Horror, der diese Bezeichnung auch verdient - Hammerharte Horror Schocker Extra Album 2
Horror, der diese Bezeichnung auch verdient
Hammerharte Horror Schocker Extra Album 2
Der Chirurg (Teil 1)
Im Westfield-Krankenhaus kommt es zu unerklärlichen Phänomenen, das über 300 Mitarbeitende veranlasste, das Haus so schnell wie möglich zu verlassen.
Der Parapsychologe Blythe und ein paar Studenten wollen die Ereignisse in der Klinik untersuchen, denn er beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit übernatürlichen Phänomenen. Chris ist einer der Studenten, der Blythe und seine Arbeit anhimmelt, sehr zum Missfallen seiner Schwester Alice, die ihren Bruder dazu überreden will, die Untersuchung abzubrechen. Alice bekommt dabei eine Apparatur in die Hände, die Blythe mitgebracht hat. Der Kasten reagiert bei der Berührung der jungen Frau und ein Kokon erscheint aus dem Nichts. Ihm entsteigt ein schattenhaftes Wesen, das die Studierenden angreift. Das Monster setzt Chris fest und Alice kann zum Wachpersonal der Klinik fliehen. Das unheimliche Wesen schickt sich daraufhin an, das Gebäude mit einem wurzelartigen Geflecht zu überziehen, damit niemand das Haus verlassen kann.
Der Chirurg. Teil 2
Das Monster geht auf die Jagd nach den gefangenen Menschen. Es tötet sie nicht, sondern nimmt sie erst einmal gefangen.
Alice bewaffnet sich und geht auf das Wesen los, das sich aber nicht töten lässt. Blythe ist fasziniert von der Erscheinung und möchte versuchen, mit dem Monster zu kommunizieren. Es stellt sich heraus, dass er ähnlichen Erscheinungen bereits bei den Untersuchungen vorangegangener Spukerscheinungen begegnet ist.
Der Kokon ist eine Zeitmaschine, mit dem das Wesen aus der Zukunft in verschiedene Vergangenheitsepochen reist, um dort Gefangene zu machen. Die Körperteile der Menschen werden benötigt, um aus ihnen Maschinenteile für den Kokon zu fertigen. Die Finger des Wesens bestehen aus einem chirurgenähnlichen Besteck, mit dem es die Menschen in ihre Einzelteile zerlegt.
Bei seinen früheren Untersuchungen konnte Blythe die Spukerscheinungen als Aktivitäten der Chirurgen identifizieren, konnte ihnen aber nie persönlich begegnen. Er konnte zumindest die Bedingungen für die Landung des Kokons messen und hat den Kasten erbaut, um die Ankunft des Chirurgen besser eingrenzen zu können.
Blythe stellt sich schließlich doch gegen das Monster und wird getötet. Alice gelingt es, eine Brechstange in den Kokon zu treiben und das unheimliche Wesen ist tot. Der Sieg ist nur ein Etappensieg und es ist jetzt an Alice, die weiteren Aktivitäten der Chirurgen zu verfolgen und sich Ihnen entgegenzustellen. Es ist anzunehmen, dass dieses Wesen nicht das einzige seiner Art ist.
Fazit
Edward Murphy, Jaeson Finn und Colin Barr legen eine Horror Geschichte vor, die diesen Namen auch wirklich verdient. Die drei bedienen sich aus Versatzstücken, die man zwar bereits aus anderen Publikationen kennt, überraschen dann aber umso mehr mit der Auflösung der Geschichte. Sie erzählen nicht einfach nur eine Horror Geschichte, sondern schaffen auf wenigen Seiten ein Setting, auf dem sich viele weitere gute Geschichten aufbauen lassen.
Die Geschichte beginnt wie eine dieser Spukgeschichten, in der Parapsychologen einem Hausgeist auf der Spur sind. Nach der Landung verbarrikadiert der Chirurg die Ausgänge und Fenster der Klinik und begibt sich auf die Jagd nach den Menschen. Dabei entsteht eine unheimliche Atmosphäre und der Leser ist an Filmklassiker wie Alien erinnert. Die Kampfszenen sind ziemlich brutal und mit einigen Splatterszenen garniert, aber nie so viel, dass die Story nur noch zu einem Gemetzel verkommt und die bedrohliche Atmosphäre dabei auf der Strecke bleibt. Die düsteren schwarz-weiß Zeichnungen unterstützen den klaustrophobischen Handlungsverlauf. Insbesondere die detaillierten Tuschezeichnungen von Colin Barr sind ein grafischer Höhepunkt der Story. Sie wechseln sich ab mit großschattigen Flächen.
Blythe weiß bereits, dass es sich bei den Chirurgen um Zeitreisende handelt. Es ist noch nicht ersichtlich, ob es sich bei diesen Wesen um Menschen handelt. Klar ist nur, dass sie aus der Zukunft kommen.
Die Vorgänge in dem Krankenhaus lassen ihn ahnen, dass es zum Kontakt mit den Wesen kommen kann. Schließlich begreift er, dass die Chirurgen nicht an einem friedlichen Kontakt interessiert sind. Er greift zur Waffe und wird dabei getötet.
Die eigentliche Hauptperson der Geschichte ist Alice. Wie Blythe macht sie im Verlauf der Story eine Entwicklung durch. Zu Beginn hält sie die ganze Sache für ausgemachten Unsinn. Als der Chirurg ihren Bruder gefangen nimmt, greift sie zur Waffe und geht das Wesen an. Sie überlebt die Ereignisse als eine der wenigen Hauptcharaktere. Es ist anzunehmen, dass der getötete Chirurg nicht der einzige seiner Art ist. Damit entsteht eine Bedrohung aus der Zukunft, denn die Chirurgen können mit ihren Zeitmaschinen zu jedem Zeitpunkt gelangen, zu dem sie wollen. Alice wird die Augen offenhalten und sich ihnen entgegenstellen.
Wie auf Wolken
Zwei Pathologen untersuchen in einem Polizeilabor eine Leiche, die nach einem Kellerbrand dort gefunden worden ist. Nie zuvor haben sie eine derartige Person gesehen, die an den Extremitäten keine Zehen und Finger hat, sondern Instrumente, die an chirurgisches Besteck erinnern.
Die beiden öffnen den Körper des Toten und erblicken eine Vielzahl an Prothesen und Metallteilen, die in das Gewebe eingebaut sind. Dabei schneiden sie ein Gebilde an, das ein Gas freisetzt. Wie benommen stellen sie fest, dass sie zwar noch bei Bewusstsein sind, ihre Körper aber tot sind. Mit Hilfe der chirurgischen Instrumente gelingt es Ihnen, ihre Körper zu behandeln und sich wieder lebendig zu machen.
Männer in dunklen Anzügen betreten die Pathologie und nehmen die Leiche mit sich. Sie geben sich als Mitarbeiter der Umweltbehörde aus und verpflichten die beiden Pathologen zur Geheimhaltung.
Fazit
In dieser Kurzgeschichte erweitern Edward Murphy und Jaeson Finn ihren Chirurgenkosmos. Der Leser erfährt, dass die Chirurgen nicht nur nach Menschen in der Vergangenheit auf die Jagd gehen, um deren Einzelteile in ihre Maschinen zu integrieren. Bei der Obduktion können die beiden Pathologen erkennen, dass in den Körper des Chirurgen Prothesen und Metallteile eingearbeitet sind.
Die Chirurgen sind demnach wahrscheinlich Menschen aus der Zukunft, die sich durch den Einbau von Prothesen optimiert oder damit operiert haben. Es ist möglich, dass in der Zukunft eine Verschmelzung von Mensch und Technik stattgefunden hat, sowohl im menschlichen Körper, als auch in technischen Geräten. Darüber hinaus können die Instrumente der Chirurgen dazu genutzt werden, totes Gewebe wieder zum Leben zu erwecken.
Die Leiche wird zum Schluss von Männern einer vorgeblichen Umweltbehörde mitgenommen. Schon die Äußerlichkeiten wie Anzug und Sonnenbrille lassen darauf schließen, dass es sich um Mitarbeiter eines Geheimdienstes oder ähnlichem handelt.
Wie schon in der erste Geschichte wird damit das Spektrum weiterer, möglicher Geschichten erhöht. Leider ist bis heute kein weiterer Band erschienen. Es bleibt zu hoffen, dass das irgendwann nachgeholt wird. Das Potential hat dieser Kosmos auf alle Fälle.
Die Qualität der Zeichnungen setzt sich nahtlos fort. Die düsteren und gewalttätigen Zeichnungen entfalten wie schon in der ersten Geschichte eine enorme Wucht.
Horror Schocker Extra Album 2