Werwölfe für Filmfans - »Das Tier« (4KUHD)
Werwölfe für Filmfans
»Das Tier« (4KUHD)
Der im Original „The Howling“ betitelte Film war nach „Piranhas“ erst der zweite größere Film des 1946 in New Jersey geborenen Filmliebhabers Joe Dante, der bereits in seinem für Roger Corman zum Schleuderpreis produzierten Regiedebüt „Hollywood Boulevard“ liebevoll aus der Filmgeschichte zitierte. Auch in all seinen kommenden Filmen sollte Dante den Großen der Kinogeschichte stets Referenz erweisen, sei es mit Cameo-Auftritten renommierter Genrestars oder Filmregisseure, sei es mit Filmplakaten oder Utensilien im Hintergrund oder durch Anspielungen bei den Namen seiner Filmcharaktere. Das ist insbesondere bei „Das Tier“ der Fall, in dem fast jede Figur nach einem bekannten Gruselfilmregisseur benannt ist. Es finden sich hier u.a. George Waggner („Der Wolfsmensch“), Roy William Neill („Frankenstein trifft den Wolfsmenschen“), Sam Newfield („Wolf Dog“), Freddie Francis („Die Legende vom Werwolf“), Terence Fisher („Der Fluch von Siniestro“), Erle Kenton („Frankensteins Haus“), Charles Barton („Abbott & Costello treffen Frankenstein“) und Lew Landers („Die Rückkehr der Vampire“) als Paten für die Rollen, und alle von ihnen haben im Laufe ihrer Karriere auch einmal einen Film mit einem Werwolf gedreht.
Die Nachrichtensprecherin Karen White (Dee Wallace) wird seit einiger Zeit von einem Mann verfolgt, der Eddie (Robert Picardo) heißt. Gemeinsam mit der Polizei versucht sie nun, den Täter dingfest zu machen. In einem Pornokino kommt es zur Konfrontation, und Eddie wird von der Polizei erschossen. Die schwer traumatisierte Karen begibt sich auf Anraten des Psychologen Dr. George Waggner (Patrick Macnee) in dessen am Meer gelegenes Selbsthilfecamp. Sie wird von ihrem Mann R. William Neill (Christopher Stone) begleitet, der vor Ort schnell von der üppigen Marsha (Elisabeth Brooks) verführt wird. Im unheimlichen Camp jaulen nachts nicht nur die Wölfe, auch einige der anderen Patienten scheinen ein dunkles Geheimnis zu haben. Karens Freundin Terry Fisher (Belinda Balaski) und deren Kollege Chris (Dennis Dugan) recherchieren in dem Fall und finden schnell heraus, dass vermutlich die Legende der Werwölfe hinter den Vorkommnissen stecken könnte. Außerdem ist Eddie gar nicht so tot, wie es zunächst den Anschein hatte, denn seine Box in der Leichenhalle ist plötzlich wieder leer und weist Spuren von Gewalt auf…
„Das Tier“ ist ein kurzweiliger Werwolfthriller, der der Geschichte kaum etwas Neues hinzufügt, sondern eher die bestehende Legende untermauert. Joe Dante drehte hier einen zitatenreichen, selbstironischen Horrorfilm mit zahlreichen Genrestars, bei dem vor allem die perfekten Transformationsszenen auch nach Jahrzehnten nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben. Der Film hat Atmosphäre, ist nach heutigen Sehgewohnheiten aber sehr langsam entwickelt. Ein insgesamt noch immer unterhaltsamer Hybrid aus gruseligen und komischen Szenen, der Dantes Genreliebe offensichtlich macht. Die 4KUHD-Erstveröffentlichung von StudioCanal bietet ein beeindruckend detailreiches und scharfes Bild (im Widescreen-Format 1,85:1). Der Ton liegt wahlweise auf Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 5.1 oder auf Englisch und Französisch in PCM 2.0 Stereo vor, optional sind auch Untertiteln in diesen drei Sprachen verfügbar. Das Steelbook enthält darüber hinaus auch noch eine herkömmliche BluRay des Films. Als Extras bietet die Veröffentlichung die neu gedrehte Dokumentation „Die Karriere von Joe Dante“ (21 Minuten), das bereits auf der 2004er DVD erschienene Special „Willkommen im Land der Werwölfe“ (51 Minuten), siebzehn geschnittene Szenen (zusammen 11 Minuten), Outtakes (13 Minuten) und einen neuen Trailer zum Film.
Kommentare
Das ist wahr. Ist nach der langen Zeit immer noch die beste Verwandlung.
Dem Film verzeihe ich sogar sein misslungenes Ende - Dee Wallace sieht als Werwölfin wie ein Pudel aus - und den eher lustlosen Auftritt von Macnee.