Über Kollektivängste bei kosmischen Völkern in der PR-Serie
Über Kollektivängste ...
... bei kosmischen Völkern in der PR-Serie
Wie landet eine Angst in allen Hirnen der Bevölkerung? Und dann noch im irrationalen, eher unbewußten Teil? Natürlich kann dies auch durch eine Manipulation der Herrschenden geschehen, damit Diese die Bevölkerung besser unter Kontrolle haben.
Wie siehts damit bei PR aus?
Da fallen uns sofort zwei Szenarien ein: die Maahks und in M87 die Okefenookees (Konstrukteure des Zentrums) und ihre Hilfsvölker.
Beide KÄ sind interessanterweise historisch bedingt und durch eine Art „historisches Artenbewußtsein“ auch vollständig gesellschaftlich verankert.
Bei den Maahks ist es der Methankrieg und überhaupt die Kriege gegen arkonähnliche Humanoiden bzw. Sauerstoffatmer. Seit Perrys unseligem „Versailler“ Vertrag mit den Maahkvölkern, der ihm verbot, die Tefroder aus Andomeda in den Einflußbereich des Solaren Imperiums zu ziehen, hat sich auch 1000 Jahre (!) später nichts geändert, als Cuno Promax (im Schwarmzyklus) zu Haftstrafen für das Einschmuggeln von Tefrodern von Maahks gesucht und von Terranern verurteilt wird (bis zur Verdummung). In über 1000 Jahren wurde dieser Vertrag offensichtlich nicht revidert, verbessert oder überarbeitet. (Auch die Tlunx aus HGEs Tbs sind hier kein Argument, nur weil die Bedrohung durch sie für Frieden zwischen Andromeda-Tefrodern und Maahks sorgte).
Das historische Bewußtsein ist bei jedem Maahk überentwickelt. Befragt man ihn auf Arkoniden, wird er als Erstes mit dem Methankrieg anfangen, obwohl dieses Thema nicht seiner Generation entspricht. Wird der Maahk in seiner gesellschaft vom Ei an so indoktriniert? Man kennt das ja auch bei den Terranern von den alten Veteranen (damals in den Blueskriegen etc). Aber diese Vorurteile halten sich meist nur, bis die Generation überlebt ist. Oder etwa länger? (Was ist etwa auf dem heutigen Terra mit Polen und Deutschen, mit Israelis und Deutschen etc?)
Ebenso die Skoars, die KdZ und die anderen Völker in M87. Tief in ihrem Unterbewußtsein ist bei allen die Angst vor den „Bestien“ verankert. Das geht soweit, dass der Skoarto 70.000 Jahre Feindschaft zwischen den Uleb und den Völkern von M87 nicht mit einigen Jahren der Freundschaft zwischen Terranern und Halutern aufwiegen kann. Hinzu kommt hier allerdings noch die Zellstrahlung der Zweitkonditionierten, Pelewon, Uleb etc. die offensichtlich biologisch/hyperphysikalisch auf die Völker als Panikstrahlung einwirkt, und sogar bei den Dumfries für völlige Lähmung sorgen kann.
Unabhängig davon, ist aber die Frage, wie weit eine Kollektivangst, die nur alle paar Jahrtausende akut wird, in der Psyche der Völker verankert wird. Dies kann ja nur durch Erziehung oder Propaganda geschehen oder durch halbmythische Schreckensfiguren wie ganz aktuell Perry Rhodan als larischer „Hetor Tessor“, der Alleszerstörer!
Eine solche Manipulation zementiert natürlich das herrschende Gesellschaftssystem ebenso wie die Macht der Herrschenden, da die Völker ihre Ängste ja auf einen halbmythischen, hypothetischen Gegner projiziieren können, der in 10.000 Jahren vielleicht mal wieder angreift.
Wie wahrscheinlich ist denn nun so eine Jahrtausende anhaltende Kollektivangst?
Wie wird das Unterbewußtsein von Blauen, Jinguisem und anderen Völkern von M87 manipuliert. Gewiß. Die „Bestien“ sind auch eine akute, lebende Gefahr, aber das erklärt die historischen Bewußtseine nicht, die offensichtlich hier bei allen Individuen der Völker auftreten.
Oder erinnern wir uns an BARDIOC und seine Ängste, die er auf seine Mächtigkeitsballung übertrug und auf die Völker darin, wie etwa Hulkoos etc.
Wie wahrscheinlich ist aber nun ein historisches Artengedächnis überhaupt? Wir sind ja nicht alle Historiker (Hysteriker?)!
Fragen wir einmal den durchnittlichen Terraner aus der Region Deutschland, was dieser vom deutsch-französichen Krieg von 1871 weiß. Das wird nicht allzuviel sein, außer einigen Daten an erlerntem Schulwissen. Noch weniger, wenn wir zeitlich weiter zurückgehen, solange Volkserinnerungen nicht politisch instrumentalisiert werden (etwa die „Hermannsschlacht!“).
Selbst kosmisch weit entwickelte Völker haben in der PR-Serie oft kein derart historisches Bewußtsein Einzelner, wie diese beiden Völker. Aber beide machten ja mindestens 200 Bände als eigene Zyklen aus, und die Maahks wirken bis heute. Auch die Tefroder wie Vetris-Molaut wirken bis heute ein. Einige, wenige andere Völker wie die Azgonen entwickeln schon eine seltsame Art historischer Kollektivängste, hier war das Speckmoos schuld. Aber auch andere Völker, deren Individuen nur einige Jahrhunderte alt werden, haben mitunter erstaunlich historisch anerzogene Vorurteile über Jahrtausende oder länger hinweg, durch irgendwelche, gesellschaftlich gelenkten Ängste bedingt. Wo ist übrigens Perry Rhodans historisches Bewußtsein als Unsterblicher geblieben, das er sogar in den frühen Bänden, bevor er ES begegnet, schon besitzt, als er die Zukunftsmöglichkeiten der terranischen Menschheit an der arkonidischen Positronik der GOOD HOPE in der Wüste Gobi ausrechnet, lange ehe Terrania enstanden war.. Heute agiert er nicht mehr, er reagiert nur noch auf äußere Zwangsumstände, er führt die Menschheit nicht mehr, er wird umhergeworfen in der Welt wie eine kierkegaardsche Figur, hat er überhaupt noch Visionen?
Wo ist sein eigenes historisches Bewußtsein geblieben – und welche kollektiven Ängste haben eigentlich die Terraner? Die Simusense?
(C) 2015 by H. Döring und Aarn Munro
Kommentare
Leider ist es heute doch eher so, dass jeder aus dem Steinbruch der Geschichte genau das herausholt, was ihm und seinen gegenwärtigen Interessen und Zielen dienlich ist. Der Rest wird tunlichst ausgeblendet.
Und die so benutzten historischen Brocken werden dann auch möglichst nur aus der passenden Perspektive betrachtet, unbequeme Einzelheiten werden dann einfach unter den Tisch gekehrt.
Insofern ist das mit den immer wiederholten Schlagworten von der Kollektivangst von diesem oder jenen nur ein hohles Konzept, das man bestenfalls als Überspitzung verstehen kann.
Und Terraner haben kein historisches Bewusstsein. Da der Planet mittlerweile alle zehn Jahre vom nächsten Invasoren überfallen oder besetzt wird, würden in jeder Realität nur noch ein paar Verrückte dort leben.
Außerdem kann die LFT kein historisches Bewusstsein haben, das über ihre Gründung hinausgeht. Nach der Larenkrise war der Planet völlig entvölkert.
Was schon Voltz schnell wieder verdrängt hat, weil es ihn nicht weiter interessiert hat. Und weil es auch nicht durchhaltbar wäre. Hätte man das ernsthaft weitergedacht, wäre zb jede Vorstellung einer halbwegs homogenen Ethnizität nach der Neubesiedelung völlig absurd.