Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

John Wayne - Seine Filme: Chisum (Chisum)

John Wayne - Seine FilmeChisum
(Chisum)

1878, New Mexico. John Chisum, Rinderbaron, erwartet die Ankunft seiner Nichte Sally. Auf dem Weg nach Lincoln trifft er seinen Freund den Viehzüchter John Tunstall, der ihm seinen neuen Cowboy William Bonney vorstellt. Einer von Chisums Cowboys berichtet aufgeregt, das Banditen Vieh gestohlen haben. Chisum macht sich mit seinen Männern an die Verfolgung. Als er die Diebe stellt, kommt es zum Feuergefecht. Tunstall und Bonney eilen zur Hilfe.

 

John Wayne ist John ChisumWährend Tunstall mit seinen Leuten Chisums Rinder zurücktreibt, reitet Chisum weiter nach Lincoln. Bevor die Postkutsche eintrifft ist noch ein bisschen Zeit für einen Whiskey. Mit seinem Vorarbeiter und Weggefährten James Pepper trifft er im Saloon auf Lawrence Murphy, den mächtigsten Mann der Stadt, der versucht den ganzen County in die Hand zu bekommen.

Mittlerweile ist die Postkutsche eingetroffen. Sally kauft gerade ein Pferd, als Chisum hinzukommt. Mit Sally sind der Anwalt McSween, der für Murphy arbeitet, und seine Frau angekommen.

Am Abend gibt Chisum ein großes Fest für seine Nichte auf seiner Ranch. Während der Feier sollen ihm seine Rinder gestohlen werden. Mit der Hilfe des Cowboys Pat Garrett kann das Schlimmste verhindert werden. Chisum bietet ihm einen Job an.

Unterdessen kauft Murphy rücksichtslos weiter Land auf und übernimmt die Läden in Lincoln. Er bestimmt die Preise und vergibt die Kredite. Mit Hilfe Sheriff Bradys kontrolliert er die Stadt. McSween hat sich mittlerweile mit Murphy überworfen. Um den Farmern zu helfen, gründen Tunstall und Chisum eine Bank und eröffnen einen Laden, den McSween führt.

Chisum (Wayne) mit Pat Garrett (Glenn Corbett)Als der Wagentreck von Murphys Leuten überfallen wird, der die Waren nach Lincoln bringen soll, beschließt Tunstall mit dem Gouverneur zu sprechen. Auf der Reise lässt ihn Sheriff Brady ermorden. Die Situation eskaliert als die beiden Täter scheinbar gefasst werden und William Bonney alias Billy the Kid die Mörder und Brady erschießt.

Murphy heuert den Kopfgeldjäger Dan Nodeen an, der noch eine Rechnung mit Billy offen hat, denn er hat ihn einst angeschossen, und setzt ihn als Sheriff ein. Bonney bereitet währenddessen mit seinen Freunden einen Überfall auf Murphys Bank vor. Als er Dynamit aus McSweens Laden holen will, stellt ihn Nodeen. Es kommt zur Schießerei. Billy sitzt im Laden fest. Sue McSween darf herauskommen. Sie informiert sofort Chisum, der seine Männer zusammenruft und mit einer Herde Rinder Richtung Lincoln zieht.

Chisum in ActionDie Stadt ist mittlerweile verbarrikadiert, McSween wurde erschossen. Chisum treibt seine Rinder nach Lincoln hinein, bahnt sich seinen Weg.

Es kommt zum Zweikampf mit Murphy, den Chisum schließlich tötet. Dan Nodeen entkommt, Billy beschließt ihn zu jagen. Pat Garrett wird Sheriff und heiratet Sally. Es herrscht wieder Ruhe in Lincoln County.

Chisum hat ein historisches Ereignis, den Lincoln- County- Krieg (Februar bis 19.Juli 1878), zum Hintergrund und lässt auch reale Personen der Geschichte der USA handeln, zum Beispiel: John Chisum (1824- 1884), William Bonney (1859- 1881), Pat Garrett (1850- 1908). Allerdings wird die Geschichte stark verkürzt, zum Teil verändert und stark romantisiert.

John Wayne und das DrehbuchBemerkenswert ist der Vorspann des Western, der in gemalten Bildern den Viehtrieb John Chisums nach Lincoln County, sein Kampf gegen die Naturgewalten und die Indianer zeigt verknüpft mit der Musik von Dominic Frontiere „Ballad of John Chisum“.

Schön sind auch die beiden Sequenzen, die den Film einrahmen: am Anfang sitzt ein Mann auf seinem Pferd und schaut von einem Hügel herab auf sein Land. Die Kamera kommt langsam näher, wir erkennen John Wayne.

Am Ende reiten wir ein Stück mit John Wayne, bevor er sich entfernt und wieder auf seinem Pferd auf dem Hügel über sein Land blickt.

Chisum ist ein romantischer Spätwestern, der noch ohne gebrochene Helden auskommt. Ein sehenswerter Beitrag zum Genre.

Chisum
Die Rollen und ihre Darsteller:
John Chisum - John Wayne
Lawrence Murphy - Forrest Tucker
Dan Nodeen - Christopher George
Sally Chisum - Pamela McMyler
William Bonney, Billy the Kid - Geoffrey Deuel
James Pepper - Ben Johnson
Pat Garrett - Glenn Corbett
John Tunstall - Patric Knowles
Sheriff Brady - Bruce Cabot
Alex McSween - Andrew Prine
Sue McSween - Lynda Day
Richter Wilson - Ray Teal

Regie: Andrew V. McLaglen
Drehbuch: Andrew J. Fenady
Music: Dominic Frontiere
Lieder: „Turn me around“ und „Ballad of John Chisum“ von Dominic Frontiere, Norman Gimbel, Andrew J. Fenady
Länge: 110 Minuten
USA 1970

Kommentare  

#1 Rüdiger 2017-12-19 09:55
In einem Internet-Forum schrieb ich einmal:

„Chisum“ ist ein schöner, sehenswerter Film. Die [ideologie]kritischen Stimmen, bei Hembus zitiert sowie im Internet, habe ich zur Kenntnis genommen. Aber da (in dem Film) ist halt, um das kleine Mädchen aus einer Fernsehwerbung zu zitieren, „mehr drin“ (als das was diese Kritiker, reduzierten Blickwinkels, zu bemerken geruhen).
#2 Grubert 2017-12-19 10:46
Ein schöner Stoff, aber ein schwacher Film. McLaglen war damals ein dermaßen gruseliger Regisseur daß das Zusehen für mich fast schon ein wenig schmerzhaft ist. Dazu kommen noch viele platte Dialoge und fertig ist einer der mittelmäßigsten Filme aller Zeiten.
Was in dem Fall hier wirklich schade ist.
#3 Torshavn 2017-12-19 13:47
zitiere Grubert:
McLaglen war damals ein dermaßen gruseliger Regisseur daß das Zusehen für mich fast schon ein wenig schmerzhaft ist. Dazu kommen noch viele platte Dialoge und fertig ist einer der mittelmäßigsten Filme aller Zeiten.

Ich schaue den Film heute immer noch gerne (habe mir gerade die BlueRay geholt). Die Dialoge finde ich auch nicht immer ausgereift. Aber wieso war McLaglen ein gruseliger Regisseur? Was macht den Film denn in deinen Augen so 'schmerzhaft'?
#4 Grubert 2017-12-19 14:13
Für mich liegt der Unterhaltungswert eines Filmes immer auch sehr stark in seiner Machart, also in seiner Inszenierung, in seiner Erzähltechnik, weniger in den Inhalten der Filme (aber natürlich auch). Und bei McLaglen sehe ich in pukto Inszenierung gar nichts, außer ultra-konventionelle langweilig inszenierte Szenen, aber oft genug auch völlig uninspiriertes Material. Das ist in einigen seiner Filme dermaßen enttäuschend, daß ich tatsächlich beim Ansehen ein wenig leide. Jeder halbwegs begabte Regisseur hätte aus Stoffen wie Chisum, The Way West oder Bandolero wenigstens einen brauchbaren Film gemacht, aber für mich sind das alles kolossale Enttäuschungen.
Und Chisum war immerhin mal ein Film den ich als Kind richtig gut fand, aber als ich ihn dann später mal wieder sah, oh je ...
Und da ich ein großer Western Fan bin, habe ich ihn vor ca 10 Jahren doch noch mal geschaut um zu sehen ob ich ihn jetzt doch etwas gnädiger sehe (und es gibt durchaus Filme die beim Wiedersehen dann doch für mich funktionieren), aber es war eher das Gegenteil der Fall. Und dabei würde ich ihn tatsächlich ganz gerne mögen.

Ich habe mittlerweile fast alle Western von McLaglen mal gesehen, und es ist keiner dabei der gelungen ist, selbst sein Bester, das Bürgerkriegsdrama Shenandoah, ist kein wirklich interessantes Werk. Ist aber immerhin anschaubar.

Jedoch als ich erst mal Italo-Western von Crea oder Fidani gesehen hat, wusste ich, das geht auch noch schlimmer. Aber ist das ein Trost? ;)

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.