Lee zum Dritten - »Draculas Rückkehr«
Lee zum Dritten
»Draculas Rückkehr«
Studio Hamburg hat vier Dracula-Filme mit Christopher Lee in der Rolle des Vampirgrafen auf BuRay vorgelegt. Dieser Dritte (der zweite der BluRays von Studio Hamburg Enterprises) unter dem Originaltitel Dracula has risen from the Grave war noch ein recht guter, obwohl ich Freddie Francis auf dem Regiestuhl nicht so schätze.
Dennoch hat der Film seine Momente und Lee trägt dazu erheblich bei. Er zeigt seine Präsenz und bringt seine Physis voll ein. Lee trägt den Film im Grunde. Vor- und Nachteil. Die Übrigen im Cast sind nicht schlecht, aber sie haben nicht diese Präsenz wie eben Lee.
Dem Film sieht man sein Budget schon irgendwie an. Da sind immer wieder diese Szenen in denen das Tageslicht zu sehen ist, selbst wenn es dunkle Nacht sein soll. Aber das neheme ich als Zuschauer hin. Im Gegenteil manchmal sind mir diese Schwchen gar lieber als die heutigen hochgezüchteten Monster CGI-Abenteuer um Vampire. Diese Hammer-Filme haben diese eigentümliche Atmosphäre, die auf der einen Seite fesselnd ist und auf der anderen Seite dann eher altbacken wirken.
Hammer hat es leider nie geschafft aus der viktorianischen Zeit wirklich rauszukommen. Etwas, dass es bei dem Streifen Dracula jagt Minimädchen richtig gut zu Tage tritt.
Studio Hamburg Enterprises legt die Filme in guter Bild- und Tonqualität vor, so dass auch Dracuilas Rückkehr gut anzugucken ist.
Draculas Rückehr
Kommentare
Positiv in Erinnerung ist lediglich die Darstellung der Zena durch Barbara Ewing geblieben. Christopher Lee war deutlich unterfordert und Rupert Davies machte irgendwie den Eindruck, als wäre es ihm eher unangenehm, in einem Vampirfilm zu spielen.
Im rückblick ist es schon interessant, wie unterschiedlich die Filme sind. "Dracula und seine Bräute" von 1960 ist auch ohne den Grafen absolut gelungen und noch immer sehenswert, während die erste richtige Dracula-Fortsetzung "Bluf für Dracula" von '66 schrecklich bieder geraten ist. Das gilt auch für "Rückkehr". "Wie schmeckt das Blut" ist dann wieder sehr unterhaltsam, während "Nächte des Entsetzens" trotz 1970 ziemlich enttäuscht.
"Mini-Mädchen" hat seine Qualitäten, auch wenn er ziemlich albern und unter dem Strich misslungen ist mit seinen Pseudo-Hippies, und bei "Dracula braucht frisches Blut" ist der herrliche deutsche Titel das beste am ganzen Film, das hätte er in der Tat gebraucht Joana Lumley die Rolle von Stephanie Beacham spielen zu lassen, fällt unter grandiose Fehlbesetzungen, und das Ende ist nur peinlich.
Grundsätzlich mag ich DRACULAS RÜCKKEHR allerdings sehr gerne (wie auch irgendwie die mit den "Minimädchen"). Da gab es dann auch weit schlechtere mit Christopher Lee, was allerdings eher am Drehbuch und der Regie zu bemängeln war.
Übrigens die "albernen Hippies" bei DRACULA JAGT MINIMÄDCHEN: Die Darstellung der Hippies fußt hier sehr stark auf dem damals vorherrschende Bild hinsichtlich der aktuellen Jugendbewegung der Hippies. Das Bürgertum stand ja dieser Bewegung der Jugend nicht nur ablehnend, sondern in Teilen sogar unterschwellig feindselig gegenüber, was dann in dem Film z.B. auch in dieser überzogenen Darstellung mündete.