Baccarlario, Pierdomenico & Bruno, Iacopo - Ulysses Moore, Band 3, Das Haus der Spiegel
Das Haus der Spiegel
Dieses Mal ist es Markus Renner (zur Erinnerung: der fiktive(?) Mitarbeiter von Coppenrath, der die Unterlagen der Abenteuer in Händen hält und zu rekonstruieren versucht) sogar gelungen einen Stadtplan von Kilmore Cove zu finden, der sich wieder im Buchdeckel abgebildet findet (beim Klick auf das Bild links öffnet sich die Karte in einem neuen Fenster).
Zu verschiedenen Häusern in Kilmore Cove findet man Fotografien, die sich als Zeichnungen auf dem durch eine Lupe vergrößerten Ausschnitt des Stadtplans wiederholen. In dem Interview, das wir kürzlich mit Iacopo Bruno führen konnten, schildert er dies bereits als eine Methode seiner Arbeit: Die Kombination von Fotografien mit Zeichnungen, die eine ganz besondere Wirkung haben.
Die Story setzt dort an, wo das Vorgängerbuch endete: Die beiden Jungen sind wieder heil aus Altägypten zurück gekehrt, Julia und dem Faktotum Nestor ist es gelungen den Helfershelfer der großen Gegenspielerin auszuschalten. Ihrem Ziel, das Geheimnis um Ulysses Moore zu lösen, sind sie allerdings nicht wirklich viel näher gekommen.
Anders als bei den ersten beiden Bänden war der Weg in die Geschichte hinein dieses Mal etwas länger. Fast erwartete ich eine Fortsetzung des Aufbaus aus Band 2, in dem die Zeitreise nach Altägypten im Mittelpunkt steht. Es war eine sehr angenehme Überraschung zu merken, dass dem nicht so war.
Dieses Abenteuer findet allein in der Gegenwart von Kilmore Cove statt, die drei jagen durch den Ort und versuchen Oblivia zu stoppen. Und wieder wird eines der Geheimnisse der seltsamen Tür in der Villa Argo enthüllt - nur um neue aufzuwerfen.
Stärker als in den ersten Bänden wird Nestor (man erinnert sich, das Faktotum) eine handelnde Person und tritt aus der "Orakelrolle" heraus, auch das eine neue Wendung, die aber die Spannung erhöht. Ebenso wie der Verzicht auf eine Zeitreise gleich im Anschluss an Band 2 sorgt dies dafür, dass man gerne weiterliest und den Band nicht als einen simplen Abklatsch empfindet.
Und doch ... zurück bleibt ein leichtes Grummeln. Weil das Buch nicht gefällt? Nein, gar nicht! Es ist ein schönes All-Age-Buch, geeignet wunderbar für Jungleser aufgrund der kurzen Kapitel, der gut lesbaren Sprache und der Gesamtlänge des Bandes, der ein baldiges "Erfolgserlebnis" verspricht. Mich hinterlässt es etwas grummelnd, dass ich nicht weiterlesen kann sondern wieder warten muss. Dies ist für den erwachsenen All-Age-Leser das Manko. Ich hatte das Buch in einem Rutsch an einem Tag durch und wollte mehr. An wen wende ich mich mit diesem Anliegen .... Coppenrath? Baccalario? *seufz*