Fantastische Zukunft ... oder ein passabler Versuch?
Fantastische Zukunft ...
...oder ein passabler Versuch?
...oder ein passabler Versuch?
War der erste Band so schlecht, dass man kaum Motivation zum weiterlesen hat? Eigentlich nicht, das Problem liegt an einer ganz anderen Stelle und könnte existenziell für die Serie sein.
Ich lese Bastei Heftromane. Angefangen hat es mit der Serie Sternenfaust, auf die ich durch eine Werbeanzeige in der Space View gestoßen bin. Von dort tastete ich mich immer weiter auf andere Serien vor. Irgendwann stieß ich im Internet dann auf den Zauberspiegel.
Von Mythenland habe ich nur durch den Zauberspiegel erfahren. Der Verlag Kelter scheint es ja nicht nötig zu haben, Werbung für die Serie zu machen. Vielleicht lohnt sich Werbung in dem Segment aber auch gar nicht.
Aber selbst auf der Verlagshomepage wird Mythenland (und die anderen beiden Neustarts auch) sehr stiefmütterlich behandelt. Immerhin hat Mythenland eine eigene Homepage bekommen, auf der aber noch nicht einmal die genauen Erscheinungstermine veröffentlicht sind. Man erfährt lediglich, in welchem Monat der jeweilige Band erscheint.
Nach alldem könnte man eigentlich erwarten, dass sich der Verlag wenigstens darum bemüht, die Serie flächendeckend verfügbar zu machen. Aber auch da herrscht Fehlanzeige. Ich wohne in einem Mittelzentrum am Rand Hamburgs, wir sind die letzte Station der S1. Der Hamburger Verlag Kelter beliefert hier nicht einmal den Bahnhofskiosk mit Mythenland, obwohl dieser Laden ja dazu verpflichtet ist, alle Produkte erst einmal abzunehmen.
In dem Kiosk erklärte man mir auf mehrmalige Nachfrage erst einmal, dass Kelter seine Produkte zunächst im Süden, dann im Westen und dann erst im Norden verkauft. Sollte das stimmen, ist das eine etwas merkwürdige Verkaufsstrategie für einen Hamburger Verlag.
So konnte ich den ersten Band erst auf einer Reise nach Nordrhein-Westfalen erwerben. Da ich aber nicht vorhabe, jeden Monat eine größere Reise zu unternehmen, piesackte ich meinen Bahnhofshändler so lange, bis er Kelter dazu brachte auch zu ihm ein paar Exemplare zu schicken. Da hat lockere zwanzig Tage gedauert und nun bin ich auch im Besitz des zweiten Teils.
Zu der Serie stieß ich also durch den Zauberspiegel und durch mehrmaliges Betteln bei meinem Bahnhofskiosk. Da frage ich mich, wie viele sich das wohl antun, um an eine unbekannte Serie zu kommen. Viele können es eigentlich nicht sein.
Das Tolle daran ist aber, dass es immer ein ganz besonderes Gefühl ist, dann doch ein Taschenheft in der Hand zu halten.
Die Cover der Serie wurden bisher eigentlich immer gelobt. Der Zeichner Arndt Drechsler leistet zum Beispiel bei Sternenfaust immer sehr gute Arbeit. Das erste Cover der Serie ist in meinen Augen aber eher misslungen. Es wirkt beliebig und erzählt kaum etwas zu der Story, außer das eine Frau und ein Drache darin vorkommen. Das Bild erzeugt zudem keinerlei Spannung.
Beim zweiten Cover sieht das schon wieder ganz anders auch. Das ist wieder ein Drechsler mit Bewegung im Bild.
Das Taschenheft sieht sonst ganz gut gemacht aus. Außerdem wirkt es mächtig. 4,80 für 384 Seiten wirkt wie ein großartiges Angebot. Wenn man das Heft liest, merkt man aber schnell, dass Mythenland garantiert die schnellsten 384 Seiten des Lebens werden. Die Schrift ist riesig. Da fragt man sich schon, warum man nicht ein paar Seiten eingespart hat, um zum Beispiel den Preis zu senken.
Auf der ersten Seite findet man eine bunte Karte, die es scheinbar in jedem Taschenheft geben wird. Diese Karte ist eher unbefriedigend. Sie zeigt zwar alle Orte, die im Heft beschrieben werden, wirkt sonst aber, als hätte man die Wasserpassage zwischen Irland und Großbrittanien vergrößert. Denn auf der Karte findet man eine größere und eine kleinere Landmasse, die irgendwie abgeschnitten wirken und viel Meer mit Inseln zwischen sich haben. Das wirkt nicht realistisch. Zumal Mythenland als die große Welt beschrieben wird.
Etwas schade finde ich auch, dass kein Wort über den Autor verliert wurde. Wenigstens ein kleiner Kasten hätte dem Buch ganz gut getan.
So viel zu den äußeren Widrigkeiten. Zum Schluss noch ein paar Worte zum Inhalt des ersten Bandes.
Mythenland erfindet das Rad nicht neu. Es gibt sie alle in der großen Welt. Elfen, Drachen, Riesen, Zwerge, Winzlinge, Amazonen, Trolle, Dämonen, Barbaren eigentlich kann sich kein Fantasie-Leser beschweren, dass ihm irgendein Volk fehlt. Das einzig innovative Volk sind die so genannten Barbs, die aber eigentlich primitive Hobbits mit anderem Namen sind.
Das sorgt dafür, dass man schnell in das Mythenland reingezogen wird. Denn Ferkau führt gleich zu Beginn mehrere Handlungsebenen ein und schreckt auch nicht davor zurück schnell ausführlich über den Bösewicht zu berichten.
Die Sprache ist sehr einfach gestrickt. Das ist aber auch kein Wunder, schließlich sind Heftromane eigentlich nicht für sprachliche Höhen bekannt. Allerdings fällt es bei Mythenland aus irgendeinem Grund etwas deutlich auf. Das liegt meiner Meinung nach aber vor allem daran, dass die Barbs einen großen Teil der Geschichte ausmachen und einfach etwas einfacher gestrickt sind.
Die Barbs sind ein Volk, das ihre Insel nie verlassen hat und zudem verdammt klein ist. Ihr Leben konzentriert sich eigentlich nur auf ihr eines Dorf. Da könnte man sich natürlich fragen, warum ein Volk nur in einem Dorf lebt. Aber diese Ortsbeschränktheit erklärt vielleicht auch die simple Denkweise der Barbs und die damit verbundenen einfachen Sätze, die Ferkau zu Papier bringen muss.
Ein guter Einfall des Autors ist es, inmitten der Barbs eine Andere reinzusetzen. Also eine Barb, die sich eben fragt, was hinter dem Meer ist, die sich nach Wissen sehnt.
Der erste Band dient, wie könnte es anders sein, als eine Art Exposition. Überraschend ist tatsächlich, dass der bösen Seite so viel Platz eingeräumt wird. Das mindert die Spannung natürlich ein wenig. Anstatt dass man sich wundert, wer die bösen Drachen immer aussendet und wer die kluge Barb entführt, weiß man genau wo die Quelle alles Üblen sitzt.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Szenen in der Unterwelt durchaus interessant sind. Hier bestünde durchaus noch das Potential für einige interne Konflikte der Gegenspieler.
Noch scheint die Handlung aber auf ein Gut gegen Böse hinauszulaufen. Der Böse hat die Unterwelt in seine Kontrolle gebracht, ein paar Drachen erpresst und ist nun auf der Suche nach einem Drachen-Ei, um einen enorm mächtigen Drachen zu gebären. Die Guten stolpern dazwischen herum, ohne wirklich zu ahnen, was vor sich geht. Zum Schluss findet sich eine gemischte Gruppe aus einem Zwerg, einem Barbaren, einigen Barbs und ein paar Amazonen, die sich auf die Suche nach dem Übeltäter, den sie nicht kennen, machen. Außerdem versieht Ferkau die Geschichte noch mit einem Cliffhangar.
Das alles ist solide und lässt sich gut lesen. Der ganz große Wurf ist es aber noch nicht. Allerdings hat Ferkau in Interviews auch immer verkündet, dass es so richtig erst im zweiten Band los geht. Und Drachenhauch sorgt auf jeden Fall dafür, dass man dem zweiten Band auf jeden Fall noch eine Chance geben möchte. Ich bin schon gespannt, was mich in Dämonenbann erwartet.
Ich lese Bastei Heftromane. Angefangen hat es mit der Serie Sternenfaust, auf die ich durch eine Werbeanzeige in der Space View gestoßen bin. Von dort tastete ich mich immer weiter auf andere Serien vor. Irgendwann stieß ich im Internet dann auf den Zauberspiegel.
Von Mythenland habe ich nur durch den Zauberspiegel erfahren. Der Verlag Kelter scheint es ja nicht nötig zu haben, Werbung für die Serie zu machen. Vielleicht lohnt sich Werbung in dem Segment aber auch gar nicht.
Aber selbst auf der Verlagshomepage wird Mythenland (und die anderen beiden Neustarts auch) sehr stiefmütterlich behandelt. Immerhin hat Mythenland eine eigene Homepage bekommen, auf der aber noch nicht einmal die genauen Erscheinungstermine veröffentlicht sind. Man erfährt lediglich, in welchem Monat der jeweilige Band erscheint.
Nach alldem könnte man eigentlich erwarten, dass sich der Verlag wenigstens darum bemüht, die Serie flächendeckend verfügbar zu machen. Aber auch da herrscht Fehlanzeige. Ich wohne in einem Mittelzentrum am Rand Hamburgs, wir sind die letzte Station der S1. Der Hamburger Verlag Kelter beliefert hier nicht einmal den Bahnhofskiosk mit Mythenland, obwohl dieser Laden ja dazu verpflichtet ist, alle Produkte erst einmal abzunehmen.
In dem Kiosk erklärte man mir auf mehrmalige Nachfrage erst einmal, dass Kelter seine Produkte zunächst im Süden, dann im Westen und dann erst im Norden verkauft. Sollte das stimmen, ist das eine etwas merkwürdige Verkaufsstrategie für einen Hamburger Verlag.
So konnte ich den ersten Band erst auf einer Reise nach Nordrhein-Westfalen erwerben. Da ich aber nicht vorhabe, jeden Monat eine größere Reise zu unternehmen, piesackte ich meinen Bahnhofshändler so lange, bis er Kelter dazu brachte auch zu ihm ein paar Exemplare zu schicken. Da hat lockere zwanzig Tage gedauert und nun bin ich auch im Besitz des zweiten Teils.
Zu der Serie stieß ich also durch den Zauberspiegel und durch mehrmaliges Betteln bei meinem Bahnhofskiosk. Da frage ich mich, wie viele sich das wohl antun, um an eine unbekannte Serie zu kommen. Viele können es eigentlich nicht sein.
Das Tolle daran ist aber, dass es immer ein ganz besonderes Gefühl ist, dann doch ein Taschenheft in der Hand zu halten.
Die Cover der Serie wurden bisher eigentlich immer gelobt. Der Zeichner Arndt Drechsler leistet zum Beispiel bei Sternenfaust immer sehr gute Arbeit. Das erste Cover der Serie ist in meinen Augen aber eher misslungen. Es wirkt beliebig und erzählt kaum etwas zu der Story, außer das eine Frau und ein Drache darin vorkommen. Das Bild erzeugt zudem keinerlei Spannung.
Beim zweiten Cover sieht das schon wieder ganz anders auch. Das ist wieder ein Drechsler mit Bewegung im Bild.
Das Taschenheft sieht sonst ganz gut gemacht aus. Außerdem wirkt es mächtig. 4,80 für 384 Seiten wirkt wie ein großartiges Angebot. Wenn man das Heft liest, merkt man aber schnell, dass Mythenland garantiert die schnellsten 384 Seiten des Lebens werden. Die Schrift ist riesig. Da fragt man sich schon, warum man nicht ein paar Seiten eingespart hat, um zum Beispiel den Preis zu senken.
Auf der ersten Seite findet man eine bunte Karte, die es scheinbar in jedem Taschenheft geben wird. Diese Karte ist eher unbefriedigend. Sie zeigt zwar alle Orte, die im Heft beschrieben werden, wirkt sonst aber, als hätte man die Wasserpassage zwischen Irland und Großbrittanien vergrößert. Denn auf der Karte findet man eine größere und eine kleinere Landmasse, die irgendwie abgeschnitten wirken und viel Meer mit Inseln zwischen sich haben. Das wirkt nicht realistisch. Zumal Mythenland als die große Welt beschrieben wird.
Etwas schade finde ich auch, dass kein Wort über den Autor verliert wurde. Wenigstens ein kleiner Kasten hätte dem Buch ganz gut getan.
So viel zu den äußeren Widrigkeiten. Zum Schluss noch ein paar Worte zum Inhalt des ersten Bandes.
Mythenland erfindet das Rad nicht neu. Es gibt sie alle in der großen Welt. Elfen, Drachen, Riesen, Zwerge, Winzlinge, Amazonen, Trolle, Dämonen, Barbaren eigentlich kann sich kein Fantasie-Leser beschweren, dass ihm irgendein Volk fehlt. Das einzig innovative Volk sind die so genannten Barbs, die aber eigentlich primitive Hobbits mit anderem Namen sind.
Das sorgt dafür, dass man schnell in das Mythenland reingezogen wird. Denn Ferkau führt gleich zu Beginn mehrere Handlungsebenen ein und schreckt auch nicht davor zurück schnell ausführlich über den Bösewicht zu berichten.
Die Sprache ist sehr einfach gestrickt. Das ist aber auch kein Wunder, schließlich sind Heftromane eigentlich nicht für sprachliche Höhen bekannt. Allerdings fällt es bei Mythenland aus irgendeinem Grund etwas deutlich auf. Das liegt meiner Meinung nach aber vor allem daran, dass die Barbs einen großen Teil der Geschichte ausmachen und einfach etwas einfacher gestrickt sind.
Die Barbs sind ein Volk, das ihre Insel nie verlassen hat und zudem verdammt klein ist. Ihr Leben konzentriert sich eigentlich nur auf ihr eines Dorf. Da könnte man sich natürlich fragen, warum ein Volk nur in einem Dorf lebt. Aber diese Ortsbeschränktheit erklärt vielleicht auch die simple Denkweise der Barbs und die damit verbundenen einfachen Sätze, die Ferkau zu Papier bringen muss.
Ein guter Einfall des Autors ist es, inmitten der Barbs eine Andere reinzusetzen. Also eine Barb, die sich eben fragt, was hinter dem Meer ist, die sich nach Wissen sehnt.
Der erste Band dient, wie könnte es anders sein, als eine Art Exposition. Überraschend ist tatsächlich, dass der bösen Seite so viel Platz eingeräumt wird. Das mindert die Spannung natürlich ein wenig. Anstatt dass man sich wundert, wer die bösen Drachen immer aussendet und wer die kluge Barb entführt, weiß man genau wo die Quelle alles Üblen sitzt.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Szenen in der Unterwelt durchaus interessant sind. Hier bestünde durchaus noch das Potential für einige interne Konflikte der Gegenspieler.
Noch scheint die Handlung aber auf ein Gut gegen Böse hinauszulaufen. Der Böse hat die Unterwelt in seine Kontrolle gebracht, ein paar Drachen erpresst und ist nun auf der Suche nach einem Drachen-Ei, um einen enorm mächtigen Drachen zu gebären. Die Guten stolpern dazwischen herum, ohne wirklich zu ahnen, was vor sich geht. Zum Schluss findet sich eine gemischte Gruppe aus einem Zwerg, einem Barbaren, einigen Barbs und ein paar Amazonen, die sich auf die Suche nach dem Übeltäter, den sie nicht kennen, machen. Außerdem versieht Ferkau die Geschichte noch mit einem Cliffhangar.
Das alles ist solide und lässt sich gut lesen. Der ganz große Wurf ist es aber noch nicht. Allerdings hat Ferkau in Interviews auch immer verkündet, dass es so richtig erst im zweiten Band los geht. Und Drachenhauch sorgt auf jeden Fall dafür, dass man dem zweiten Band auf jeden Fall noch eine Chance geben möchte. Ich bin schon gespannt, was mich in Dämonenbann erwartet.
Kommentare
Und zum Phasenvertrieb: Den hatte bastei auch jahrzehntelang.
Und Autoren werden natürlich klein gehalten, das ist bei Heftromanen nun mal so. Damit sie austauschbar bleiben.
Ja, so wär es bei mir auch gewesen, aber das muß nicht unbedingt immer an Kelter liegen.
Ich habe jetzt mal die Stellen so alle durchgeforstet und festgestellt das es in meiner Stadt nicht mal mehr MX oder einen Sinclair zu kaufen gibt. Nur mein Heftdealer besorgt die Romane wenn ich danach frage (lass mir da jetzt auch MX mal kommen zum reinlesen). Hier gibts nur noch Standartprogramm : Liebesromane (in Massen) von Kelter und Co., PR und Landser....Ende! CORA und zwei Westernserien im Kaufpark noch dazu.
Um also an Roberta Lee oder Mythenland zu kommen brauchst man an manchen Orten wohl einen Händler des Vertrauens oder wenn alle Stricke reißen gibts die auch über Internet bei romantruhe.de zu bestellen.
Mythenland ist sowohl im Bahnhof als auch beim Supermarkt zu finden. Roberta Lee bisher nur im Bahnhof, aber da muß ja Band zwei erst noch kommen.
Ein paar Anmerkungen ...
Zur Verfügbarkeit: Es ist in meinen Augen absolut nicht einsichtig, wie Kelter hier agiert. Ich nehme doch mal an, dass sie planen, Gewinn mit der Serie zu machen, also muss sie verkauft werden. Könnte natürlich sein, dass sie gar nicht ausreichend Exemplare im Erstdruck auflegen, um flächendeckend auffällig zu versorgen. Wäre es denkbar, dass sie auf einen Nachdruck in dickeren Konvoluten warten - oder wollen, dass die Leute abonnieren?
Zur Handlung: Ich fand sie - mit meinem Lieblingssarkasten Pispers zu sprechen: Besser als erwartet.
Zur Preis-Leistungs-Relation: Es bietet meiner Ansicht nach, was man zu diesem Preis erwarten kann. Ich habe noch nicht umgerechnet, welcher Normseitenlänge das Heft entspricht, obwohl, wie du so schön schreibst, es die schnellsten Seiten sind. Wäre in der Tat mal spannend zu wissen, was es in Normseite wäre. Ich muss gestehen, ich habe bereits angesichts des Preises keinen wirklichen Geniestreich erwartet. Weder konzeptionell, noch literarisch noch design- oder qualitätsmäßig. Nun kann man darüber wieder streiten, in welchem Maß Qualität von Preis abhängen darf. Aber ... ich reiße mir nicht den H... für ein Produkt auf, das ich monatlich für einen vermutlich angemessen geringen Preis abliefern muss. Es ist Arbeit, keine literarische Verwirklichung.
Gruß,
Bettina
Ja, Bahnhofskiosk geht auch, sofern man am Ort einen Bahnhof mit Kiosk hat! Beides wäre in meinem Fall nun nicht gegeben und wie Martin schon sagte oben, wer reist schon für einen Roman längere Strecken.
Irgendwie finde ich es aber auch erschreckend wie Heftromane im allgemeinen und hier die Sparten SF, Grusel usw. aus den Läden verschwinden. Hatte ja am Freitag mal versucht einen MX zu bekommen um reinzulesen in die Serie und der Erfolg war absolut Null! Wenn man da keinen netten Händler an der Hand hat, bleiben nur noch Liebesromane, PR, Landser, zwei Westernserien und die Cora-Romane und letztere haben nun auch keinen eigenen Ständer mehr bei uns, sondern werden zwischen die anderen Liebesromane von Kelter geschoben weil die Verkaufsrate wohl auch nicht mehr den Erwartungen unseres Händlers gerecht zu werden scheint.
die Grossisten schicken den Kiosken sehr wohl "was sie wollen bzw. sie für richtig halten". Denn die Kioske haben ja volles Remissionsrecht. Sollten mal ein neues Produkt nicht geliefert werden, kann der Kiosk natürlich ordern. Im Kiosk- bzw. Pressehandel ist es etwas anders als im Buchhandel.
Wegen des vollen Remissionsrechtes hat der Kiosk auch geringere Rabatte als der Buchhandel.
- Der Kiosk im Vorort bestimmt natürlich selbst, was er bei seinem Grossisten ordert.
- Der Grossist ist dagegen NICHT frei in seinen Entscheidungen; er muss nehmen, was ihm die Verlage liefern (Stichwort: "Dispositionsrecht" der Verlage). Im Gegenzug schützt ihn sein volles Rückgaberecht (Stichwort: "Remissionsrecht").
- Der Bahnhofsbuchhandel (der diesen Namen verdient; nicht der Kiosk in Klein-Kleckersdorf, aber alles ab 50.000 Einwohner ganz sicher) wird NICHT von Grossisten, sondern von den Verlagen direkt beliefert, ist also den Grossisten in gewisser Weise gleichgestellt und hat deshalb auch (mit Einschränkungen) dieselben Rechte und Pflichten wie ein Grossist. (Ursache ist die Sonderstellung der Deutschen Bahn.)
Somit gilt also, dass ganz alleine Kelter bestimmt, was in Hamburg am Bahnhof ausliegt.
Erstens sorgt die Bahn mit ihren Pachtverträgen dafür, dass alles ordentlich läuft.
Zweitens ist der Grossisten-Rabatt bei den Verlagen natürlich erheblich höher als der Rabatt, den der Vorort-Kiosk beim Grossisten bekommt ... ganz erheblich.
Und das nutzen die Bahnhofsbuchhandlungen natürlich ... und das müssen sie auch, weil die Pachtforderungen der Bahn darauf abgestellt sind.
Aber die Abläufe sind natürlich klar: wenn der Kiosk im Vorort ständig die komplette Dr.Norden-Palette (oder was auch immer), die ihm geliefert wird, wieder remittieren muss, weil keiner das kauft, dann sagt er natürlich irgendwann seinem Grossisten, dass er den Sch... gefälligst behalten soll, weil er keine Lust hat, das immer wieder auszupacken, einzuräumen, auszuräumen, einzupacken, in Listen einzutragen und dann auch noch in seiner Buchführung zu verarbeiten.
Und wenn das 95 % aller Kioske so sehen, dann geht auch der geduldigste Grossist irgendwann dazu über, die Anlieferung des Verlags zwar noch (alibi-mäßig) auszupacken, den Kram dann aber sofort zu den Remittenden zu legen. Vereinfacht die Abrechnung, wenn Anlieferungs-Zahlen = Rücksendungs-Zahlen ...
Im Bahnhof läuft das nicht viel anders ... aber man legt den Kram wenigstens noch aus ... wenn irgendwo Platz ist ...
Was ich verstehen konnte. Man kann sich gar nicht vorstellen, was in einer Woche an Zeitschriften in einer Tankstelle rein- und rausgeht!