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Dirk Gently – Die Verflechtung aller Dinge

Dirk Gently

Die Verflechtung aller Dinge

 

Der holistische Detektiv Dirk Gently, der an die Verflechtung aller Dinge glaubt, ist eine weitere berühmte Figur des satirischen britischen Schriftstellers Douglas Adams (1952-2001), der insbesondere durch seine fünfteilige „Per Anhalter durch die Galaxis“-Trilogie (sic!) weltberühmt geworden ist. Eine erste Fernsehadaption von „Dirk Gently“ erfolgte ab dem Jahr 2010. Die insgesamt vierteilige Miniserie ist nun auch in Deutschland erstmals auf DVD erschienen.

Der eng mit der Komikertruppe Monty Python verbandelte Douglas Adams, dessen Humor genauso schwarz, absurd und durchgeknallt ist, schrieb im Jahr 1979 mit „Per Anhalter durch die Galaxis“ den Roman, mit dem er bis weit nach seinem Tod hinaus assoziiert bleiben sollte. Die schräge Science-Fiction-Satire, bei der man erfährt, dass ein Handtuch der nützlichste Gegenstand des Universums und die Zahl 42 die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens sei, war dermaßen erfolgreich, dass Adams bis ins Jahr 1992 noch vier Fortsetzungsromane schrieb. Nur wenige wissen, dass „Per Anhalter durch die Galaxis“ ursprünglich als Radiohörspielserie entstanden war und erst später dann in Romanform umgeschrieben wurde. Auch in etlichen anderen Medien nahm man sich des Stoffes an, so gibt es beispielsweise eine kultige Fernsehadaption (aus dem Jahr 1981), einen kongenialen Kinofilm (aus dem Jahr 2005) sowie Theater- und sogar eine Musicaladaption. In der Popularität der Adams-Werke folgt dicht darauf bereits Dirk Gently, dessen holistische Detektei in insgesamt drei Romanen im Mittelpunkt stand, von denen „Lachs im Zweifel“ erst posthum nach dem frühen Herztod des Autors mit nur 49 Jahren erschien. Die erste Fernsehadaption der Figur wurde 2010 in einem Pilotfilm für die BBC gedreht, dem dann zwei Jahre später noch drei weitere rund einstündige Episoden mit derselben Besetzung folgen sollten.

Dirk Gently (Stephen Mangan) betreibt in London eine mehr schlecht als recht laufende holistische Detektei, deren einzige weitere Angestellte, die Sekretärin Janice Pearce (Lisa Jackson), sich mittlerweile standhaft weigert, irgendetwas zu arbeiten, bevor sie nicht endlich einmal ihren lange ausstehenden Lohn erhält. Während Dirk sich bei der schrulligen Ruth Jordan (Doreen Mantle) auf die Suche nach deren verschwundenem Kater begibt, stolpert er in der Nachbarschaft über seinen ehemaligen Kommilitonen Richard Macduff (Darren Boyd). Der ist gerade in das Haus seiner Freundin Susan Harmison (Helen Baxendale) eingebrochen, um deren Laptop zu stehlen und durch einen Hacker eine E-Mail von sich selbst löschen zu lassen, in der er mit Susan Schluss machen wollte, bevor sie diese lesen kann. Auf der Suche nach Mrs. Jordans Kater begleitet Richard Dirk Gently in eine Lagerhalle in der Nähe, die kurz nach deren Eindringen in die Luft fliegt. Da Gently stets darum bemüht ist, die Verflechtung aller Dinge nachzuweisen und somit die unterschiedlichsten Fakten miteinander in Beziehung zu bringen, ist er schnell davon überzeugt, dass das Verschwinden des Katers und die Explosion der Lagerhalle in derselben Straße zwangsläufig etwas miteinander zu tun haben. In den drei weiteren Fällen der Miniserie hat sich Richard Macduff als Partner in Dirk Gentlys holistische Detektei eingekauft. Die beiden spleenigen jungen Männer haben es nun auch noch mit einem mysteriösen Wahrsager, dem Tod ihres alten Universitätsprofessors und mit einer Mordserie an den ehemaligen Klienten Gentlys zu tun.

Wer auf schrägen britischen Humor steht, der stets mit einem Augenzwinkern dargeboten wird, und bei dem die Schauspieler auch in den absurdesten Situationen noch peinlich darum bemüht sind, ihre Würde zu wahren, der ist bei „Dirk Gently“ goldrichtig. 2016 versuchte sich übrigens auch Netflix an den Adams-Romanen und realisierte mit „Dirk Gentlys holistische Detektei“ eine aus zwei Staffeln bestehende Serie, die sich in ihren insgesamt achtzehn Episoden allerdings nicht an eine konkrete Buchvorlage anlehnte, sondern lediglich im Geiste von Douglas Adams erzählt war. Die von Damon Thomas (Pilotfolge) und Tom Shankland (die drei weiteren Folgen) inszenierte britische Serie der BBC geht da ganz ähnlich vor, greift aber zumindest in der Pilotfolge noch einige Aspekte des ersten Gently-Romans „Der elektrische Mönch“ auf. Besonders zu empfehlen ist die Miniserie auch Freunden britischer Kriminalromane à la Sherlock Holmes, dessen überzogener Spürsinn hier noch weiter überhöht und deswegen zu einer Parodie des Genres wird. Die letzten beiden der insgesamt vier Folgen weisen zwar einige Längen auf, insgesamt ist das Konzept aber gelungen und hätte gerne noch weitere Folgen hervorbringen dürfen. In Deutschland lief die Miniserie bislang nur einige Male auf dem Streamingsender RTL Crime, weswegen sie nun etliche weitere Zuschauer zum ersten Mal entdecken können, da sie nun bei „Pidax Serien-Klassiker“ erstmals auf DVD erschienen ist. Das Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) ist soweit in Ordnung, es gibt nur gelegentlich digitale Unschärfen. Der Ton (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0 Stereo) ist nicht zu beanstanden, Extras sind aber leider keine mit aufgespielt.

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