Superhighway zu den Sternen - Intergalaktische Abkürzungen
Superhighway zu den Sternen
Intergalaktische Abkürzungen
Und wenn man mit eigener Kraft kontrolliert den Hinweg geschafft hat, dann schafft man's auch mit eigener Kraft zurück.
Ein probates Mittel, um Helden dennoch in fernste Fernen zu schicken, bilden intra- oder intergalaktische „Abkürzungen“. Das „Stargate“-Netzwerk erlaubte baugrößenbedingt die Reise für Personen oder Fahrzeuge bis maximal der Größe eines Wohnmobils (oder eben eines „Jumpers“, der genau durch den Ring passte). Erst sehr, sehr spät in der Serie traf man in den Ori auf Gegner, die in der Lage waren, ein Sternentor zu errichten, durch das auch Großkampfschiffe von einer Galaxis in eine andere überwechseln konnten.
Bei Star Trek erlaubte das Wurmloch im Bajor-System den Übergang auf die andere Seite der Galaxis, und der sogenannte „Fürsorger“ konnte sich ebenfalls Raumschiffe aus einer halben Milchstraße Entfernung zu Studienzwecken holen – die Voyager hätte mit ihrem Warpantrieb Jahrzehnte benötigt, um den Rückweg aus eigener Kraft zu schaffen.
Bei Perry Rhodan hat man es im Lauf der Jahrtausende mit einer ganzen Menge von Transportnetzwerken zu tun bekommen. Den Anfang machte die Sonnentransmitterstraße nach Andromeda mit ihren Fallensystemen für unbefugte Zufallsbenutzer. Angesichts der miltärischen Übermacht des Gegners stellte das Solare Imperium schnell fest: Priorität hatte nicht die eigene Nutzung der Transmitter, sondern das Blockieren der Nutzung dieses Mittels durch den Feind. Es war schon irgendwie praktisch, dass das Sonnensechseck mit der Steuerwelt Kahalo die einzige betriebsbereite Empfangsstation in der Milchstraße zu sein schien. Die MdI hatten zwar mit den Situationstransmittern noch eine weitere Einweg-Transporttechnologie für ganze Flottenverbände am Start, deren Reichweite jedoch nicht für einen Transport über intergalaktische Distanzen genügte.
Die Sprengung des zentralen Sonnensechsecks in Andromeda mit Hilfe des Hyperinmestrons machte die Sonnentransmitterverbindungen für lange Zeit unbenutzbar und zwang die MdI, die stillgelegten Weltraumbahnhöfe aus der Zeit der Flucht der Maahks wieder in Betrieb zu nehmen.
Das nächste intergalaktische Transportsystem, dem die Terraner begegneten, war dann wieder mehr auf Personen eingerichtet: der „Todessatellit“ der Cappins in der Sonne Sol entpuppte sich als Pedopeiler, der es einem Pedotransferer ermöglichte, die Entfernung von Gruelfin in die Milchstraße zu überwinden – immerhin über 30 Millionen Lichtjahre!
Selbstredend mussten die Pedopeiler dran glauben, damit sich die Galaktiker wieder sicherer fühlen konnten.
Der terranische Versuch, sich einen eigenen Sonnentransmitter zu basteln und Terra damit vor dem Zugriff der Konzilslaren zu schützen – nachdem diese drauf und dran waren, den bis dahin ultimativen Schutz des AntiTemporalen Gezeitenfeldes zu knacken – schlug spektakulär fehl und versetzte Erde und Mond in den Mahlstrom der Sterne.
Ich spare mir an dieser Stelle Ausführungen zum Dakkardimballon der Zgmahkonen und seinen Dimensionstunneln. Danach jedenfalls war erst mal wieder Schluß mit fremden Transportsystemen – Terraner flogen aus eigener Kraft in fernste Fernen. Der Metagrav machte es möglich.
Das Netzwerk der Zeitbrunnen war ein Transportmittel für Individuen im Dienst der Kosmokraten, über das die Terraner nie besonders viel erfahren haben.
Im Reich ESTARTUs gab es dann erneut fremde Verkehrsinfrastruktur zu bestaunen – in der Galaxis Siom Som wurde der Fernverkehr über die sogenannten Heraldischen Tore abgewickelt, und es entstand schließlich sogar eine Transmitterstraße bis in die Milchstraße.
Als nächstes wurde das Netzwerk der Schwarzen Sternenstraßen entdeckt, die unterhalb des Ereignishorizontes geeigneter Schwarzer Löcher von einem Loch zu einem anderen, weit entfernten führten und – wenn der Schaltmeister der Zugangsstation das so arrangierte – ein Raumschiff auch Jahrhunderte weit zurück in die Vergangenheit versetzen konnten. Das stieß Perry Rhodan und seinen Gefährten im Doppelband 1421/1422 zu. Das Netzwerk der Schwarzen Sternenstraßen hat angeblich einen Radius von einhundert Millionen Lichtjahren und würde damit ein ungeheuer großes Raumvolumen erschließen … wenn man sicheren Zugang hat. Allerdings haben die Cantaro bei ihrem Rückzug aus der Milchstraße die lokalen Zugänge hinter sich geschlossen.
Der THOREGON-Zyklus brachte gleich zwei intragalaktische Transportmedien. Der Pilzdom auf Trokan erlaubte den Zugriff auf die „Brücke in die Unendlichkeit“, auf der man zu Fuß mit ein paar Schritten in so entfernte Galaxien wie Plantagoo gelangen konnte – ein Äquivalent zum System der Zeitbrunnen, entworfen von den gleichen Ingenieuren, aber für einen anderen Nutzerkreis.
Fast zeitgleich erschienen die Nonggo im Sonnensystem und errichteten die Heliotischen Bollwerke, die über Millionen Lichtjahre hinweg ganze Raumvolumen austauschen konnten – dieses System erlitt jedoch durch Sabotage eine katastrophale Havarie, in deren Gefolge Terranias Stadtteil Alashan mitsamt dem Hauptquartier des Geheimdienstes der LFT in der Galaxis DaGlausch strandete und Nord-Kalkutta in der Heimatgalaxis der Nonggo, Gorhoon.
Der nächste Ärger für die Milchstraße manifestierte sich in Gestalt eines Sternenfensters, durch das die Inquisition von Tradom den Zugriff auf die Milchstraße erlangen wollte. Im Verlauf des Abwehrkampfes der Galaktiker wurde das Netzwerk der Sternenfenster fast vollständig zerstört, und mit dem Ansteig der Hyperimpedanz verlor auch das letzte verbliebene Sternenfenster seine Funktion.
Als die Kosmokraten die Schwärme außer Dienst stellten, schalteten sie auch das Netzwerk der Zeitbrunnen ab und zerstörten die Brücke in die Unendlichkeit. Unterm Strich blieben also nur die lemurischen Sonnentransmitter erhalten – und die Technologie der Situationstransmitter.
