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Der Titel ist hierbei Programm - »Bodies Bodies Bodies«

Bodies Bodies BodiesDer Titel ist hierbei Programm
»Bodies Bodies Bodies«

Wirklich gelungene Horror-Komödien gibt es nur äußerst selten, denn meistens funktioniert im Kontext des jeweiligen Films nur eines der beiden Genres. 

Der ungewohnt durchschnittlich geratene neue Streich aus der Hitschmiede A24 stellt diese Problematik eindrucksvoll unter Beweis.

Bodies Bodies BodiesEine Gruppe von Freunden trifft sich auf einem abgelegenen Ferienhaus, um eine ausgelassene Party zu feiern. Das Verhältnis zwischen den einzelnen Party-Gästen ist allerdings zerrüttet und als im Rahmen eins Spiels plötzlich ein Mord geschieht, scheint niemand mehr sicher.

Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Filmstudio A24 einen guten Namen für exzellente Genre-Kost abseits des breiten Kino-Mainstreams erarbeitet. Besonders auch im Horror-Genre konnte man mit Produktionen wie den Ari Aster Filmen „Hereditary“ (2018), „Midsommar“ (2019), den Robert Eggers Streifen „The VVitch“ (2015) und „The Lighthouse“ (2019) sowie ganz aktuell aus dem Jahr 2022 dem körnigen Retro-Slasher „X“ stets aufs Neue interessante Duftmarken setzen. Dass es bei einer derartig hohen Trefferquote früher oder später auch mal zu einem kleinen Aussetzer kommen musste, war absehbar und auch wenn der von Halina Reijn inszenierte „Bodies Bodies Bodies“ alles andere als ein Totalausfall ist, so kann der Film qualitativ doch bei weitem nicht mit den vorher angeführten Werken mithalten.

Bodies Bodies BodiesDabei beginnt die deklarierte Horror-Komödie durchaus vielversprechend, indem Regisseurin Halina Reijn ganz bewusst Genre-Konventionen und Publikumserwartungen unterläuft: So verzichtete sie etwa auf den eigentlich obligatorischen Kill vor den Title-Credits und führt stattdessen die Hauptfiguren ein. Und bei einer Poolparty verweilt die Kamera eben nicht auf den leicht bekleideten Körper der jungen Studentinnen, sondern hält viel eher auf die behaarte Brust des Mitvierzigers Greg drauf (mit einem schelmischen Augenzwinkern verkörpert von Lee Pace). Dieses Spiel mit den Genre-Konventionen des Horrorfilms bzw. Slasher-Films im Speziellen macht in der ersten halben Stunde des Films durchaus Spaß und auch der bei den Wortgefechten der Figuren durchschimmernde Meta-Humor lässt einen das ein oder andere mal schmunzeln. Doch dann folgt ein Bruch in der Narration des Films und „Bodies Bodies Bodies“ entwickelt sich zu einem recht typischen Slasherfilm mit Whodunit-Elementen innerhalb des Ferienhauses.

Bodies Bodies BodiesZwar vermag der Film mit seinen gelegentlichen optischen Spielereien zu gefallen (wenn sich die Figuren etwa in vollkommener Dunkelheit die Party-Glow-Sticks um den Hals hängen, was Halina Reijn für einige eigenwillige Einstellungen benutzt), doch so richtig Spannung oder gar eine bedrohliche Atmosphäre will sich in dieser sehr zäh ausgefallenen Phase des Films zu keinem Zeitpunkt wirklich einstellen. Zu diesem wenig berauschenden Gesamteindruck trägt bedauerlicherweise auch der Cast seinen Teil dazu bei, denn die Figuren bleiben durch die Bank blass (die weiblichen Figuren) oder an der Grenze zur Karikatur (die meisten männlichen Figuren) und keine der dargebotenen Performances dürfte einem nach dem Kinobesuch nachhaltig im Gedächtnis bleiben.

Bodies Bodies BodiesImmerhin gibt es einige recht originelle und blutig ausgefallenen Kills zu begutachten, doch das Ruder rumreißen, um dem puren Durchschnitt zu entkommen, kann der Film damit auch nicht mehr. Erst ganz zum Schluss besinnt sich der Streifen wieder auf die Stärke des Anfangs und präsentiert einen überraschenden, witzigen und tatsächlich sehr originellen Twist, der die Handlung zwar nicht auf links dreht, aber in seiner zynischen und schwarzhumorigen Konsequenz doch zu erstaunen vermag.

MitteFazit:
„Bodies Bodies Bodies“ beweist mal wieder, dass ein toller Twist und einige gute Einzelideen noch keinen gelungenen Film ergeben: Zwar überzeugt das augenzwinkernde Unterlaufen von Genre-Konventionen zu Beginn, doch spätestens wenn der Horror-Aspekt des Films zum Tragen kommt, offenbaren sich inszenatorische Unzulänglichkeiten und das Fehlen jeglicher Spannung. Somit bleibt zum Schluss eben doch nur ein weiterer Eintrag in der langen Liste der durchschnittlichen Horror-Komödien.

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