Ein paar Anmerkungen... zum Dorian Hunter-Hörspiel Nr. 17
Seine Geschichte mit Asmodis Vergangenheit war ihm wichtiger, als sich ein wenig mehr an die Vorlage von Kurt Luif zu halten.
Die Idee von Ernst Vlcek mit einem Medium, das kurzzeitig tot war und dessen Geist immer wieder in Zombies gebannt wurde, war nicht schlecht, aber Marco Göllner fand seine Idee mit Phillips Geist versetzen in andere Menschen besser, und so kann ich nur sagen, dass das Dorian Hunter Hörspiel nur sehr wenig mit der Romanvorlage zu tun hat.
Aber lest selbst:
Hier ein kurzer Auszug aus DK-Roman Nr. 17:
Asmodi nannte sich Marassa. Und zwar aus gutem Grund. Er hatte die Absicht, die primitiven Schwarzen zu beeindrucken. Er wollte zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten auftauchen. Dazu brauchte er aber ein Medium, das ihm treu ergeben war.
Kurz nach seiner Ankunft im März 1789 hatte er sich mit einer uralten Negerin angefreundet, die als die mächtigste Zauberin der Insel galt und von allen ehrfurchtsvoll Mamaloi Jorubiana gerufen wurde. Es hatte einige Zeit gedauert, bis er sich in das Vertrauen der Alten eingeschlichen hatte. Er brachte ihr einige einfache Zaubertricks bei, die sie ziemlich beeindruckten.
Haiti gefiel Asmodi ausgezeichnet. Er beschloß, die Insel zu seinem Hauptquartier zu machen. Hierher konnte er sich immer zurückziehen, sich vor seinen Feinden verstecken und in Ruhe seine nächsten Pläne schmieden.
Sein nächster Plan sah vor, daß sich die Negersklaven und Mulatten gegen die Franzosen erhoben. Er wußte, daß dieser Aufstand Jahre dauern würde.
In Cap Francais, der damaligen Hauptstadt Haitis, mischte er sich unter die Neger. Er beeinflußte einen Franzosen, der ihn bei sich als Haussklave aufnahm. Nach einigen Tagen hatte er einen Mann gefunden, den er für geeignet hielt, seinen Plan durchzuführen. Der Neger hieß Toussaint, war Kutscher und ein unglaublich häßlicher Kerl, aber er war intelligent und konnte lesen und schreiben.
Sooft es nur möglich war, traf er mit Toussaint zusammen und infizierte ihn mit dem Gedankengut der Französischen Revolution. Und diese Gedanken fielen bei Toussaint auf fruchtbaren Boden.
Für die Weißen war das Leben lustig und luxuriös. Die Wirtschaft florierte. Die Hauptstadt war eine elegante Metropole, die das „Paris der karibischen See“ genannt wurde. Aber der Reichtum der Weißen begründete die Arbeit der Neger, denen es auf Haiti zwar besser als im afrikanischen Busch ging, aber hier konnten sie vergleichen. Sie sahen die Paläste der Weißen, ihre Feste und ihr angenehmes Leben.
Innerhalb weniger Wochen brodelte es unter den 500 000 Sklaven der Insel. Es kam zu den ersten Ausschreitungen, die ersten Paläste wurden niedergebrannt.
Natürlich meinten die Weißen, die Revolution sei nur für sie gemacht. Töten können wir auch, dachten die Farbigen und mordeten und verwüsteten die Insel.
Asmodi war mit seinem Werk zufrieden, doch der Aufstand dauerte zu lange. Er zog sich zur Mamaloi Jorubiana in die Berge zurück, und da kam es zu einer für sein späteres Leben entscheidenden Begegnung.
Er lernte Valiora kennen.
Sie war sechzehn Jahre alt. Ein bildhübsches Mädchen mit üppigen, festen Brüsten und langen Beinen. Ihr Vater war ein reicher französischer Plantagenbesitzer und ihre Mutter eine Negerin, die auf Haiti geboren war.
Vali war von der Jorubiana erzogen worden und verfügte über verborgene magische Kräfte. Zu ihrer körperlichen Schönheit gesellte sich außergewöhnliche Intelligenz. Vielen der Neger war das Mädchen unheimlich. Ihre Grausamkeit war bekannt und berüchtigt.
Asmodi beobachtete das Mädchen. Sie war genau die Partnerin, die er brauchte. Nach wenigen Tagen war sie seine Geliebte. In ihren Armen fand er eine nie gekannte Zufriedenheit. Für ihn war es klar, daß er sich nie mehr von ihr trennen würde.
Er weckte ihre schlummernden Kräfte und weihte sie in seine Pläne ein, berichtete ihr über die Schwarze Familie und verriet ihr, daß er deren Oberhaupt war. Mit Valis Hilfe wollte er seine Macht ausbauen.
Das Mädchen war begeistert. Willig ließ sie sich von Asmodi lenken, der sie zu immer größeren Grausamkeiten antrieb. Im Kampf gegen die Weißen kämpfte sie immer vornan. Was noch sanft an ihr gewesen war, verlor sie in diesen Wochen.
Dann kam der Zeitpunkt, wo Asmodi die Insel verlassen mußte. Er wollte nach Europa, wo er dringend gebraucht wurde. Am Tag seiner Abreise feierte er Hochzeit mit Valiora. Die Mamaloi Jorubiana traute sie in einer unheimlichen Zeremonie. Es war eine Nacht, wie geschaffen für eine Dämonenhochzeit. Der Himmel war schwarz, und ununterbrochen zuckten Blitze durch die Nacht.
Nur einige der engsten Vertrauten Asmodis nahmen an den Festlichkeiten teil. Nach Dämonensitte mußte er der Braut einen Teil seines Körpers überlassen, der untrennbar mit dem ihren verbunden wurde. Er wollte ihr sein linkes Auge geben.
Die Gäste zogen sich in eine Hütte zurück, nur die Alte blieb bei Asmodi und Vali. Sie wandte ihnen den Rücken zu und murmelte die Zauberformeln.
Asmodi hielt Valis Hände in den seinen. Er mußte seine ganze Kraft aufbieten, um den Tausch der Augen zu bewerkstelligen. Doch es gelang.
„Wir sind jetzt eins“, sagte Asmodi. „Untrennbar verbunden bis zu unserem Ende. Einige meiner Kräfte sind auf dich übergegangen. Ich werde immer mit dir in Verbindung treten können und durch das Auge alles sehen. Du kannst so wie ich die Gestalt verändern und während meiner Abwesenheit wirst du meine Stelle einnehmen.“
Asmodi schickte die Jorubiana zu den Gästen. Er blieb mit Vali vor der Hütte stehen.
„Nimm jetzt meine Gestalt an, Vali!“ sagte Asmodi.
Das Mädchen nickte. Sie schloß die Augen und konzentrierte sich. Ihr Körper zerfloß und wurde zu einem halbdurchsichtigen Etwas, das rasch die Form änderte. Es dauerte kaum eine Minute, und sie hatte Asmodis Gestalt angenommen. Sie war sein genaues Ebenbild. Niemand hätte sie unterscheiden können.
„Gut gemacht“, lobte Asmodi. „Verwandle dich wieder in deine eigene Gestalt!“
Das Mädchen folgte.
Zufrieden trat Asmodi mit Vali in die Hütte ein.
Am nächsten Morgen verschwand Asmodi, und Vali nahm seine Stelle auf Haiti ein. Niemand merkte den Unterschied. Er konnte sich jederzeit mit dem Mädchen in Verbindung setzen und ihr Ratschläge erteilen, egal an welchem Punkt der Erde er sich aufhielt.
In den folgenden Jahren kehrte Asmodi immer wieder für einige Tage nach Haiti zurück. Es gelang ihm, seine Macht innerhalb der Schwarzen Familie so zu festigen, daß niemand seine Oberherrschaft anzuzweifeln wagte.
1804 wurde auf Haiti die Unabhängigkeit proklamiert. Asmodi hatte wieder einen Sieg errungen. Er nahm Vali mit und brachte sie auf die Teufelsinsel.
Die Mamaloi Jorubiana wollte nicht, daß Vali die Insel verließ. Sie fürchtete um ihre eigene Macht. Da spielten ihr Vali und Asmodi eine Komödie vor. Asmodi bot ihr an, das Pfand, das er Vali gegeben hatte, bei ihr zu hinterlassen. Sie vollführten eine seltsame Zeremonie, während der eine Imitation des magischen Auges in ein bauchiges Glas gezaubert wurde, das die alte Hexe unter Beschwörungen in die Statue des Schlangengottes einsetzte.
Und die alte Zauberin hatte bis zu ihrem Ende geglaubt, daß sie tatsächlich eines von Asmodis Augen im Besitz hätte und er sie deshalb nicht angreifen könnte.
Kommentare
Und Coco Zamis war eine der durchaus selbstbestimmten weiblichen Sidekicks eines Romanhelden. Lustobjekte waren eher andere Damen an der Seiten von Kämpfern wider dem Übersinnlichen oder anderen Bösewichtern.
Wenn das nicht der Fall ist, liegt hier eine Verwechslung meinerseits vor und ich bitte um Entschuldigung.
In der Original-DH-Serie mag das mit Coco stimmen Harantor, aber in der Spin-Off-Serie wird die Figur meist nur wie ein Stück Fleisch zum foltern und für dämonische Exzesse benutzt. Wahrscheinlich zur Freude einer fragwürdigen Konsumtengruppe.
Nein Uwe Voehl bin nicht, wir haben zufälligerweise den gleichen Vornamen.
Als Dämonenkiller-Fossil hängt ich an meiner Liebingsserie und kann mir manchmal eben nicht meine Kommentare verkneifen, wenn ich mitbekomme, was aus einer hervorragenden Serie, die auch ihre Schwächen hatte, gemacht wird.
Die Coco Zamis aus der Zaubermond-Buchreihe "Das Haus Zamis" hat nach meiner bescheidenen Meinung nicht mehr viel mit der Coco Zamis zutun, die einst von Kurt Luif und Ernst Vlcek erfunden wurde. Hier wurde die Person so verändern, daß sie mit der Urversion nichts mehr zu tun hat, bis auf den Namen.
Die Krönung war für mich der Neo-Start, wo sich die Geschichte von Dorian Hunter und Coco Zamis geändert wurde. Sie kamen nicht zusammen wie in DK-Band 2 "Das Henkersschwert", sondern sie gehen ihre eigenen Wege.
Verzeihen Sie bitte das Missverständnis. Das war eindeutig eine Fehldeutung von mir.
Das Haus Zamis, wie auch Coco Zamis, wie die Serie vor der Umbenennung hieß, hatten großes Potenzial, welches jedoch seit Uwe Voehl das Ruder übernommen hat, vermehrt nur noch auf pornografische, zum Teil frauenverachtende Gewalt setzt. Figurenentwicklung verkommt schon mal zur Nebensache, vordergründig werden Splatterorgien und Vergewaltigungen (auch von Coco selbst) in die Handlungen eingebaut. Ein Konzept, dass ich mehr als grenzwertig finde.
Mich wundert wirklich, dass hier noch nicht der Jugendschutz eingesprungen ist und selbst namenhaften Perry Rhodan Autoren an der Serie "mitwirken".
Das Haus Zamis, wie auch Coco Zamis, wie die Serie vor der Umbenennung hieß, hatten großes Potenzial, welches jedoch seit Uwe Voehl das Ruder übernommen hat, vermehrt nur noch auf pornografische, zum Teil frauenverachtende Gewalt setzt. Figurenentwicklung verkommt schon mal zur Nebensache, vordergründig werden Splatterorgien und Vergewaltigungen (auch von Coco selbst) in die Handlungen eingebaut. Ein Konzept, dass ich mehr als grenzwertig finde.
Mich wundert wirklich, dass hier noch nicht der Jugendschutz eingesprungen ist und selbst namenhaften Perry Rhodan Autoren an der Serie "mitwirken".
Was sich die Autoren dabei denken, keine Ahnung. Für mich ist das nicht mehr lesenswert und deshalb kaufe ich mir nach den Neustart als Neo-Reihe die Serie nicht mehr