Wieder was dazugelernt – Aus- und Fortbildung in der SF
Wieder was dazugelernt
Aus- und Fortbildung in der SF
Diese Lösung ist seit Beginn der Cyberpunker populär. Man läßt sich eine Computerschnittstelle ans Nervensystem anschließen und eventuell noch ein paar Speicherelemente in den Kopf einsetzen, und ab da werden kurzfristig benötigte Informationen und Fähigkeiten aufgespielt – und wieder gelöscht, sobald sie nicht länger gebraucht werden. Das ist schnell und effizient, solange es beispielsweise um technisches Wissen oder um Fremdsprachen geht. Allerdings kann man sich leicht klarmachen: wenn der Kopf weiß, wie ein Karatekämpfer, ein Torschützenkönig oder ein Eishockeytorwart sich bewegen, kann der Körper noch lange nicht mithalten. Der Geist ist willig, aber Muskeln und Sehnen …
Eine weitere Möglichkeit klingt erst mal ziemlich unappetitlich. Im Pilotroman von „Bad Earth“ startete eine Raumfahrtmission zum Mars. Einerseits war Fachwissen gefragt, anderseits war der Platz an Bord des Raumfahrzeugs begrenzt – also flog das Wissen mit, indem man den Astronauten gewissermaßen „destillierte Wissenschaftler“ in Form von Prionen im Gehirn mit auf den Weg gab.
Schließlich hat ja James McConnell bereits 1962 an Plattwürmern nachgewiesen, dass erlerntes Wissen „im Prinzip“ essbar ist und in Form von Ribonukleinmolekülen im Körper gespeichert wird – und zwar dezentralisiert.
Zumindest bei Plattwürmern.
Früher setzte man in der SF auf Hypnoschulung. Künstliche Hypnose sollte den Geist aufnahmefähiger machen und die Informationsvermittlung deutlich beschleunigen. Heutzutage kann man auch jedoch außerhalb der SF Anzeigen finden, die genau so etwas anpreisen:
„Hypnotraining kann im selben Zeitraum mehr Lerninhalte vermitteln und diese direkt in Ihrem Langzeitgedächtnis abspeichern. Unsere Methode umgeht die Limitierungen, denen Sie normalerweise beim Lernen unterliegen, und die Speicherung von Wissen wird erleichtert.
Jeder, der in der Lage ist, normal zu lernen, kann auch mit Hypnotraining lernen. Nur wie man lernt, ist der entscheidende Faktor. Wir haben mit unserer praxiserprobten Methode auch für Sie die Lösung geschaffen.
Unabhängig davon, ob Sie für eine Prüfung lernen oder für Ihre persönliche Entwicklung. “
Perry Rhodan und Reginald Bull lernten die arkonidische Hypnoschulung in PR 4 „Götterdämmerung“ kennen, als sie von Crest und Thora auf den technologischen Stand des Großen Imperiums gebracht wurden. Die „Indoktrinator“ genannte Maschine wurde später auch zur Schnellausbildung von Raumjägerpiloten verwendet.
Allerdings war die Hypnoschulung nur ein Bestandteil des Ausbildungsprogramms. Die Raumfahrer des Solaren Imperiums durchliefen nach wie vor eine körperlich und geistig anspruchsvolle Ausbildung auf einer Kadettenschule, so wie ihre arkonidischen Pendants auf der Iprasa-Raumakademie und den anderen Ausbildungsstätten des Imperiums. Erst der Robotregent begann zur Zeit der Degeneration der reinrassigen Arkoniden damit, Kolonialarkoniden für den Dienst in der Flotte des Imperiums zu rekrutieren.
Auch bei den Agenten der Abteilung III kam vor dem Einsatz ein Hypnoschulungsgerät zur Anwendung, um sie schnell mit den notwendigen Hintergrundinformationen auszustatten.
Eine ganz andere Methode der Wissensvermittlung lernte Viccor Bughassidow im Jahr 1518 NGZ kennen, als die Eyleshioni ihm die Lebenserinnerungen ausgewählter Mitglieder ihrer Spezies implantierten. So sollte er ihre Geschichte in ihrem Kontext kennenlernen – was ihn beinahe das Leben gekostet hätte ...
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