»Dorian Hunter« revisited - Teil 13 Die Wurzel allen Übels ...
»Dorian Hunter« revisited
Teil 13 - Die Wurzel allen Übels …
“Schiff der verlorenen Seelen”
Nachdem das “Schiff der verlorenen Seelen” im letzten, ebenfalls von Davenport verfassten Band bereits erwähnt wurde, erfährt der Leser in diesem Roman, was es damit auf sich hat und wie Hunter in seinem Leben als Georg Speyer auf das Schiff gelangte.
Dass der Dämonenkiller in diesem früheren Leben bereits die Bekanntschaft mit Hekate gemacht hat, wissen wir bereits, allerdings erfahren wir hier nicht nur, wie es zu dieser Begegnung kam, sondern erleben auch gleich den ersten Teil der Entstehungsgeschichte dieser hochinteressanten Figur.
Was Davenport hier in den Vergangenheits - Episoden abliefert, kann man nur als allerfeinste Dämonenkiller - Kost bezeichnen, man hat beinahe den Eindruck, dass der Autor sich ebenso wie der Leser danach gesehnt hat, endlich wieder das zu schreiben, was die Serie ausgemacht und von allen anderen abgehoben hat.
Dass die Gegenwartshandlung da nicht ganz mithalten kann, ist somit nicht weiter tragisch, zumal sie auch nicht allzu viele Seiten beansprucht. Ebenfalls nicht tragisch, wenn auch seltsam erscheint Hunters Verhalten an Bord des Geisterschiffes, welches er am liebsten gleich nach der Ankunft wieder verlassen möchte, obwohl er Coco an seiner Seite hat, die ihn aber erst überreden muss, zu kämpfen. Das tut er dann zwar, wundert sich aber, dass er mit seinem Gewehr, mit dem er auf die Skelette ballert, keinen Schaden anrichtet. Angesichts seiner Erfahrung im Kampf gegen das Böse wirkt das etwas unbeholfen, aber letztlich ist das natürlich nur Meckern auf sehr hohem Niveau.
Interessant und bezeichnend ist auch, dass der Roman ganz ohne eine Nebenhandlung auskommt. Ein anderer Autor hätte in einer anderen Serie vermutlich geschildert, wie die untoten Matrosen irgendwelche Schiffe entern um die Alraunenkreatur mit Lebensenergie zu versorgen, ein Davenport konzentriert sich da lieber auf das Wesentliche und das sind hier vor allem die Szenen, in denen Speyer hinter das Geheimnis des Alchemisten kommt, das Alraunenmädchen entdeckt und ihr verfällt.
Diese erste Begegnung und die daraus resultierende, fast schon romantische, wenn auch verhängnisvolle Verbindung, die Speyer mit der späteren Hekate eingeht, liest sich spannender, als das Finale in der Gegenwart. Hinzu kommt noch sein Bestreben, diesem noch neutral gesinnten Wesen dabei zu helfen, nicht den falschen Weg zu beschreiten. Ein - wie wir wissen - hoffnungsloses Unterfangen, von dem Ernst Vlcek im nächsten Band weiter berichten wird...
Er wurde von einem Besatzungsmitglied erschlagen. Trotzdem konnte er einige Zeit später wieder schreiben.
(DH 63)