»Dorian Hunter« revisited - Teil 51 - Reise ohne Wiederkehr
»Dorian Hunter« revisited
Teil 51 - Reise ohne Wiederkehr
“Der Kerkermeister”
Mit diesem Roman aus der Feder Kurt Luifs wird die Geschichte des Michele da Mosto zu einem Abschluss gebracht, der zwar einerseits als durchaus gelungen bezeichnet werden kann, vor allem in Bezug auf das überraschende Ende, im Vergleich mit früheren Vergangenheits - Episoden bleibt der Band aber leider hinter den Erwartungen zurück.
Dass die Abschnitte um da Mosto hier nicht ganz so umfangreich geraten sind, wie in früheren Bänden, fällt dabei gar nicht so sehr ins Gewicht, zumal es auch Sinn macht, dass Hunters Erinnerungen in seinem durch den Spiegel geschwächten Zustand nur langsam in Gang kommen.
Weniger Sinn macht da schon der Aufwand, den Olivaro betreibt, um an Hunter heranzukommen. Da wird Coco dann mal eben in eine Zeitfalle gelockt, nur um ein Treffen zu arrangieren, was vor allem den Nebeneffekt hat, die Handlung in die Länge zu ziehen.
Aber auch Da Mostos Reise nach Japan gestaltet sich stellenweise etwas zäh. Abgesehen von dem actionreichen Kampf gegen die Piraten kommt hier erst Spannung auf, als er endlich das Reich des Kokuo erreicht und der geheimnisvollen Mujina begegnet, deren “Gabe” noch eine wichtige Rolle bei den folgenden Ereignissen spielen wird.
Dass sich hinter dem Kerkermeister sein Gefährte Franca Marzi verbirgt, ist dann leider vorhersehbar, zumal die Absicht, Da Mostos Gesicht durch diverse Folterpraktiken ebenso zu entstellen, wie das seines ehemaligen Dieners nur wenig Sinn ergibt (abgesehen davon, dass es Teil der Rache sein soll) und im Grunde nichts als Effekthascherei ist.
Nun könnte man noch anmerken, dass auch die wahre Identität des Kokuo vorhersehbar ist, da Olivaro schließlich irgendeinen Grund haben wird, warum er Hunter bedrängt, sich an die wahren Ereignisse zu erinnern, aber man muss auch nicht unbedingt darauf kommen. Die Idee mit der falschen Erinnerung ist aber durchaus gelungen, und das tragische Ende da Mostos immerhin recht originell und ungewöhnlich, wenn auch etwas unrühmlich für diese großartige Figur.
Eher unbefriedigend und nicht wirklich durchdacht erscheint hier die Erklärung Olivaros, er hätte Da Mosto in die Falle gelockt, um Hekates Rache zu erfüllen. Wenn man sich frühere Bände anschaut, so stand Olivaro Hekate immer entweder neutral oder missbilligend gegenüber, also warum hätte er ihr je einen solchen Dienst erweisen sollen?
Dennoch muss man konstatieren, dass allein der Versuch, Olivaro wieder als den Geheimniskrämer darzustellen, der er zu Anfang der Serie war, schon positiv bewertet werden muss, wenn man sich die spärlichen und nur selten überzeugenden Auftritte dieser Figur während der letzten fünfzig Bände so anschaut.
Abschließend darf man sagen, dass der Roman zumindest stellenweise überzeugt und auch das gute alte Dämonenkiller - Feeling aufkommt, allerdings gab es schon bessere Vergangenheits - Abenteuer. Immerhin wird hier bereits dezent auf das fünfte Leben des Dämonenkillers hingewiesen und somit auch gleich der nächste Zyklus eingeläutet.