Hörspiel-Klassiker: Die drei ??? und der Karpatenhund (3)
Wer hat die wertvolle gläserne Skulptur des Karpatenhundes verschwinden lassen, und wer versucht, allen Mietern den Aufenthalt in dem großen Appartementhaus unmöglich zu machen? Die wenigen Spuren weisen in verschiedene Richtungen, und für unser Detektivtrio gilt es wieder einmal, eine harte Nuß zu knacken. Werden sie Licht in das Dunkel bringen?
Persönlich fand ich Folge 3 nie so überragend, und hielts ie für vollkommen überschätzt. Dennoch ist sie bei den Fans der Serie ungebrochen ein Favorit und selbst Oliver Rohrbeck kürte den Karpatenhund zu seiner Lieblingsfolge. Er begründete das mit dem typischen klassischen Charakter. Drei Detektive kommen in ein Haus und beginnen zu ermitteln. Und nebenher passiert so allerlei.
Die Folge leidet jedoch sehr unter ihrer altbackenen Art. Die Story ist zudem nicht wirklich spannend, und brenzlig wird es für die drei Detektive auch nie. Die Folge wird eher sehr distanziert erzählt. Also das Geschehen beobachten Justus, Peter und Bob immer aus sicherer Entfernung. Nur einmal werden sie heftig attackiert und Justus geht dabei sogar zu Boden. Auch Cover und Klappentext versprechen mehr, als der Inhalt halten kann. Ein richtiger Hund kommt in der Geschichte zudem nicht vor, was aber bei den drei Fragezeichen normal ist. Denn die "Titeltiere" waren meist nur Symbole oder Reliquien. So auch bei der "Schwarzen Katze", und der "Silbernen Spinne".
Dennoch zehrt diese Folge natürlich von ihrem Nostalgiebonus. Für viele Fans war es die erste Folge, die sie hörten. Ein bisschen Mystik ist auch mit im Spiel und verleiht der Handlung etwas Geheimnisvolles, etwas das es zu ergründen gilt. Doch so spektakulär wie es in der Story immer angedeutet wird, ist die Auflösung am Ende gar nicht, und für alles gibt es sowieso eine rationale Erklärung. Das aber weiß der geübte Drei???-Hörer schon im Voraus.
Die Sprecher tragen zum Nostalgiebonus bei. Die ganz alten Hasen des Hörspiels sind dabei. Auch Gerlach Fiedler (gestorben 2010), der als Niedland die Serie zum zweiten Mal beehrt und mit seiner düster-tiefen Stimme zur unheimlichen Stimmung beiträgt, die diese Folge ausmacht. Wie früher üblich waren die Dialoge kurz und in wenigen Sätzen wurden soviele Informationen wie möglich an den Hörer weiter gegeben. Damit wurden Längen vermieden und Tempo erzeugt, so dass ein Hörspiel schließlich auf eine Länge von 40-45 Minuten kam.
Die Musik ist trotz des Alters recht hörbar und vor allem die melodische Titelmelodie sucht noch heute ihres Gleichen. Musikalisch war man bei EUROPA seinerzeit also ein ganzes Stück moderner, als man das von 1979 hätte erwarten dürfen. Die Neuabmischung aus heutigen Tagen reicht daran nicht heran, wenn man den Vergleich hat.
Die Cover sind wie immer einfach gehalten, zeigen aber das Wichtigste der Geschichte: den Karpetenhund.
Fazit: Lauschige Unterhaltung, die allerdings nicht vor Spannung strotzt.