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Die Western der Melanie Brosowski - »Im Strom des Mississippi«

WesternDie Western der Melanie Brosowski
»Im Strom des Mississippi«
„New Orleans. Gelegen zwischen dem Mississippi und dem Lake Pontchartrain war zu jener Zeit mit ihren fast 130000 Einwohnern eine der größten Städte des amerikanischen Südens. Die ersten Einwohner dieser Stadt waren kanadische Grenzbewohner, Handwerker, Trapper und Truppen der 'Johns Law's Gesellschaft des Westens' gewesen. Nun war sie vorwiegend von Händlern, Kaufleuten, Soldaten, Matrosen, Glückssuchern und zwielichtigem Gesindel bevölkert; von Menschen der unterschiedlichsten Nationen, Hautfarben, Sprachen und Religionen.
Auch jetzt noch, als es auf Mitternacht zuging, waren die Straßen und Gassen voller Menschen. Sie strömten in die unzähligen Saloons, Theater und Bordelle und machten die Nacht zum Tag, als gäbe es kein Morgen. Das Leben brodelte und pulsierte in New Orleans und einige Bewohner verglichen ihre Heimstadt sogar mit einem Hexenkessel ...“ (1)
Im Strom des MississippiWilliam Brody ist ein professioneller Spieler, ein Gambler. Er löst in New Orleans ein Ticket erster Klasse auf dem Dampfschiff 'Pride of Natchez', um in St. Louis an einem hoch dotierten Pokerturnier teilzunehmen. Brody reist nicht zum ersten Mal auf dem Mississippi und auch Kapitän Nathaniel Jackson ist ihm ein guter Bekannter.

Doch diesmal ist er auch auf der Flucht. Er hat in Notwehr seinen Geschäftspartner erschossen, der ihn um 70.000 Dollar betrogen hatte. Vor Gericht wurde er zwar freigesprochen, doch der Bruder seines ehemaligen Kompagnons, Christopher Dowling, ist hinter ihm her, um sich zu rächen.

Neben einer Menge Fracht sind auch viele Siedler an Bord des Dampfschiffes, die von St. Louis aus in den Westen ziehen wollen.

Brody genießt die Reise auf dem großen Fluss. Er pokert gelegentlich, um seine Reisekasse aufzubessern und das Startkapital für das große Pokerturnier zusammenzubekommen.
Als eines Tages ein Feuer an Bord ausbricht, hilft der Gambler bei den Löscharbeiten. Dabei lernt er Isabelle L'Ecuyer kennen, die ihm schon ein paar Mal abends im Saloon aufgefallen ist. Sie verdient ihr Geld als Prostituierte.

Obwohl Brody sich von der Frau fernzuhalten versucht, kommen sich die beiden näher. Er erfährt, dass Isabelle zu Hause einen kranken Sohn hat, dessen Arztrechnungen sie bezahlen muss. Von nun an unterstützt er die junge Mutter, ohne sich wirklich auf eine feste Bindung einlassen zu wollen.

Inzwischen ist der Gambler seinem Ziel näher gekommen, als er in einem der Häfen, die das Dampfschiff unterwegs anläuft, seinen Feind Christopher Dowling erblickt. Er hatte ihn also gefunden.

In einigen Tagen in St. Louis wird sich William Brody seinem Verfolger stellen müssen ...
„St. Louis. Bereits 1794 war diese Stadt von dem französischen Händler Pierre Laclede Liguest und seinem Stiefsohn Auguste Chauteau gegründet worden. Ursprünglich als Handelsposten gedacht, expandierte sie jedoch bald und wurde sogar Ausgangspunkt der Lewis und Clark Expedition im Jahr 1804. Das Unternehmen war die erste amerikanische Überlandexpedition zur Pazifikküste und wieder zurück, um einen schiffbaren Wasserweg zu finden. In St. Louis tobte das Leben. Die Stadt war wild, ganz besonders im Frühsommer, wenn die Trapper herkamen und ihre Verkaufserlöse manchmal in einer einzigen Nacht, durchbrachten. Sie Tranken, sie spielten- und sie gingen in die Freudenhäuser ...“ (2)
Melanie Brosowski„Im Strom des Mississippi“ (Zur Leseprobe) ist nach „Todesmarsch“ Melanie Brosowskis zweiter Western, der im letzten Jahr im Mohlberg Verlag erschienen ist.

Die Autorin lässt überaus kenntnisreich die Welt der Spieler an und auf dem großen Fluss vor den Augen des Lesers entstehen. Sie baut geschickt historische Fakten und Wissenswertes in ihren Roman ein, ohne die genaue Charakterisierung ihrer (Haupt-)Figuren zu vernachlässigen.

„Im Strom des Mississippi“ ist ein von Anfang an sehr spannender Western, dessen Story und Personen den Leser bis zum unerwarteten, überraschenden Schluss fesseln.

Raffiniert spielt Melanie Brosowski mit den Erwartungen ihrer LeserInnen. Einfühlsam erzählt sie die Geschichte zweier Menschen, deren Weg wir scheinbar kennen.

„Im Strom des Mississippi“ ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Gamblerroman von einer jungen Autorin, auf deren weitere Western, die hoffentlich nicht lange auf sich warten lassen werden, ich mich sehr freue.

Quellen:
(1) Melanie Brosowski: Im Strom des Mississippi Seite 9
(2) ebenda Seite 95

Bibliographie:
  • Melanie Brosowski: Im Strom des Mississippi in 'Pioniere des Westens Band 2: Herzdame & Pulverdampf', Mohlberg Verlag, ISBN: 978-3-942079-60-0, Preis: 16,90 €
 

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