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Stargate - Season 10

FotoStargate – Season 10

10 Staffeln, 214 Episoden – das hätte zu Beginn wirklich niemand vermutet. Besonders, wenn man bedenkt, dass nach Staffel 6 eigentlich alles hätte vorbei sein sollen. Doch es kam ganz anders, und das Stargate blieb für weitere vier Seasons offen.

Vier Jahre, in denen sich einiges verändert hat und in denen das Stargate-Universum um einiges gewachsen ist
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Hauptveränderung war wohl der Start des Spin-Offs Stargate: Atlantis, das in der Pegasus-Galaxie angesiedelt ist und von den Abenteuern einer Gruppe von Forschern und Militärs in einer verlassenen Stadt der Antiker handelt. Doch auch die Mutterserie hatte einige Veränderungen zu verkraften. Michael Shanks verließ die Serie mit dem Ende von Season 5, kam aber zu Beginn der siebten Staffel wieder zurück, nachdem sich die erhoffte Filmkarriere nicht erfüllt hatte. Don S. Davis und Richard Dean Anderson nahmen mit Staffel 7 bzw. 8 ihren Abschied und wurden durch Beau Bridges und Ben Browder ersetzt. Und auch in der Handlung gab es einige Neuerungen: Mit den Ori kamen neue Feinde zum Vorschein, die um einiges gefährlicher sind als die Goa'uld. Doch die Parasiten-Aliens verschwanden keineswegs: Nach dem Sieg über Anubis wurde Ba'al zum Oberfiesling, der dem SG 1-Team so manches Mal zu schaffen macht, und die von den falschen Göttern befreiten Jaffa sollten auch noch für einigen Ärger sorgen. Doch nun ist Schluss damit. Das Stargate schließt seine Iris endgültig – zumindest in Form der (Mutter-) Serie. Denn mit dem Ableger Atlantis wird die Mythologie rund um das Sternentor weiter fortgesetzt, und auch SG 1 darf sich noch nicht ganz zur Ruhe setzen. Zwei Filme mit den bekannten Charakteren sind bereits abgedreht, weitere könnten folgen. Doch dazu später mehr. Bevor wir derart in die Zukunft blicken, wenden wir uns zuerst der zehnten und letzten Staffel von Stargate zu. Macher und Schauspieler haben sich noch einmal mächtig ins Zeug gelegt und zum Abschluss 20 Episoden produziert, die das Herz eines jeden SciFi-Fans höher schlagen lassen. Auch wenn es sich etwas Übertrieben anhören mag: Einige dieser Folgen gehören zum Besten, was das Science-Fiction-Genre jemals hervorgebracht hat.

Neue Frauen braucht das Universums
Ein dummer Spruch, ich weiß, und genau genommen auch nicht ganz zutreffend, denn eine der beiden neuen Figuren ist alles andere als wirklich neu. Die Rede ist natürlich von Vala Mal Doran, einer Diebin und ehemaligen Goa'uld-Wirtin, die von der australischen Schauspielerin Claudia Black verkörpert wird. Ihren ersten Auftritt hatte die Figur der Vala bereits in Season 8, wo sie für einigen Ärger sorgte, als sie die Odyssey mit Daniel Jackson an Bord kaperte. Nachdem das Gastspiel auf begeisterte Resonanz bei den Stargate-Fans stieß, tauchte sie im Verlauf der neunten Staffel noch häufiger auf, und mit Staffel 10 wird sie endgültig in die Stammbesetzung der Serie aufgenommen. Eine kluge Entscheidung der Macher, denn Vala erweist sich als echte Bereicherung des Stargate-Universums. Ihre lebhafte Art, ihr unkonventionelles Verhalten und ihre einzigartige Beziehung zu Daniel Jackson sorgen für eine Reihe von amüsanten und spannenden Momenten. Mit der Besetzung der Rolle durch Claudia Black haben die Macher der Serie ein glückliches Händchen bewiesen. Schon in Farscape hat die Australierin bewiesen, dass sie eine ebenso vielseitige wie talentierte Mimin ist. Die Herausforderung, die der Charakter von Vala an sie stellte, eine Figur gleichzeitig rücksichtslos und mitfühlend, sexy und naiv darzustellen, meistert sie mit Bravur. Alleine schon wegen Vala ist es schade, dass Stargate mit Ende dieser Staffel eingestellt wurde; wie gerne hätte man noch mehr Abenteuer mit diesem lockeren, immer wieder für eine Überraschung sorgenden Charakter erlebt. Um noch mal auf den Spruch mit den „neuen Frauen“ zurückzukommen: Wenn er schon nicht auf Vala passt, so scheint er für die Figur der Adria wie geschaffen zu sein. Der von Morena Baccarin (Firefly, Serenety) verkörperte Charakter ist ein von den Ori geschaffenes, halb menschliches Wesen, das in Vala herangewachsen ist und das nach seiner Geburt innerhalb weniger Stunden erwachsen wird. Adria verfügt über geheimnisvolle Kräfte und soll die Legionen der Ori zum endgültigen Sieg in der Milchstraße führen. Die 1979 geborene Morena Baccarin erweist sich dabei als Idealbesetzung, gelingt es ihr doch problemlos, die junge Frau ebenso verführerisch wie brandgefährlich zu spielen. Adria sorgt in der zehnten Staffel für einigen Ärger und ist so etwas wie der Hauptfeind der letzten Season.

 

Season 10 – Ori und unzählige andere Gefahren
Der große Gegner der Staffel sind und bleiben natürlich die Ori. Die mächtigen Energiewesen setzen ihren Plan, die Galaxis zu erobern, mit unverminderter Härte fort. Nachdem sie die vereinten Streitkräfte der Menschen und ihrer Verbündeten vor dem Supergate vernichtend geschlagen haben, reisen sie mit ihren Mutterschiffen von Planet zu Planet, um die dort ansässigen Bevölkerungen entweder zu bekehren oder zu vernichten. Die stärkste Waffe auf ihrem Kreuzzug ist Adria, die so etwas wie die Verbindung zwischen Humanoiden und Ori darstellt und die Mission der Energiewesen mit geradezu fanatischem Glauben verfolgt. Die Menschen und insbesondere die SG-Teams um General Hank Landry und Colonel Cameron Mitchell sehen sich mit schwierigen Aufgaben konfrontiert. Sie müssen die Flotte der Ori irgendwie aufhalten und das Supergate zerstören, um zu verhindern, dass neue Truppen der überlegenen Rasse in die Milchstraße gelangen können. Erfolge und Fehlschläge gehen Hand in Hand, und die große Hoffnung der SG-Einheiten ruht schon bald auf einer geheimnisvollen Waffe, die der legendäre Merlin erschaffen und verborgen haben soll. Doch natürlich bleiben die Ori nicht das einzige Problem, das es zu bewältigen gilt. Ba'al taucht immer mal wieder auf, und obwohl er das gleiche Ziel hat wie die Menschen, nämlich die Ori zu vernichten, verfolgt er dieses aus anderen Gründen und mit deutlich radikaleren Mitteln. Auch die ehemaligen Diener der Goa'uld, die Jaffa, bekämpfen die drohende Gefahr und bringen dabei eine Waffe zum Einsatz, deren Auswirkungen katastrophal sind. Und mit der Lucian-Allianz macht sich das SG 1-Team einen Feind, der sie bis auf die Erde hin verfolgt...

 

CoverEchte SciFi-Highlights
Ich habe es ja schon erwähnt: Einige Episoden der zehnten Stargate-Staffel sind wahre Highlights, die nicht nur zu dem Besten gehören, was die Stargate jemals hervorgebracht hat, sondern mit Fug und Recht von sich behaupten können, aus SciFi-Genre allgemein herauszuragen.

Meine persönlichen Höhepunkte der Staffel, geordnet nach der Abfolge, in der sie auf den DVDs zu finden sind:

  • Ep. 10.5: Mutanten (Uninvited): General Landry und Colonel Mitchell unternehmen einen gemeinsamen Wochenendausflug, doch in den Wäldern rund um die Waldhütte scheint ein mörderisches Wesen umzugehen. Damit nicht genug: Genau dieses Monster hat schon mal gemordet – aber auf einem anderen Planeten! Eine ebenso actionreiche wie spannende und humorvolle Episode, die zwar relativ wenig mit der Rahmenhandlung zu tun hat, nichtsdestotrotz aber dennoch enorm unterhaltsam ist.
  • Ep. 10.6: 200 (200): Marty, Außerirdischer und Erfinder der kurzlebigen Serie Wormhole X-Treme, hat die Zusage erhalten, einen Kinofilm zu drehen, der die Abenteuer der von ihm nach dem Vorbild der SG 1-Mitglieder kreierten Charaktere fortsetzen soll. Mitchell und sein Team sollen Marty mit Rat und Tat zur Seite stehen, was sie nur äußerst widerwillig tun. 200ste Episode der Serie und direkte Fortsetzung von Folge 100. Urkomisch und absolut nicht ernst gemeint, Parodien auf andere Filme, den Ausstieg Rick Andersons und eine Einlage mit Marionetten inklusive. Anschauen und einfach nur genießen.
  • Ep. 10.13: Die Parallelwelt (The Road Not Taken): Ein missglücktes Experiment verschlägt Carter in eine Parallelwelt, in der gezeigt wird, welche Auswirkungen es hat, wenn das Stargateprogramm der Öffentlichkeit bekannt wird. Düster „Was wäre, wenn...?“-Episode, die, wie eigentlich alle Parallelwelt-Folgen, faszinierende Antworten auf Fragen danach gibt, wie sich das Stargate-Universum entwickelt haben könnte, hätte die Autoren andere Handlungsstränge verfasst.
  • Ep. 10.14: Daniel, der Prior (The Shroud): Der verschwundene Daniel Jackson kehrt zurück, doch die Ori haben ihn in einen Prior verwandelt. Zwar schlägt er sich auf die Seite seiner Teamkollegen, doch kann man ihm wirklich trauen? Gelungenes Verwirrspiel, das eigentlich recht ruhig ist und von einem glänzend agierenden Michael Shanks getragen wird, der die Episode zu einem echten Highlight erhoben wird.
  • Ep. 10.15: Kopfgeldjäger (Bounty): Die Lucian-Allianz setzt ein Kopfgeld auf die Mitglieder von SG 1 aus. Diese befinden sich gerade außerhalb des Dienstes und werden in ihrer Freizeit plötzlich von gefährlichen Kopfgeldjägern verfolgt.

    Fantastische Episode, die alleine schon wegen Vala, die mit Mitchell ein Klassentreffen besucht, sehenswert ist.
  • Ep. 10.16: Die Geiselnahme (Bad Guys): Die wohl beste Stargate-Episode aller Zeiten! Ich möchte hier jetzt gar nichts vom Inhalt verraten, deshalb nur so viel: Ansehen und einfach nur begeistert sein!!!

10 Staffeln und kein bisschen müde
Oft erlebt man es ja, dass Serien nach ein paar Staffeln anfangen, nachzulassen. Bei Stargate ist dies nicht der Fall. Die zehnte Season ist rundum überzeugend und versteht es, den geneigten Fan voll und ganz in ihren Bann zu schlagen. Natürlich gibt es auch die ein oder andere schwächere Episode, etwa Folge 10.12: Die Linie im Sand (Line in the Sand), die allzu klischeehaft, vorhersehbar und letztendlich vollkommen uninteressant ist, doch diese schwachen Momente sind rar gesät und trüben das Bild daher nicht. Mit etwas gemischteren Gefühlen muss allerdings die finale Episode der Serie, Endlosigkeit (Unending), betrachtet werden. Man kann es nicht anders sagen: Es ist eine Folge, die die Zuschauerschaft spalten wird. SG 1 befindet sich auf einem Raumschiff, das von den Ori attackiert wird. Sie überleben nur, weil es Carter gelingt, eine Zeitblase um das Schiff zu erzeugen. Während für Mitchell, Daniel und Co nun Jahre vergehen, in denen sie nach Möglichkeiten suchen, die Attacke irgendwie zu überleben, vergehen außerhalb der Blase nur Bruchteile von Sekunden. Im Folgenden sieht man die Darsteller der Serie immer weiter altern, während Versuche, lebend in die Normalzeit zu wechseln, scheitern. Ich persönlich war ein klein wenig enttäuscht von diesem Finale und hätte mir etwas Spektakuläreres gewünscht. Die Episode war mir nun mal zu ruhig und als Serienabschluss ungeeignet. Andere Fans dürften da wohl aber gegenteiliger Meinung sein und das besonnene, etwas wehmütige Ende einer der langlebigsten SF-Serien aller Zeiten sehr begrüßen. Doch Finalfolge hin oder her, alles in allem lohnt es sich auf alle Fälle, die letzten 20 Abenteuer des SG 1-Teams zu verfolgen. Spannung, Action, sympathische Charaktere und eine Menge Humor machen die Season zu einem Fest für alle Freunde guter TV-Unterhaltung.

Zum Abschluss: Ein Ausblick
Ganz verabschieden muss man sich vom Stargate-Universum natürlich nicht. So läuft, wie bereits erwähnt, mit Stargate: Atlantis das Spin-Off weiterhin auf dem amerikanischen SciFi-Channel; die Dreharbeiten zur fünften Staffel haben gerade begonnen. Auch über eine weitere Serie rund um das Sternentor wird nachgedacht (auch wenn ich das für ein bloßes Gerücht halte; es ist schon zu viel dazu gesagt worden, ohne dass sich etwas getan hat). Doch auch von SG 1 muss man sich noch nicht vollständig verabschieden. Mit The Arc of Truth und Continuum sind bereits zwei Filme abgedreht worden, die neue Abenteuer des Teams behandeln. Während in ersterem der Handlungsbogen um die Ori zu einem vernünftigen Ende gebracht werden soll, geht es in letzterem um das Thema Zeitreisen. Das klingt beides doch recht vielversprechend, ebenso wie die Möglichkeit, dass weitere Stargate-Filme produziert werden.

Sollten sie die Qualität der zehnten Staffel haben, stehen uns auf alle Fälle einige wunderbare Stunden bester SF-Unterhaltung bevor.

USA, 2006 entwickelt von Jonathan Glassner und Brad Wright

Darsteller: - Ben Browder (Farscape) – Cameron Mitchell – Amanda Tapping (Sanctuary) – Samantha Carter – Cristopher Jugde (Andromeda, A Dog's Breakfast) – Teal'c – Claudia Black (Farscape, Pitch Black – Planet der Finsternis) – Vala Mal Doran – Beau Bridges (Die Unicorn und der Aufstand der Elfen) – General Hank Landry – Michael Shanks (Sumuru – Planet der Frauen) – Dr. Daniel Jackson

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