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Let's Talk About ... Die Geschichte vom kleinen Muck

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… Die Geschichte vom kleinen Muck

Nach der unsäglichen Rassismus-Debatte zu WINNETOU und KARL MAY entschied der Fernsehsender MDR den DEFA-Klassiker „DIE GESCHICHTE VOM KLEINEN MUCK“ aus dem Jahr 1953 Anfang  Dezember 2022 zwar unzensiert zu zeigen, nicht aber ohne den Film mit Warnhinweisen zu versehen. Denn laut dem ARD-Sender werden im Märchenfilm „diskriminierende Stereotype dargestellt, die der MDR als Unterzeichner der Charta der Vielfalt ablehnt“.

Die Geschichte vom kleinen MuckDoch was ist diese „Charta der Vielfalt“ überhaupt? Und was sind ihre Ziele?

Die „Charta der Vielfalt“ will die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Diversity in der Arbeitswelt voranbringen.

Zudem haben laut der Internetseite zur „Charta“ bisher über 4.800 Unternehmen und Institutionen diese „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet und setzen sich für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld ein.

Doch was hat die „Charta der Vielfalt“, die ja das Ziel verfolgt, Diversity in der Arbeitswelt voranzubringen, mit einem Märchenfilm wie „DER KLEINE MUCK“ zu tun?

Jedenfalls zeigte der MDR den DEFA-Film Anfang Dezember 2022, da der Märchenfilm „DER KLEINE MUCK“ laut dem Sender zum  „kulturellen Erbe“ Deutschlands gehöre und ein „Zeitzeugnis“ darstelle.

Doch warum diese Polarisierung? Warum diese Warnhinweise auf eventuelle diskriminierende Inhalte in einem Märchenfilmklassiker aus den 1950er Jahren?

Nur weil die Geschichte über einen Jungen in Zauberpantoffeln im Orient spielt und einige Schauspieler dunkler geschminkt sind als die übrigen Darsteller des Films?

Doch „DER KLEINE MUCK“ wird nicht der einzige Film bleiben, den der MDR mit einem Warnhinweis auf „diskriminierende Stereotype“  und „diskriminierende Inhalte“ versehen wird.

Da dieses Jahr eine Reihe von DEFA-Filmen im MDR gezeigt werden, sollen nach „DER KEINE MUCK“ auch DEFA-Klassiker wie die Indianerfilme „DIE SÖHNE DER GROSSEN BÄRIN“ (1966) und „SPUR DES FALKEN“ (1968) mit diesen Warnhinweisen versehen werden.

Allerdings hat diese ‚Rassismus-Brandmarkung‘ von Filmen ihren Ursprung nicht in Deutschland, sondern in den USA.

Denn im  Jahr 2020 kam HBO Max auf die ‚grandiose‘ Idee, den Filmklassiker "VOM WINDE VERWEHT" wegen Rassismus aus dem Programm seines Streamingdienstes zu nehmen, weil der Monumentalfilm "ethnische und rassistische Vorurteile, die in der amerikanischen Gesellschaft gang und gäbe waren" zeige.

Zwar ist der Monumentalfilm „VOM WINDE VERWEHT“ inzwischen wieder auf der Streamingplattform zu sehen, wurde aber mit deutlichen Warnhinweisen sowie einer Distanzierung von HBO zu den „rassistischen Darstellungen“ im Film versehen.

Den Vogel schoss im Jahr 2021 allerdings der Medienkonzern Disney ab, der sich auf seiner Streaming-Plattform Disney+ dafür entschieden hatte, auf vermeintliche rassistische Inhalte in seinen Zeichentrickfilm-Klassikern "ARISTOCATS", "DSCHUNGELBUCH", "DUMBO", "PETER PAN" und "SUSI UND STROLCH" hinzuweisen.

In "ARISTOCATS" (1970) wird der Kater Shun Gon klischeehaft asiatisch dargestellt. Beispielsweise spielt Shun Go mit Essstäbchen Klavier und singt mit starkem asiatischem Akzent auf Englisch.

Aus dem gleichen Grund erhält "SUSI UND STROLCH" (1955) einen Warnhinweis, da auch die Darstellung der beiden Siamkatzen Si und Am als stereotypisch aufgefasst wird.

In "DUMBO" (1941) wird der kleine Elefant mit den großen Ohren von einer Gruppe Krähen gehänselt und ausgelacht, die nicht glauben, dass Dumbo fliegen kann. Dies könnte laut Disney als Ausgrenzung wegen 'Andersartigkeit' betrachtet werden.

Die Geschichte vom kleinen MuckZudem trägt der Anführer der Krähen den Namen Jim Crow, ein rassistischer Ausdruck, der im 19. Jahrhundert verwendet wurde, um das Klischeebild eines tanzenden, singenden, aber auch faulen und dummen Afroamerikaners zu beschreiben.

Im Zeichentrickklassiker "PETER PAN" (1953) werden amerikanische Ureinwohner etwa als "Rothäute" bezeichnet. Zudem sei der Tanz mit dem Kopfschmuck, den Peter Pan und die "Verlorenen Jungs" aufführen, laut Disney eine Form der Veralberung der Kultur der Ureinwohner Nordamerikas.

Was müssen diese Filme, insbesondere „DER KLEINE MUCK“, für die Verantwortlichen dieser Fernsehsender, Streamingdienste und Medienkonzerne für ‚gefährliche Machwerke‘ sein, wenn man damit anfängt, sie mit Warnhinweisen zu versehen.

Doch wenn man diese ‚Logik“ weiterspinnt, müssten eigentliche alle Filme seit der Stummfilmzeit mit solchen Warnhinweisen versehen werden.

Denn im Grunde enthält doch jeder Film irgendwelche Szenen mit ‚angeblichen‘ „diskriminierenden, sexistischen und rassistischen Inhalten“ bzw. mit „diskriminierender, sexistischer und rassistische Sprache“.

Nur haben die Verantwortlichen dieser Fernsehsender, Streamingdienste und Medienkonzerne vergessen bzw. nicht beachtet, dass es heutzutage immer noch viele Zuschauer gibt, die mit diesen Filmen aufgewachsen sind und daher vermutlich eine ganze andere Meinung zu dieser unsäglichen „Rassismus-Brandmarkung“ ihrer ‚Lieblingsfilme‘ haben bzw. vertreten.

In was für einer schönen neuen Welt wir doch leben. Im Roman „1984“, der eine oder andere wird sich bestimmt noch an dieses Buch von George Orwell erinnern, gibt es ja das berüchtigte Wahrheitsministerium, in dem unter anderem Bücher, Magazine etc. von den Mitarbeitern des Ministeriums ständig umgeschrieben werden müssen, um sie dem herrschenden politischen Zeitgeist und der Richtung der herrschenden Partei anzupassen.

Wenn also demnächst Filme von den Fernsehsendern, Streamingdiensten und Medenkonzernen nicht nur mit Warnhinweisen versehen werden, weil bei den Zuschauern ein Gewöhnungseffekt eingetreten ist, sondern entsprechende „diskriminierende, sexistische und rassistische Inhalte“ zensiert werden, sollte eigentlich jeder weitgehend intelligente Mensch wissen, woher der Hahn kräht.

Aber das sollte er eigentlich jetzt schon.

Und ehrlich gesagt, wenn man einmal damit anfängt, Filme mit Warnhinweisen zu versehen, in der ARD ist man schon so weit, seine eigenen Fernsehproduktionen mit solchen Hinweisen zu markieren, wird es damit auch weitergehen, so dass eine Zensierung dieser Inhalte in naher Zukunft durchaus sehr realistisch erscheint.  

Denn wie heißt in einem Spruch aus der Bibel so schön „An ihren Taten sollst du sie erkennen!“

© by Ingo Löchel

Kommentare  

#1 Hermes 2023-01-07 06:18
Kann man die Sender dafür verklagen, dass sie meine arme Kinderseele in der Vergangenheit mit solch "diskriminierenden, sexistischen und rassistischen" Inhalten gequält haben?

Die Schäden, die damit angerichtet worden sind, haben mich lebenslang begleitet, führen noch heute zu einem gewissen Widerstand gegen die hochlöblichen Aktionen, die zumindest zukünftigen Generationen ein friedliches, erfülltes und sorgenfreies Leben ermöglichen werden! ;-)
#2 matthias 2023-01-07 07:54
Ich habe diesen Film in meiner Kindheit geliebt. Er war gut gemacht und öffnete uns ein Fenster in eine für uns fremde, faszinierende Welt.
Zur Zeit werden von einer Minderheit die Medien nach angeblichem Rassismus gezielt durchsucht und angeprangert.
Wir Alten können uns mental dagegen wehren, da wir es besser wissen. Aber die Jugend, welche es nicht anders kennt, tut mir leid.

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