Die große Hitze - »Brennender Tod«
Die große Hitze
»Brennender Tod«
An drei weiteren Filmen waren Fisher, Lee und Cushing neben den drei eingangs erwähnten darüber hinaus noch gemeinsam beteiligt: „Der Hund von Baskerville“ nach dem berühmten Sherlock-Holmes-Roman von Sir Arthur Conan Doyle, „Die brennenden Augen von Schloß Bartimore“, in dem ein Ungeheuer auf einem abgelegenen englischen Dorf Menschen in Stein verwandelt, und schließlich „Brennender Tod“, der im Jahr 1967 entstand und die drei Grusel-Veteranen zum letzten Mal gemeinsam für ein Projekt zusammenbrachte. Die Grundlage für den Film bildete der Roman „Night of the Big Heat“ von John Lymington. In den späten 1960er Jahren erlebte der Horror- und Science-Fiction-Film eine schwere Krise, Hammer reicherte seine Dracula-Filme schließlich mit lesbischen Vampiren und Mini-Mädchen an, andere Produktionsfirmen waren gezwungen, mit äußerst bescheidenen Mitteln für Gruseln zu sorgen. Der eher mäßige Erfolg von „Brennender Tod“ führte dann wohl auch dazu, dass der Film erst knapp zwanzig Jahre nach seiner englischen Premiere seine deutsche Erstaufführung auf Video erlebte.
Der Beginn des Films ist äußerst ungewöhnlich, in den ersten sechs Minuten fällt kein einziges Wort. Stattdessen können die Zuschauer Christopher Lee dabei beobachten, wie er in seiner Rolle als Godfrey Hanson in einem Waldgebiet eine Fotofalle montiert. In einer Parallelmontage sehen wir die aparte Jane Merrow als Angela Roberts, die in ihrem Cabrio über eine englische Landstraße braust und schließlich mit überhitztem Motor liegen bleibt. Überhaupt sind die Temperaturen auf der schottischen Orkney-Insel Fara gerade astronomisch hoch, rangieren um die 36° Celsius, während auf dem Festland Minusgrade herrschen. Schriftsteller Jeff Callum (Patrick Allen) bringt neben den Temperaturen auch Angela Roberts zum Schwitzen, weil er mit ihr eine Affäre eingegangen war und diese vor seiner Frau Frankie (Sarah Lawson) verheimlicht hatte. Nun steht Angela vor der Tür und will für Jeff als Sekretärin arbeiten – und dabei auch die Liaison auffrischen. Hanson ist Gast im Hotel der Callums und verhält sich schon seit seiner Ankunft äußerst merkwürdig. Als plötzlich auf der Insel erste Tote zu verzeichnen sind und die Temperaturen unaufhaltsam ansteigen, macht sich langsam Panik breit in der Bevölkerung.
Man merkt „Brennender Tod“ an vielen Stellen an, dass er mit äußerst bescheidenen finanziellen Mitteln hergestellt wurde. Die Studioaufnahmen aus den Pinewood-Ateliers müssen mit gemalten Außenkulissen auskommen, lange Zeit sieht man die eigentliche Bedrohung im Film nicht, sondern muss sich mit den angstverzerrten Gesichtern der Opfer begnügen. Das mag ein Stückweit noch ganz effektiv sein, büßt aber zunehmend an Spannung ein und wird auch durch die finalen Szenen nicht mehr herausgerissen. Fans der Hauptdarsteller dürften gleichwohl auf ihre Kosten kommen, auch wenn diese Zusammenarbeit fraglos zu den schwächsten von ihnen gehört. Die deutsche Erstveröffentlichung des Films in HD erfolgt in einem schmucken Mediabook, das aus einer DVD und einer BluRay besteht, sowie mit einem zwanzigseitigen Booklet ausgestattet ist. Die Bildqualität (Format ist 1,78:1 Widescreen) lässt insbesondere in den ersten Szenen etwas zu wünschen übrig, da die dunklen Sequenzen eher grobkörnig und etwas verwaschen ausgefallen sind. Im weiteren Verlauf des Films wird das aber deutlich besser, bis man sich schließlich am Detailreichtum und den kräftigen Farben erfreuen kann. Der Ton liegt auf der BluRay auf Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Mono vor (optional mit deutschen Untertiteln), auf der DVD jeweils in Dolby Digital 2.0 Mono. Zu den umfangreichen Extras gehören neben dem Booklet mit einem Text von Christoph Huber ein Audiokommentar mit den Genreexperten Dr. Rolf Giesen, Volker Kronz und Uwe Sommerlad, ein zweiter Audiokommentar mit Sir Christopher Lee und den Drehbuchautoren Pip und Jane Baker, moderiert von Marcus Hearn, der englische Kinotrailer des Films, eine kleine animierte Bildergalerie sowie das Special „British Legends of Stage and Screen – Interview mit Christopher Lee“ (20 Minuten).