurufen. Ich warf ihn aus dem Bett. Brummig und kurzangebunden bat er:

"Ruf nach 12.00 Uhr an."

Ich begriff, dass mein früher Anruf kein guter Einfall war. (Später hat mir Kurt erzählt, dass er erst sehr früh ins Bett gekommen war. Den Grund weiß ich nach dreißig Jahren nicht mehr. Ist auch total egal.)

Mein zweiter Anruf erfolgte erst nach 13.00 Uhr. Erst erkannte er mich nicht, aber als ich ihn an den SFCD-Con vor einem Jahr erinnerte, begriff er: der nervige DK-Fan aus Bremen.

HexensabbatEr lud mich in seine damalige Wohnung, in der Schönbrunner Straße, ein. Zu damaliger Zeit waren mir natürlich die Romane des Zamis-Zyklus (DK 31 - 34) bekannt. Mit Staunen mußte ich erkennen, das Kurt das Gebäude, in dem seine Wohnung im ersten Stock lag, zur Vorlage von Skarabäus Toths Rechtsanwaltspraxis gemacht hatte. Ich stieg wie Georg Zamis das Stiegenhaus zum ersten Stock und betrat nicht die Kanzlei des Schiedsrichters der Schwarzen Familie, sondern die geräumige Wohnung von Kurt Luif.

Wie beruhigt man eine Nervensäge, man gibt ihr Material zum Lesen. Ich bekam das Manuskript der Dämonenkiller-Nummer 145 und den Anfang der Nummer 150. Zusätzlich noch die Dämonenkiller-Exposés 144 - 155. Und als Krönung das Manuskript von Dämonenkiller-Taschenbuch Nr. 31, das erst einen Monat später erschien. Ich war happy, dass mir Kurt erlaubte, mir davon Kopien zu machen. Wir unterhielten uns noch ein wenig und ich versprach in zwei Tagen, die Originale zurückzugegeben. Schon bei Kurt hatte ich in den Texten gestöbert und Kurt schmunzelte über den DK-Fan. Er erzählte mir auch von der neuen geplanten Nachfolgeserie Hexenhammer für den Dämonenkiller. Sanft drängte mich Kurt zum Gehen, er mußte noch zum Tarockspielen. Mir war die Beendigung des Besuches recht. Endlich konnte ich die Dämonenkiller-Texte ungestört lesen.

Rückkehr aus dem TotenreichAm 17.05.1977 erschien mit Band 143 die letzte Ausgabe der Dämonenkiller- Erstauflage. Der Grund war folgender. Es waren mehrere DK-Romane bei der BUNDESPRÜFSTELLE FÜR JUGENDGEFÄHRDENDE SCHRIFTEN angezeigt und vier von ihnen (DK Nr. 7, 104, 115 und 121) wurden als jugendgefährdend eingestuft. Da das Gesetz vorschreibt, dass eine Heftserie oder eine andere Publikation für ein Jahr vom Markt genommen werden muss, wenn drei oder mehr Ausgaben von ihr indiziert werden, hatte dieser Bannstrahl auch den DÄMONENKILLER getroffen. Für die Fans und den Verlag war das ein Nackenschlag, zumal man für das Frühjahr 1977 eine Neuauflage des DKs geplant hatte. Im Verlag und im Exposé-Team (Vlcek und Luif) machte man sich Gedanken, was man nun machen könnte und sollte. Es standen zwei Alternativen zur Debatte: Die DK-Serie mit anderem Serientitel und geänderten Heldennamen fortsetzen oder eine ganz neue Serie zu konzipieren. Man entschloss sich für eine neue Serie und Ernst Vlcek entwarf die HEXENHAMMER-Serie, die wie der DK innerhalb der VAMPIR-HORROR-Reihe gestartet wurde. Die 20 Abenteuer mit Derek Hammer und seiner Freundin Vesta erschienen alle 14 Tage (zwischen den Nummern 265 - 303) als VAMPIR-HORROR-Heftromane von März bis Dezember 1978. Diese Serie war aber leider ein Flop, denn es wurden nicht nur Elemente von der DK-Serie übernommen, sondern auch von anderen Serien und dieser Mischmasch kam beim Leser überhaupt nicht an. Die Pabel-Verlag-Entscheidung eine neue Serie (Hexenhammer) zu konzipieren gefiel Kurt Luif nicht besonders. Er schrieb zwar am Anfang mit (Band 3, 5, 7) aber dann verließ ihn die Lust. Die Thematik um Derek Hammer und seine Banshee Freundin Vesta lag ihm nicht.

Nach diesem Reinfall entsann man sich, dass es ja auch noch eine DÄMONENKILLER-Taschenbuchreihe gab. Von bis dahin ca. 50 erschienenen Titeln hatten gerade drei Ausgaben (22, 28 und 31) etwas mit der DK-Serie zu tun gehabt. Während die Nummer 22 ein Abenteuer aus Dorian Hunters viertem Leben als MICHELE DA MOSTO schilderte, stellten die Nummern 28 und 31 eine Fortsetzung der Jugendabenteuer Coco Zamis' aus der Heftserie dar (siehe DK Nummern 31 und 32). Da zwischen diesen Erlebnissen und dem Kennenlernen mit Dorian Hunter vier Jahre lagen, sahen die Autoren Vlcek und Luif hier eine Chance, noch einige neue Abenteuer mit Coco Zamis einzuflechten, so lange die Bemühungen, der Heftserie neues Leben einzuhauchen, noch nicht erfolgreich waren.

Coco und der RattenfängerAb der Nummer 52 (Februar 1979) erschien dann alle vier Wochen ein neues COCO ZAMIS-Jugendabenteuer. Leider gab es bei den Titelbildern eine Verwechslung. Das vorgesehene Titelbild für DK-TB Nr. 52 erschien schon auf DK-TB Nr. 51 und das geplante Bild für Nr. 51 landete auf DK-TB Nr. 52.

Die Nummern 52, 53 und 54 waren Einzelabenteuer. Mit der Nr. 55 wurde dann der legendäre MERLIN-Zyklus gestartet. Als in der Nr. 58 auf der vorletzten Seite der folgende Absatz erschien

"Liebe COCO ZAMIS-Freunde! Durch die große Belastung unserer beiden Autoren Paul Wolf und Neal Davenport ist es leider nicht mehr möglich, die DÄMONENKILLER-Abenteuer von COCO ZAMIS monatlich erscheinen zu lassen. Ab der vorliegenden Nummer 58 werden Sie innerhalb der DÄMONENKILLER-Taschenbuch-Reihe jeden zweiten Monat ein neues Abenteuer mit COCO ZAMIS lesen können. Der nächste COCO ZAMIS-Roman ist also DÄMONENKILLER Nr. 60: COCO UND DER GUMMITOD von Paul Wolf."

Cocos unheimliche Verwandlungwar dieses Konzept auch gescheitert. Es erschien die angekündigte Nummer 60 mit dem Coco Zamis-Roman zwar noch, aber damit waren ihre Abenteuer vom Verlag aus in der Taschenbuchreihe beendet. Es gab zwar noch drei weitere DK-Taschenbücher, aber die hatten mit der DK-Serie genauso wenig zu tun wie die meisten anderen Ausgaben.

Kurt Luif und Ernst Vlcek bekamen bei der Serie Mythor neue Aufgaben zugewiesen. Ernst Vlcek wurde der Exposé-Autor und Kurt Luif durfte eine mehrteilige Artikelserie für die Leserseite verfassen. Seine beiden Mythor-Romane (Nr. 28 und 35) waren für ihn eine Quälerei gewesen, denn der Mythor-Redakteur Schelwokat, nervte Kurt mit seinen Verbesserungsanrufen und -schreiben. Kurt warf das Handtuch und verließ das Mythor-Autorenteam.

Aufstand der VampireEin unerwartetes Bonbon bereitete der damalige Vampir-Horror-Redakteur Rainer Delfs den DK-Fans, denn als Vampir-Horror-Roman Nr. 359 erschien ein verkappter DK-Roman. Der Autor Damion Danger hatte lediglich die Heldennamen und einige Szenen verändert und ihn dem Verlag zum zweiten Mal angeboten, denn dieses Manuskript war eigentlich als Band 153 für die DK-Serie eingeplant. Sicherlich werden sich die Fans noch an den Roman "AUFSTAND DER VAMPIRE" erinnern, der als Neujahrsgabe des Verlags am 1. Januar 1980 erschien.

Auf den Leserkontaktseiten der Vampir-Horror-Reihe wurde in den Jahren 1980 und 1981 noch über die Möglichkeit einer DK-Neuauflage diskutiert und der Redakteur Rainer Delfs sammelte fleißig jede positive Zuschrift dafür, aber nachdem auch die Vampir-Horror-Reihe im Oktober 1981 eingestellt worden war, waren für die Fans alle Hoffnungen begraben. Am 12. April 1983 kam dann die Überraschung für viele DK-Fans, denn der Verlag hatte sich endlich entschlossen, die DÄMONENKILLER-Serie in einer Neuauflage auf den Markt zu bringen. Wie nicht anders zu erwarten war, hatte man natürlich auch ein wenig das Layout verändert. Vor fünfunddreißig Jahren, als die Neuauflage startete, hatte der Pabel-Verlag die Originaltitelbilder nicht mehr. Der Pabel-Verlag hatte die Titelbildrechte nur für drei Jahre gekauft. Nach Gebrauch wurden die Bildern in den siebziger Jahren an die Agenturen beziehungsweise Künstler zurückgegeben. Bei der Planung für die DK-Neuauflage wurde der Pabel-Hauszeichner Firuz Askin mit der Aufgabe betraut, die Titelbilder, für man kein Originalbild oder Dia bekam, mit Hilfe des Umschlagbild der Erstauflage zu bearbeiten und somit ein neues Titelbild herzustellen. Dabei wurden dann der alte Schriftzug und sämtliche anderen Angaben auf der Vorlage übermalt. Ich habe mehrere solchen überarbeiteten Vorlagen in meinem Besitz. In einer Internet-Galerie sind mir folgende DK-Titelbilder aufgefallen: Nr. 44, 45, 46, 56, 60, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 71, 72, 73, 74, 78. Drei davon habe ich mir organisiert. Schaut euch mal DK 46 in der 1. und 2. Auflage an und vergleicht die Bilder ein wenig.

Im Zeichen des BösenAus dem Titel der Siebziger DÄMONENKILLER - Gruselroman - Aus dem Leben eines Exorzisten (dieser Untertitel verschönerte die Serie aber nur von Nr. 18 - 64, dann ließ man ihn weg), wurde DÄMONENKILLER - Horror-Serie - Romane um Geister, Hexen und Vampire (der Untertitel blieb dem Leser bis zur Nr. 159 erhalten, dann ließ man ihn, genau wie den mehrzackigen Stern - zuerst Neuauflage, dann ab sofort nur noch Neuer Roman - weg).

Die Leserkontaktseite (LKS) übernahm Ernst Vlcek, und er kam ganz schön in Bedrängnis, als statt der damaligen Nr. 7 "AMOKLAUF" die damalige Nummer 8 "DUELL DER RATTEN" als Nr. 7 der Neuauflage erschien. Zuerst hatte man den indizierten Roman "AMOKLAUF" umgeschrieben, sich dann kurzfristig entschlossen, ihn doch wegzulassen. Diese Entscheidung rief unter den Lesern einen Proteststurm hervor, und die Verlagsleitung sowie die Autoren entschlossen sich zu einem Novum in der Heftromangeschichte: Also kam man im Verlag auf die Idee eines Einschubbandes. Man suchte die passende Lücke und ich brachte das Ende des Zamis-Zyklus Band 34 und Band 35 ins Gespräch, denn im Nummer 35 stand etwas von vier Wochen seit den Geschehnissen in Wien und was war eigentlich aus Coco Zamis Lehrerin Sandra Thornton geworden. Diese Infos hatte ich Kurt gegeben, der gab sie weiter an Ernst Vlcek und schon entstand das Exposé für die Nummer 34 "Der schwarze Hengst" und der Roman erschien am 29. November 1983 als Nr. 34 der DK-Serie erschien. Als Titelbild nahm man das Cover von VHR 008. Endlich war damit die alte Nummerierung wieder auf den alten Stand gebracht.

Das Kind der HexeIm Band Nr. 50 "DAS KIND DER HEXE" wurde - wie schon damals in der Erstauflage - eine Umfrage gestartet, welcher der beste Autor, der beste Zyklus sei und welche drei Romane von den bisher erschienenen 50 Ausgaben den Lesern am besten gefielen. Als Preise winkten DÄMONENKILLER-Hörspielcassetten. Die Meinung der Leser der Neuauflage wich zwar in einigen Punkten von der damaligen Auswertung etwas ab (Autor und Romane), aber die Zyklen wurden weiterhin gewünscht. Bei den DK-Titelbildern wurde einiges geändert. So wurde am unteren Rand oft geschnitten, damit der untere Schriftzug "Ein Set-Vampir-Roman" und "Deutscher Erstdruck" nicht auf der Zweitauflage zu sehen war. Schaut euch mal DK 15 (VHR 79) und DKN 14 an. Der Fuß der Frau ist teilweise nicht mehr komplett zu sehen. Gleiches gilt für das Holzbrett, auf dem sie sitzt.

Folgende DK-Bilder wurden spiegelverkehrt gebracht: 1, 10, 12, 13, 16, 17, 24, 37, 42, 50, 52, 55, 59, 77, 85, 91, 98, 101, 103, 106, 108, 110, 111, 117, 122, 124 und 129. Bei DK-Titelbild 49 wurden die Opferköpfe unten am Bild wegretuschiert und der Menschenopferkopf in der Hand des Monsters wurde durch einen Drachenkopf ersetzt. Bei DK Nr. 100 wurden die Bluttropfen von den fliegenden Köpfen entfernt. Die DK-Nummern 69 und 70 erhielten ein neues Titelbild. Anscheinend waren die Rechte für die alten Bilder nicht rechtzeitig zu bekommen gewesen und man benutzte zwei alte Karel Thole-VAMPIR-Titelbilder (VHR 122 für DKN Nr. 70 und VHR 124 für DKN Nr. 69).

Des Teufels SamuraiDie DK-Nummer 100 der Neuauflage war ein Festmahl für jeden DK-Fan, denn es wurde ihm ein umfangreiches Heft geboten. Wie von anderen Jubiläums-Nummern des PABEL-Verlags gewohnt, hatte man einen 12-seitigen DK-READER hinzugefügt. Der Inhalt dieses Readers gab dem Leser einen kleinen Einblick hinter die Kulissen der Serie. Außer einer Ernst Vlcek-Story und zwei Zeichnungen fand er den Exposé-Anfang für den DK Nr. 100 und einige Dateninfos im DK-Reader.

Der Pabel-Verlag hatte aus seinem Fehler mit dem "AMOKLAUF" (DK 007) gelernt und dem Redakteur der DK-Serie (Rainer Delfs) den Auftrag erteilt, den zweiten indizierten Roman - Nr. 104 "DIE BRAUT DER BESTIE" - nach dem Exposé neu zu schreiben. Unter seinem Pseudonym Raymond Hart erschien dieser zweite neue Roman am 2. April 1985. Natürlich dachten die Fans, dass auch die beiden letzten indizierten Romane nun neu geschrieben würden, aber dem war nicht so. Die Romane wurden nur stärker überarbeitet als alle anderen Ausgaben der DK-Neuauflage und mit neuen Titeln versehen (so wurde aus der Nr. 115 "DIE TODESSCHWELLE" in der DK-Neuauflage "DIE HÖHLE DES CHAKRA" und die Nr. 121 "DAS ZWEITE GESICHT" wurde umgetauft in "DIE JAGD NACH DEM JANUSKOPF"). Auch die Nr. 113 der Neuauflage bekam einen neuen Titel. Scheinbar schien der Rechtsanwalt, der die DK-Romane in Bezug auf jugendgefährdende Schriften durchlas, eine Abneigung gegen das Word Blut zu haben. Denn aus "DIE BLUTEULE" wurde "DIE VAMPIR-EULE". Auch der DK-Roman Nr. 118 gefiel ihm nicht, und so durfte Ernst Vlcek ein gutes Drittel des Romans neu schreiben.

Mit Blick auf die Verkaufszahlen entschloss sich der Verlag im August 1985 kurzfristig, die DK-Serie umzustellen, wodurch allerdings die Lebensgeschichte von Dorian Hunter und Coco Zamis total über den Haufen gestoßen wurde.

Das Kind der HexeErnst Vlcek wurde mit der undankbaren Aufgabe betraut, den damals in der Erstauflage zum Teil erschienenen BAPHOMET-Zyklus auf zwei Romane zusammenzustreichen. Für ihn war das keine leichte Arbeit, aber für die Fans der DK-Serie, vor allem für jene, die damals die Erstauflage gelesen und gesammelt hatten und nun endlich wissen wollten, wie der abgebrochene Zyklus zu Ende ging, war es ein Riesenschock. Hatten sie sich während der ganzen Zeit der Neuauflage auf diesen Zyklus gefreut, standen sie nun vor dem Trümmerhaufen ihrer Illusionen. Der Grund der Verlagsleitung, diese Entscheidung zu fällen, lag in den schlechten Verkaufszahlen der DK-Neuauflage begründet. Sie waren von der Erstauflage mit Traumzahlen verwöhnt worden und die Neuauflage konnte diese Zahlen nie erreichen. Mit diesem neuen Konzept wollte man neue Leser an die DK-Serie binden, aber es wurde ein Schuss nach hinten, was sich im Nachhinein als Todesstoß für die DK-Serie erwies. Von den alten Autoren blieb, da Ernst Vlcek mit den Exposés der PERRY RHODAN-Serie total ausgelastet war, nur Kurt Luif übrig. Ihm zur Seite stellte man die Autoren der inzwischen eingestellten MYTHOR-Serie (Werner K. Giesa, Hans Kneifel, Peter Ritter und Hubert Haensel). Die Autoren gaben sich zwar alle mehr oder minder Mühe, aber da keine Exposés mehr vorhanden waren - man wollte angeblich den Autoren mehr Freiheit geben - gab es einen Kraut- und Rübensalat, denn außer Kurt Luif und Werner K. Giesa schrieb jeder vor sich hin. Nun gut, es gab auch in der Erstauflage kleine Widersprüche, aber was die damaligen Exposé-Autoren über Jahre hinweg aufgebaut hatten, zerstörten die neuen Autoren in wenigen Wochen.

Für die Fans brach eine neue Ära an, die sie wohl nicht so schnell vergessen werden. Die DK-Fans gaben dem Verlag Zunder, der sich gewaschen hatte. In der Zwischenzeit hatte Ernst Vlcek - wegen Arbeitsüberlastung - die LKS an Kurt Luif abgegeben. Kurt Luif hatte die LKS schon während der Erstauflage betreut und gab den Lesern und Kritikern vollkommen recht.

Des Teufels SamuraiFolgendes schrieb Kurt Luif zum Start der Zweitausgabe auf der LKS Nr. 158:

„Es ist der 7. August 1985. Noch immer wurde keine Entscheidung getroffen, ob der DÄMONENKILLER nach der Nr. 150 noch Exposés geschrieben werden soll. Aber bis dahin bleibt ja noch genügend Zeit, dachte ich. Das Telefon läutete und ich hob ahnungslos ab. Ernst Vlcek rief mich aus seinem Urlaubsort an, und seine Nachricht traf mich wie ein Keulenschlag. Die Neuauflage wird mit Band 130 eingestellt. Aber Nr. 131 soll es nur mehr neue, in sich abgeschlossene Romane geben, die ohne Exposés geschrieben werden sollten.

Ich war so verwirrt, daß ich nicht einmal die Hälfte kapierte, was mir Ernstl da alles erzählte. Er werde mir einen Brief schreiben, ich solle die Bände 133 und 134 verfassen, der Verlag werde sich mit mir in Verbindung setzen. An diesen verfluchten 7. August will ich lieber nicht mehr denken. Einige Zeit hockte ich wie ein Gelähmter da, völlig erschlagen und groggy.. Das ist alles nur ein schlechter Scherz, versuchte ich mich zu beruhige. Aber es war keiner.

Das Kind der HexeAm nächsten Tag telefonierte Frau Haitz mit mir. Sie gab mir die Ablieferungstermine der Romane bekannt. Nr 133 bis zum 16. August, Nr. 134 bis zum 23 August. (In meinem Kalender notierte ich zu diesen Angaben: DAS IST ABER EIN SCHLECHTER WITZ!). Jetzt mußte ich vorerst einmal mein Hirn ein wenig leeren, denn Romane und Exposés der Nr. 131 - 155 existierten nicht mehr. Der DÄMONENKILLER wird in eine Alternativwelt geschleudert, ab der Nummer 131 läuft alles in eine neue Richtung. Das mußte erst einmal verdaut werden.

Ernstls Brief traf am 9. August ein. Wie er die Bände 131/132 gestalten wollte, hatte er auf einer Manuskriptseite zusammengefaßt, auf einer weiteren ging er auf die Ausgangssituation für 133/134 ein. Da waren 13 Punkte angeführt, wie z.B.:

Es sind drei Monate seit den letzten Geschehnissen verstrichen, Dorian, Coco und Martin haben eine ruhige Zeit verlebt.

Rebecca tritt in 131/132 überhaupt nicht in Erscheinung. Sie hat mit Baphomet und dem Anschlag auf Martin nichts zu tun. Ernst schrieb in seinem Brief u.a.:

„Wie am Telefon besprochen, hast Du also mit Rebecca und der Handlung in Wien für den Doppelband freie Hand. Rekapitulieren wir noch einmal, wie Du die Handlung aufbauen könntest: Coco bekommt in Basajaun oder auf einem Spaziergang durch die Umgebung eine Botschaft von Rebecca, in der sie aufgefordert wird, nach Wien zu kommen. Es könnte sich ja um irgend etwas aus der Vergangenheit handeln. Rebecca hat Toths Erbe angetreten, das Haus der Zamis, das Toth für sich erstanden hat, gehört nun auch ihr, ebenso wie die Sammlung magischer Gegenstände in den „Katakomben“. Du solltest vorerst aber Zakum aus dem Spiel lassen. Wichtig: Auch nicht darüber aussagen, daß es eine „Blutuhr“ von Rebecca gibt (Expo 155). Leider bleibt es Dir nicht erspart, die Einleitungsepisode auf Basajaun spielen zu lassen, denn das ist die Basis für die Folgebände. Bitte alle Nebenhandlungen auch zu einem Abschluß bringen. Für den Leser soll eine ENDE erkennbar sein ... auch wenn das Geschehen um Rebecca nicht abgeschlossen ist. Dies in aller Kürze. Mach‘s gut - und vor allem rasch.“

Der Kerl hat gut schreiben, dachte ich ergrimmt, denn seit über einem Jahr hatte ich keine Zeile Fiction mehr geschrieben .... Das Wochenende verbrachte ich damit, in alten Exposés und Romanen zu blättern. Dann wußte ich, was ich aussagen mußte, was in den Doppelband hinein sollte, aber noch hatte ich keine Handlung.

Am 12. August fing ich mit dem Schreiben an. Am 14. August schrieb ich in den Kalender:

„Diese verdammte Hitze, ging erst um vier Uhr schlafen“. Am 15. August: „Das schleppt sich dahin. Bin wie gelähmt. So viele Tippfehler. Scheißhitze, Scheißroman.“

Was ich sonst noch so alles dem Kalender anvertraute, das wollen wir lieber vergessen. Die Nummer 133 war am 20. August fertig, der Band 134 am 30. August. ...“

Des Teufels SamuraiFolgendes schrieb mir Kurt Luif:

Wien, 6.10.1985

„Lieber Uwe,

es hat sich doch noch etwas ereignet. Ich werde vermutlich in Zukunft die Kontaktseiten machen. Vermutlich werde ich mich auch nach Vollendung der Nummer 142 (Zakum, der dunkle Archivar) mit Herrn Schelwokat in Straubing treffen.

Lange habe ich überlegt. Zuerst wollte ich eigentlich alles hinscheißen, sollte eigentlich hinscheißen - da hat man es - hinschmeißen natürlich! Da muß sich doch irgend etwas aus dem Unterbewußtsein hervorgeschlichen haben.

Egal, hach längerer Überlegung habe ich mich dann doch anders besonnen. Jetzt - erst recht. Egal was die Halunken zahlen, egal, daß Vlcek nicht mitmacht, ich gebe den Kampf noch nicht verloren. Ich kämpfe um den Dämonenkiller. Vielleicht kommt doch noch eine brauchbare Serie heraus.

Ich greife auf die Idee zurück, die in den früheren Expos Nr. 154 und 155 gebracht hätte werden sollen. Die Blutuhr und das Archiv, und dazu noch auf den Halleyschen Kometen.

Im Band 142 wird Zakum ein höchst übles Süppchen kochen.

Dieser böse Archivar hat unbemerkt von Asmodi sich Kopien der Aufzeichnungen über die Dämonen angefertigt, die er aber nicht an Luguri weitergibt. Diese Daten will er schon für sich selber behalten.

Ruud Jong versucht vergeblich von Luguri eine Kampfansage gegen Rebecca zu erhalten. Zakum ist nun ein enger Vertrauter von Luguri, der natürlich von der Blutuhr weiß, doch er hat keine Ahnung, wo sie im Augenblick versteckt ist. Nun spielt er die Menschen und Dämonen gegeneinander aus.

Mit Jong spricht er persönlich. Er erzählt ihm, daß sich irgendwo ein Gegenstand befindet, der Rebecca sehr schaden könnte. Rebecca erhält die Information, daß sich Jong auf die Suche nach der Blutuhr macht. Und auch die Mystery Press bekommt so einen Hinweis.

Weiter habe ich die Absicht in einer Rückblende Ruud Jongs Begegnung mit einem weiblichen Wesen zu schildern, seine Reaktion auf die Verwandlung zum Esel will ich mir nicht entgehen lassen. Außerdem sollen sich Rebecca und Betty Danet auf einer Party ziemlich verrückt auf­führen, und wenn mir etwas einfällt, dann wird auch Daniel Danet etwas abbekommen.

Im Hintergrund ist der Komet, der bei einigen Dämonen seltsame Reaktionen auslöst, vielleicht, kommt sogar ein magieloser Zustand. Miß Pickford ergeht sich in unheilschwangeren Andeutungen und möglicherweise greift auch Unga ins Geschehen ein, das muß ich mir noch überlegen.

Nun habe ich eine Bitte an dich. Einige Dinge sind noch offen, wie der Magische Bumerang (wann tauchte er auf?) und Dorians Visionen aus Nr. 130. Aber da hat es sicherlich auch noch andere Dinge gegeben, an die ich mich nicht erinnern kann. Vielleicht kannst Du mir da helfen?“

Das Kind der HexeNun gab es eine zweite DK-Handlungsebene, die Kurt Luif nicht gefiel, denn er bekam den Frust der Dämonenkiller-Leser zu spüren, da er ab DK Nr. 145 die LK-Seiten von Ernst Vlcek geerbt hatte. Meinen bitterbösen Leserbrief mit den Kritiken an Dämonenkiller-Romanen Nummern 131 - 140, brachte Kurt auf den DK-Leserkontakt-Seiten der Romane 155 und 156 (vor allem Hannes Kneifel bekam sein Fett ab wegen seiner Romane 137 und 140). Mein zweiter Brief in Bezug auf Nr. 141 - 150 wurde nicht veröffentlicht, aber er wurde in der Redaktion (Frau Haitz + Herr Müller-Reymann) mit Wohlwollen gelesen und Kneifel bekam eine Auszeit verordnet.

In einem Rundbrief machte Kurt Luif seinen Co-Autoren den Vorschlag, sich eine Zyklus-Idee auszudenken. Es sollten wieder Exposés für den Dämonenkiller angefertigt werden. Ende 1985 entwarf ich das Konzept für den Munate-Zyklus und Werner K. Giesa machte es verlagskonform. Im Verlag fand dieser Zyklusvorschlag Zustimmung - und dann durften die Autoren loslegen. Den Lesern wurde dieser Zyklus ab der Nummer 164 "DER TODESSARKOPHAG" von Neal Davenport serviert. Als Neueinsteiger kam auch Earl Warren alias Walter Appel wieder ins DK-Team zurück. Da Appel und Giesa im Rhein/Main-Gebiet wohnten, wurden sie mit der Ausarbeitung des nächsten Zyklus betraut.

Des Teufels SamuraiAls Walter Appel den Vorschlag machte, mal wieder Vergangenheitsabenteuer zu bringen, kam Ernst Vlcek in Bezug auf Coco Zamis eine hervorragende Idee, und schon war Walter Appel mit den Vorbereitungen des nächsten Zyklus, der ab Band 174 in elf Teilen laufen sollte, beschäftigt. Wenig später lieferte er die Exposés für diesen Zyklus ab und danach trafen sich die beiden, um den darauffolgenden Zyklus in groben Zügen festzulegen. Werner K. Giesa wollte diesen Ende Juni 1986 in Angriff nehmen.

Giesa und Appel sollten das neue Exposé-Team sein, und Kurt Luifs Job war der eines Oberaufsehers. Ohne sein letztes Wort sollte kein Zyklus mehr erscheinen.

Im Mai 1986 berichtete ich Kurt in Wien im Auftrag von Werner K. Giesa und Walter Appel von den Exposé-Besprechungen, die die beiden in meiner Anwesenheit (lebendiges Dämonenkiller-Lexikon) geführt hatten. Kurt konnte nicht ahnen, dass dies die letzten positiven Nachrichten in Sachen Dämonenkiller waren, die er für Jahre hörte.

Leider kam alles aber ganz anders, denn nachdem Ende Mai der Chefredakteur des PABEL-Verlags - Herr Werner Müller-Reymann - bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, wurde im Verlag bei einer Krisensitzung beschlossen, einige Serien, die keine schwarzen Zahlen schrieben (also Verlust machten) einzustellen. Neben vier anderen Serien (Macabros-Neuauflage, Ron Kelly, John Gray und Western King) war das auch der DÄMONENKILLER. Die Verkaufszahlen, die dieser Entscheidung zu Grunde lagen, bezogen sich noch auf die Einzelabenteuer, denn der Entschluss fiel, als gerade der erste Roman des neuen Zyklus (DK Nr. 164) im Handel war.

Das Kind der HexeDie letzte DK-Nummer sollte der Band 175 "ICH - COCO ZAMIS" von Earl Warren werden. Mit dem sofortigen Druckstopp, der nach der Einstellungsentscheidung verkündet wurde, kam auch der gleichzeitige Schreibstopp für die Autoren. Während Hubert Haensel (DK 176) und Werner K. Giesa (DK 178) ihre Manuskripte schon zu Ende geschrieben hatten, hatte Kurt Luif seinen Band 177 gerade erst angefangen und warf die wenigen Manuskriptseiten, die er geschrieben hatte, weg.

Natürlich sollte man die Hoffnung nie aufgeben, und deshalb war ich als echter DÄMONENKILLER-Freund sehr erfreut, dass sich der EDFC e.V. ab 1990 entschlossen hatte, in seinen Publikationen die schon geschriebenen Manuskripte, die aber nicht mehr in der DK-Serie erscheinen konnten, zu veröffentlichen. In den FANTASIA-Ausgaben (38/39 = DK 144; 40/41 = DK 145; 44/45 = DK 146; 49/50 = DK 147; 55/56 = DK 148; 57/58 = DK 149) wurden die restlichen Romane des BAPHOMET-Zyklus gebracht. In den beiden FANTASIA-Ausgaben 59/60 = DK 150 und 61/62 = 153) wurde der Anfang von DK 150 (Umfang ca. halbes Manuskript plus DK-Exposé 150 - 152) und der DK-Roman 153 (plus DK-Exposé 153 - 155) gebracht.

1995 nahm sich der Zaubermond-Verlag der Dämonenkiller-Serie an und brach als Buchausgabe alte und neue Abenteuer heraus. Seit 2012 erschienen dort alten Classic-Abenteuer und neue Dämonenkiller-Romane unter den Serientiteln Dorian Hunter als Taschenbuch, von denen jetzt auch schon über 90 Titel erschienen sind.

Eine Zaubermond-Ableger mit der Geschichte von Coco Zamis und ihrer Sippe erscheint auch als Taschenbuch. Die Reihe hat auch schon die Nummer 50 überschritten.

Seit einiger Zeit gibt es auch Dorian Hunter-Hörspiele, deren Handlung sich aber immer weiter von den Originalabenteuern der Erstauflage entfernen. Liegt wohl an dem Genre Hörspiel, daß man die Hefte nicht originalgetreu umsetzen kann. Gerade ist Hörspiel Nr. 38 erschienen

Und jetzt startet ab dem 11. September 2018 zweiwöchentlich zu meiner Freude eine Neuauflage der Dämonenkiller-Serie unter dem Titel Dorian Hunter – Dämonenkiller. Das nenne ich mal ein schönes Jubiläumsgeschenk für Dämonenkiller-Fans.

© Uwe Schnabel 2018 

 

 

Kommentare  

#76 Black_Dalia 2018-07-29 13:48
zitiere VM:

Wäre schön, wenn Du zwei, drei persönliche Leseempfehlungen geben würdest.


Würde ich gern, kann ich nur nicht. Unter diesen Heftgeschichtchen - vor allem jene von vor 40 - 50 Jahren - lässt sich schwer Qualität finden, männliche Zielgruppe aus der Zeit, mag das anders sehen, weiß nicht wozu du zählst.
Deswegen kann ich keine Reihe empfehlen.
Aber wie der moderne Mensch ja lernt, ist Qualität sowieso "Geschmackssache" oder ,sofern es ausreichend Profit bringt, eh losgelöst von jeglichen Statuten.

Durchstöbere verschiedene Verlagsprogramme, Amazon, freie Roman- und Schriftstellerboards oder noch besser: Internationale Verlage nach Stichpunkten, die dir wichtig an einer guten Geschichte sind. Viel Glück!
#77 Harantor 2018-07-29 13:57
Das hat mit "männlicher" oder auch "weiblicher" Zielgruppe wenig zu tun. Unterhaltung ist immer Zeitgeist abhängig. Und jedeweder Leser/jedewede Leserin muss sich auf beides einlassen können: Auf den Zeitgeist der Hefte und die Hefte an sich..

Mir fällt dann noch die sarkastische Bemerkung ein, Black_Dalia, ob Du repräsentativ für die weibliche Zielgruppe bist oder das eher ein persönliches Problem ist. Die Repräsentative für die Frau an sich halte ich für lächerlich. Ein persönliches Problem sich auf solche Lektüre einzulassen halte ich für völlig normal und kann daran nichts anstößig finden. Allerdings die unseligen geschlechtertypischen Verallgemeinerungen sind eher völlig lächerlich.
#78 Black_Dalia 2018-07-29 14:26
zitiere Harantor:
Das hat mit "männlicher" oder auch "weiblicher" Zielgruppe wenig zu tun........völlig lächerlich.


Nur eines dazu noch: Guck(t) auf die gesellschaftlichen Debatten der Gegenwart, guckt auf das, was die Menschen heutiger Zeit beschäftigt und entzweit.
Schaut, was das Internet (an Ungerechtigkeiten) alles zutagefördert rund um die Welt und wer sich dadurch connecten kann, was vor gut 30 Jahren in diesen Dimensionen noch nicht möglich war.
Schaut, wen das Angst macht und was für abartige Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Untergeordnet zählt dazu auch, welche Einflussnahme einige sogenannte "Unterhaltungsmedien" auf die Menschen haben. Ich für meinen Teil, sehe in diesen überalterten Geschichten und dem offensichtlichen fragwürdigen, misogynen Mist der daraus erwachsen ist (übrigens zu neuerer Zeit verfasst) nichts, was als überdauerungwertig einzusortieren ist. Aber ich alleine zähle nicht. Das stimmt. Vielleicht noch nicht. In 10 oder 20 Jahren, sieht das aber u. U schon anders aus.

Es spielt auch keine Rolle wen ich repräsentiere, aber warten wir mal ab, wie sich die Zeit entwickelt.
#79 Harantor 2018-07-29 14:41
Das klingt ja wie vor 50 Jahren die 68er. Gesellschaftliche Debatten wiederholen sich oft. Unterhaltung pauschal als Verdummung zu verdammen funktioniert nur eingeschränkt. Schon im im römisch Reich fanden einige der gewaltigen Manifestationen politischen Willens im der Arena statt, als sie eigentlich abgelenkt und eingelullt sein sollten. Ebenso so zu tun - wie auf Facebook bei solchen Diskussionen geschehen - so zu tun, als sei der Feminismus eine völlig neue Idee, so ist auch das falsch und verleugnet eine lange Periode der Bewegung.

Deine Ausführungen sind einfach zu pauschal. Ich wünschte du würdest mal einfach konkreter werden und manchmal auch wissen worüber du sprichst. So lese ich das Wiederkäuen alter und neuer Schlagwörter, aber keinen wirklichen Beitrag
#80 Hermes 2018-07-29 17:03
Zitat:
Schaut, was das Internet (an Ungerechtigkeiten) alles zutagefördert rund um die Welt und wer sich dadurch connecten kann, was vor gut 30 Jahren in diesen Dimensionen noch nicht möglich war.
Das klingt interessant. Bleibt aber leider eher vage.

Ungerechtigkeiten klar gibt es, aber welche davon meinst Du? Krieg in Syrien? Arbeitswelt in den Golfstaaten? Umgang mit Frauen in Indien?

connecten im Internet. Wieder schön, aber was genau meinst Du? Frauenrechtlerinnen in Saudi-Arabien? Bürgerrechtler in China? Auch der IS hat viele Anhänger im Internet angeworben.

Zitat:
Schaut, wen das Angst macht und was für abartige Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Meinst Du Internetzensur in China? Vorratsdatenspeicherung in Deutschland? Das Darknet?

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