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Europas Gruselserie: Schauplätze des Schreckens (14) Zwei Seniorinnen gegen Blecheimer und Werwolf

Europas Gruselserie: Schauplätze des SchreckensSchauplätze des Schreckens (14)
Zwei Seniorinnen gegen Blecheimer und Werwolf

Die 18teilige Gruselserie von H.G. Francis lieferte so manchen Schauplatz. Sei es Schloss Düsternbrunn oder die Insel der Vampire, die Transsilvanien vorgelagert ist. Alles fiktiv? Mitnichten! Es gab auch Orte, die es wirklich gibt. Doch der Reihe nach. Ich wage eine Reise an die Originalschauplätze der Hörspielserie. Jedenfalls soweit es sie gibt. Und ich wage eine Einordnung in die fiktiven Orte. Folgt mir in die Länder der Schrecken.

Die Serie wurde 1981 veröffentlicht und brachte es bis 1982 auf 18 Folgen, wobei einige wenige Folgen Neuauflagen älterer Einzelprodukte waren. Die 15. Folge lieferte nur die Musik, also den Soundtrack der Serie. 1999 gab es eine Neuauflage auch auf CD, wobei die Folge 15 durch ein weiteres älteres Einzelhörspiel aus den 70er-Jahren ersetzt wurde. 1987/88 gab es zwischenzeitlich eine 10teilige Neuauflage bestimmter Folgen.

Die tödliche Begegnung mit dem WerwolfDas Thema Werwolf hat HGF in der Serie bisher nur angekratzt. In Folge 6 „Das Duell mit dem Vampir“, wobei der Titel leider verschweigt, dass der andere Duellant eben der Werwolf ist. Doch dem wird in der Folge, trotz seiner hohen Bedeutung für die magere Story zu wenig Beachtung geschenkt. Man erfährt zumindest das er kitzlig ist. Diese Art der Verteidigung ist den beiden Omas aus der nun zu besprechenden Folge wohl fremd. Denn der hier auftretende Werwolf ist nicht nur erstmalig Haupt- und Titelfigur der Handlung, sondern auch ausschließlich nur mit echten Silberkugeln zu vernichten. Ob das Silber geweiht sein muss, verschweigt man. Zwar spielten christliche Symbole und Rituale noch bei den Vampiren eine Rolle, für Werwölfe scheinen sie nicht relevant. Jedenfalls in dieser Folge.

Henry Aston ist es, der glaubt ein Werwolf zu sein. Er lässt sich deswegen in den Vollmondnächten von seiner Frau in den Keller sperren. Dort verharrt er und knurrt sogar wie ein Werwolf. Aber draußen in den Gassen geschehen doch weitere Morde. Und es sieht so aus als ob ein Werwolf diese begangen hat. Das jedenfalls behauptet eine Frau, deren Mann von dem Ungeheuer getötet wurde.

Dann kommt auch noch Vera Astons Mutter zu Besuch. Auch ihre Tante ist dabei. Die beiden Seniorinnen sind sehr neugierig und begeben sich in den Keller. Dabei stoßen sie gegen einen Blecheimer, der krachend und scheppernd die Kellertreppe hinunterfällt. Dieser Eimer wird zu einer Art Running-Gag im Hörspiel. Immer wieder steht der Eimer im Weg. Später gibt Vera zu, den alten Damen den Eimer in den Weg gestellt zu haben um ihre Neugier zu zähmen.

Mutter Martha und Tante Hethy schlagen sich gut gegen den Werwolf und erlegen ihn am Ende. Doch es nicht Henry, der da nun am Ende zu Staub zerfällt, sondern Vera.

Klappentext
Wieder sind die Vollmondnächte da. Henry Aston spürt, wie das Böse sich in ihm regt, dass es ihn in ein Ungeheuer verwandeln will. Um das Entsetzliche abzuwenden, lässt er sich im Keller seines Hauses einsperren. Dennoch nimmt das Schicksal unweigerlich seinen Lauf; das Böse siegt: der Werwolf kommt... und tötet. Welche Kräfte des Bösen sind es, die über das Haus der Astons gekommen sind? - Zwei Ladies, klug und weise, sind dem Geheimnis auf der Spur. Werden sie es lösen? (1)

Ein unbekannter Ort
Schade, dass man nicht weiß wo die Geschichte spielt. Ein englischsprachiger Raum scheint es zu sein. Jedenfalls deuten alle Namen darauf hin. Das Ehepaar Aston, Mrs. Millan, Kommissar McGallum usw. Vielleicht ist es eine Kleinstadt in den USA. Aber wie so oft bei HGF. Wenn der Ort für die Handlung unerheblich ist, wird er nicht genannt oder bleibt vage. Erst wenn der Ort mit einer Sage verbunden ist wie z.B. bei Folge 8, 11 oder 13 wird der Autor präziser.

Auch die Autoren der Fortsetzung von Dreamland-Productions „Wolfsnächte“ unterlässt eine Ortsangabe. Ganz im Geiste des seligen HGF.

Dem Monster auf der blutigen SpurFortsetzung mit Schwächen und Stärken
Dreamlands Fortsetzung der Geschichte kam als Folge 5 der Dreamland Gruselserie unter dem Titel „Wolfsnächte“. Es gelang dem Regisseur Thomas Birker einige Sprecher der alten 80er-jahre Produktion wieder vor das Mikro zu bekommen. Wolfgang Draeger als Henry Aston und Roswitha Benda als Susan Clayton. Gisela Trowe als Tante Hethy hat nur einen kurzen Auftritt. Selbst der Running-Gag mit dem Blecheimer findet Einlass in dem Dreamland-Sequel. Vom gemütlichen Grusel der Ur-Folge, die fast nur im Haus der Astons spielt, spürt man bei Dreamland leider wenig. Es wird eine Action-Folge daraus wo am Ende eine Art Werwolf-Syndikat hinter allem steckt. Das Ganze ist aber zugegebenermaßen recht schlüssig fortgesetzt und die zusätzlichen Sprecher wie Jürgen Thormann, Eckart Dux und Oliver Rohrbeck sind gut besetzt. Für Dreamland-Grusel war es das erste Sequel einer alten Neon-Grusel-Folge.

Klappentext „Wolfsnächte“
Henry Aston hatte geglaubt, ein Werwolf zu sein. Doch er irrte sich! Denn nicht er, sondern seine Frau Vera wurde zur mörderischen Bestie. Nach mehrjährigem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt wird Aston als geheilt entlassen. In der darauffolgenden Nacht schlägt ein Werwolf zu und tötet zwei junge Männer. Als Henry Aston davon erfährt, macht sich Unruhe in ihm breit. Wer steckt hinter den neuen Morden? Ist er vielleicht doch ein Werwolf? (2)

Katharina BraurenFast alle Sprecher einmalig in der Reihe
Von Henry Kielmann und Katharina Brauren abgesehen, haben alle Sprecher hier einen einmaligen Gastauftritt in der Reihe. Gerade dies hebt die Folge irgendwie etwas hervor und macht sie zu etwas Besonderem.

Karl-Ulrich Meves brilliert als Kommissar McGallum. Elke Reissert und Wolfgang Draeger als Ehepaar Aston sehr glaubhaft und emotional verzweifelt dargestellt. Gisela Trowe, die anderen Serien eher überpräsent war, ist hier als Tante Hethy fast zu resolut und entsetzt wie immer.

Dazu kommen Roswitha Benda und Aranka Jaenicke in Kleinstrollen.

Einen Erzähler gibt es hier nicht. Also Pause für Günther Ungeheuer. Vera Aston (Elke Reissert) erzählt die Ereignisse aus ihrer Sicht, indem sie ein Tonband-Tagebuch für den Kommissar aufnimmt.

WerwolfNeuauflage
Es gab 1987 eine Neuauflage in der Grusel-Serie. Auch 2000 gab es eine Neuveröffentlichung auf CD. Bei beiden Versionen gab es einige Musikveränderungen, die aber eher zurückhaltend waren.

Sprecher
Vera Aston Elke Reissert

Henry Aston Wolfgang Draeger
Hethy Katharina Brauren
Tante Martha Gisela Trowe
Kommissar McCallun Karl-Ulrich Meves
Susan Clayton Roswitha Benda
Ben Henry Kielmann
Mrs. Millan Aranka Jaenke

Auflagen
1982 Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf (Die Gruselserie – Folge 14)

1987 Werwolf (Grusel – Folge 4)
2000 Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf (Die Gruselserie, RDK-Version – Folge 14)

Fortsetzung
2007 Wolfsnächte (Dreamland-Grusel - Folge 5)

(1) = Klappentext, EUROPA
(2) = Klappentext Dreamland-Prod.

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