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»Dorian Hunter« revisited - Teil 26 - Das große Krabbeln…

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 26 - Das große Krabbeln …

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Der Spinnenküsser“Der Spinnenküsser”
Dorian Hunter Band 76
von Neal Davenport
(EV: DK 75 / 27.01.76)
Während Dorian Hunter sich noch mit dem hermetischen Kreisel befasst, begibt Coco sich nach Haiti, um dort dem Weltkongress für schwarze und weiße Magie beizuwohnen, an dem sowohl Sterbliche, als auch Dämonen teilnehmen. Einer dieser Dämonen ist Barrabas Abadie, dessen Sohn von seinem Bruder Ezachrias entführt wurde, welcher aufgrund seiner ausgeprägten Leidenschaft für Spinnen auch der Spinnenküsser genannt wird. Nachdem Coco bereits einige seiner Tierchen auf dem Gewissen hat, verlangt er ihre Auslieferung im Tausch gegen seinen Sohn. Barrabas willigt ein, Coco eine Falle zu stellen, diese jedoch bekommt rechtzeitig unerwarteten Besuch von Olivaro, der sie vor dem Spinnenküsser warnt und ihr einen Untoten zur Seite stellen will, was Coco aber ablehnt. Tonnere war zu Lebzeiten ein Feind des Veranstalters und Voodoo - Priesters Guulf de Sylvain, da er sich nach Asmodis Tod auf die Seite Olivaros stellte. Bei der finalen Begegnung mit dem Spinnenküsser ist es dann eben jener Untote, welcher ihn tötet, während Coco sich um den zum Spinnenmonster mutierten Neffen kümmert. De Sylvain vernichtet anschließend noch den Untoten.

Mit diesem ersten Teil eines Coco Zamis Doppelbandes liefert Neal Davenport einen wie immer gut geschriebenen und unterhaltsamen Roman ab, allerdings gab es in der Vergangenheit schon bessere Beiträge von ihm. Wirklich spannend wird es diesmal erst im letzten Drittel.

Im ersten Drittel erleben wir eine Coco Zamis, die sich die meiste Zeit über eines äußerst anhänglichen jungen Mannes erwehren und ihn vor diversen Angriffen der schwarzen Familie, wie etwa einer recht menschlich agierenden Vampirin retten muss. Letztere erweist sich nicht nur als überaus empfindlich gegen Spinnenbisse (was sich noch durch deren schwarzmagische Herkunft erklären ließe), sondern lässt sich auch problemlos von Coco hypnotisieren, und auch andere Mitglieder der schwarzen Familie verhalten sich stellenweise recht merkwürdig. So erleben wir hier etwa auf einer Party tanzende Werwölfe…

Die Abschnitte um den verliebten, blauäugigen und in seiner Naivität schnell nervigen Harry ziehen sich viel zu sehr in die Länge, auch wenn man Coco ihr kleines “Abenteuer” natürlich gönnt, nach allem, was Dorian sich bereits geleistet und sie stillschweigend geduldet hat.

Erst als sie den Klotz am Bein endlich nach hause schickt, kommt die Handlung wirklich in die Gänge. Coco wendet sich an Guulf de Sylvain, der ihr seine ablehnende Haltung erklärt - schließlich war es ihr Gefährte Dorian Hunter, der damals mit Olivaros Hilfe Asmodi vernichtete, welchem die Voodoo - Priester treu ergeben waren, was wiederum die Abwendung des Kults von der Schwarzen Familie nach Olivaros Machtergreifung erklärt. Es wird also spätestens an dieser Stelle interessant und auch der finale Kampf gegen die beiden Dämonen - Brüder wird recht packend geschildert.

Am Ende ist es dann nicht schwer zu erraten, dass man von Guulf de Sylvain, welcher sich nicht zuletzt wegen seiner rigorosen Abwendung von der Schwarzen Familie nach Asmodis Vernichtung als durchaus interessante Figur erweist, schon sehr bald wieder hören wird.

Sein Plan, mit dem Voodoo - Kult die Macht der schwarzen Familie zu brechen, wird dann auch das Thema des zweiten, von Earl Warren verfassten Teils sein. Man darf gespannt sein…

Kommentare  

#1 Toni 2021-08-05 16:25
An diesen Roman kann ich mich nur noch schwach erinnern.
Schön, dass Coco mal wieder im Vordergrund steht. Stimmt, sie musste bei Hunter viel einstecken, ihre Beziehung kam mir aber immer recht ungezwungen vor. Im wahren Leben und unter "normalen" Leuten funktioniert so eine freie Beziehung meist nicht.
Ein echt krasses Titelbild...
#2 Cartwing 2021-08-05 17:28
Zitat:
ihre Beziehung kam mir aber immer recht ungezwungen vor
Das war sie wohl meistens auch, trotzdem hat sie auf seine Frauengeschichten nicht unbedingt mit Begeisterung reagiert. Etwa die Sache mit Mata.
Auch Hekate ist für sie ein rotes Tuch... ;-)

Das Titelbild ist sicher nichts für Arachnophobiker, aber ich finde, es hat was...
#3 Laurin 2021-08-05 19:59
Als bekennender Arachnophobiker kann ich hier nur sagen, das es mich schon bei dem Titel "Der Spinnenküsser" schüttelt. Man stellt sich so was ja leider auch gleich immer irgendwie Bildhaft vor (ob man nun will oder nicht :-x ).
#4 Cartwing 2021-08-05 21:28
Stimmt, ich fand den Titel auch immer etwas abartig.

Auf der anderen Seite sollte man sich freuen, dass man bei Bastei offenbar schon seit längerer Zeit beschlossen hat, es bei den Originaltiteln zu belassen...
#5 Schnabel 2021-08-06 08:31
Für mich ein Highlight der Dämonenkiller-Serie. Kurt Luif kann die Gestalt Coco Zamis am besten beschreiben. Die Handlung war top und ich habe Dorian Hunter überhaupt nicht vermißt...
#6 Cartwing 2021-08-06 17:48
Stimmt, Luif und Appel konnten Coco am besten darstellen, sehe ich auch so
#7 Andreas Decker 2021-08-08 16:07
Zitat:
Die Abschnitte um den verliebten, blauäugigen und in seiner Naivität schnell nervigen Harry ziehen sich viel zu sehr in die Länge,
Es ist schade, dass Vlcek und Luif da nicht aus ihrer Haut konnten und Coco das gleiche Recht zugestanden haben. So gibt es ein ermüdendes "haben sie oder nicht" mit einem Typen, bei dem man sich so gar nicht vorstellen kann, dass Coco ihm auch nur einen zweiten Blick schenkt.

Der Schauplatz für einen magischen Kongreß war aber witzig gewählt. Ein Haufen Europäer, die 1975 ausgerechnet nach Haiti zu einer Konferenz reisen? Was kann da schiefgehen? :-)

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