A Restless Truth - Das silberne Medaillon
A Restless Truth - Das silberne Medaillon
Nachdem Maud im ersten Teil der Serie gemeinsam mit ihrem Bruder Robin in die Existenz der magischen Gesellschaft hineingestoßen wurden, die neben der normalen Gesellschaft Englands wie selbstverständlich im Geheimen besteht, ist sie "entscheffelt". Sie weiß um Magie und Magiere, hat bereits selbst mit angesehen, wie Magie ausgeübt wird ... sogar ihr Bruder Robin ist mit einem Magier liiert. Genau diese Tatsachen bringen sie auch auf den Ozeandampfer.
Robin, der nach den Vorfällen des ersten Bandes und seiner Tätigkeit für das Ministerium zu bekannt ist und nicht selbst reisen kann, bittet seine Schwester Maud um Hilfe.
Im Auftrag ihres Bruders und seines Gefährten Edwin Coucey reist sie zunächst nach Nordamerika, um dort in die Dienste von Mrs. Navenby zu treten, einer alten adeligen Magierin, die sich in den USA aufgehalten hat, und nun zurück in die englische Heimat möchte. An deren Seite besteigt Maud das Schiff und soll sie nicht nur begleiten, sondern auch auf die alte Dame aufpassen, denn sie trägt einen Teil eines uralten Artefaktes bei sich, das zu jenem ersten Teil gehört, das die beiden Männer im ersten Teil gefunden haben, während sie eine geheime Verschwörung einer Gruppe von Magieren aufdeckten, die zur Bedrohung für die ganze magische Gesellschaft in England (und darüber hinaus) werden könnte.
Mrs. Navenby erreicht jedoch ihre Heimat nicht mehr. Schon kurz nach der Abfahrt des Dampfers wird sie tot in ihrer Kabine aufgefunden, von einem silbernen Artefaktteil keine Spur, und Maud setzt es sich zum Ziel noch vor der Ankunft des Schiffes in England nicht nur den Mörder zu finden, sondern auch das zweite Teil des Letztem Vertrages zwischen den Elfen und den Magieren.
Unterstützung dabei erfährt sie nach und nach von einer sehr ungleichen Truppe. Da ist zum einen die magisch begabte Schauspielerin Violet, dann der mysteriöse Lord Hawthorn und ein begnadeter, wenn auch nichtmagischer Dieb, die zusammenarbeiten, um den Mord aufzuklären und die Welt zu retten.
Es ist nicht besonders verwunderlich, dass Maud kein romantisches Interesse an Männern hat, sondern sich stante pede in die lebenslustige Violet verliebt, die so ganz anders ist als alle Frauen, die Maud bisher kennengelernt hat. Dabei entdeckt Maud bald, dass Violets scheinbares Desinteresse an gesellschaftlichen Konventionen zum Teil eine Maske für die eigenen Wunden und ihre Verletzlichkeit sind.
Violet und Maud beginnen eine Liebesaffäre, während sie gleichzeitig unermüdlich nach dem Teil des Artefaktes suchen, denn die Zeit ist begrenzt.
Nachdem bereits Mauds Bruder sich als mehr am eigenen Geschlecht interessiert gezeigt hat, hatte ich fest damit gerechnet, dass dies im zweiten Teil auch bei Maud so sein würde, meine Vermutung hat mich nicht getrogen. T.J. Kline beschrieb die Reihe als "(...) herrlich queer". Dem kann ich zum Teil zustimmen, denn es war heute wie damals kein Geheimnis, dass es Menschen gibt, die sexuell das eigene Geschlecht einer hetereosexuellen Beziehung vorziehen. Für Frauen jener Zeit war es jedoch eindeutig einfacher, mit einer anderen Frau kleine Zeichen der Zuneigung auszutauschen wie ein Kuss auf die Wange oder eine Umarmung (die Busenfreundin eben), als dies für einen Mann gewesen wäre. Entscheidend für mich, die Geschichte "herrlich queer" zu finden ist die Tatsache, dass Sexualität in dem Roman, wie auch schon im ersten, eine wichtige Rolle spielt, aber einem nicht ständig und bei jeder Gelegenheit störend ins Gesicht springt. Dies ist mir aber auch bei hetereosexuellen Geschichten wichtig.
Wie auch schon im ersten Band ist der Entwurf der Welt stimmig und passt sowohl in den zeitlichen Rahmen, in dem er spielt, als auch zu seinem Vorgänger, dem ersten Band.