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Auf dem verstrahlten Planeten - »Dr. Who und die Daleks«

Dr. Who und die DaleksAuf dem verstrahlten Planeten
»Dr. Who und die Daleks«

„Doctor Who“ ist eine vor allen Dingen in Großbritannien seit Jahrzehnten beliebte Figur eines zeitreisenden Wissenschaftlers, der erst mit 25jähriger Verspätung seinen Sprung nach Deutschland schaffte.

Der erste Kinofilm zur Serie, „Dr. Who und die Daleks“, hat hierzulande nun fast 60 Jahre auf sich warten lassen.

Dr. Who und die DaleksAls „Dr. Who“ erstmals 1963 von der BBC mit William Hartnell (1908-1975) in der Titelrolle ausgestrahlt wurde, dauerte es nicht lang, bis die Serie eine treue Fanbase besaß und zu einem großen Erfolg wurde. Mehr als zwanzig Jahre wurden ständig neue Staffeln produziert, und obwohl es danach immer mal wieder Unterbrechungen gab, ist „Doctor Who“ auch im Jahr 2022 noch in Produktion und kann mittlerweile auf fast 900 Episoden in 39 Staffeln zurückblicken. Die deutschen Fernsehsender (konkret: das ZDF) hatten zwar Ende der 1960er Jahre geprüft, ob sie einige Folgen auch für den deutschen Markt einkaufen sollten, sich dann aber dennoch dagegen entschieden. Auch den beiden 1965 und 1966 fürs Kino entstandenen Filmablegern der Serie wurde hierzulande kein besseres Schicksal zuteil. Obwohl in diesen Fällen (und in Hinblick auf den internationalen Markt) kein Geringerer als Gruselfilmstar Peter Cushing („Dracula“, „Frankensteins Fluch“) für die Hauptrolle engagiert wurde, fand sich für die in Farbe realisierten Leinwand-Remakes vorangegangener „Dr. Who“-Fernsehepisoden in Deutschland kein Kinoverleih. Nun hat für die Fans das Warten ein Ende, denn StudioCanal hat die gerade mit großem Aufwand in 4K restaurierten Filme nun deutsch synchronisieren lassen und bringt sie in verschiedenen Ausgaben auf den Heimkinomarkt.

Dr. Who und die DaleksDr. Who (Peter Cushing) ist ein kauziger alter Wissenschaftler, der eine Raum-Zeitmaschine erfunden hat, die er auf den Namen TARDIS getauft hat. Zu Beginn des ersten Kinofilms „Dr. Who und die Daleks“ sitzt er gemeinsam mit seiner Enkelin Susan (Roberta Tovey) und mit der jungen Barbara (Jennie Linden), deren verwandtschaftliches Verhältnis zu ihm im Film unausgesprochen bleibt, in seinem Wohnzimmer und liest. Als Barbaras Verlobter Ian (Roy Castle) aufkreuzt, zeigt er diesem voller Stolz die TARDIS. Durch ein Missgeschick aktiviert Ian die Maschine, die ihre vier Insassen an einen unbekannten Ort und in eine unbekannte Zeit versetzt. Voller Neugier erkunden die Reisegefährten einen ziemlich ramponierten Planeten, auf dem offensichtlich einmal ein Atomkrieg getobt hatte. Dennoch gibt es noch Leben auf „Skaro“. Bei der Erkundung einer Stadt begegnen die Vier den Daleks, einer Gruppe Lebewesen, die sich aufgrund der hohen Strahlung auf ihrem Planeten in Maschinen bewegen, die Robotern gleichen. Den Atomkrieg führten sie einst gegen die Thals. Auch von denen gibt es noch Überlebende, die sich als wesentlich friedliebender erweisen als ihre Rivalen, die Daleks. Dr. Who und seine Freunde müssen nun versuchen, aus der Gefangenschaft der Daleks zu entkommen und zu verhindern, dass die Thals ebenfalls in deren Falle laufen.

Dr. Who und die Daleks„Dr. Who und die Daleks“ ist sowohl für Fans des Franchises als auch für Neulinge eine etwas seltsame Angelegenheit. Obwohl für die Kinoproduktion wesentlich mehr Geld zur Verfügung stand als für die Fernsehserie, kann man doch sehr deutlich erkennen, dass ausnahmslos im Studio gedreht und zahlreiche Hintergründe lediglich gemalt sind. Der Film ist auf einem ähnlichen Ausstattungsniveau wie „Raumschiff Enterprise“, und auch die Geschichte kommt nicht über das Niveau einer leidlich unterhaltsamen Fernsehepisode hinaus. Zahlreiche Fans bemängeln darüber hinaus diverse Kontinuitätsbrüche zur BBC-Serie und haben die beiden Cushing-Filme (der zweite, „Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.“ erscheint in einem Monat) nie als vollwertige Teile der Serie akzeptiert. Davon abgesehen ist es aber höchst erfreulich, dass man die Filme nun liebevoll synchronisiert hat und endlich auch den deutschen Zuschauern zugänglich macht. Die BluRay-Erstveröffentlichung wartet aufgrund einer exzellenten Restaurierung mit tollen Farben, einer beeindruckenden Schärfe und Reinheit des Bildes (im Widescreen-Format 2,35:1) auf. Der Ton liegt auf Englisch, Deutsch und Französisch in Linear PCM 2.0 Mono vor, optional gibt es Untertitel in diesen drei Sprachen (Englisch für Hörgeschädigte). Das umfangreiche Bonusmaterial umfasst einen Audiokommentar mit Filmkritiker Kim Newman, Autor Robert Shearman und Schauspieler Mark Gatiss, einen weiteren Audiokommentar mit den Schauspielerinnen Jennie Linden und Roberta Tovey, die Dokumentation „Dalekmania“ (58 Minuten) von 1995, die brandneuen Specials „Das Erbe der Daleks: Zielplanet Skaro“ (16 Minuten), „Interview mit Gareth Owen“ (8 Minuten) und „Über die Restaurierung“ (11 Minuten), den englischen Original-Kinotrailer zum Film sowie eine kleine animierte Bildergalerie.

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