Lassiter Band 2605: Doc Weston in der Falle
Ein Beitrag von Ingo Löchel
Dr. Benjamin Weston ist mit seiner Geliebten Bonny McCain mit einer Kutsche unterwegs.
Als sie beschließen eine kleine Pause einzulegen, werden sie von den zwei Banditen Brooks und Jaffy überfallen, die ihre Kutsche mitsamt dem Pferd stehlen wollen.
Doch dagegen hat Bonny etwas und zieht ihre zweischüssige Pistole unter dem Rock hervor. Damit erschießt sie Brooks und verletzt Jaffy mit der zweiten Kugel ihrer Waffe, die seine rechte Wange verletzt.
Aber damit hat die junge Frau immer noch nicht genug und schlitzt dem verletzten Banditen mit einem Skalpell die Kehle durch.
Nachdem Doc Weston und Bonny die Leichen von Brooks und Jaffa am Wegrand liegengelassen haben, fahren sie weiter und stoßen auf ihrem Weg auf die beiden Pferde der Banditen.
Als Bony die Satteltaschen durchsucht, findet sie darin nicht nur Geld in Höhe von 1000 Dollar, sondern auch einen schriftlichen Mordauftrag, der auf Lassiter ausgestellt ist.
Daraufhin beschließen Bonny und Doc Weston Lassiter zu warnen. Doch da sie nicht wissen, wo er sich aufhält, reisen sie nach Topeka, wo Annie Turner, eine Freundin von ihm auf einer Ranch lebt, die vermutlich weiß, wo sich Lassiter aufhält.
Doch bevor sie sich nach Topeka aufmachen, erzählt Doc Weston seiner Freundin noch ein großes Geheimnis. Seine Tochter Marjorie ist die Frau des amerikanischen Präsidenten und hat ein Mädchen zur Welt gebracht.
In Topeka macht sich Susan Leware an Lassiter heran, um ihn im Auftrag von George Potts zu töten. Denn Potts hat sich geschworen alles zu tun, um den Mann, der seinen Bruder, den Immobilienhai John Potts aus Wells Breck getötet hat, zu beseitigen.
Doch der Mordanschlag der Attentäterin Susan Leware geht schief, denn als sie versucht Lassiter auf der Ranch von Annie Turner zu töten, tauchen Bonnie und Doc Weston auf und verhindern schlimmeres…
Nach dem sehr gewöhnungsbedürftige „LASSITER“-Fünfteiler „DAS KARTELL“, dessen Handlung im Jahr 1894 beginnt, nachdem zwei Jahre zuvor die Brigade Sieben vernichtet wurde, spielt die Geschichte des „LASSITER“-Romans „DOC WESTON IN DER FALLE“ von TOM HOGAN wieder vor den Ereignissen des Fünfteilers.
Denn darin ist Lassiter anscheinend wieder ein Mitglied der Brigade Sieben. Da fragt man sich als Leser schon, warum überhaupt so ein großes Brimborium um den Fünfteiler gemacht wird, wenn danach sowieso wieder alles beim Alten ist.
Hinzu kommt, dass der Roman „DOC WESTON IN DER FALLE“ nicht wirklich für Neuleser bzw. Neueinsteiger geeignet ist, denn mit Bonny McCain, Doc Weston und Annie Turner spielen anscheinend Figuren mit, die bereits schon öfters in der Serie „LASSITER“ mit dabei waren, so dass ein gewisses Vorwissen durchaus von Vorteil ist, um diese Figuren richtig einzuordnen.
Was die Handlung betrifft, so präsentiert der Autor TOM HOGAN (wer sich wohl hinter diesem Pseudonym versteckt) eine ziemlich seichte und oberflächliche Unterhaltungssoße, die völlig unrealistisch und unglaubwürdig daherkommt und zudem mit diversen Ungereimtheiten zu kämpfen hat.
Denn wie wahrscheinlich ist es, dass Bonny McCain und Doc Weston (beides Freunde von Lassiter) mitten in der Pampa von den Männern überfallen werden, die den Auftrag haben, dass Geld für die Ermordung von Lassiter nebst Mordauftrag zum eigentlichen Killer zu bringen.
Zudem stellt man sich auch die Fragen, wieso George Potts keine schlaueren oder professionelleren Boten gefunden hat, um das Geld sicher zum eigentlichen Killer zu bringen.
Auch die Zeitleiche Abfolge scheint im Roman nicht so ganz stimmig zu sein. Denn während Bonny und Doc Weston sich noch gar nicht nach Topeka aufgemacht haben, befindet sich die Killerin Susan Leware, die im Roman als „Woman Assassin“ bezeichnet wird (Reichten die deutschen Begriffe „Killerin“ oder „Attentäterin“ dem Autor des Romans nicht?), bereits in Topeka und macht sich dort an Lassiter heran.
Danach kommen Doc Weston und seine Freundin gerade in dem Moment auf die Ranch von Annie Turner an, als Susan Leware versucht, Lassiter zu töten.
Ich glaube mehr muss ich an dieser Stelle nicht mehr über den „LASSITER“-Roman „DOC WESTON IN DER FALLE“ schreiben…
© by Ingo Löchel
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Kommentare
Zu Tom Hogan: Weigand listet das Pseudonym (?) in seinem Pseudonymlexikon (3.A.) nicht auf. Auch als Realnamen wird TOM HOGAN nicht erwähnt.
Wer kann helfen?
MAX?
Aber: Die Romane erschienen nie chronologisch - insofern ist zumindest der Kritikpunkt, dass Lassiter nun wieder der Brigade 7 angehört, nichtig.
zu #1: Bei Lassiter ist es erst seit wenigen Wochen üblich, dass der Realname bzw. individuelles Pseudonym angegeben wird.
Weigand III ist jetzt wie alt? Da dürfte bereits vorab sehr klar gewesen sein, kaum fündig zu werden ...
Der Punkt geht an Dich, Advok! Die 3. Auflage vom Pseudo-Lex ist vor 22 Jahren erschienen. Natürlich sind viele neue Autoren seitdem hinzu gekommen.
Aber dennoch schlage ich dort gerne nach.
Eine höhere und verbesserte Auflage ist mir allerdings nicht bekannt, oder?
Danke für den Punkt. Dann will ich mir gleich die nächsten abholen.
Leider gibt es m.W. vom Pseudonym-Lexikon keine 4. Auflage. Wahrscheinlich hat sich im Internetzeitalter das Konzept bzw. die Buchform überlebt - immerhin ist es ja oft ein fließender Prozess, der so manche Ergänzung und Änderung erfordert.
Im Westernbereich gibt es die sehr empfehlenswerte Seite
pulverrauch.de
Thomas Dolina, einer der beiden Seitenbetreiber, hat ja auch bereits im Zuberspiegel sehr lesenswerte Beiträge veröffentlicht.
Tatsächlich listet die Seite die Realnamen der aktuellen Lassiter auf .
Danke!
Laut dieser Seite steckt hinter dem Pseudonym "Tom Hogan" RUDOLF KOLLHOFF
Denn wenn man als Neuleser mit der Serie "Lassiter" mit Band 2600 beginnt, weiß man ja nicht,
dass zeitlich ständig in den Romanen hin und hergesprungen wird. Dieses Wissen haben Neuleser bzw.
Neueinsteiger nicht. Wenn man also den Fünfteiler gelesen hat, der im Jahr 1894 spielt,
geht man logischerweise als Neuleser davon aus, dass auch die nachfolgenden Romane in dieser Zeit spielen und nicht vor dem Fünfteiler.
den Namen des Autoren, der hinter diesem Pseudonym steht, nur heraus, wenn man explizist nach dem Autor Rolf Kohlhoff sucht.