Eine Po(e)tische Hörspielreise (1) Noch keine klare Richtung: Die Grube und das Pendel
Eine Po(e)tische Hörspielreise (1)
Noch keine klare Richtung: Die Grube und das Pendel
Das Hörspiel orientiert sich stark an der Kurzgeschichte "Die Grube und das Pendel". Die eingestreute Rahmenhandlung beginnt am Ende der Folge.
Mich der Start der Serie seinerzeit sehr gefreut. Edgar Allan Poe als Hörspiel. Ich habe mich als Jugendlicher oft gefragt, wieso es das eigentlich nicht gibt. Die Erklärung lag eigentlich auf der Hand. Poe verfasste fast ausschließlich Kurzgeschichten und die Inhalte waren zum Teil von Schrecken und Grausamkeit durchzogen.
Das merkt man bereits in dieser Folge. Der Schinderkarren er durch die Nacht fährt und Leichenteile transportiert. Die Toten, die während der Inquisition entstanden sind. Hingerichtete, Gequälte. Dann die Beschreibungen des Ich-Erzählers, der im Kerker von Ratten angefressen wird, Leichengeruch, Ekel und Grauen.
Die Beschreibungen wirken ungewohnt. 2003 gestartet, begann diese Serie damals auf dem Boom des Hörspiels. Gruselhörspiele erfreuten sich der Edition 2000 von John Sinclair wieder großer Beliebtheit. Eine Serie zu schaffen, die durch einen Erzählstrang die einzelnen Folgen miteinander verbindet, hat sich mit Gabriel Burns etabliert. Deswegen war es eventuell angebracht auch bei Edgar Allan Poe so zu handeln. Die Geschichte wird deswegen häppchenweise vorangetrieben. Das ist gerade bei späteren Folgen etwas ermüdend, wie ich noch ausführen werde.
Die Handlung kommt nur langsam in Schwung.... (1)
schrieb seinerzeit Hoernews.de. Und so war es auch. Dennoch wird einiges geboten. Eine hervorragende Geräuschklasse und zaghafte Musik, die gleichermaßen düster wie unheimlich ist. Ebenso wie es bei Edgar Allan Poe sein muss. Ich betrachte die Serie nun 15 Jahre später noch einmal und will sie eingehender besprechen.
Teil Eins spielt wie schon die Kurzgeschichte von Poe selbst in Toledeo. Eine Jahreszahl wird nicht genannt. Der Protagonist erwähnt nur, dass es kurz nach der spanischen Inquisition geschieht.
Die Hauptrolle übernimmt Ulrich Pleitgen. Seine Erzählweise möchte ich als herausragend bezeichnen. Er versteht es das Grauen als Ich-Erzähler auszudrücken, Ekel und Abscheu liegen in seiner Stimme bei der Beschreibung abstoßender Szenen.
Sein Gegenspieler wird von Till Hagen gesprochen als Dr. Templeton. Doch es in dieser Folge noch nicht klar, dass er sein Gegenspieler wird. Überhaupt ist Richtung noch nicht ganz klar. Am Ende verlässt der Mann ohne Gedächtnis die Klinik von Dr. Templeton und macht sich auf die Suche nach seiner Identität. Das ist eigentlich alles was Teil 1 verrät.
Der Rest der Geschichte wird als Albtraum erzählt und dies wird auch in weiteren Folgen noch der Fall sein.
(1)= Hoernews.de
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