Ein paar Anmerkungen ... zum Dorian Hunter-Hörspiel 14
Heute bekam ich Nr. 14.
Da kann man lesen:
Ein Mystery-Hörspiel von Marc Göllner
nach Motiven von Neal DavenportDer Plot ist dümmlich, als hätte ihn sich ein Geistesgestörter ausgedacht. Diese miserablen Dialoge hätte ich als Zwölfjähriger besser geschrieben, eine Alptraum-Produktion, bei der alles schief gelaufen ist. Ich hörte fassungslos zu und hoffte nur, dass dieser Schund bald endet und das tat er, das Beste, was ich dazu sagen kann. Dieser Schwachsinn geht aber in Nr. 15 weiter.
Nach dieser Vorwarnung hörte ich mir das Dorian Hunter-Hörspiel erst gar nicht an, aber irgendwann überwand ich meinen inneren Schweinehund und hörte mir dieses Qual-Hörspiel an. Hielt man sich in den vorausgegangenen DH-Hörspielen mehr und weniger an den Romanvorlagen, so wurde hier die Axt angesetzt.
Brutal ausgedrückt, ist dies eine Story von Marco Göllner, die mit der Vorlage von Kurt Luif, nur den Plot Dorian Hunter tötet seinen Vampir-Dämonenbruder Frederic de Buer (hier mit Silberkugeln - wie toll) gleich halt. Alles andere stammt aus der Feder von Marco Göllner und für diesen "Schwachsinn" trägt er die Verantwortung.
Eigentlich sollte ich einen Vergleich Hörspiel-Roman machen, aber dann darf ich den Roman von Kurt Luif komplett bringen, damit ihr sieht, was der Skriptautor hier verbrochen hat. Also verweise ich nur auf den Artikel "Wie entsteht ein Exposé", dort findet ihr die ersten Seite des DK-Exposé 14.
Es folgenden noch einige Anmerkungen zu den Tracks des Hörspiels.
Als kleine Leseprobe: So töte Dorian Hunter seinen Dämonenbruder Frederic de Buer in Kurt Luifs Roman "Der Kopfjäger":
Ich holte eine kleine Kapsel aus der Tasche und schleuderte sie de Buer ins Gesicht. Die Kapsel zerbrach, und ein intensiver Knoblauchgeruch schwängerte die Luft.
De Buer brüllte unmenschlich.
Aber es standen ihm noch einige böse Überraschungen bevor.
Ich hatte den Vampir in eine Ecke des Raumes gelockt. Wenige Schritte von ihm entfernt blieb ich stehen. Er öffnete die Augen, die jetzt klein und blutunterlaufen waren.
„Sie sind nicht Peter Garner“, keuchte er. „Sie sind...“
„Erraten“, unterbrach ich ihn. „Ich bin nicht Peter Garner. Erkennst du mich nicht?“
Ich hatte jetzt nicht mit verstellter Stimme gesprochen.
„Du bist es!“ keuchte er. „Dorian Hunter!“
„Erraten“, wiederholte ich und trat einen Schritt vor.
In der rechten Hand hielt ich ein Holzkreuz, dessen oberes Ende spitz wie ein Pfeil war. Ich hob das Kreuz hoch und ein Zittern durchlief de Buers Körper.
„Sieh dir das Kreuz genau an, Bruder! Das werde ich dir ins Herz rammen.“
Er wandte den Blick ab, und sein Gesicht veränderte sich. Es wurde schmal, und seine Zähne wuchsen.
„Du kannst mir nicht entkommen“, sagte ich und holte eine Spraydose hervor. Ich drückte auf den Zerstäuber und besprengte de Buer mit geweihtem Wasser. Er duckte sich, doch einige Wassertropfen trafen sein Gesicht, und es bildeten sich sofort Blasen an den Stellen.
„Ich schwor mir, daß ich alle meine Brüder töten würde“, sagte ich. „Und ich habe meinen Schwur gehalten. Du bist der letzte, de Buer. Es wird mir eine große Freude sein, dich zu töten.“
Ich sprang zwei Schritte vor und stieß mit dem Kreuz nach seiner Brust. Die Spitze drang durch den dünnen Stoff seines weißen Kittels und ritzte seine Haut. Er heulte wütend auf und schlug rillt seinen Krallen nach mir.
Ich wich zurück und wartete. Die Zeit arbeitete für mich. Je länger er den Knoblauchgeruch einatmete, umso besser. Sein Gesicht verfiel zusehends. Ich merkte, wie er versuchte, dem Bann meiner Waffen zu entfliehen. Er wollte sich in eine Fledermaus verwandeln, doch die Metamorphose gelang nur teilweise. Sein Schädel wurde ein häßlicher grauer Klumpen, und seine Arme verwandelten sich in Flügel.
Ich sprühte wieder etwas Weihwasser in seine Richtung, und er verwandelte sich zurück.
Sein Gesicht war nun grau, und die wulstigen Lippen waren blutleer. Er taumelte hin und her, dann fiel er auf die Knie.
„Dein Ende ist nahe“, sagte ich und drückte das Kreuz gegen sein Gesicht.
Es roch augenblicklich nach verbranntem Fleisch, und Rauch stieg von ihm auf. Seine Hände verkrallten sich in meinem Hals.
Ich nahm das Kreuz von seinem Gesicht und rammte ihm die Spitze in die Brust. Sein Griff wurde lockerer, und schließlich fielen seine Hände auf meine Schultern und baumelten dann kraftlos herunter.
Ich riß das Kreuz aus seiner Brust - noch hatte ich ihn nicht ins Herz getroffen - und stieß erneut zu. Ein Zittern durchlief seinen Körper, und seine Beine und Arme zuckten seltsam verkrampft.
Ich trat einen Schritt zurück.
De Buer hob den Kopf. Sein Blick flackerte, und seine Lippen bewegten sich. Er versuchte sich das Kreuz aus der Brust zu reißen, doch als seine Hände das Holz berührten, verkohlten sie.
„Nichts kann dich mehr retten, de Buer“, sagte ich.
Er wollte etwas sagen. Noch ein letztes Mal richtete er sich auf, dann schrumpfte sein Körper langsam ein.
„Ich werde mich rächen“, wisperte er fast. unhörbar. „Ich sterbe, aber freue dich nicht zu früh, Hunter. Ich verfüge über Kräfte, die nach meinem Tod noch wirksam sein werden. Der Henker wird dich holen. Der Henker...“