Rückkehr einer Legende - Der Imagewechsel des Mausbibers
Rückkehr einer Legende
Der Imagewechsel des Mausbibers
Der Mausbiber wurde aber für besorgte und hilfsbereite Mutanten zu einem todbringenden Idol oder Legende. Denn viele der noch jungen Mutanten sehen in Gucky eine Art Übermutant. Begünstigt wird dies durch die vielen Legenden die sich um den Mausbiber ranken. In den Jahrtausenden seiner Existenz sammelte sich da so einiges an. Manche Geschichten sind maßlos übertrieben oder basieren auf Namensgebungen damalig beteiligter Rassen, wie der Maahks. Was nichts daran ändert, dass der Mausbiber ein sehr wichtiger Bestandteil der ZAC Träger ist und er seine Loyalität zu den Terranern immer wieder unter Beweise stellt. Man kann sagen, dass er die Terraner als sein „Ersatzvolk“ ansieht, da von den Ilts keiner mehr übrig ist. Wobei man nicht völlig ausschließen sollte, dass es in den Weiten des Universums nicht doch noch den ein oder anderen lebenden Ilt geben könnte.
Im aktuellen Roman erwacht der beliebte Mausbiber also und sorgt dann für zwei Todesfälle. Natürlich kann man dem Ilt keine Absicht unterstellen, hier handelt es sich um tragische Unfälle, da niemand ahnen konnte, wie sich die Psi-Fähigkeiten von Gucky verändert haben. Severin Fock hat seine Hilfsbereitschaft mit dem Leben bezahlt und Muaz Riocourt konnte dem Mausbiber nicht mehr schnell genug ausweichen, obwohl dieser eine deutliche Warnung ausgesprochen hatte. Aber wer rechnet schon damit, dass der große Gucky plötzlich zu einer Gefahr für das eigene Leben werden könnte? Der „Retter des Universums“ muss sich doch einfach unter Kontrolle haben. Leider war dem nicht so und auch Muaz Riocourt verlor sein Leben. Derartige Ereignisse sind für den sensiblen Mausbiber eine Qual und werden noch lange nachwirken. Erst verliert er scheinbar seine Psi-Fähigkeiten, nur um dann zu erkennen, dass er für andere Mutanten zu einer Gefahr geworden ist. Trotzdem finde ich diesen Ansatz sehr spannend, da Gucky jetzt zu einem Unsicherheitsfaktor geworden ist. Er hat seine ursprünglichen Fähigkeiten verloren, kann aber die Psi-Kräfte anderer Mutanten auf sich übertragen. Dieser Vorgang kann aber den Tod des Mutanten bedeuten. Wie lange wird der Mausbiber dieser Versuchung widerstehen? Für Gucky sind seine Fähigkeiten lebenswichtig und er definiert sich über sie. Wenn die Gefahr und der Stress überhandnehmen, dann kann auch der Mausbiber die Kontrolle verlieren.
Vielleicht erleben wir eine Art Imagewechsel bei dem Mausbiber. Es könnte durchaus sein, dass der vom Schicksal gebeutelte und hochsensible Mausbiber eine Wandlung erfährt. Wobei die Autoren hier auch vorsichtig sein werden. Ich weiß wie sehr Gucky von vielen Fans geschätzt oder gar geliebt wird. Mir waren derartig starke Sympathien für Gucky aber schon immer fremd. Ich mag den Ilt, aber trotzdem habe ich mir über die Jahre eine stärkere Charakterentwicklung gewünscht. Ja, es ist tragisch was mit seinem Volk und seiner Ilt Familie passiert ist, keine Frage. Gucky wird diese Ereignisse kaum vergessen, aber mit der Zeit hat er sicher gelernt damit zu leben und wird seinen Frieden mit der Vergangenheit gemacht haben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Gucky mehr als intelligentes und lebendiges Plüschtier gesehen wird, welches man nicht mehr hergeben will und am liebsten den ganzen Tag im Arm hält. Der arme Ilt hat so schreckliche Verluste erlitten, da muss er doch getröstet werden. Den Haluter Icho Tolot wird aber kaum jemand trösten wollen, obwohl er nicht weniger Verluste erlitten hat. Auf der einen Seite der kuschelige Mausbiber, der gerne im Nacken gekrault wird, auf der anderen Seite der riesige Icho Tolot. Na, da nehme ich doch lieber den Ilt. Dies ist überspitzt formuliert, aber ich habe manchmal tatsächlich das Gefühl, dass der Mausbiber in seiner Charakterentwicklung abgebremst wurde, damit er keine Sympathiepunkte verliert. Er hatte viele Schicksalsschläge zu verarbeiten, aber sein Charakter bewegte sich in fest vorgeschriebenen Bahnen und entwickelte sich kaum noch weiter. Dies mag vielleicht durch seine Beliebtheit bei vielen Fans verursacht worden sein. Hier würde ich mir für die Zukunft mehr Mut der Autoren wünschen. Die Vorgänger der aktuellen Autorenriege haben früher schon den Schritt vollzogen, Gucky vom Pausenclown zu einem ernsthafteren Mitglied der Unsterblichen zu machen. Wenn mit diesem Zyklus und der Veränderung von Gucky ein weiterer Schritt gemacht wird, um den Niedlichkeitsfaktor noch weiter zu reduzieren, dann würde das meiner Meinung nach der logische Schritt nach seinen negativen Erfahrungen sein. Es muss auch keine Veränderung für immer sein, sondern lediglich eine Entwicklung, die auch andere Unsterbliche durchlaufen. Perry Rhodan scheint momentan auch an einem Scheideweg zu stehen, vor allem was sein Verhältnis zu den Hohen Mächten betrifft. Wenn er eine Milchstraße ohne deren Einfluss will, dann werden schwerwiegende Entscheidungen notwendig sein.
Mit der aktuellen Handlung ist ein starkes Fundament für ein neues Kapitel gelegt worden. Veränderungen können und sollten auch bei sehr alten Charakteren nicht ausgeschlossen werden. Vielleicht könnte man dann zukünftig auch über den sakrosankten Status von Gucky reden. Oha, ich höre schon den Aufschrei der Gucky-Fans. Spaß beiseite, Gucky wird wohl der letzte Unsterbliche sein, neben Perry Rhodan, welcher von den Autoren aus der Serie geschrieben wird. Da ist sogar eine Transformation des Mausbibers zum Kosmokraten wahrscheinlicher. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn Gucky eine tiefgreifende Veränderung durchlaufen würde. Der Ansatz mit den veränderten Psi-Fähigkeiten ist vielversprechend. Da diese Veränderung mit Luna zusammenhängt, gehe ich davon aus, dass der Mausbiber noch eine sehr wichtige Rolle spielen wird. Wer weiß, welche zusätzlichen Fähigkeiten er noch erhalten wird? Ich vermute, dass die von den Tefrodern eingesetzten Mutanten in nächster Zeit auf Gucky treffen werden und er die ein oder andere Fähigkeit absorbieren wird. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich weitere Fähigkeiten auf seinen Zustand auswirken. Was aber zu vermeiden ist, wäre ein Supermutant, welcher mit seinen gesammelten Psi-Fähigkeiten alles aus dem Weg räumt. Das Potenzial dafür hat Gucky nun, insofern hoffe ich, dass es nicht darauf hinauslaufen wird.
Es wäre übrigens sehr interessant zu lesen, wie andere PR Leser zu Gucky stehen und seine Entwicklung bewerten. Ich würde mich über andere Meinungen freuen. Nun möchte ich noch kurz zum Atopischen Tribunal kommen.
Zur Zeit werde ich immer neugieriger, wer sich denn nun hinter dem Atopischen Tribunal verstecken könnte. Manches erinnert an das Konzil der Sieben, aber zu vieles ist noch in der Schwebe. Aufgrund des stetigen Nachschubs an Raumschiffen verfügen die Onryonen nicht nur über Luna als Basis. Es kann durchaus sein, dass der Nachschub aus einer Nachbargalaxis erfolgt. Vielleicht existiert sogar eine Basis innerhalb der Milchstraße. Eine Manipulation des Polyport-Netzes ist auch nicht auszuschließen, da sie über die technischen Möglichkeiten verfügen Einfluss auf dieses Netz zu nehmen. Vielleicht verlassen sie sich aber auch auf sehr leistungsstarke Triebwerke. Das Flaggschiff des Richters Chuv, die CHUVANC, scheint einen Antrieb zu nutzen, welcher einem Hypertakt-Antrieb ähnlich ist. Wenn das Atopische Tribunal Zugriff auf diese Technologie hat, dann können sie in sehr kurzer Zeit große Entfernungen überbrücken. Der Hypertakt-Antrieb gilt als Kosmokratentechnik. Diese Technologie wird aber nicht einfach so an andere Völker verteilt.
Sollte es tatsächlich ein Hypertakt-Antrieb sein, dann stellen sich einige Fragen. Woher hat das Atopische Tribunal diese Technologie? Haben die Kosmokraten ihre Finger im Spiel? Oder eines ihrer Hilfsvölker? Bis auf diesen Antrieb sieht die eingesetzte Technologie längst nicht so beeindruckend aus wie Kosmokratentechnik. Vielleicht handelt es sich aber um eine Eigenentwicklung, welche ähnlich arbeitet und deswegen eine Verwechslung möglich ist.
Wenn ich mir die Raumschiffe der Onryonen vorstelle, dann muss ich immer wieder an die SVE-Raumer der Laren denken. Bis auf die Äußerlichkeiten ist noch nicht viel bekannt über die Raumväter der Onryonen, trotzdem kommen mir immer wieder Raumschiffe der Laren in den Sinn. Sie sind natürlich nicht identisch, aber die leuchtende Hülle weckt die Erinnerung an die aus Formenergie bestehende Hülle der SVE-Raumer. Momentan bin ich ziemlich viel am spekulieren, wer denn jetzt hinter dem Tribunal stecken könnte, aber der entscheidende Hinweis fehlt noch. Die Autoren halten sich zur Zeit auch noch bedeckt und halten die Spannung hoch. Ich bin jedenfalls gespannt auf den Moment, wenn klar wird, wer jetzt hinter dem Tribunal steckt. Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass wir auf alte Bekannte treffen könnten.
Kommentare
Was das Sammeln angeht, da halten die Autoren sich hoffentlich zurück. Wir brauchen bei PR keine Supermaus.
Zum Roman: Hat mir auch nicht übermäßig gefallen. In der ersten Hälfte passiert wieder mal so gut wie fast gar nichts, und sprachlich war mir das zu flapsig selbst für Lukas-Verhätnisse.