Der Mond auf Abwegen - Planeten, Trabanten und Todessterne
Der Mond auf Abwegen
Planeten, Trabanten und Todessterne
Man schrieb den Juli 1974, und ich hatte gerade im Angesicht des unendlichen Perryversums unter Berücksichtigung meines endlichen Taschengelds beschlossen, mich auf die frisch gestartete dritte Auflage zu konzentrieren.
Ein Jahr später schaute ich im Kino zu, wie eine findige Menschheit in der Antarktis gewaltige Triebwerke installiert, um den Planeten Erde aus der Bahn eines enorm gefährlichen „Kometen“ zu schieben. Dieser Komet sah eigentlich mehr wie ein Planet in einem sehr frühen Stadium aus und erinnerte mich außerdem noch an die „Supernova“ der Frogs in der zweiten Folge der „Raumpatrouille“. Aber mal eben die Erde aus dem Weg schieben? Klang nach einer coolen Idee. Schließlich hatte ich noch nichts von Plattentektonik gehört …
Zwei Jahre später gab's dann gleich zwei reisende Welten im Fernsehprogramm: im April nahten „Die Mädchen aus dem Weltraum“, deren Planet Medora aus ihrem eigenen Sonnensystem herausgeschleudert worden war und nach einer Jahrtausende langen Reise nun in unseres hinein driftete. Und vier Echtzeitmonate später explodierte die Atommülldeponie auf dem Erdmond und schoss ihn mitsamt der Mondbasis Alpha 1 aus dem Sonnensystem hinaus.
Halten wir also mal fest: Monde und Planeten durch den Weltraum zu bewegen ist nichts, was es in der Science Fiction nicht schon gegeben hätte. Im Perryversum und auch anderswo.
Ein bisschen größer wird die Herausforderung allerdings, wenn sich dieser Himmelskörper aus eigener Kraft mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen soll. Das sah ich erstmalig 1978 beim ersten Todesstern („Das ist kein Mond! Das ist eine Raumstation!“), allerdings auch nur aus dem Zusammenhang – eben noch sprengte er Alderaan, etwas später näherte er sich auf Han Solos Spur dem Mond Yavins …
Die USO hat ihr Hauptquartier Quinto-Center während des Angriffs der Terminalen Kolonne zweimal durch den Linearraum an einen anderen Standort verlegt. Aber Quinto-Center hat gerade mal einen Durchmesser von 62 km, verglichen mit den 3476 Kilometern des Mondes – hochgerechnet wäre also etwa die 176.000fache Masse zu bewegen.
(Riesige Raumfahrzeuge wie OLD MAN oder die Sporenschiffe der Mächtigen lasse ich hier mal außen vor; OLD MAN führte seine Linearraumflüge unter der „alten“ günstigeren Hyperimpedanz aus, und Kosmokraten-Hypertechnik spielt sich außerhalb des betroffenen Bereichs ab.)
Wenn die Onryonen und ihre Helfer nun also den Mond aus der Umlaufbahn um die Erde fortbewegen, vollbringen sie eine technische Leistung, die den Galaktikern ebenfalls möglich gewesen wäre, wenn auch auf andere Weise. Luna aber ohne äußere Mithilfe (z.B. durch einen Situationstransmitter) quasi aus dem Stand aus dem Normalraum auf eine „Hyper-Indifferenzspur“ zu heben und mit zigfacher Lichtgeschwindigkeit an einen anderen Ort zu fliegen, das ist (zur Zeit) noch jenseits der technischen Möglichkeiten der Galaktiker.
Nachtrag: ich hatte ein paar Links in den Text eingebunden, die aber nicht mit übernommen wurden. Hier also nachgereicht:
1. der Kinofilm: "Ufos zerstören die Erde" (gedreht 1962, in deutschen Kinos 1975)
Kommentare
Kam mir aber alles schlüssig vor, denn ich stolperte nicht darüber.
Ich bin mir nicht so ganz sicher, wann eingeräumt wurde, dass da nicht schon immer drei Planeten auf der gleichen Bahn kreisten. In der Perrypedia-Zusammenfassung von PR 39 steht, dass nach arkonidischen Legenden das der natürliche Zustand wäre - was Crest allerdings nicht glauben mag.
Das haben sie bei NEO diesmal auch gar nicht erst versucht, dem Leser zu verkaufen. Fragt sich nur, wer Elysium eingefügt hat. Und warum.