Unheimliche Voodoo-Rituale - »Die Schlange im Regenbogen« - Mediabook
Unheimliche Voodoo-Rituale
»Die Schlange im Regenbogen« - Mediabook
„Die Schlange im Regenbogen“ basiert auf dem Tatsachenbericht „The Serpent and the Rainbow“ von Wade Davis, einem kolumbianisch-kanadischen Anthropologen und Ethnobotaniker, der sich eingehend mit psychotropen Substanzen auseinandergesetzt hatte und an der University of British Columbia eine Professur für Anthropologie unterhält. In seinem Bestseller hatte er sich intensiv mit dem Zombiekult auf Haiti beschäftigt und war auf seinen Recherchereisen auch auf Pulver und Drogen gestoßen, die Menschen in einen lang anhaltenden Zustand der Trance oder scheinbaren Leblosigkeit versetzten, und die anschließend eingehend von Wissenschaftlern aus Europa und den USA untersucht wurden. Obwohl es Kritik aufgrund wissenschaftlicher Ungenauigkeiten gibt, ist Davis‘ Zugang an die mysteriösen Ereignisse unter Voodoo-Priestern nach wie vor faszinierend und rückt die seit den Kindertagen des Films beliebten Zombiemotive in ein gänzlich neues Licht.
Im Jahr 1985 macht der Wissenschaftler Dr. Dennis Alan (Bill Pullman) zunächst am Amazonas-Becken unheimliche Erfahrungen mit halluzinogenen Drogen und den besonderen Kräften der Naturmedizin. Zurück in Boston wird er von seinem Freund Earl Schoonbacher (Michael Gough) und dessen Kollegen Dr. Andrew Cassedy (Paul Guilfoyle) auf eine neue, spannende Aufgabe angesetzt. Er soll in Haiti hinter das Geheimnis des so genannten Zombiepulvers kommen, das Menschen in einen todesähnlichen Zustand versetzt. Der Pharmakonzern erhofft sich dabei, Patienten, die bei Operationen einen Anästhesieschock erleiden und daran sterben, mit Hilfe dieses Mittels wieder ins Leben zurückzubringen. Auf Haiti erhält Alan Unterstützung durch die Ärztin Marielle (Cathy Tyson), die in ihrer psychiatrischen Klinik einige Patienten betreut, die sich in diesem zombieähnlichen Zustand befinden. Dem leitenden Polizei-Captain Peytraud (Zakes Mokae) ist die Anwesenheit des Amerikaners in seiner Stadt allerdings ein Dorn im Auge. Kurz nachdem Alan mit dem Voodoo-Master Lou Mozart (Brent Jennings) Kontakt aufgenommen hat, wird er von Peytrauds Männern verhaftet und übel gefoltert. Trotzdem lässt sich der Wissenschaftler nicht einschüchtern und dringt immer tiefer in die haitianische Kultur und ihre seltsamen Rituale ein.
Wes Craven, Meisterregisseur in Sachen menschlicher Alpträume, kann mit diesem Film sein Kultstück „Nightmare on Elm Street“ zwar nicht ganz erreichen. Dennoch gelingt ihm durch den perfekten Einsatz von Filmmusik und einer exzellenten Kameraführung ein kleines Meisterwerk. Ein rätselhafter und nebulöser Film, der eine stimmungsvolle Gesamtatmosphäre erzeugt und mit seiner taumelnden Kamera oder den klaustrophobischen subjektiven Einstellungen gegen Ende heftig an den Nerven zerrt. Die Wiederveröffentlichung des Films als 3-Disc-Mediabook, das am 28. Februar 2019 im Label Koch Media erscheint, besteht aus einer BluRay mit dem Hauptfilm, der visuell in bestechender Schärfe und mit hohem Detailreichtum (im Widescreen-Format 1,85:1) zu überzeugen versteht. Der Ton liegt auf Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo vor, optional sind deutsche und englische Untertitel einblendbar. Des Weiteren gibt es hier noch einen Audiokommentar, den Hauptdarsteller Bill Pullman gemeinsam mit Rob Galluzzo eingesprochen hat, den englischen Kinotrailer, sieben TV-Spots und eine mittelgroße Bildergalerie. Identisches Material ist auf der ersten DVD (Tonformat des Hauptfilms: Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0 Stereo) zu finden. Die zweite DVD, die zu Rezensionszwecken nicht zur Verfügung stand, enthält als zusätzliches Bonusmaterial ein Making Of (7 Minuten), Profile zu Wes Craven (4 Minuten) und Wade Davis (3 Minuten) sowie eine Dokumentation.