Nikolai von Michalewski Reihe »Weltraumpartisanen«: Mark Brandis 03 - »Unternehmen Delphin«
Nikolai von Michalewski, Reihe »Weltraumpartisanen«
Mark Brandis 03 – »Unternehmen Delphin«
Jedoch kann ich keine festen Termine vorlegen.
Handlung
Im Besitz von Dokumenten, die detaillierten Pläne für einen Überraschungsangriff der EAAU unter dem Regime der Reinigenden Flamme gegen die VOR enthielten, befand sich Delta VII im Mai des Jahres 2070 auf dem Weg in die Hauptstadt des östlichen Machtblocks, Peking. Um das Schiff nicht an die VOR zu verlieren, »organisierte« Commander Mark Brandis sich einen Platz auf dem VOR-Kurier-Schiff Lotus.
Der Commander wurde in Peking mit Misstrauen empfangen und wäre beinahe exekutiert worden, bevor die Dokumente zu Aussenminister Tschou Fang-Wu gelangen konnten.
Dieser brachte Brandis mit einem Kontakt-Mann des EAAU-Widerstandes, Dr. Horvath, zusammen. Die Untergrund-Bewegung unter der Leitung des ehemaligen Delta VII-Kommandanten John Harris sollte mit Hilfe der VOR den bevorstehenden Angriff sabotieren, andernfalls wäre Tschou Fang-Wu General Gordon B. Smith mit einem Präventiv-Schlag zuvorgekommen.
Unterdessen flog Interims-Kommandant Captain Robert Monnier einen Angriff auf einen bewaffneten Konvoi. Dabei wurde Delta VII schwer beschädigt. Der Schwere Kreuzer Apollo unter dem Befehl von Captain Fridtjof Danielson wechselte die Seiten und schloss sich dem Widerstand an. Captain Monnier gab an SK Apollo die Order, die erbeutete Najade zu INTERPLANAR XII zu eskortieren.
Commander Brandis kehrte mit Dr. Horvath auf sein Schiff zurück. Im Laufe des Fluges zur Insel Malden, auf der der Kontakt zum Widerstand hergestellt werden sollte, stellt sich Dr. Horvath als Verräter heraus. Delta VII wurde angegriffen und der Spion dabei getötet, als der Ruheraum vom Vakuum geflutet wird. Trotzdem hielt Brandis an dem Plan fest.
Auf Malden angekommen wurde Delta VII von Laser-Batterien überrascht und konnte sich nur durch einen Alarm-Start retten. Commander Brandis geriet in Gefangenschaft, konnte jedoch sehr schnell vom Widerstand befreit werden.
An Bord des U-Bootes Poseidon traf er auf Commander Harris, der nun den Widerstand leitete. Zusammen mit ihm und einigen anderen Führungskräften des Widerstandes wurden dann an Bord der Unterseefestung PAZIFIK III die Möglichkeiten erläutert, den General an seinem Angriff gegen die VOR zu hindern. Der Angriff auf die Totalchemie, wo das Giftgas für den Angriff produziert wurde, nahm Formen an. Commander Brandis sollte mit Delta VII und SK Apollo einen Angriff aus der Luft fliegen, sobald Sabotagetrupps die Raumüberwachung Metropolis vorübergehend ausgeschaltet hatten.
Während die Planungen auf Hochtouren liefen, kam es auf INTERPLANAR XII zu einem Zwischenfall. Ein schwerer Kreuzer flog kurz die Station an und drehte dann wieder ab. Dabei hatte er das alte EAAU-Emblem auf der Bordwand von Delta VII sehen können.
Am 28.5.2070 begann das Unternehmen Delphin.
Durch die Unterstützung von dressierten Delphinen gelang es, einer Kampfschwimmer-Einheit die Absperrungen von Metropolis zu überwinden und nach einigen Verlusten schließlich den Speicher, das Computer-Zentrum der Raumüberwachung Metropolis, auszulöschen.
Delta VII und SK Apollo griffen die Fabrikanlagen der Totalchemie an und zerstörten diese vollständig (mit KL). Weil der schwere Kreuzer durch einen Triebwerksschaden auf dem Platz der Vereinigten Kontinente notlanden musste, entschloss sich Commander Brandis zu einer waghalsigen Rettungsaktion.
Mit den drei Apollo-Astronauten an Bord nahm er Kurs auf INTERPLANAR XII, wo er jedoch niemanden mehr vorfand. Die Station war überfallen und geräumt worden. Delta VII war ohne Heimathafen und drehte vorerst in den freien Weltraum Richtung Jupiterbahn ab.
Jetzt zur Kritik:
Noch immer gibt es „Meteoritenströme“, weiß der Autor nicht über elementare Astronomie der relativen Planetenbewegungen Bescheid, muss man an Bord der Delta VII (Lt.Ibaka) durch Röhren kriechen, um die Technik zu reparieren. Noch immer gibt es nur einen „Ruheraum“ für den Kommandanten oder einen Passagier, schlafen die Besatzungsmitglieder auf ihrer Freiwache auf den Sitzen der Kommandozentrale und gibt es natürlich ein großes, gläsernes Panoramafenster nach vorn auf dem Raumschiff.Ob es eine Toilette gibt, wird übrigens nie thematisiert.Helden müssen eben nie!
Davon abgesehen, von diesen Schwächen, kommt der dritte Band recht spannend herüber.Die psychologischen Probleme zwischen Captain Monnier und Brandis sind ebenso überzeugend geschildert wie die Kontaktaufnahme des Commanders mit den Asiaten der VOR.Auch das Kommandounternehmen ist recht authentisch geschildert in beiden Teilen: die Bodenaktion ebenso wie der fliegende Angriff.Das Grundthema des Autors Michalewski, dass man für seine Überzeugungen notfalls auch kämpfen muss, kommt jedenfalls auch in diesem Band klar heraus.Mit etwas mehr naturwissenschaftlichem Hintergrund hätte auch aus diesem Band ein echt gutes SF-Buch werden können.So ist es naturgemäß nur mittelmäßig und muss seine Stärken aus den Kampfhandlungen und den Beschreibungen der persönlichen Beziehungen zwischen den Protagonisten ziehen.Dennoch setzt es die vierbändige Handlung um den General Smith und seine Machtergreifung in der EAAU mit dem dritten Band fort, setzt einen recht guten Cliffhanger zum Ende des Bandes und man nähert sich bald dem vorläufigen Finale dieser zusammenhängenden Geschichte.(Später erscheinen hauptsächlich Einzelbände).
2021 by Holger Döring