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Social Media: Es ist der Mensch, nicht die Technik

In (Multi-)Medias Res - Die Multimedia-KolumneSocial Media: Es ist der Mensch, nicht die Technik

Wenn man sich mal bei einigen Institutionen und Verlagen umschaut, wie Social Media im Alltag eingesetzt wird könnte man auf den Gedanken kommen, dass Social Media nur ein weiterer Kanal sei um die selben alten Botschaften von PR und Werbung an den neuen Zuhörer zu bringen. Der so neu nun auch wieder nicht ist, aber der gelernt hat mit den Neuen Medien umzugehen.

Eigentlich sollten wir da viel weiter sein was das betrifft.


Aber wenn Social Media eh nur als verlängerter Arm der PR angesehen wird, dann bleibt man bei den selben alten Inhalten - man füllt sie halt nur um in neue Schläuche. Dabei ist Social Media doch eigentlich mehr als das.

Um die digitale Welt mit Leben zu erfüllen, so stellt Christian Henner Fehr kürzlich in seinem Blog fest, bräuchte man Inhalte. So weit, so gut. Wenn Social Media nun als Mittel zur Aufmerksamkeit und zur Werbung oder PR benutzt wird ist das in Ordnung - dazu ist Social Media auch da und natürlich ist es gut wenn man eine Facebook-Veranstaltung einstellt und auf seine Angebote aufmerksam macht. Das kann man auch machen in dem man noch mal die Pressemitteilung in Facebook einstellt - was dann auf Dauer gesehen so langweilig ist, dass das keinen mehr interessiert. Dass das weiterhin allerdings gemacht wird heißt ja noch lange nicht, dass es wirklich richtig ist. Und dass man neuerdings von einem Content Marketing spricht - man stellt interessante Inhalte bereit für den Leser damit dieser diese Inhalte dann verbreitet - zeigt auch, dass man gewahrt wird dass Social Media vielleicht doch anders funktioniert als man denkt.

Wie kürzlich noch ein Autor bei Facebook meinte: Da könne man tausende von interessanten Fakten auf die Seite einstellen, aber ein aus der Hüfte geschossenes Bild vom Autor in einer netten Situation bekomme mehr Kommentare als die Fakten. Stimmt. Weil hier nämlich ein Inhalt eingestellt wurde, der Emotionen auslöst. Wir Menschen reagieren halt eher wenn unsere Emotionen angesprochen werden. Was jetzt nicht heißt, dass man alles a la Heftig und Buzzfeed hochemotional gestalten muss. ("Oh mein Gott, diese Liste wird Ihr Leben verändern. Nummer Neun hat mir besonders gefallen".) Um Himmels Willen - das sei ferne. Aber natürlich sollte man wenn man Social Media macht auch vielleicht auch die Komponente bedenken, die im Begriff schon enthalten ist: die Soziale. Social Media hat mit Menschen zu tun. Und wenn man Menschen erreicht, sollte man auch bedenken wie Menschen sich verhalten. Nicht nur im Netz sondern auch allgemein. Das ist eine Komponente, die beim Erstellen von Social Media Strategien meistens untergeht. Schade eigentlich. Denn Tools sind ja nur Mittel zum Zweck. Die Beherrschung der Technik gehört natürlich zu Social Media dazu, aber wenn jemand 25 Twitteraccounts erstellt und nur dieselbe Werbebotschaft in die Welt hinausposaunt wird er keinen Erfolg haben. (Vor allem dann nicht wenn sich hinter den Links schlecht erstellte PR-Nachrichten verbergen. Gibt es, leider.)

Social Media wird von Menschen genutzt. Wenn ich also meine Inhalte an den Mann oder die Frau bringen möchte, dann müssen diese spannend, intelligent, aktuell, informierend und vielleicht auch manchmal reißerisch sein. Dann kann ab und an auch mal eine Pressemitteilung im Volltext bei Facebook auftauchen oder eine etwas drögere Nachricht - Hand aufs Herz, es gibt nicht jeden Tag was Tolles zu berichten, aber dann stellt sich die Frage ob man jeden Tag was posten muss oder ob es vielleicht für die Zielgruppe auch reicht wenn man nur einmal in der Woche postet. PR-Texte sind in erster Linie für Redakteure geschrieben in der Hoffnung, dass diese die Texte als informative Beiträge in die Zeitungen bringen. Völlig in Ordnung für das Medium. Aber nicht unbedingt in Ordnung für Social Media. Glücklicherweise nicht. Social Media richtet sich an Menschen. Und daher wäre es ab und an nicht schlecht wenn man sich wieder darauf besinnen würde, was Menschen oder die Zielgruppe gerne lesen.

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