Männer der Zukunft - Die dritte Generation: Alfred Bekker
Bekkers Werdegang unterscheidet sich dabei ungemein von dem der Autoren früherer Jahre. Seine ersten Erfahrungen in Sachen SF sammelte er daher im Bereich der Kleinverlage bei Ad Astra und Ren Dhark. Wenn er auch neuerdings verstärkt im Bereich der Fantasy und des historischen Romans arbeitet, so zählt er doch zu den wichtigsten SF-Autoren im Heftbereich.
Alfred Bekker wurde 1964 geboren. Er kam ursprünglich aus dem Bereich der Sciencefiction und schrieb zunächst überwiegend SF und Krimis, später kamen auch historische Romane, Western, Grusel-, Frauen- und Fantasyromane dazu. Im Bereich der Heftromane konnte er zunächst Western, Gruselromane, Krimis und Bergromane veröffentlichen. Ein Teil seiner Werke fällt dabei in den Bereich Jugendbuch.
Die ersten Veröffentlichungen im SF-Bereich fallen in zwei Heftreihen sogenannter Kleinverlage. Harys "Ad Astra" und Mohlbergs "Sirius" waren die Plattform für seine ersten Romane. Für Sirus kam nach 40 Ausgaben das Ende, während Ad Astra es auf über 100 Ausgaben gebracht hat. In beiden Reihen haben auch bekannte Namen veröffentlicht.
Danach fand er relativ schnell den Weg ins "Ren Dhark"-Team und war sowohl bei Projekt 99 als auch bei der Buchfortschreibung beteiligt. Projekt 99 bestand ja aus normalen Romanheften in Kleinauflage, während in der Buchausgabe jeweils mehrere Autoren an einem Titel beteiligt waren. Fast gleichzeitig schrieb er auch etliche Romane für Bad Earth, die neue SF-Serie von Manfred Weinland bei Bastei. Dies war seit Jahrzehnten die erste neue deutsche SF-Serie im Bereich des Heftromans. Auch bei Harys "Gaarson Gate" und Blitz' "Raumschiff Titan" steuerte er einige Romane bei. Während Hary bei Gaarson Gate seine Ideen zur alten Star-Gate-Serie verwirklichen konnte, war Titan die Fortschreibung der alten "Raumschiff Promet"-Serie, deren Handlung einige Jahrzehnte nach den alten Romanen angesiedelt war.
Zweifellos ist "Sternenfaust" die Serie, die für Bekkers Platz unter den SF-Autoren die größte Bedeutung hat. Zusammen mit dem Lektor Holger Kappel ist es Bekker gelungen, eine inhaltliche Alternative zu Perry Rhodan zu entwickeln. Mit Dana Frost wurde erstmals in einer SF-Heftserie eine Frau zur Serienheldin gemacht. Offensichtlich stand dabei die erfolgreiche Honor Harrington TB-Serie ein wenig Pate. Dazu kamen bodenständige Technik und ein auf naturwissenschaftlichen Grundlagen aufbauender Serienhintergrund. Abbrems- und Beschleunigungszeiten wurden genau berechnet. Dazu gab es einen spannenden galaktopolitschen Hintergrund mit fünf großen Völkern, die alle ihre Vor- und Nachteile sowie ein eigenständiges technisches Profil besaßen. Bekker war der wichtigste Autor, wurde auch schon mal als Chefautor tituliert. Zeitweise schrieben er und Mara Laue (= M'Raven) allein an der Sternenfaust. Als die Serie ungefähr ein Jahr gelaufen war, setzte Bekker noch eins drauf und begann bei Zaubermond HCs zur Serie zu schreiben, die in der Handlung zeitlich den Heften vorgelagert waren. Auch bei der HC-Fortschreibung von Bad Earth steuerte Bekker einige Titel bei.
Alfred Bekker hat sich mit Sternenfaust ein Denkmal gesetzt. Aber auch darüber hinaus zählte er in den letzten Jahren zu den Säulen der SF. Nur bis zum großen Bruder PR hat es bisher irgendwie (noch) nicht gereicht. Und trotz seines enormen Ausstoßes an Romanen hat er es doch verstanden, immer eine gehobene Kost abzuliefern. Der ganz große Wurf freilich steht bisher noch aus.