Arold, Marliese - Die Rückkehr nach Atlantis
Die Rückkehr nach Atlantis
Nachdem Sheila und Mario bereits im ersten Teil mit der Tatsache der Existenz von Atlantis und den Delfinen konfrontiert waren, führt sie auch Teil zwei zurück ins Meer, dieses Mal erneut um sich Zaidon, dem bösartigen Herrscher zu stellen.
Das Buch beginnt, als Sheila von einer Spieluhr magisch angezogen wird, die sie in einem Antiquitätengeschäft entdeckt. Sheila kann nicht genau sagen was es ist, aber sie geht vor lauter Neugier so weit, die Uhr mit den Delfinen und der seltsam bekannten-unbekannten Melodie zu stehlen.
Seit dem Beginn der Abenteuer, in dessen ersten Teil Sheila erfuhr, dass sie als Nachfahrin einer Meereswandlerin über die Macht verfügte, sich in einen Delfin zu verwandeln, ist noch nicht einmal ein Jahr vergangen.
Mario andererseits, dem Sheila im ersten Band während des Urlaubs in Italien begegnete, ist in Talana geblieben, jener Unterwasserwelt, in der ein Teil der Meereswandler lebt. Ebenso wie Sheila ist er ein Meereswandler und hatte sich am Ende von Band 1 dazu entschieden, gemeinsam mit seiner Mutter im feuchten Element zu leben.
In einem Traum alarmiert Mario Sheila, denn er braucht ihre Hilfe. Die Heimat der Delfine wird durch die zunehmende Erwärmung des Wassers bedroht. Um die Welt zu retten, müssen die beiden nach Atlantis reisen - und damit in die Vergangenheit.
Wie auch schon im ersten Band ist es die angenehme, schöne Erzählweise von Marliese Arold, die mir an dem Buch gefiel. Ich war stellenweise nicht sehr begeistert von ihrem Weg, scheinbar aussichtslose Situationen zu lösen, in denen sie - "Deus-ex-Machina" - plötzlich magische Lösungswege aus dem Ärmel zauberte. Diese Dinge tun dem Leservergnügen für Kinder/Jugendliche allerdings keinen wirklichen Abbruch.
Sie setzt Versatzstücke ein, die Mädchen und sicher auch Jungen im empfohlenen Lesealter interessieren werden: Delfine, die süßen Meeressäuger, Atlantis, die unbekannte Welt und Magie, die rettende Macht.
Anders als im ersten Band hatte ich den Eindruck, dass mehr Gewicht auf Spannung und Action lag, ergänzt durch Arolds schöne Art zu erzählen.
Beim Cover bin ich, wie schon bei Teil 1, sehr gespalten. Es ist eine wunderschöne Arbeit von Almud Kunert, einer erfahrenen Zeichnerin und Malerin gerade im Kinder- und Jugendbuchbereich. Als Bild oder Poster würde ich es zweifellos in einem Kinderzimmer wunderschön gerahmt aufhängen. In dieser Hinsich ist es natürlich sehr stimmig zu Arolds Arbeit, allerdings finde ich sie fast ein wenig zu "nett". Da der "Köder dem Fisch schmecken muss" - der Fisch werden mit ziemlicher Sicherheit Erwachsene sein, die ein ansprechendes Kinderbuch suchen - ist dies allerdings gut gewählt.
Wie in allen Büchern von Marliese Arold, die ich gelesen habe, liegt der Schwerpunkt auf plastischen Beschreibungen, schönen Schilderungen und dem Kontakt der Protagonisten. Aufregende Action findet eher weniger statt. Wer besonderen Wert auf Thrill legt, wird damit eher weniger seinen Spaß haben. Für noch nicht sehr erfahrene LeserInnen oder Erwachsene mit Lust auf schöne Jugendliteratur, ist es eine gute Empfehlung - am Besten in Verbindung mit Teil 1 vorab.