»Dorian Hunter« revisited - Teil 16 - Playboys und Puppen…
Ein Beitrag von Stefan Robijn
Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…
Dorian Hunter Band 66
von Earl Warren
(EV: DK 65 / 18.11.75)
Nach den Strapazen der letzten Zeit will Hunter sich mit Coco an die Cote d Azur begeben, um etwas auszuspannen. Da in der Gegend gerade ein paar junge Frauen verschwunden sind, bittet Sullivan sie um entsprechende Nachforschungen, wenn sie schon einmal dort sind. Während Hunter nur widerwillig zustimmt, befolgt Coco Sullivans Vorschlag, in Antibes getrennt vorzugehen und quartiert sich nach der Ankunft in einer von vier älteren Damen und einem mysteriösen Hausherrn bewohnten Villa ein, in der auch die Mädchen gelebt haben.
Schnell wird klar, dass es einen Zusammenhang zwischen deren Verschwinden und den seltsamen Bewohnern der Villa geben muss. Dann wird Hunter auch schon Zeuge, wie eine mit einer Sense bewaffnete Gestalt eines der Mädchen verfolgt, doch es gelingt ihm weder, die Frau zu retten, noch kann er den Gegner erwischen. Coco stellt die vier alten Frauen schließlich zur Rede und erfährt, dass diese den längst toten, mumifizierten Hausherrn (zu Lebzeiten ein angehender Okkultist) wiedererwecken wollen, wofür sie die Lebensenergie der jungen Frauen benötigen.
Diese lassen sie Vogelscheuchen anfertigen, die vom Geist des Hausherrn belebt werden, um sie zu töten. Die Überreste schnappt sich ein als Friedhofswärter getarnter Ghoul, den Hunter enttarnt und vernichtet. Coco gelingt es währenddessen, mittels ihrer Fähigkeiten den “Sensenmann” in ihre Gewalt zu bekommen, welcher sich gegen den Hausherrn wendet und ihn tötet, worauf die überlebenden Damen die Vogelscheuchen anzünden und den Tod in den Flammen suchen……
Nach dem durchaus gelungenen Werwolf - Roman hat dieser Beitrag aus der Feder Earl Warrens leider mit einigen Ungereimtheiten zu kämpfen und kann weder in Bezug auf die Handlung noch auf das Verhalten einiger Figuren (allen voran Dorian Hunter) so recht überzeugen.
Während Coco die ihr im wohlverdienten Urlaub aufgehalste Arbeit immerhin ernst nimmt (wenn sie diese auch mit einem beherzteren Vorgehen bzw. schnellerem Einsatz ihrer Fähigkeiten zu einem wesentlich früheren Abschluss hätte bringen können) so zieht ein Dorian Hunter es in der ersten Hälfte des Romans vor, sich auf Partys und mit anderen Frauen zu amüsieren oder Wasserski zu fahren…
Als er sich dann endlich aufrafft und aktiv wird, entwischt ihm der Gegner gleich zweimal, womit das Schicksal der wiederum von diesem verfolgten Frauen natürlich besiegelt ist, und auch sonst bekleckert der Dämonenkiller sich hier nicht gerade mit Ruhm. So schleppt er eine der jungen Frauen mit zur Villa, anstatt sie gleich in Sicherheit zu bringen, was ebenfalls ihren Tod zur Folge hat. Immerhin kann er den Ghoul entlarven und vernichten, geht dann anschließend aber erst mal in aller Ruhe essen, anstatt sich gleich zur Villa zu begeben, um Coco zu unterstützen.
Überhaupt wirkt die ganze Story etwas an den Haaren herbeigezogen und erinnert stellenweise etwas an den ähnlich zähen “Gast aus dem Totenreich”, bei dem sich allerdings die Versorgung mit Lebensenergie nicht ganz so kompliziert gestaltete, wie in diesem Fall.
Hier lässt man die potentiellen Opfer erst mal eine Vogelscheuche basteln, welche durch schwarze Magie zum Leben erweckt und aufgrund der von ihnen übertragenen, “metaphysischen ID” dann zu ihrem persönlichen Vollstrecker wird. Auf sowas muss man auch erst einmal kommen…
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