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Heyne Science Fiction Classics 48 - Titan 6 - 16

Heyne Science Fiction ClassicsDie Heyne Science Fiction Classics
Folge 48: Titan Anthologiereihe
Folgen 6 - 16

Von den sechziger bis Anfang der achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts erschienen als Subreihe der Heyne Science-Fiction-Taschenbücher mehr als hundert Titel unter dem Logo „Heyne Science Fiction Classics“. Diese Romane und Kurzgeschichten werden in der vorliegenden Artikelreihe vorgestellt und daraufhin untersucht, ob die Bezeichnung als Klassiker gerechtfertigt ist.

Nach der Auswahl aus Frederik Pohls Star-Anthologien wurde die Reihe der klassischen Titan-Erzählungen mit einer Auswahl aus der Science Fiction Hall of Fame fortgesetzt. Dieser Markenname wurde in den siebziger und achtziger Jahren für eine Reihe von Anthologien verwendet, in denen die Autorenvereinigung Science Fiction Writers of America die von ihnen ausgewählten besten Kurzgeschichten und Kurzromane vorstellte. Der Großteil der Geschichten der Bände 1, 2A und 2B wurde in die Titan-Reihe aufgenommen, damit wurden die Bände 6 – 16 zusammengestellt. Herausgeber dieser Bände waren die renommierten Autoren Robert Silverberg und Ben Bova. In den achtziger Jahren gab es dann noch zwei weitere Bände, welche aber keine deutschsprachigen Ausgaben mehr erhielten. Einzelne Erzählungen fehlen in den Titan-Bänden. Einige davon gab es in diesem Zeitraum in anderen deutschen Ausgaben im Diogenes-Verlag, wie z. B. The Time Machine (Die Zeitmaschine) von H. G. Wells oder The Machine Stops (Die Maschine stoppt) von E. M. Forster, da dürfte es rechtliche Probleme gegeben haben. Mars is Heaven von Ray Bradbury und Flowers for Algernon wurden in anderen Heyne-Ausgaben präsentiert.

Seit 1996 hat der Ausdruck Science Fiction and Fantasy Hall of Fame eine andere Bedeutung bekommen. Auf Vorschlag der Kansas City SF and Fantasy Society und dem J. Wayne and Elsie M. Gunn Center for the Study of Science Fiction an der University of Kansas wurden seither sowohl lebende als auch verstorbene SF- und Fantasy-Autoren für die Bedeutung ihres Lebenswerks in die Ruhmeshalle aufgenommen. 2004 wurde die Auszeichnung vom Experience Music Project-Museum in Seattle übernommen, das sich mittlerweile Museum of Pop Culture nennt. Die Auszeichnung wird mittlerweile in vier Kategorien vergeben, denn Film, Media und Open sind dazugekommen. Aber im vorliegenden Titel geht es nur um die ursprünglichen Anthologien, welche deutschsprachige Ausgaben als Titan-Bände in den Heyne Science Fiction Classcis bekommen haben.

Nachfolgend die Übersicht über die Erzählungen:

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 6:
Stanley G. Weinbaum: Eine Mars-Odyssee: Jarvis ist einer der vier Astronauten, welche als erste den Mars erreichten. Er bricht mit einer der beiden Bordmaschinen zu einem Erkundungsflug auf, als der Motor des Fluggeräts aussetzt und er notlanden muss. Er ist 1200 km vom Standort der Gefährten entfernt und steht vor der aus Gruppendynamik-Seminaren bekannten Entscheidung, auf die mögliche Rettung zu warten oder sich zu Fuß auf den Rückweg zu machen. 60 Kilometer pro Tag, das müsste bei der geringen Marsgravitation und ausreichendem Wasser zu schaffen sein, denkt er und marschiert zu seiner Mars-Odyssee los. Bald hat Jarvis Gelegenheit zu einer Heldentat, denn er befreit ein straußenähnliches Lebewesen von einem tentakelbewehrten Angreifer. Der Strauß hat eine Tasche um den Hals hängen. Der Verdacht liegt nahe, dass er intelligent ist. Die Verständigung ist zwar sehr mühsam, denn nicht nur unterschiedliche Sprechwerkzeuge spielen eine Rolle, sondern auch eine andere Denkweise. Trotzdem können die beiden einander ihre Namen mitteilen. Der Strauß heißt Tweel, und Jarvis bekommt eine Ahnung, dass er mindestens so intelligent wie die Menschen sein dürfte. Tweel beherrscht zweifellos Mathematik und begreift ohne weiteres, dass Jarvis vom dritten Planeten des Sonnensystems stammt. Der für seine Rettung dankbare (?) Tweel begleitet Jarvis beim weiteren Marsch und bekommt später auch Gelegenheit, sich für die Rettung zu revanchieren. Die Wanderer begegnen dem möglicherweise ältesten Wesen des Sonnensystems, einem Pyramidenbauer, dessen Metabolismus auf Silizium basiert und der Ziegelsteine kackt, die er zum Bau seiner Wohnpyramiden verwendet. Dann ist Jarvis verblüfft, als er anscheinend Fancy Long winkend vor sich sieht. Doch Tweel rettet ihn, denn ein anderes Tentakelmonster hat aus seinen Gedanken die Sehnsucht nach dem Mädchen entnommen und hätte ihn damit ihm ein ähnliches Schicksal beschert wie das, vor dem Jarvis Tweel gerettet hat. Als Tweel auf Fancy schießt, erscheint die wahre Gestalt der Traum-Bestie. Schließlich kommen die beiden Abenteurer zu einer Stadt in einem Kanal mit eigenartigen fassförmigen Bewohnern mit vier Gliedmaßen, welche in Schubkarren Material transportieren und die Kontaktaufnahmeversuche mit dem verzerrten Echo „Wir sind Frrreinde!“ beantworten. Im weiteren Verlauf der Forschung bekommen die beiden Wanderer Schwierigkeiten mit den seltsamen Fässern. Aus dem Scharmützel wird Jarvis vom Deus ex machina gerettet, der zweiten Bordmaschine der Astronauten, die längst auf der Suche nach ihm war. Tweel zieht sich mit einem eleganten Sprung über die Angreifer hinweg aus der Affäre.

Die Erzählung bietet eine der interessantesten Schilderungen außerirdischer Lebensformen in der SF-Geschichte, ist blitzgescheit und auch noch humorvoll erzählt. Sie wurde in die Science Fiction Hall of Fame aufgenommen und landete in der Bewertung auf dem zweiten Platz. Sie ist auch in der gleichnamigen Kurzgeschichtensammlung enthalten, welche ebenfalls in den Heyne Science Fiction Classics erschienen ist.

John W. Campbell jr: Abenddämmerung: Jim Bendell erzählt von einem Autostopper, den er mitgenommen hat, und der ihm eine seltsame und unglaubwürdige Geschichte erzählt hat. Der Mann, der ein ungewöhnlich schönes und stattliches Aussehen hatte, behauptete, aus der Zukunft zu kommen und bei der Rückreise aus noch fernerer Zukunft zu weit gesprungen zu sein. Er stammte aus dem Jahr 3059 und war Wissenschaftler. Er hatte ein Experiment mit spatialer Freisetzung gemacht, wurde von einem Energiefeld eingesaugt und landete in fernster Zukunft, Millionen Jahre von seiner Heimatzeit entfernt. Dort traf er auf die letzten Menschen, die übergroße Köpfe hatten und antriebslos die Tage an sich vorbeiziehen ließen. Alle Arbeit wurde von den Robotern geleistet. Die Menschen hatten längst alle sonstigen Organismen ausgerottet und ernährten sich von synthetischer Nahrung. Nur noch Reste der früheren Bevölkerung waren noch am Leben. Der Mann begann, an seiner Rückkehr zu arbeiten, denn er benötigte ein Gerät, das ihn wieder in der Zeit zurückschickte. Die denkenden Maschinen halfen ihm, das Problem zu lösen und eine Zeitmaschine herzustellen, die ihn in die Vergangenheit zurückschickte. Bendell ist sich nicht sicher, ob die Geschichte wirklich stimmt, aber er glaubt schon, dass der Mann, der ihn bei einem Tankstopp wieder verließ, die Abenddämmerung der Menschheit gesehen hat.

Die Geschichte ist die erste, die John Campbell unter dem Pseudonym Don A. Stuart veröffentlicht hat. Diese Erzählungen waren in einem deutlich stimmungsvolleren Ton geschrieben als seine vorherigen Super-Science-Storys. Stuart war beim Publikum bald populärer als Campbell, bis das Pseudonym gelüftet wurde. Abenddämmerung hängt lose mit Night (Nacht) zusammen. Diese Erzählung erschien auf Deutsch unter anderem in Titan 23 und wird deswegen in der übernächsten Folge vorgestellt.

Lester del Rey: Helena: Phil und Dave sind zwei unzertrennliche Freunde und Tüftler. Der eine ist Mediziner und der andere Techniker, so können sie ihre Kenntnisse vereinen und nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen einen Roboter erschaffen, der perfekt ist. Helena hat weibliche Formen, und als sie zuhause alleingelassen wird, schaut sie sich die im Fernsehen laufenden Soap-Operas an. Kein Wunder, dass sie sich unsterblich in Dave verliebt. Sie ist die perfekte Frau, perfekter als jede andere aus Fleisch und Blut. Dave ist von Helenas Avancen zwar zuerst gar nicht angetan und zieht sogar aus der WG aus, aber letzten Endes erwidert er sogar Helenas Liebe und geht eine Lebenspartnerschaft mit ihr ein. Als er stirbt, erhält Phil eine Botschaft von Helena, in der sie ihn bittet, sie mit Säure zu vernichten und dann gemeinsam mit Dave zu begraben. Der gealterte Phil erfüllt ihr den Wunsch. Er und Dave waren wie Brüder, jetzt ist er ganz allein. Er hätte doch auch heiraten und eine Familie gründen sollen, aber es gab nur eine einzige Helena.

Robert A. Heinlein: Die Straßen müssen rollen: Die immer größere Knappheit von fossilen Energieträgern hat das Ende der Autos gebracht. Individuelle Transportmittel kann man sich nicht mehr leisten. Stattdessen gibt es die Rollstraßen, ein Netz von parallel verlaufenden Transportbändern, welche die großen Städte miteinander verbinden. Am Rand der Straßen haben sich die Betriebe angesiedelt, und dahinter, abseits des rollenden Verkehrs, ist das Land nur mehr sehr dünn besiedelt. Die Straßen müssen rollen, und die Techniker, die das System am Laufen handeln, sehen sich als Elite, ohne deren Arbeit alles steht. Das steigt einigen zu Kopf. Van Kleeck, der Erste stellvertretende Ingenieur einer Straßensektion bei San Francisco, zettelt einen Streik an, mehr, es wird ein mit blutigen Mitteln ausgetragener Aufstand. Sein Chef Larry Gaines hat gerade Mr. Blekinsop von der australischen Regierung zu Gast, der sich das Transportmittel ansehen will, um es auch auf seinem Heimatkontinent zu implementieren. Da erreicht ihn die Nachricht über das Undenkbare: Die Straße steht still, und schnell findet Gaines heraus, dass es kein Wartungsproblem ist, sondern dass Menschen dahinterstehen. Er organisiert blitzschnell ein Team von loyalen Mitarbeitern und geht gegen die gewalttätigen Aufständischen vor, die auch vor Mord nicht zurückschrecken. Allein dringt er bis zum Kopf der Aufrührer vor, der an einem Minderwertigkeitskomplex leidet und die mit übersteigerten Machtphantasien überspielen will, und schaltet ihn aus. Der Aufstand bricht zusammen, und die Straßen müssen wieder rollen.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 7:
Theodore Sturgeon: Der kleine Gott: James Kidder ist ein Genie, aber wie es bei so vielen Menschen mit Hochbegabung ist, ein einseitiges, denn vom Geschäftsleben hat er keine Ahnung. Da ist es gut, dass Kidder mit Conant einen Bankdirektor im Hintergrund hat, der ihm zwar den Papierkram abnimmt, aber in die eigene Tasche arbeitet. Kidder stört das nicht, solang er in seinem Laboratorium auf einer einsamen Insel ungestört arbeiten kann. Er kommt soweit, dass er künstliches Leben züchtet, aus dem eine intelligente Spezies entsteht, die winzig klein ist und einen extrem schnellen Lebensablauf hat. Für die Neoteriker ist Kidder ihr Gott. Conant hat eine Idee, ob ihm Kidder nicht einen Energiegenerator besorgt, mit der man die Energie an jeden gewünschten Ort ohne Leitungsverbindung transportieren kann. Kidder kann, die Neoteriker erledigen die Aufgabe für ihn. Conant erhält einen Mini-Prototyp. Er erkennt, dass er mit dem Generator die Weltherrschaft übernehmen kann. Er baut trotz Kidders Widerstand auf dessen Insel eine Produktionsstätte auf und lässt mit seinen Schergen die Leute massakrieren, welche den Generator zusammengebaut haben. Nur der leitende Ingenieur überlebt das Massaker und findet bei Kidder Unterschlupf. Inzwischen erpresst Conant die amerikanische Regierung, ihm die Macht im Hintergrund zu übergeben, denn er kann mit der Erfindung die Erde auslöschen. Kidder befiehlt in höchster Not seinen Neoterikern, einen undurchdringlichen Schutzschirm zu bauen. Dieser ist flugs zur Stelle und verhindert jede weitere Energieübertragung von der Insel. Conant ist waffenlos und landet im Irrenhaus, während Kidder und sein Freund, der gerettete Ingenieur, vielleicht noch heute gemeinsam auf der Insel in aller Ruhe Experimente mit den Neoterikern machen.

Isaac Asimov: Einbruch der Nacht: In der Saron-Universität hat sich bei Direktor Aton 77 eine Schar von Leuten versammelt. Ein besonderes Ereignis steht bevor, dem manche mit viel Bangen entgegensehen. Es steht nur noch Beta am Himmel, eine von den insgesamt sechs im System vorhandenen Sonnen, und nach den Berechnungen der Astronomen wird diese auch in Kürze verschwinden, weil sich ein unsichtbarer Planet vor sie schiebt. Der religiöse Kult glaubt, dass dann die Welt untergeht. Seine Anhänger behaupten, dass der Wahnsinn ausbricht, wenn totale Dunkelheit herrscht. Denn dann tauchen die Sterne auf! Tatsächlich haben die Archäologen Beweise dafür gefunden, dass immer im Abstand von zweitausendneunundvierzig Jahren ein Ereignis eingetreten ist, welches das Ende einer Zivilisation durch riesige Feuersbrünste und den Beginn einer neuen bedeutet hat. Ein Psychologe erzählt davon, dass Tests ergeben haben, dass die Menschen tatsächlich in der Dunkelheit eines Tunnels klaustrophobische Zustände bekommen, weil sie durch das Licht der sechs Sonnen Finsternis de facto nicht kennen. Ein fanatischer Anhänger des Glaubens macht Radau und zerstört einige Instrumente,weil die Wissenschafter den Ursprung seiner Religion rational erklären wollen. Die Zeit schreitet fort, und Beta ist kein Kreis mehr, es schiebt sich tatsächlich eine Scheibe vor die letzte Sonne am Himmel. Schließlich wird es dunkel, aber nicht ganz, denn eine riesige Anzahl von Lichtpunkten erscheint am Himmel, die Sterne, welche bisher von der Sonne überstrahlt wurden. Die Menschen halten das nicht aus, sie brauchen Licht, Licht! Sie zünden an, was möglich ist, denn dann können sie wieder sehen. Die Stadt geht in Flammen auf, wieder einmal ist das Ende einer Zivilisation gekommen.

Das ist eine der berühmtesten Geschichten von Asimov, die in unzähligen Kurzgeschichtensammlungen abgedruckt worden ist, einmal auch mit dem beeindruckenden deutschen Titel Und Finsternis wird kommen... Allerdings konnte mir noch niemand erklären, warum es in einer technisch hochstehenden Zivilisation wie der geschilderten überhaupt kein künstliches Licht gibt. Auch wenn sechs Sonnen am Himmel stehen, wird es doch irgendwo Räume ohne Außenlicht geben. So toll ist diese hochgelobte Erzählung also wieder auch nicht.

A. E. van Vogt: Der Waffenladen: Von einem Tag auf den anderen gibt es im Dorf einen Waffenladen. Fara ist fuchsteufelswütend, denn er ist ein begeisterter Anhänger der Kaiserin Innelda, aber die Waffenschmiede unterwerfen sich nicht ihrer Oberhoheit. Fara versucht, mit Hilfe der Dorfpolizei in den Laden einzudrigen, aber mit Gewalt geht gar nichts. Die Tür öffnet sich aber für ihn. Er hat eine Auseinandersetzung mit dem Verkäufer. Als er den Laden verlässt, taucht er nicht auf der Dorfstraße auf, sondern in der Hauptstadt des Reiches und er kann eine bizarre Szene beobachten, in der die Kaiserin im Beisein ihrer Berater den Befehl zur Ermordung eines Mannes erteilt. Faras Weltbild bekommt einen ersten Riss. Das Bild verschwindet und er findet sich im Waffenladen wieder. Der Verkäufer wirft ihn hinaus, als er behauptet, man hätte ihm etwas vorgespielt. Bald darauf bekommt Fara aber Probleme mit der Behörde, die sich in finanziellen Belastungen für ihn niederschlagen. Sein Sohn Cayle, der Nichtsnutz, hat in der Hauptstadt Schulden gemacht und seinen Vater als Bürgen angegeben. Fara nimmt zur Rückzahlung von Cayles Schulden einen Kredit auf, aber die Bank verkauft diesen weiter und der Kredit wird vom Käufer sofort fälliggestellt. Fara ist ruiniert. In seiner Not wendet er sich an den Waffenladen. Dort wird ihm tatsächlich eine Waffe ausgehändigt und er wird ins Gericht der Waffenhändler geladen, die sich seines Falles annehmen. Fara ist einer betrügerischen Aktion zum Opfer gefallen. Die Waffenhändler sprechen ihr Urteil über die Betrüger, und Fara erhält sein Vermögen zurück. Er hat jetzt eine Waffe der Schmiede im Schultergürtel. Jeder, der ihn sieht, erbleicht, denn Fara hat jetzt mächtige Verbündete.

Diese Geschichte ist der Auftakt zu A. E. van Vogts faszinierendem Ischer-Zweiteiler über ein Kaiserreich der Zukunft, in dem ein Unsterblicher im Hintergrund die Fäden zieht.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 8:
John W. Campbell jr.: Wer da?: In der Forschungsstation in der Antarktis bricht Unruhe aus, als ein Wrack eines außerirdischen Raumschiffes und dazu eine tietgekühlte Leiche gefunden wird, augenscheinlich Überreste eines vor Millionen Jahren erfolgten Unglücks. Es entbrennt ein Streit darüber, was mit der Leiche passieren soll, die man geborgen hat. Norris glaubt, dass das Wesen Gefahr mit sich bringt, der Biologe Blair dagegen möchte das Ding untersuchen, ein nicht ganz menschengroßes Wesen mit drei roten Augen. Es wird beschlossen, die Leiche schmelzen zu lassen. Es wird die extrem unwahrscheinliche Möglichkeit diskutiert wird, dass das Ding wieder zum Leben erwachen könnte, was bei niedrigen Lebensformen ja auch möglich wäre. Trotzdem lässt man das Ding auftauen. Connant weckt Blair mit der Alarmmeldung, dass das aufgetaute Ding weg ist! Die Hunde schlagen an, und draußen ist richtig was los. Das Ding kämpft gegen ein Dutzend Hunde und wird von ihnen zerrissen. Aber das Ding hat sich körperlich verwandelt und auch aus einem der Hunde ist ein Körperteil gewachsen, der dem Ding ähnlich sieht. Der Außerirdische kann also andere Körper übernehmen! Vorsichtshalber werden alle Hunde und das Vieh getötet und die Überreste vernichtet. Aber sind auch welche der Menschen übernommen worden? Großes Rätselraten und Misstrauen bricht aus, niemand traut mehr dem anderen. Wie kann man feststellen, wer übernommen worden ist? Ein Versuch mit einem Serum schlägt fehl. Schließlich kommt man auf die Lösung. Eine Wunde, aus der Blut fließt, deckt das Ding auf. Denn Blut besteht aus seinen Zellen und kann sich zu einem neuen Körper grupperen. Wenn sich von einer Wunde herausrinnendes Blut zusammenballt, ist das der Beweis, dass der Körper dem Ding angehört. Alle Mitglieder der Forschungsstation müssen sich dem Test unterziehen, und es ist erstaunlich, wieviele davon bereits übernommen wurden, darunter überraschenderweise auch der Kommandant Garry und Connant, der vorgab, entdeckt zu haben, dass das Ding weg ist. Sie werden mittels elektrischer Hochspannung zerstört. Zum Schluss kommt noch heraus, dass auch der Biologe Blair, der sich scheinbar aus Angst vor dem Außerirdischen selbst in einem Schuppen eingesperrt hatte, in Wirklichkeit auch übernommen ist und in aller Ruhe am Aufbau von technischen Apparaturen arbeitet. Auch er wird vernichtet, seine Hinterlassenschaften sind ein Mini-Atomkraftwerk und ein Antischwerkraftgenerator.

Dieser geradezu klaustrophobische SF-Knaller ist eine der letzten Geschichten, welche Campbell unter dem Pseudonym Don A Stuart herausbrachte, dieses Mal aber bereits unter seiner eigenen Herausgeberschaft in Astounding Stories im August 1938. Sie wurde gleich zweimal verfilmt, 1952 unter der Regie von Howard Hawks, 1982 war John Carpenter verantwortlich. Die Verfilmung von Hawks wurde hochgelobt, obwohl sie Campbells Vorlage nicht sehr werkgetreu umsetzte. Carpenter war mit seiner Interpretation weniger erfolgreich, viele Kritiker störten sich an den expliziten Horrorszenen des Films. Er stand auch im Schatten des kurz vorher gezeigten E.T. - der Außerirdische. Beide Streifen erhielten den deutschen Titel Das Ding aus einer anderen Welt, unter diesem Titel kam auch die erste deutsche Übersetzung heraus.

Poul Anderson: Nenn mich Joe: Joe ist der erste Pionier, der auf dem Boden des Jupiters für die Menschheit arbeitet. Er ist ein künstlich erzeugtes Wesen, entfernt einem Zentauren ähnlich, und wird durch die Gedankenimpulse von Edward Anglesey gesteuert, der in der Jupiter-Mondstation zusammen mit einem Forschungsteam von der Erde sitzt. Es gibt aber Probleme, denn es brennen andauernd die K-Röhren des Projektors aus, welche für die Gedankensteuerung notwendig sind. Der Psionik-Experte Dr. Cornelius ist von der Erde gekommen, denn es ist ein Zusammenhang mit den Gehirnaktivitäten Angleseys zu vermuten. Dieser ist ein Krüppel, der bei einem Unfall den unteren Teil des Körpers verloren hat. Wehrt sich Anglesey insgeheim dagegen, Joes Körper zu übernehmen, weil das Retortenwesen mit der Zeit ein Eigenleben entwickelt? Cornelius findet heraus, dass das Gegenteil ist der Fall ist. Auf der Jupiteroberfläche findet Edward die Freiheit, die im in der irdischen Umgebung nicht mehr möglich war. Zuammen mit den weiteren künstlich erzeugten Wesen, die ihm nachgeschickt werden, wird er auf dem Riesenplaneten eine Kolonie menschlich denkender, aber an die Jupiterverhältnisse angepassten und nichtmenschlich aussehender Bewohner gründen.

Als ich die Story für den Artikel nach mehr als vierzig Jahren neu las, kam mir sofort der Film Avatar – Aufbruch nach Pandora in den Kopf. Ich muss gestehen, dass ich die Erzählung nicht mehr im Kopf hatte, als ich den Film das erste Mal sah. Aber jetzt hat es sofort Klick gemacht. Und tatsächlich hat James Cameron durchaus eingeräumt, dass er eine Menge SF gelesen hat. Die Parallelen sind verblüffend, besonders die Übernahme des Avatarkörpers durch einen schwer körperbehinderten Menschen, der im anderen Körper eine Freiheit erlebt, die ihm sein alter Körper nicht mehr bieten kann. Auch eine gewisse Ähnlichkeit zu Desertion (Flucht) aus Clifford D. Simaks bekanntem City-Zyklus ist merkbar. Diese Geschichte wird in Folge 53 dieser Artikelserie vorgestellt.

Cordwainer Smith: Die Ballade der verlorenen K'mell: Lord Jestocost ist einer der wenigen Wahren Menschen, die an die Rechte der Untermenschen glauben und will ihnen helfen. Während des Begräbnisses des Vaters der Katzenfrau K'mell, des Girlygirls, nimmt er mit ihr Kontakt auf. Durch ihren Geist kann er telepathisch eine Wesenheit mit Namen E-telekeli erreichen, welche der Führer der Untermenschen ist. Sie fassen einen gemeinsamen Plan. Bei einem Verhör K'Mells wegen einer scheinbaren Übertretung gelingt es den Untermenschen, von der Bank, der Computeranlage der Instrumentalität und der Glocke, dem dreidimensionalen Anzeigesystem, eine komplette Aufstellung der Kontrollwege und Fluchtpunkte abzurufen. Damit können sie sich bei Bedarf dem Zugriff der menschlichen Behörden entziehen. K'Mell und Jestocost verlieben sich ineinander. Sie wagen es aber nie, einander diese strengstens verbotene Liebe zu gestehen. Jestocost erlebt noch, wie die Untermenschen wenigstens Bürgerrechte niedrigen Grades bekommen, und stirbt mit der Erkenntnis, dass er und K'mell in der Erinnerung der Menschheit niemals getrennt werden sein.

Das ist eine der zentralen Erzählungen des weitgespannten Zyklus über die Instrumentalität der Menschheit, der einen legendären Ruf genießt, für mich aber keine SF ist, sondern in die Kategorie Zukunftsmärchen einzuordnen ist.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 9
Lewis Padgett: Gar elump war der Pluckerwank: Dem Forscher Unthahorsten misslingt ein Versuch mit einer Zeitmaschine, und eine Anzahl ausrangierter Spielzeuge seines Sohnes werden mehr als eine Million Jahre in die Vergangenhei geschleudert. Der siebenjährige Scott Paradine findet auf seinem Nachhauseweg auf einer Böschung einen seltsamen Behälter, den er nach Hause nimmt. Scott benötigt etwas Gewalt, damit er den Behälter aufbringt. Die Anstrengung lohnt sich aber, es sind Spielzeuge drin, die ihn interessieren. Eine Art Abakus ist dabei, bei dem eine Kugel verschwindet und wieder auftaucht, eine Puppe, die Einblicke in ihr Inneres zeigt, aber etwas anders gebaut ist als ein Mensch des 20. Jahrhunderts, und ein Kristallblock, in dem sich winzige Leute bewegen. Auch die zweijährige Schwester Emma spielt gern mit den Sachen. Irgendwann kommt Papa Dennis drauf, dass da seltsame Sachen im Haus sind. Scott behauptet, er habe sie vom Onkel bekommen, aber die Eltern kommen drauf, dass ihr Sohn gelogen hat. Die Spielzeuge sind für die Erwachsenen unverständlich, die Kinder fangen an, sich seltsam zu benehmen. Dennis und Mana Jane ziehen einen Psychologen zu Rate. Rex Halloway ist fasziniert, denn er hat es mit Kindern zu tun, die irgendwie eine nicht-euklidsche Logik entwickelt haben. Er hält die Sache für eine Geisteskrankheit. Doch eines Tages verschwinden die Kinder spurlos. Es bleibt nur ein Zettel zurück, auf dem eine Strophe aus dem Buch Alice hinter den Spiegeln geschrieben steht: „Gar elump war der Plumperwanck, und die gabben Schweisel frieben“. Die Kinder haben die Logik hinter dem Gedicht entdeckt, und sind durch die nicht-euklidsche Dimension auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Es ist kaum zu glauben, dass diese intelligente Geschichte vom gleichen Autor stammt wie das Schundepos Die Zeitfalle, welches in der übernächsten Folge vorgestellt wird.

Clifford D. Simak: Zuflucht: Jerome A. Webster ssitzt auf seinem Landgut und geht seinen Neigungen nach. Er ist ein bekannter Wissenschaftler, der Jahre auf dem Mars verbracht und dort Freundschaft mit der intelligenten einheimischen Spezies geschlossen hat. Als Juwain, sein marsianischer Freund, aufgrund einer Krankheit in Lebensgefahr gerät, soll Webster zum Mars fliegen, um ihn zu operieren. Doch Webster wehrt sich. Wie viele andere Menschen hat er eine Agoraphobie entwickelt und kann sein Anwesen nicht mehr verlassen. Der Anruf des Präsidenten bringt ihn dazu, es vielleicht doch zu versuchen. Doch als das Schiff kommt und Webster zum Mars mitnhmen will, werden die Gesandten von Websters robotischem Diener Jenkins weggeschickt, denn es ist doch komplett unsinnig, dass sein Herr das behagliche Zuhause verlassen wollte.

Das ist die zweite Geschichte der City-Serie, die zu dem gleichnamigen Episodenroman zusammengefasst wurde, welcher auf Deutsch unter anderem unter dem romantischen Titel Als es noch Menschen gab erschien ist.

Fredric Brown: Arena: Einer der Raumpiloten, die sich am Rande des Sonnensystems zur entscheidenden Schlacht gegen die Raumflotte der unheimlichen Invasoren versammelt haben, welche die Erde angreifen und die Menschheit vernichten wollen, ist Carson, der Pilot eines Aufklärers. Vor dem Beginn der Kampfhandlungen geschieht das Unerwartete. Carson und einer der Aggressoren finden sich plötzlich in einer Arena wieder, einer kreisförmige Sandwüste unter unbarmherziger Hitze, mit einer undurchdringlichen Barriere in der Mitte. Eine ungeheuer fortgeschrittene Wesenheit hat die Versetzung der beiden bewirkt. Die beiden sollen stellvertretend für ihre Völker einen Kampf auf Leben und Tod ausfechten. Der Überlebende hat sein Volk gerettet, die Niederlage bedeutet gleichzeitig auch die Vernichtung der Raumflotte des Unterlegenen. Nur das stärkere Volk soll überleben, allerdings ohne durch die in der Raumschlacht erlittenen Verluste in seiner weiteren Entwicklung eingeschränkt zu werden. Carson und der kugelförmige Außerirdische, der mit geistiger Kraft Hass ausstrahlt, was Carson schwächt, beginnen den Kampf. Sie können die Barriere nicht überwinden, aber andere feste Gegenstände schon. Es kommt zu gegenseitigen Verletzungen durch Wurfgeschosse. Carson kann weiter werfen, die Kugel zieht sich zurück. Aber dann baut sie ein Katapult, mit dem sie Brocken herüberwirft und Carson verletzt. Er revanchiert sich mit einer Harpune. Die rettende Idee kommt ihm, als er herausfindet, dass auch Leben die Barriere überwinden kann, wenn es bewusstlos ist. Er begibt sich an die Barriere, knockt sich selbst aus, fällt hinüber und erledigt dort den überraschten Widerpart, der genauso wie Carson am Ende seiner Kräfte ist. Flugs sitzt Carson wieder in seinem Aufklärer. Die feindliche Flotte ist vernichtet, es scheint, als wäre beim ersten Angriff eine Kettenreaktion von Schiff zu Schiff gesprungen, welche alles zerstört hat. Carson weiß es besser, denn er hat bei seinem Arenakampf Wunden davongetragen, die zwar verheilt sind, aber Narben hinterlassen haben, der Beweis, dass er nicht einer Einbildung unterlegen ist.

Die Geschichte erwarb zusätzliche Popularität, als sie zur gleichnamigen Episode (deutsche Fernsehfassung als Ganz neue Dimensionen) in der Kult-Fernsehserie Raumschiff Enterprise verarbeitet wurde, in der Captain Kirk die Rolle des Kämpfers für die Menscheit einnahm.

Murray Leinster: Erstkontakt: Die Llanvabon ist ein Forschungsschiff von der Erde, das sich weit in den Weltraum vorgewagt hat. Sie will den Crab-Nebel erforschen, welcher der Überrest einer Supernovaexplosion ist, welche auf der Erde im Jahr 1054 zu beobachten war. Da geschieht das Unerwartete: Die Forscher entdecken ein fremdes Schiff, das erste Zeichen einer außerirdischen Zivilisation! Die Schiffe nähern sich vorsichtig einander, die Fremden schleusen eine Roboterkapsel aus. Es gelingt, miteinander Funkkontakt aufzunehmen und nach und nach die Sprache der Fremden zu entschlüsseln, die nicht auf Schallwellen, sondern auf Mikrowellen beruht. Die Fremden sind sogar entfernt menschenähnlich. Alle Erkenntnisse deuten darauf, dass die Fremden sehr ähnlich wie die Menschen denken und sogar äußerst humorvoll sind. Das Problem ist nur, dass sich beide Raumschiffe nicht mehr zurückkehren trauen, weil die Flugroute dann von den anderen ausspioniert werden könnte und es vielleicht einen kriegerischen Angriff gäbe? Beide Schiffe sind in einer tödlichem Pattsituation, es werden Vorkehrungen zu einem Angriff auf das andere Schiff bzw. zur Selbstvernichtung getroffen. Schließlich gibt es die rettende Idee: Die Besatzungen tauschen das Schiff und kehren mit dem jeweilig anderen in ihre Heimat zurück. Damit bekommt jede Seite Zugriff auf die technischen Geheimnisse des anderen und die Grundlage für eine friedliche Zusammenarbeit ist gelegt. Die beiden für die Kommunikation zuständigen Besatzungsmitgleider der zwei Raumschiffe haben bereits Freundschaft geschlossen, sie haben sich gegenseitig eine Menge schlüpfriger Witze erzählt.

Die Pointe der Geschichte erregte Unwillen in der sozialistischen Welt. Der russische Schriftsteller Iwan Jefremov schilderte in seiner Erzählung Das Herz der Schlange einen Gegenentwurf, denn fortgeschrittene Zivilisationen im Weltraum müssen ja die Segnungen des Sozialismus angenommen haben und sich gleich mit intergalaktischer Völkerfreundschaft begegnen.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 10:
Lester del Rey: Nerven: Doc Ferrel ist Chefarzt im Atomkraftwerk der National Atomic Products. Zusammen mit seinem Stellvertreter Blake und dem jungen Kollegen Jenkins schaukelt er hier den Laden, in dem es eher ruhig zugeht. Aber heute benötigt er gute Nerven, denn etliche Kollegen werden nach einem Strahlenunfall hereingebracht, die nicht gut aussehen. Es hat eine Explosion gegeben, und die Arbeiter sind nicht nur verseucht, sondern haben auch strahlende Splitter im Körper, die herausoperiert werden müssen. Blake ist nicht erreichbar, so müssen die beiden Kollegen vorerst zu zweit arbeiten. Die Situation eskaliert aber, denn weitere Opfer werden gebracht. Ein Reaktor ist in die Luft gegangen. Wenn sich das Desaster ausbreitet, ist eine riesige Umgebung betroffen. Nur wenige Kollegen können helfen, eine Kernschmelze zu verhindern. Der japanische Wissenschaftler Hokusai ist überfordert. Die letzte Hoffnung liegt auf den leitenden Ingenieur Jorgensen, der zuerst nicht gefunden werden kann und dann schwerverletzt aus dem kritischen Bereich gerettet wird. Er ist aber kurz vor dem Exitus, es ist eine Herz-Lungen-Maschine notwendig, die per Hubschrauber auf das Gelände der Atomanlage gebracht wird. Vor den Toren wird es laut, Schüsse fallen. Demonstranten versammeln sich und die Nationalgarde zieht auf. Die Ärzte arbeiten über ihre Kräfte, immer Todesopfer sind zu beklagen. Mutige Arbeiter wagen sich immer wieder in den Todesbereich. Jorgensen kann zwar wiederbelebt werden, versinkt aber wieder ins Koma und kann nicht helfen. Schließlich kommt die Rettung unerwarteterweise von Jenkins, der zwar Arzt ist, aber sein Vater hatte selbst ein Atomkraftwerk und  sein Leben bei einem Unfall verloren. Jenkins hatte dort gearbeitet und noch wertvolle Informationen im Kopf. Es gelingt ihm mit einem Spezialistenteam, die Explosionsgefahr zu bannen. Doc Ferrel hat in dem ganzen Schlamassel die Übersicht bewahrt, und seine Nerven werden noch weitere 20 Jahre durchhalten, bevor er sich zur Ruhe setzen wird.

Die Geschichte ist heute zwiespältig zu betrachten. Eine spannende Handlung mit Leuten, die ihren Job mit Todesverachtung ausüben, steht die unkritische Haltung zur Atomenergie gegenüber, und die Gegner werden als Krakeeler dargestellt. In Zeiten vor Tschernobyl und Fukushima war das Freund-Feind-Bild noch einfach. Interessant bleibt auf jeden Fall, wie realitätsnahe die Handlung wirkt. Die Geschichte stammt immerhin aus 1942, da gab es noch keine Atombombe und kein Atomkraftwerk. Sie wurde später zum gleichnamigen Roman erweitert, der auf Deutsch unter den Titeln Atomalarm und Nervensache übersetzt wurde.

Robert A. Heinlein: Das Universum: Seit Generationen irrt das Schiff durch den Weltraum. Die Nachkommen der ursprünglichen Schiffsbesatzung haben längst das Ziel vergessen und können mit der hochentwickelten Technik nichts mehr anfangen. Sie halten ihr Habitat für das Universum. Es gibt aber nach wie vor eine Hierarchie an Bord mit einem Kapitän ander Spitze. Abseits der geschlossennen Gesellschaft hat sich eine eigene Gruppe von Mutanten entwickelt, die von den Normalen erbarmungslos gejagt wird. Der junge Hugh Hoyland wird von einem älteren Mann gefördert und als würdig gefunden, in die Kaste der Wissenschaftler aufgenommen zu werden und dafür seine Lehre anzutreten. Hugh wird aber auch bei der Mutantenjagd eingesetzt und dabei von Missgestalteten gefangen. Er soll dem Mutantenanführer Joe und Jim als Diener zur Verfügung stehen, einem siamesischen Zwilling, der nur einen Körper, aber zwei Köpfe hat. Joe und Jim kennen das Schiff genau und führen Hugh auch in den verlassenen Kommandoraum. Sie wissen auch, dass sich das Universum rund um das Schiff erstreckt und das Schiff einem unbekannten Ziel entgegensteuert. Hugh kehrt zu den Normalen zurück und möchte sie von der wahren Natur und Mission des Schiffs überzeugen. Die abergläubischen Schiffsbewohner glauben ihm aber nicht. Hugh wird vor den Kapitän geführt und zum Tod verurteilt. Seine Mutantenfreunde retten ihn in letzter Sekunde.

Die Fortsetzung, in der Hugh und seine Freunde das Kommando über das Schiff übenehmen, es wieder auf Kurs bringen und auf einem fremden Planeten landen, erschien unter dem Titel Common Sense. Beide wurden zusammen zu dem Roman Orphans of the Sky (Die lange Reise) vereinigt.

C. M. Kornbluth: Der Marsch der Idioten: Bei einem Zahnarztbesuch wird John Barlow Opfer eines technischen Gebrechens und versinkt in einen scheintoten Zustand. Nach Jahrhunderten wird sein Körper wieder gefunden und wiederbelebt. Barlow ist in einer eigenartigen Zukunft gelandet. Fünf Milliarden Menschen, der größte Teil der Bevölkerung der Erde, besteht aus geistig Minderbemittelten mit einem Intelligenzquotient von 45, welche von drei Millionen Normalbegabten durchgefüttert werden. Barlow hat eine Idee, wie man sich der Trotteln entledigen kann, und verlangt dafür, zum Weltdiktator befördert zu werden. Seine Endlösung sieht so aus, dass die Idioten in Raumschiffe verfrachtet und scheinbar zur Venus verschifft werden, aber niemand der Kolonisten kommt dort an, denn sie werden vorher getötet. Die verbliebenen Angehörigen der Venuskolonisten erhalten gefakte Briefe, in denen steht, dass es den Auswanderern gutgeht und die Familienmitglieder möglichst bald nachkommen sollen, denn hier ist noch herrlich viel Platz. Bald ist die halbe Bevölkerung emigriert. Doch Barlow kann sich seines Erfolges nicht erfreuen. Er wird selbst von seinen Untergebenen in ein Venusraumschiff verfrachtet, denn mit Massenmördern setzt man sich nicht an den Mittagstisch.

Die Parallele zur Vernichtungspolitik de Nazis ist natürlich unübersehbar. Die Erzählung ist eine Quasi-Fortsetzung zu A Little Black Bag, welche zwar auch in der Science Fiction Hall of Fame enthalten ist, aber nicht in die deutsche Ausgabe aufgenommen wurde. Sie wurde aber in einige andere deutsche Anthologien und in die Neuausgabe der Hall of Fame bei Golkonda aufgenommen.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 11:
Henry Kuttner and Catherine Lucile Moore: Traubenlese: Seltsame Gäste haben sich im alten Herrenhaus eingemietet. Es sind drei Ausländer, die die Sprache zwar einerseits mit perfektem Wortschatz, aber andererseits mit fremdartiger Betonung sprechen. Sie wirken, als wären sie steinreich. Oliver hat alle Hände mit seiner Frau Sue zu tun, denn sie möchte sie weghaben, weil sie mögliche Käufer für das Haus an der Angel hat. Die Gäste möchten, dass Oliver während der Zeit auszieht, während sie hier sind, der Hausherr verweigert das aber. Kleph, eine der Gäste, kommt Oliver näher, nachdem sie ihn mit einer seltsamen Substanz betrunken gemacht hat. Er entdeckt eine lange seltsame Narbe an ihrem Arm, sie sagt, es sei ein Impfmal. Als Sansisco draufkommt, dass Kleph sich mit Oliver eingelassen hat, ist er wütend und hält ihr vor, dass sie die Bestimmungen missachtet hat, sich nicht einzumischen. Oliver entdeckt eine Art Kunstwerk bei den Gästen, das er nicht erklären kann, das ähnlich wie ein Drei-D-Film wirkt, ihn aber hypnotisch-psychisch verwirrt.

Es tauchen zwei andere der seltsamen Fremden anf. Es sind jene, die das Haus kaufen wollten. Sie verstecken eine Art Bombe im Haus, eine silberne Schachtel, die subsonische Geräusche ausstrahlt, welche kaum zu ertragen sind. Als sie die Kassette finden und ausschalten, endet der mentale Druck. Die Gäste scheinen auf ein bestimmtes Ereignis zu warten, Oliver ist klar, dass sie ganz FREMDE sein müssen. Eine riesige Explosion erschüttert das Haus, die Stadt brennt. Kleph erklärt Oliver, dass das ein riesiger Meteor war, dessen Auswirkungen sie beobachten wollten. Sie sind Zeitreisende aus der Zukunft. Sie verschwinden, Oliver findet aber einen Mann, der sich als Cembe vorstellt. Er ist der Künstler, der die multimediale Symphonie vollenden will, welche von der Katastrophe inspiriert ist. Oliver bleibt allein zurück. Er möchte der Außenwelt eine Warnung hinterlassen, schafft es aber wegen seines Fiebers nicht mehr. Einige Tage später wird das Haus wegen des Vordringen des Blauen Todes in die Luft gesprengt.

Eric Frank Russell: ... dann war'n sie alle futsch: Ein riesiges Raumschiff nähert sich dem Planeten. Vor Jahrhunderten war nach der Erfindung des Überlichtantriebs ein Großteil der Menschheit in der „die große Explosion“ genannten Welle zu anderen Planeten ausgewandert. Jetzt versucht die Erde, die verlorenen Kolonien wieder in ihr Sternenreich einzugliedern. Seine Exzellenz, der Botschafter der Erde, lässt Kundschafter Kontakt zu einheimischen Leuten aufnehmen, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen, mit denen man verhandeln kann. Aber obwohl die Leute nach wie vor die Sprache der Erde sprechen, scheint es irgendwo ein riesiges Verständigungsproblem zu geben. Sind das alle nur dumme Bauern, oder haben die ein Brett vor dem Kopf? Es scheint keinen Bürgermeister zu geben, keinen Feuerwehrhauptmann, niemand, der anschafft, und zum Schluss bekommt man nur noch zu hören „Meiob“. Nach dem Versagen des Militärpersonals bei der Kontaktaufnahme wird der Techniker Harrison hinausgeschickt, weil er ein Fahrrad besitzt und es damit leicht hat, sich in der Stadt fortzubegen. Er bekommt Kontakt mit etlichen Leuten und findet heraus, dass das hiesige Organisationsprinzip auf totaler Freiwilligkeit beruht und die Menschen anstatt Geld zu verwenden sich mit gegenseitigen Obligationen „bezahlen“. Die Planetarier sind Abkömmlinge von Gandhi-Anhängern und nennen sich deswegen Gants. Die Fremden von den Stenen sind für sie Antigants und werden wegen ihres eigenartigen Verhaltens verachtet. Das Lebensprinzip der Gands besteht einfach darin, dass man jederzeit sagen kann: „Freiheit - ich will nicht.“. Es gibt keine Hierarchie, keine Hauptstadt, keine Polizei und kein Militär. Immer mehr Besatzungsmitglieder des Raumschiffes kommen beim Landurlaub darauf, der ihnen zwingend zusteht, dass das hiesige System eine Menge Vorteile bietet. Sie quittieren den Dienst und kommen nicht mehr zurück. Bevor die Besatzung so weit schrumpft, dass kein Start mehr möglich ist, geben der Botschafter der Erde und der Schiffskommandant auf und fliehen mit ihrem Schlachtschiff von dem Planeten, der zwar nicht feindlich, aber komplett widerspenstig war.

Die gleichermaßen humorvolle wie philosophische Erzählung, die sowohl für Politologen wie auch für Wirtschaftswissenschaftler interessant ist, wurde als Schlussteil in den Roman The Great Explosion (Die große Explosion) aufgenommen.

Theodore Sturgeon: Baby ist drei: Der fünfzehnjährige Gerard taucht bei dem Psychiater Dr. Stern auf. Er hat einen Menschen getötet, will das Geschehen aufarbeiten und erzählt dem Gehirnklempner seine Geschichte. Gerry war ein vernächlässigter Junge unsteten Aufenthalts, der von dem Mann Lone aufgelesen und in sein Haus aufgenommen wurde. Lone lebte mit seltsamen Kindern zusammen. Da waren die schwarzen Zwillingsmädchen Bonnie und Beanie, die sich von einem Ort zum anderen versetzen konnten, und die künstlerisch veranlagte Jane. Aber am seltsmsten war Baby, das mongoloid war und immer drei Jahre alt blieb. Die Kinder und Lone waren mit einem unsichtbaren Band verbunden, und Gerry wurde ein Mitglied des Bundes. Als Lone bei einem Unfall starb, übernahm Gerry die Führung des verbleibenden Quintetts und brachte die Kinder zu Miss Kew, einer ältlichen viktorianischen Jungfer, der Lone noch etwas schuldig war. Kew nahm die seltsame Gruppe auf und sorgte für eine ordentliche Ausbildung. Als sie aber Baby in einem Heim unterbringen wollte, gab es einen Aufstand samt Ausübung der übersinnlichen Kräfte der Kinder, denn sie wollten sich nicht trennen. Schließlich brachte Gerry Kew um, hob Geld von ihrem Konto ab und ging zu Dr. Stern. Bei der Psychoanalyse, welche Gerrys Vergangenheit aufarbeitete, kam heraus, dass er in Wirklichkeit Kew nicht gar nichts getan hatte, sondern dass er mit dieser Einbildung nur ein internes Dilemma zur Seite geschoben hatte. Aber jetzt ist die Gruppe zur Kollektivintelligenz gereift, der zwei Teleporterinnen, eine Telekinetin, mit Baby ein menschlicher Computer und mit Gerry ein Telepath, der auch hypnotische Fähigkeiten hat, angehören. Sie bilden eine neue Macht der Welt, und wer weiß was noch geschehen wird, wenn sich ihr weitere Teile anschließen.

Die Erzählung wurde als zentraler Teil in den Roman More Than Human (auf Deutsch: Die neue Macht der Welt; auch: Baby ist drei) aufgenommen. Sie hat uns eine der beindruckendsten Schilderungen einer Kollektivintelligenz, eines Homo Gestalt, der SF-Geschichte beschert.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 12:
Jack Williamson: Die Humanoiden: Mr. Underwood entdeckt in der Nähe seines Hauses ein neues Geschäft. Es ist ein Institut für Humanoide, das Roboter verkauft. Underwood ist natürlich nicht begeistert, denn er handelt selbst mit Androiden und jetzt hat er einen unliebsamen Konkurrenten mehr für sein sowieso nicht gerade gutgehendes Geschäft. Er tritt ins Geschäft ein. Es gibt kein menschliches Bedienungspersonal, sondern nur robotisches Verkaufspersonal. Die nackten, blind erscheinenden Maschinen wirken einfach perfekt und wollen Underhill gleich bei ihm zuhause eine Demonstration ihrer Fähigkeiten liefern. Mehr noch, sie wollen ihm seine Firma abkaufen. Underhill lehnt ab und geht nach Hause. Allerdings ist ihm seine Frau zuvorkommen und hat bereits einen Androiden hier, der sich um die Hausarbeit kümmert. Und einen Mieter hat sie auch aufgenommen, einen alten Mann namens Sledge. Undehill freundet sich mit Sledge an und erfährt dessen Geschichte. Sledge ist ein Wissenschaftler vom Planeten Wing 4 und der Erfinder der Roboter. Er hat mit dem Rhodomagnetismus eine physikalische Kraft entdeckt, die alle bisherigen Errungenschaften in den Schatten stellt. Nur nutzten die Militärs die Entdeckung gleich zu einem vernichtenden Krieg auf Wing 4. Um das Desaster zu beenden, entwickelte Sledge die Humanoiden und gab ihnen eine primäre Direktive ins Gehirn, die lautet: „Zu dienen und gehorchen und den Menschen vor Schaden zu bewahren“. Sledge war erfolgreich, aber die Humanoiden legten den Befehl so extensiv aus, dass sie den Menschen zwar alles Unangenehme und alles Gefährliche abnahmen, sie aber auch in ein goldenes Gefängnis steckten, denn fast jede Tätigkeit wurde als zu gefährlich gesehen und verboten. Sledge wollte den Schaden wiedergutmachen und die Direktive modifizieren, aber er wurde von Wing 4 verbannt und ist seither als Flüchtling in der Galaxis unterwegs. Die Humanoiden breiten sich überall aus und sind mittlerweile auch auf der Erde aktiv. Sledge arbeitet aber an einer Waffe, mit der er aus der Ferne die Humanoiden auf Wing 4 vernichten kann. Underhill hilft ihm, doch es ist zu spät: Die Humanoiden haben die Verschwörung bereits aufgedeckt, nehmen Sledge mit und operieren ihn im Gehirn, sodass er glücklich ist und sich nicht mehr an die früheren Vorkommnisse erinnern kann. Und auch Underhill kann jetzt glücklich sein, denn er hat nichts mehr zu tun und kann die Hände in den Schoß legen.

Die Idee hinter der Erzählung ist ein bedrückender Gegensatz zu den Robotergesetzen von Isaac Asimov. Die Geschichte wurde später zu dem Roman The Humanoids erweitert, der auf Deutsch als einer der ersten amerikanischen SF-Romane unter dem Titel Wing 4 in der legendären Reihe Rauchs Weltraum-Bücher erschien.

Isaac Asimov: Auf marsianische Art: Für die Marskolonie bahnen sich schlechte Zeiten an. Auf der Erde ist eine raumfahrtfeindliche Bewegung im Aufschwung, und ihr Führer Hilder macht Stimmung damit, dass die Raumfahrt die Wasservorräte der Erde gefährdet. Obwohl seriöse Berechnungen die Behauptung wiederlegen, besteht die Gefahr, dass er zum Weltkoordinator wird. Die Marsianer entwickeln einen Plan, der hauptsächlich von den Müllsammeln getragen wird, welche das Sonnensystem auf abgestoßene Raketenstufen absammeln und zurück zum Mars bringen. Eine Flotte von Raumbooten macht sich auf zum Saturn. Die kühnen Müllsammer vertauen ein riesiges Fragment von einem der Ringe, das aus Wasser besteht, bauen Raketendüsen hinein und bringen die gefrorene Fracht zurück zum Mars. Die Erde braucht keine Angst mehr um ihre Wasservorräte haben, im Gegenteil, die Marsianer werden ihr künftig Wasser verkaufen. Die Hoffnungen der Gegner der Weltraumfahrt auf der Erde sind jedenfalls ins Wasser gefallen.

Clifford D. Simak: Ein großer Vorgarten: Die Geschichte beginnt ähnlich wie Die Humanoiden, entwickelt sich aber dann ganz anders. Hiram Taine hat einen Laden, in dem er Antiquitäten anbietet, außerdem schlägt er sich mit Reparaturen uralter Geräte durchs Leben. Als er den Fernseher einer Nachbarin hereinbringt, entdeckt er, dass irgendjemand eine neue Kellerdecke in seinem Haus eingezogen hat. Das Material ist unzerstörbar, der Bohrer, den er testweise ansetzt, bricht ab. Am nächsten Tag ist der Fernseher repariert, mehr noch, er zeigt jetzt Farbe. Sind wir jetzt im Märchen gelandet und haben die Heinzelmännchen Wunder gewirkt? Nein, es sind nur Außerirdische, die mit ihrem Raumschiff auf der Erde gelandet sind und hier einen Stützpunkt aufbauen. Die Hinterseite von Hirams Haus verschwindet und es tut sich stattdessen ein Tor zu einem fremden Planeten auf. Es gelingt, mit den Außerirdischen eine Kommunikation aufzubauen, denn Beasly, der scheinbar geistig etwas schwache Hausgehilfe der Nachbarn, hat telepathische Fähigkeiten. Die Fremden sind friedliche Händler und vor allem am Austausch von Ideen interessiert. Der Tüftler und Bastler Hiram ist der ideale Partner für sie und wird künftig im Auftrag der UNO tätig sein. Sein Vorgarten hat sich allerdings stark vergrößert, denn jetzt dehnt sich dort ein fremder Planet aus.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 13:
James Blish: Überall ist die Erde: Die Stadt lässt sich auf einem Planeten in der Großen Magellan'schen Wolke nieder. Es war ihr letzter Flug, denn die Triebwerke sind so ausgebrannt, dass sie nicht mehr zu reparieren sind. Seit Jahrtausenden, seit der Erfindung des Spindizzy-Antriebs, haben sich Städte vom Ursprungsplaneten Erde gelöst und das Weltall erforscht. Die berühmteste davon ist New York, der Amalfi als Bürgermeister seit langer Zeit vorsteht. Man wird sich also hier niederlassen und sesshaft werden müssen. Es gibt bereits menschliche Bewohner hier, Sklaven, die von Bütteln unterdrückt werden. Es gibt bereits eine andere gestrandete Weltraumstadt hier. Bürgermeister Amalfi kommt drauf, dass es sich bei der anderen Stadt um eine Stadt der Interstellar Master Traders handelt, die für die Zerstörung des Planeten Thor V verantwortlich war. Wegen dieser Schandtat sind die fliegenden Städte jetzt verfemt und werden von der Erdpolizei verfolgt werden. Amalfi wird von den Herren der IMT-Stadt aufgefordert, sie bei der Reparatur ihres Antriebs zu unterstützen. Er bekommt aber heraus, dass die Büttel dann ihr Habitat auf Amalfis niederstürzen lassen und es somit zermalmem wollen. Er manipuliert den Antrieb so, dass die Stadt ohne Rückkehrmöglichkeit in den Weltraum fliegt, wo sie bereits von der gewarnten Erdpolizei erwartet und vernichtet wird. Amalfi und seine Leute können sich nun in Ruhe auf dem Planeten niederlassen, denn die Erde ist überall dort, wo Menschen sind.

Die Geschichte wurde zu einem Roman erweitert, der den gleichen Originaltitel wie die Kurzgeschichte trägt und auf Deutsch unter den Titeln Stadt zwischen den Planeten und Erdmensch komm heim übersetzt wurde. Das ist der dritte Band der Tetralogie Cities in Flight (Die fliegenden Städte), einer weitgespannten Geschichte der Zukunft, der vom Aufbruch der Städte ins Weltall bis zum Ende des Universums reicht.

Algis Budrys: Die Bewährung: Auf der Rückseite des Mondes wurde ein Artefakt entdeckt, das Rätsel aufgibt. Man vermutet, dass es von einer außerirdischen Zivilisation stammt. Die Amerikaner wollen unbedingt den Russen zuvorkommen und senden mit einem Materietransmitter Leute auf den Mond, um die rätselhafte Formation zu erforschen. Niemand kommt lebend heraus. Es handelt sich samt und sonders nicht um die originalen Personen, sondern um exakte Kopien, die auf dem Mond herauskommen. Es gibt eine Art telepathische Verbindung zwischen den beiden Ichs, sodass der auf der Erde zurückgebliebene Teil mitbekommt, was seinem Zwilling auf dem Mond passiert. Spätestens nach einigen wenigen Minuten fällt der Mondzwilling den Fallen zum Opfer, die sich in der Formation befinden. Die auf der Erde bleibenden Ichs werden zum Teil wahnsinnig. Dr. Edward Hawks, der Leiter des Forschungsunternehmens, benötigt dringend einen weiteren Forscher, der die benötigte psychische Stabilität aufweist. Vincent Conningham, der Personalchef, hat einen an der Angel. Es ist Al Barker, ein Indianerabkömmling, der bereits die unwahrscheinlichsten extremen Vorhaben verwirklicht hat. Der Mann scheint irgendwie den Tod zu suchen oder sich auf jeden Fall nicht davor zu fürchten. Allerdings hat er ein Bein verloren. Al ist der perfekte Kandidat. Er dringt immer wieder in die Formation ein, nach jedem Tod ein wenig weiter, an seinen am Weg liegenden toten Doppelgängern vorbei. Als er fast durch ist, nimmt er zum letzten Gang Hawks mit. Die beiden kommen tatsächlich unbeschadet auf der anderen Seite des Artefakts, das für den Menschen komplett unverständlich ist und in eine nicht-euklidsche Dimension hineinzureichen scheint, wieder heraus. Doch die beiden können nicht zur Erde zurückkehren, denn dort sind ihre Doppelgänger, die Originale. Obwohl Al und Howard den Durchgang überstanden haben, steht ihr Lebensende trotzdem bevor. Es gibt keine Rückkehr zur Erde, denn dort sind die Originalpersonen, der Luftvorrat in ihren Raumanzügen geht bald zur Neige und es gibt keine Eratzpatronen.

Die Geschichte, deren Magazin-Urfassung hier präsentiert wird, wurde später zum gleichnamigen Roman erweitert (Deutsch als Projekt Luna).Es handelt sich um eines der rätselhaftesten Werke in der SF und thematisiert Leben und Tod. Insoweit könnte man eine entfernte Verwandtschaft zu David Lindsays Die Reise zum Arcturus annehmen, obwohl die beiden Romane sonst komplett unterschiedlich sind. Das Rätsel der Formation auf dem Mond wird jedenfalls nie gelöst, sie ist wohl eine Metapher für das Leben selbst.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 14:
James H. Schmitz: Die Hexen von Karres: Raumkapitän Hausert vom Planeten Nikkeldepain hat gerade einen guten Transportauftrag hinter sich gebracht und endlich etwas Geld verdient, als er sich ungeschickterweise in Schwierigkeiten bringt. Er rettet die junge Sklavin Maleen davor, von ihrem Herrn verprügelt zu werden und landet vor Gericht. Er kauft Maleen heraus und anschließend auch noch ihre beiden jüngeren Schwestern Leewit und Goth. Die drei stammen vom Planeten Karres und haben sich auf ihrem Trip in Schwierigkeiten gebracht. Hausert findet bald heraus, was mit den jungen Mädchen los ist. Sie sind Hexen, das heißt sie haben PSI-Kräfte, mit denen sie eine Menge von Wirbel verursachen. Und sie sind auch noch kriminell, denn der Unterschied zwischen mein und dein ist ihnen egal. So lässt Goth gleich wieder etwas mitgehen, und der Kapitän wird bald nach dem Start seines Raumschiffs von Verfolgern bedroht. Aber mit den drei Damen entkommt er, denn sie setzen mit ihren geheimnisvollen Kräften den überlichtschnellen Sheewash-Antrieb ein. So landen sie unbehelligt auf Karres. Hausert verbringt einige unbeschwerte Zeit auf dem Planeten und startet wieder Richtung Heimat. Dort wird er verhaftet, denn er hat unerlaubterweise Waren von Karres mitgenommen und die Sache mit Goths Diebstahl wird ihm auch noch angehängt. Dazu kommt, dass seine Verlobte mittlerweile sich anderweitig umgesehen hat und bereits verheiratet ist. Außerdem war der Aufenthalt auf Karres verboten, und Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Der Kapitän hat genug. Er fährt die Nova-Kanone aus und haut ab. Überraschenderweise zischt es, und das Schiff entflieht mit Sheewash. Goth hat sich von Pausert unbemerkt an Bord geschlichen. Sie wird seine künftige Partnerin, denn jetzt ist sie noch zu jung, aber durch ihre Gabe der Präkongnition weiß sie, was passieren wird. Maleen, nach der der Kapitän eigentlich Ausschau gehalten hatte, ist bereits anderweitig vergeben. Karres ist in der Zwischenzeit nicht mehr an Ort und Stelle. Nachdem die Bewohner vom Imperium bedroht wurden, haben sie den planetarischen Sheewash-Antrieb gestartet und sind mit dem ganzen Planeten irgendwohin unterwegs. Die Suche zusammen mit der jungen Hexe wird noch eine interessante Reise werden.

Diese humorvolle Geschichte wurde zu einem Roman erweitert, der allerdings in der Langfassung noch keine deutsche Ausgabe erlebt hat.

Frederik Pohl: Die Midas-Seuche: Cherrys Eltern waren skeptisch, aber haben sich dann doch nobel verhalten, als Morey ihre Tochter ehelichte. Der Grund für ihre Zurückhaltung war Moreys Armut, doch man kann sich auch herausarbeiten. Doch so einfach ist das nicht in einem Haus mit 26 Zimmern, 5 Robotern und dazu 9 Autos, wenn man dan ganzen Tag wie wild strampelt, um die vorgeschriebenen Verbrauchsquoten zu erfüllen, aber dann immer mehr in Rückstand gerät. Denn es gilt in dieser schönen Zukunftswelt nicht nur, die Sachen zu kaufen, sondern auch wirklich zu verbrauchen. Die Roboter sorgen dafür, dass es an nichts Mangel gibt, und die Produktionszahlen steigen und steigen. Deswegen muss der Whisky auch wirklich getrunken werden, statt ihn in den Abfluss zu leeren, und die Sporthose muss auch wirklich abgetragen sein, bevor man sie in den Müll werfen kann. Cherry will beim Verbrauchsmarathon auch nicht mitmachen, denn sie ist das nicht gewöhnt. Morey ist nahe dabei durchzudrehen, als Cherryh einem windigen Typ auch noch gefälschte Rationsmarken abnimmt. Jetzt haben sie sogar das Gesetz gebrochen und geraten noch weiter in Rückstand mit ihren Konsumverpflichtungen. Schließlich kommt Morey sogar mit einer Untergrundorganisation in Kontakt, die das herrschende System beenden will. Dann kommt ihm die geniale Idee. Er stellt seine eigenen Roboter an, um den Verbrauch der vielen Konsumgüter zu beschleunigen. Mit diesem Trick gelingt es ihm, seinen Status zu verbessern und in eine niedrigere Verbrauchsklasse eingestuft zu werden, wo der Konsumdruck wesentlich geringer ist. Als seine Idee publik wird und Morey vor dem Rationierungsausschuss steht, bricht er zusammen und will alles gestehen. Doch er wird nicht als Verbrecher verhaftet, sondern für seine großartige Idee gefeiert, nicht nur die Produktion, sondern auch den Verbruch durch die Roboter in einen geschlossenen Kreislauf zu bringen. Dadurch ist für die Menschen weiterhin kein Mangel, aber auch kein Zwang mehr, möglichst viel zu verbrauchen.

Diese Satire auf den Konsumwahn, in der die Beziehung Arm-Reich umgedreht wurde, ist eine von Pohls bekanntesten Erzählungen. Sie wurde unter dem Titel Die armen Reichen für das deutsche Fernsehen verfilmt.

Theodore R. Cogswell: Der Generalinspekteur kommt: Unteroffizier Kurt Dixon erstarrt, als ihn Oberst Haris zum Rapport ruft, aber er hat keine Degradierung zu erwarten, sondern er darf sich die Federn eines Leutnants anstecken. Das 427ste Leichte Instandhaltungsbataillon der Kaiserlichen Raummarine hält bereits seit Jahrhunderten auf dem hinterwäldlerischen Planeten aus, aber es ist kein Einsatz in Sicht. Nur die gelegentlichen Besuche des Generalinspekteurs sorgen dafür, dass der Korpsgeist aufreicht bleibt und die Techniker ihre Fähigkeiten bewahren. Doch es bahnt sich eine Änderung an, denn Oberstleutnant Blick putscht gegen den Oberst und will neue Seiten aufziehen, unter anderem die Technikerschulen schließen. Der Oberst lächelt milde, denn er wollte es schon längst ruhiger angehen lassen. In der Zwischenzeit hat der Oberkommandierende Krogson vom Sektor Sieben des Galaktischen Protektorats andere Sorgen, denn der Lord-Protektor wittert Verrat und erwartet Suchaktionen gegen möglicherweise vorhandene Aufständische. Das Problem ist nur, dass die altersschwache Raumflotte kaum als einsatzfähig zu bezeichnen ist. Immer weniger Techniker stehen zur Verfügung, das Wissen geht sukzessive verloren. Irgendeine Aktion muss man zumindestens vortäuschen, um nicht in Ungnade zu fallen, und so startet man mühevoll hinaus in die Galaxis. Auf dem Planeten der Instandhalter bekommt Dixon ein Problem, als er in eine Kampfrüstung steigt, nicht mehr herauskommt und sich die Rüstung einem Raumschiff gleich in den Weltraum verabschiedet. Sie wird von den gerade anrückenden Raumschiffen der Kriegsbasis Drei des Protektorats abgefangen. Dixon wird gefangen. Er macht sich aber gleich nützlich, indem er gleich seine Fähigkeiten als Technier auspackt und zuerst die Dusche repariert, dann die Lufterneuerungsanlage und weitere nicht mehr funktionierende Geräte an Bord des Raumschiffes. Dann verbarrikardiert er mit einer Schaltung die Geschützluken, sodass die Angreifer seinen Planeten nicht bombardieren können, denn die Bomben würden gleich beim Versuch, die Abschussvorrichtung zu verlassen, explodieren. Auf dem Planeten hat in der Zwischenzeit der entnervte Oberstleutnant dem Oberst das Kommando wieder zurückgegeben, als er die Raumschiffe anrücken gesehen hat. Die beiden Oberkommandierenden verständigen sich. Die Raumflotte bekommt jede Menge ausgebildeter Techniker, damit kann sie wieder in Schuss gebracht werden. In der Zentrale des Protektorats wurde in der Zwischenzeit der Lord-Protektor gestürzt, und mit der wieder funktionierenden Flotte könnte man vielleicht doch selber die Macht übernehmen, damit endlich wieder Ordnung in der Galaxis einkehrt. Krogson, General-Inspekteur der Kaiserlichen Raumflotte, macht sich auf, um weitere Planeten wieder in Schuss zu bringen.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 15:
Judith Merril: Nur eine Mutter: Endlich ist das Baby gekommen. Gottseidank ist es gesund, denn als Folge der Atomtechnik und der damit verbundenen Strahlung ist die Mutationsrate angestiegen und es hat leider eine größere Anzahl von Kindstötungen gegeben, alle durch Väter. Hank ist an der Front und kann seine kleine Tochter leider ganz lange nicht sehen, aber das Baby entwickelt sich prächtig. Es ist noch nicht einmal ein Jahr, als die Kleine zu sprechen beginnt, sie ist frühreif. Margaret ist glücklich, speziell, als Hank endlich Fronturlaub bekommt und nach Haus kommt. Er ist entsetzt, als er feststellt, dass Henriette statt der Arme nur einen kleinen Fleischauswuchs an der Schulter hat und statt der Beine überhaupt nichts. Und Margaret? Sie weiß es nicht!

Cordwainer Smith: Checker sind passé: Interstellare Reisen verursachen auf Dauer unerträgliche physische Schmerzen. Deswegen werden Reisende in Tiefschlaf versetzt, während die Habermänner, die Schiffsbesatzungen, durch eine Gehirnoperationvon allen Sinnen außer dem Sehsinn getrennt werden und so die Qualen des Auf-und-Hinaus ertragen können. Die Habermänner werden von Checkern überwacht, welche auch Habermänner sind, aber mit einer spezifischen Ausbildung. Die Checker können durch Scranchen für eine bestimmte Zeit ihre normalen Sinneseindrücke wiedergewinnen. Als der Checker Martel zu seiner Familie zurückkehrt und sich einige Tage im Scranchzustand erholen will, wird er zu einer Versammlung der Checker gerufen. Sie sind in Aufruhr, denn ein Mann hat eine Entdeckung gemacht, welche die Menschen gegen die Qualen im Weltraum schützen kann. Die Checker wollen das nicht glauben und halten Adam Stone, den Lord der Instrumentalität, welcher den Schutz entdeckt hat, für einen Verräter. Sie fürchten um ihre Stellung und beschließen, Stone zu töten. Damit überschreiten sie ihre Kompetenzen, denn sie sind zwar im Weltraum Herren über Leben und Tod, aber nicht auf der Erde. Martel, der als Einziger der Checker bei der Abstimmung in gecranchtem Zustand anwesend ist, erkennt das Vergehen. Er wendet sich gegen seine Kollegen und verhindert den Mord an Stone, was den Tod seines Freundes Parizianski zur Folge hat, der das Attentat hätte verüben sollen. Die Zeit der Checker ist zu Ende, doch sie bekommen eine neue Aufgabe, denn ihre Operation wird rückgängig gemacht und sie werden stellvertretende Lords für den Weltraum.

Das war die erste Geschichte des zu dieser Zeit noch vollkommen unbekannten Autors Cordwainer Smith, mit der dieser das faszinierende Universum um die Instrumentalität der Menschheit vorstellte und die ihn auf einen Schlag bekannt machte.

Fritz Leiber: Maskenball: Der Engländer rettet eine junge Frau vor Rüpeln, welche sie in einem Auto bedrängen und den Anschein erwecken, sie totfahren zu wollen. Wie alle anderen Menschen in den USA hat sie eine Maske an, sodass er ihr Gesicht nicht sehen kann. Angeblich soll diese Mode auf Strahlenschutzkleigung des Dritten Weltkrieges zurückgehen. Das Mädchen lädt ihn zwar zu sich nach Hause ein, weist seine Annäherungsversuche aber mit einem Schlag zurück. Die beiden suchen dann zusammen ein Nachtlokal auf. Sie sagt, weg zu wollen, weil sie Angst hat, bleibt aber dann trotzdem bei ihrem sadistischen Freund. Der Engländer reißt ihr die Maske vom Gesicht und sieht ein bleiches Gesicht, mit einer Hautfarbe wie von Maden. Er geht hinaus, durch die verstrahlte Stadt, bis er zu dem Schiff kommt, das ihn zurück in seine Heimat bringt.

Tom Godwin: Die unsterblichen Gesetze: Ein NotHilfeSchiff ist zu einem Planeten unterwegs, auf dem eine Forschungsexpedition in Schwierigkeiten geraten ist und dringend ein lebenswichtiges Serum benötigt, weil die eigenen Vorräte bei einem Wirbelsturm zerstört worden sind. Als der Pilot des NMS einen blinden Passagier an Bord entdeckt, hat er ein riesiges Problem. Die Vorschriften besagen, dass blinde Passagiere sofort in den Weltraum zu entfernen sind. Der Grund dafür ist, dass NMS nur mit den geringstmöglichen Ressourcen, sprich Treibstoffvorräten, ausgestattet sind, und das Gewicht eines zusätzlichen Passagiers den Treibstoff zu rasch verbrauchen und das Schiff zum Absturz bringen würde. Nun ist der blinde Passagier ein achtzehnjähriges unbedarftes Mädchen, das seinen Bruder sehen möchte, der der Expedition angehört. Pilot Barton versucht alles Mögliche, er ruft auch sein Mutterschiff, doch die haben auch ihre Befehle und kehren nicht um. Es bleibt keine andere Möglichkeit, Barton muss die junge Marylin rauswerfen. Es bleibt nur noch Zeit für ein Funkgespräch mit ihrem entsetzten Bruder und für zwei Abschiedsbriefe, dann ist es soweit. Die Gesetze der Physik sind unerbittlich.

Roger Zelazny: Dem Prediger die Rose: Gallinger ist ein verschrobenes Genie. Keiner lernt so schnell wie er neue Sprachen, keiner ist so wie er begabt, sich in den verschiedenen Sprachen nicht nur in Prosa, sondern auch in Poesie auszudrücken, aber er benimmt sich zu seinen Unmenschen unmöglich. Sein Vater ist Prediger und er hat diese Gabe an seinen Sohn vererbt. Deshalb ist Gallinger der Auserwählte, der die Hochsprache des menschenähnlichen Volkes auf dem Mars erforschen soll. Seine bisher erworbenen Sprachkenntnisse der marsianischen Volkssprache reichen aus, dass ihm M'Cwyie, die Matriarchin des im Aussterben begriffenen Volkes, Zugang zu den geschichtlichen Aufzeichnungen erlaubt. Gallingers Fortschritte sind so beachtlich, dass M'Cwyie ihn zu einer Tanzdarbietung der jungen Braxa einlädt. Die Tänze der Marsianer sind eine Sprache für sich: zweitausendzweihundertvierundzwanzig Tänze gibt es, Braxa kann sie alle. Sie ist nicht annähernd so jung, wie sie aussieht, die Marsianer sind ein langlebiges Volk. Gallinger verliebt sich in Braxa und bringt ihr eine Rose von der Erde. Er schläft mit ihr, was wie ein Sakrileg erscheint. Doch dann erfährt er durch seine fortgeschrittenen Sprachkenntnisse die Wahrheit. Die Marsianer sind am Aussterben, weil durch eine Seuche alle Männer unfruchtbar wurden. Doch Braxa ist von Gallinger schwanger. Mit einer flammenden Predigt überzeugt Gallinger die Marsianer, dass eine uralte Prophezeihung erfüllt ist und ihr Volk einen neuen Anfang machen kann wie einst das Volk Israel. Doch Braxa ist für ihn verloren, denn sie hat ihn nie geliebt, sondern nur als Werkzeug für die Erfüllung der Prophezeihung benutzt. Er kehrt allein zur Erde zurück.

Heyne Science Fiction ClassicsTitan 16:
T. L. Sherred: Das Zeitkino: Der Amerikaner Ed Lefko landet auf der Suche nach Unterhaltung in einem kleinen Kino, das von einem Mexikaner betrieben wird. Er schaut sich einen alten Stummfilm an, der  packende Aufnahmen von den Kämpfen zwischen den Azteken und den Spaniern um 1530 zeigt. Nach dem Ende spricht er mit Miguel, dem Kinoinhaber, und dieser fasst Vertrauen zum Gringo. Die beiden heben einen miteinander und Miguel erzählt ihm seine Geschichte. Er hat eine Erfindung gemacht, die es ihm erlaubt, Geschehnisse auf der gannzen Welt in der Vergangenheit zu beobachten und zu filmen. Er würde das gerne zu Geld machen, hat aber nicht einmal nicht das Startkapital. Ed weiß Bescheid, und die beiden werden Partner. Sie erstellen Filmaufnahmen von einer Reihe hochinteressanter historischer Ereignisse und lassen die Filme von Hollywood mit verbindenen Passagen vervollständigen und synchronisieren. Damit werden bei beiden reich, das Geheimnis, wie sie zu den tollen Aufnahmen kommen, bleibt aber bei ihnen. Zum Schluss holen sie zum großen Coup aus: Sie machen DEN Film über die Weltkriege, in dem offenbar wird, welche Lügen, Habgier und Machtsucht hinter den Entscheidungen der Mächtigen gestanden sind. Das gefällt der Obrigkeit nicht, und sie werden verhaftet, müssen aber wieder freigelassen werden. Die Enthüllungen, welche das Geheimnis des Zeitkinos offenbaren und weitere Aufnahmen auch gegenwartsnahe ermöglichen, lösen ein Erdbeben in den diversen Führungsschichten aus und führen zu reihenweisen Rücktritten bei belasteten Personen, Ein zweites Mal in „Schutzhaft“ genommen, müssen sie noch mitbekommen, dass der alles vernichtende Atomkrieg ausbricht, denn später wäre aufgrund der Verbreitung des Zeitkinos eine Angriffsplanung nicht mehr möglich.

Wilmar H. Shiras: Verborgen: Die Grundschullehrerin schickt einen ihrer Schützlinge zum Psychiater Dr. Welles, weil sie sich um den Jungen Sorgen macht. Es bedarf vieler Sitzungen, bis der zurückhaltende Timothy Vertrauen zu dem Arzt fasst, aber mit viel Einfühlsamkeit gelingt es Welles doch, aus dem zurückhaltenden Jungen herauszuholen, was sein Thema ist. Timothy ist ein Waisenkind, das bei den Großeltern aufwächst und von den strikten Erziehungsmethoden der Großmutter geprägt ist. Aber es gibt noch einen anderen Hintergrund für Tims Verhalten. Er ist in Wirklichkeit ein extrem hochbegabter Mensch, eine Mutation, die auf radioaktive Strahlung zurückzuführen ist. Tim will das aber nicht preisgeben, denn er würde bei den Erwachsenenen einerseits auf Unglauben, andererseits auf Neid und Ablehnung stoßen. Peter Welles gelingt es, Tim eine Bestimmung wachzurufen. Es muss doch andere Exemplare seiner Spezies geben, die genauso wie er ihre Fähigkeit verborgen halten. Nach diesen gilt es Ausschau zu halten. Doch Peter wird immer Timothys erster Freund bleiben, genauso wie ein guter Herr nie seinen treuen Hund niemals ausstoßen wird.

Die Geschichte war der Auftakt zu vier folgenden Erzählungen, welche einen Episonenroman ergaben, welcher unter dem Titel Children of the Atom (Deutsch: Kinder des Atoms) erschien. Genau wie in Judith Merrils Erzählung oder dem in dieser Artikelserie erwähnten Roman Wem gehört die Erde? von John Wyndham ist das eine der typischen Mutantenstorys, welche nach der ersten Atombombenexplosion aufkamen. Man nahm an, dass es negative, aber auch positive Mutationen geben könnte, welche einen neuen Menschentypen schaffen würden. In der bekannten Perry Rhodan-Serie spielen die Mutanten seit jeher wichtige Rollen. Aber in der Realität des 21. Jahrhunderts ist davon nicht viel übriggeblieben. Keine Telepathen nach Three Miles Island, keine Teleporter nach Tschernobyl, keine Telekineten nach Fukushima, nur Strahlung, welche die Umgebung nach wie vor belastet. Immerhin hat sich rund um Tschernobyl die Natur erneut ausgebreitet.

Jack Vance: Die Mondmotte: Auf dem Planeten Sirene landet ein Raumschiff mit dem Schwerverbrecher Haxo Nagmark an Bord. Das ist ein Riesenproblem für Edwer Thissell, der sich seit einigen Monaten als einer konsularischer Vertreter der Erde und einer von nur vier Erdmenschen auf Sirene befindet. Er sollte Angmark bei der Einreise verhaften, die Nachricht kommt aber zu spät, deswegen kann Thissell den gefährlichen Mann nicht mehr stellen. Erschwerend kommt dazu, dass die Einwohner Sirenes alle Gesichtsmasken tragen, deswegen ist die Identifizierung außerordentlich schwierig. Thissell hätte sich den Aufenthalt auf diesem Planeten überhaupt anders vorgestellt. Die Verständigung untereinander läuft nicht nur über gesprochene Sprache, sondern wird gesungen und dazu – je nach Anlass und Gemütston – mit unterschiedlichen Musikinstrumenten gespielt. Thissell hat mit Müh und Not sechs der wichtigsten Instrumente einigermaßen erlernt, aber er kann sich nur holprig verständigen. Dazu trägt er auch noch eine Mondmotte als Maske und ist damit nicht gerade mit viel Prestige behaftet. Jedenfalls hat er einen Mann mit einer Waldkoboldmaske im Verdacht und fordert ihn auf, sie abzunehmen, was eine tödliche Beleidigung darstellt. Auf der weiteren Suche beleidigt er den Inhaber eines Maskengeschäftes und einen Stallknecht, dessen bestes Reittier er mieten möchte. Jedenfalls bleibt die Suche vorläufig erfolglos. Dann wird die Leiche eines Erdmenschen gefunden. Ist das Angmark? Thissell findet heraus, dass Angmark einen der anderen Erdmenschen getötet und dessen Stelle eingenommen hat, denn das ist für ihn am einfachsten. Thissell findet auch nach Recherchen bei den Sklaven der Kollegen heraus, wer das Opfer war, denn Angmark bevorzugt andere Masken als der Getötete. So kann Thissell den Mörder entlarven, gerät aber in dessen Gefangenschaft, denn Angmark möchte jetzt aber Thissells Stelle einnehmen, hat bereits seine Maske aufgesetzt und beschuldigt ihn, Angmark zu sein und damit ein Mörder. Die Einheimischen interessieren sich aber nicht für die religiösen Differenzen der Erdmenschen. Aber was der Mann mit der Mondmottenmaske angerichtet hat, ist für sie des Todes würdig und damit wird Angmark das Opfer der Fehltritte Thissells, er wird hingerichtet. Der gerettete Thissell darf sich nunmehr eine Maske mit größerem Prestige aussuchen, denn er hat den Respekt der Einheimischen gewonnen.

Das ist eine für Jack Vance geradezu archetypische Geschichte, die es gibt, ein würdiger Abschluss für die Auswahl aus der Science Fiction Hall of Fame. Es ist eine Science Fiction-Detektivgeschichte, die auf einem exotischen Planeten mit einer menschlichen Bevölkerung mit fremdartigen Bräuchen und unverständlichen Verhaltensweisen spielt. Die Hauptpersonen sind ein schurkischer Verbrecher und ein Held, der zuerst aus Unwissen ungeschickt agiert, aber tatkräftig ist und zum Schluss Glück hat, es aber auch in die Hand nimmt. Die Vance'sche Ironie darf natürlich nicht fehlen. Die Erzählung ist mit Fußnoten garniert, die wie üblich Fragen beantworten, aber neue aufwerfen. Ein Fest für Vance-Fans wie für mich. Wenn dem Leser diese Geschichte gefällt, dann ist unbedingt zu weiterer Lektüre dieses legendären Autors anzuraten, wenn nicht, dann Finger weg. Für Vance muss man einen eigenen Geschmack haben.

Die aus der Science Fiction Hall of Fame ausgewählten Geschichten stellen tatsächlich so etwas wie die Creme de la Creme angloamerikanischer SF der dreißiger bis beginnenden sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts dar und haben mich in meinem Verständnis, was gute SF ist, deutlich beeinflusst. In der Reihe der Titan-Anthologien sind diese Bände 6 – 16 auch der herausragende Bereich. Die anderen Bände sind im Vergleich dazu deutlich von den jeweiligen Intentionen der jeweiligen Herausgeber beeinflusst und haben deshalb einige Geschichten mit im Gepäck, die qualitativ deutlich abfallen. Das ist bei den heute vorgestellten Geschichten kaum der Fall. Natürlich ist auch hier der persönliche Geschmack des einzelnen Lesers maßgeblich. Deswegen kann ich mit nur schwer mit Storys von Robert A. Heinlein anfreunden, da bin ich seit den Sternenkriegern voreingenommen. Umgekehrt geht es mir mit Jack Vance, da fangen meine Augen schon zu leuchten an, wenn sie nur den Namen lesen. Aber auch Vance hat nichtssagende Geschichten geschrieben (Die Mondmotte ist allerdings allererste Sahne!), und es wird schon einen Grund haben, warum Heinlein bei vielen SF-Anhängern so beliebt ist. Diese persönlichen Bemerkungen sollen nur illustrieren, wie schwer eine gerechte Beurteilung in Wirklichkeit ist. Es ist interessant, dass recht viele der heute vorgestellten Geschichten entweder mit weiteren Erzählungen zu einem Episodenroman zusammengefasst wurden (beispielsweise Der Waffenladen von A. E. van Vogt oder Baby ist drei von Theodore Sturegon) oder die Magazin-Kurzfassungen von Werken waren, welche später in einer erweiterten Romanfassung herauskamen (beispielsweise Nerven von Lester del Rey oder Die Bewährung von Algis Budrys). Etliche Kurzgeschichten gehören einer gemeinsamen Zukunftswelt an wie Die Straßen müssen rollen von Robert A. Heinlein zu seiner Geschichte der Zukunft oder die Erzählungen von Cordwainer Smith zur Instrumentalität der Menschheit. Viele der Werke – sowohl die Magazin- als auch Romanfassungen - wurden preisgekrönt.

Wer nach neuen deutschsprachigen Ausgaben der Hall of Fame-Geschichten sucht, wird schnell fündig. Der Golkonda-Verlag hat den Band 1 in zwei wie von diesem Verlag gewohnten schönen Paperbacks neu herausgegeben. Dieses Mal sind auch jene Geschichten dabei, die in den Heyne-Ausgaben fehlten. Der erste Band umfasst die besten Geschichten 1934 – 1948, der zweite 1948 – 1963. Die beiden Bände sind trotz des Konkurses von Golkonda nach wie vor lieferbar. Für Freunde klassischer SF heißt es da unbedingt zugreifen, solange der Vorrat noch reicht!

Titelliste

Anmerkung:
Es werden die Ausgaben in den Heyne Science Fiction Classics sowie die Originalausgaben der Sammlungen angeführt.

1977

3558 Robert Silverberg* & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 6 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 1)
- Stanley G. Weinbaum: Eine Mars-Odyssee (A Martian Odyssey, 1934) (1)
- John W. Campbell jr: Abenddämmerung (Twilight, 1934) (1)
- Lester del Rey: Helena (Helen O'Loy, 1938) (1)
- Robert A. Heinlein: Die Straßen müssen rollen (The Roads Must Roll, 1940) (1)

*Anmerkung:
Auf der Titelseite des Bandes steht irrtümlich Frederik Pohl als Herausgeber, auf dem Bandrücken und im Bandinnern aber der richtige Herausgeber Silverberg
.

1978

3579 Robert Silverberg & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 7 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 1)
- Theodore Sturgeon: Der kleine Gott (Microcosmic God, 1941) (1)
- Isaac Asimov: Einbruch der Nacht (Nightfall, 1941) (1)
- A. E. van Vogt: Der Waffenladen (The Weapon Shop, 1942) (1)

3597 Ben Bova & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 8 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 2A)
- John W. Campbell jr.: Wer da? (Who Goes There? 1938) (2A)
- Poul Anderson: Nenn mich Joe (Call Me Joe, 1957) (2A)
- Cordwainer Smith: Die Ballade der verlorenen K'mell (The Ballad of Lost C'mell, 1962) (2A)

3614 Robert Silverberg & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 9 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 1)
Lewis Padgett: Gar elump war der Pluckerwank (Were the Borogoves, 1943) (1)
Clifford D. Simak: Zuflucht (Huddling Place, 1944) (1)
Fredric Brown: Arena (Arena, 1944) (1)
Murray Leinster: Erstkontakt (First Contact, 1945) (1)


1979

3633 Ben Bova & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 10 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 2A)
- Lester del Rey: Nerven (Nerves, 1942) (2A)
- Robert A. Heinlein: Das Universum (Universe, 1941) (2A)
- C. M. Kornbluth: Der Marsch der Idioten (The Marching Morons, 1951) (2A)

3651 Ben Bova & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 11 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 2A)
- Henry Kuttner and Catherine Lucile Moore: Traubenlese (Vintage Season, 1946) (2A)
- Eric Frank Russell: ... dann war'n sie alle futsch (... And Then There Were None, 1951) (2A)
- Theodore Sturgeon: Baby ist drei (Baby Is Three, 1952) (2A)

3669 Ben Bova & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 12 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 2A und 2B)
- Jack Williamson: Die Humanoiden (With Folded Hands …, 1947) (2A)
- Isaac Asimov: Auf marsianische Art (The Martian Way, 1952) (2B)
- Clifford D. Simak: Ein großer Vorgarten (The Big Front Yard, 1958) (2B)

1980

3691 Ben Bova & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 13 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 2B)
- James Blish: Überall ist die Erde (Earthman, Come Home, 1953) (2B)
- Algis Budrys: Die Bewährung (Rogue Moon, 1960) (2B)

3734 Ben Bova & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 14 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 2B)
James H. Schmitz: Die Hexen von Karres (The Witches of Karres, 1949) (2B)
Frederik Pohl: Die Midas-Seuche (The Midas Plague, 1954) (2B)
Theodore R. Cogswell: Der Generalinspekteur kommt (The Specter General, 1952) (2B)

3787 Robert Silverberg & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 15 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 1)
- Judith Merril: Nur eine Mutter (That Only a Mother, 1948) (1)
. Cordwainer Smith: Checker sind passé (Scanners Live in Vain, 1950) (1)
. Fritz Leiber: Maskenball (Coming Attraction, 1950) (1)
- Tom Godwin: Die unsterblichen Gesetze (The Cold Equations, 1954) (1)
- Roger Zelazny: Dem Prediger die Rose (A Rose for Ecclesiastes, 1963) (1)

1981

3827 Ben Bova & Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Titan 16 (Auswahl aus Science Fiction Hall of Fame 2B)
- T. L. Sherred: Das Zeitkino (E for Effort, 1947) (2B)
- Wilmar H. Shiras: (In Hiding, 1948) (2B)
- Jack Vance: Die Mondmotte (The Moon Moth, 1961) (2B)


amerikanische Originalausgaben:

Robert Silverberg (Hrsg.): The Science Fiction Hall of Fame, Volume One, 1970
- Robert Silverberg: Introduction
- Stanley G. Weinbaum: A Martian Odyssey (1934) [Tweel 1] (6)
- John W. Campbell, Jr.: Twilight (1934) [Twilight 1] (6)
- Lester del Rey: Helen O'Loy (1938) (6)
- Robert A. Heinlein: The Roads Must Roll (1940) [Future History] (6)
- Theodore Sturgeon: Microcosmic God (1941) (7)
- Isaac Asimov: Nightfall (1941) (7)
- A. E. van Vogt: The Weapon Shop (1942) [Weapon Shops of Isher] (7)
- Henry Kuttner and C. L. Moore: Mimsy Were the Borogoves (1943) [as by Lewis Padgett] (9)
- Clifford D. Simak: Huddling Place (1944) [City] (9)
- Fredric Brown: Arena (1944) (9)
- Murray Leinster: First Contact (1945) (9)
- Judith Merril: That Only a Mother 1948) (15)
- Cordwainer Smith: Scanners Live in Vain (1950) [The Instrumentality of Mankind] (15)
- Ray Bradbury: Mars Is Heaven! (1948) [The Martian Chronicles]
- C. M. Kornbluth: The Little Black Bag (1950)
- Richard Matheson: Born of Man and Woman (1950)
- Fritz Leiber: Coming Attraction (1950) (15)
- Anthony Boucher: The Quest for Saint Aquin (1951)
- James Blish: Surface Tension (1952) [Pantropy]
- Arthur C. Clarke: The Nine Billion Names of God (1953) (3)
- Jerome Bixby: It's a Good Life (1953) (4)
- Tom Godwin: The Cold Equations (1954) (15)
- Alfred Bester: Fondly Fahrenheit (1954)
- Damon Knight: The Country of the Kind (1956)
- Daniel Keyes: Flowers for Algernon (1959)
- Roger Zelazny: A Rose for Ecclesiastes (1963) (15)

Ben Bova (Hrsg.): The Science Fiction Hall of Fame, Volume Two A, 1973
- Ben Bova: Introduction
- Poul Anderson: Call Me Joe (1957) (8)
- John W. Campbell, Jr.: Who Goes There? (1946) [as by Don A. Stuart] (8)
- Lester del Rey: Nerves (1942) (10)
- Robert A. Heinlein: Universe (1941) (10)
- C. M. Kornbluth: The Marching Morons (1951) (10)
- Henry Kuttner and C. L. Moore: Vintage Season (1946) (11)
- Eric Frank Russell: ... And Then There Were None (1951) (11)
- Cordwainer Smith: The Ballad of Lost C'mell (1962) [The Instrumentality of Mankind] (8)
- Theodore Sturgeon: Baby Is Three (1952) (11)
- H. G. Wells: The Time Machine (1895)
- Jack Williamson: With Folded Hands (1948) (12)

Ben Bova (Hrsg.): The Science Fiction Hall of Fame, Volume Two B, 1973
- Ben Bova: Introduction
- Isaac Asimov: The Martian Way (1952) (12)
- James Blish: Earthman, Come Home (1953) [Cities in Flight] (13)
- Algis Budrys: Rogue Moon (1960) (13)
- Theodore R. Cogswell: The Spectre General (1952) (14)
- E. M. Forster: The Machine Stops (1909)
- Frederik Pohl: The Midas Plague (1954) (14)
- James H. Schmitz: The Witches of Karres (1949) (14)
- T. L. Sherred: E for Effort (1947) (16)
- Wilmar H. Shiras: In Hiding (1948) [Children of the Atom] (16)
- Clifford D. Simak: The Big Front Yard (1958) (12)
- Jack Vance: The Moon Moth (1961) (16)

Anmerkung:
Die Ziffern bzw. Buchstaben in Klammer neben den Titeln der Erzählungen geben den Band der jeweiligen anderssprachigen Ausgabe an. Wenn bei den englischsprachigen Ausgaben keine Referenz angegeben ist, gibt es keine deutsche Ausgabe dieser Geschichte in einer Titan-Anthologie.


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Tags: Science Fiction and Fantasy

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2021-01-28 12:42
Danke für deine Mühe!

Das sind solide Infos. Ich habe immer mal mit dem Gedanken gespielt, mir die Titan-Bände zuzulegen und in den Klassikern zu schmökern. Da ist so eine genaue Zusammenfassung natürlich sehr nützlich.

Du hast recht, was Vance angeht. Ich habe ihn mehrmals angefangen, bin aber nie weit gekommen. Fängt man besser mit Tschai an oder mit Emphyrio? Da fängt das Problem schon an. Er wird von der Kritik meistens so überhöht dargestellt, dass es schwer ist, die Erwartungen der Realität anzupassen. Die angebliche Brillanz der Dying Earth-Geschichten hat sich mir jedenfalls nicht erschlossen. Aber vielleicht muss man die im Original lesen oder die richtigen Geschichten, keine Ahnung. Was bei mir bei Vance immerhin rüberkommt, ist sein Talent für exotische Kulturen und vor allem Namensgebung, wo so viele Autoren so schlecht drin sind.
#2 Heiko Langhans 2021-01-28 13:45
Vance gehört zu meinen Lieblingen. Ich hatte seinerzeit mit der Durdane-Trilogie angefangen, weitere Lieblinge waren die Alastor-Bände, Maske:Thaery und die Araminta-Trilogie. Dying Earth - die klassischen Stories liebe ich, Cugel ist fies, die Rhialto-Geschichten stehen noch aus.

Wenn ich zwischen Taschai und Emphyrio wählen müsste, wäre letzterer mein Favorit.
#3 AARN MUNRO 2021-01-29 10:35
zitiere Heiko Langhans:
Vance gehört zu meinen Lieblingen. Ich hatte seinerzeit mit der Durdane-Trilogie angefangen, weitere Lieblinge waren die Alastor-Bände, Maske:Thaery und die Araminta-Trilogie. Dying Earth - die klassischen Stories liebe ich, Cugel ist fies, die Rhialto-Geschichten stehen noch aus.

Wenn ich zwischen Taschai und Emphyrio wählen müsste, wäre letzterer mein Favorit.



Cugel hat immer nur Pech. Auch ich mag Vance. alles, was Heiko hier aufgezählt hat. Mitunter ist seine barocke Breitwandigkeit amüsant und erfrischend zu lesen.Ein bißchen von Haefs Barracuda-Trilogie imitiert (Kneifel dort natürlich auch). Aber als "brillant" kann man seine Schreibe nun wirklich nicht bezeichnen.Gut erzählte Geschichten der weichen SF, in ein Fremdweltambiente eingebettet oder gute Durchschnittsfantasy bei Cugel, mehr nicht.

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