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Korvetten: Arbeitspferde des Rhodan-Universums - Reminiszenz an ein klassisches Beiboot

1 Korvetten: Arbeitspferde des Rhodan-Universums
Reminiszenz an ein klassisches Beiboot

Kein anderes Fahrzeug wird so oft verschlissen, beschädigt oder zerstört wie die 60m-Korvette, die sich in der Frühzeit der Serie aus der sogenannten »Kaulquappe« arkonidischer Herkunft entwickelt hatte. Die erste vernichtete Korvette ist sozusagen die GOOD HOPE, Thoras Beiboot aus der AETRON, die vom Arkonidenschlachtschiff über Ferrol zu Schrott geschossen wird und bis dahin das Non-Plusultra der Arkontechnik in terranischen Händen darstellte.


Drei Mann wie Rhodan, Bull und Thora konnten sie fliegen. Nach der Eroberung der STARDUST II verfügt Rhodan nun immerhin über zwölf der schnellen, kleinen Kampfschiffe, weshalb er einige davon über Terra läßt als aktive  Stärkung der Verteidigung des Sonnensystems.

Mit dem Aufkommen der Trägerschiffe erhält die Korvette nun ihr endgültiges „Weltbild“ als Rothemd-Schiff. Sie gilt als Rettungsschiff wie bei der Zerstörung der KUBLAI-KHAN, als Erkundungsschiff wie die berüchtigte TRAMP des Mausbibers Gecko, der damit (mithilfe einiger Unither)  Rhodan, Bull, Atlan und Mory Abro rettet. Sicher werden auch einige Korvetten von Hornschrecken aufgefressen...

Groß heraus kommen sie im MDI-Zyklus. Gleich zu Beginn wird die erste auf Big-Town zusammengeschossen. Hier, in diesem Zyklus, ist die Korvette, von wenigen Großkampfschiffen abgesehen, das klassische Erkundungsbeiboot, das am häufigsten zu Schrott geschossen wird oder sonstwie ausfällt. Das ist verständlich, denn sowohl CREST II als auch III sind als Trägerschiffe konzipiert und besitzen mehrere Flottillen dieser kleinen Erkundungsschiffe.Don Redhorse ist der Chef dieser Flotillen. Auch in den folgenden Zyklen kommen viele dieser kleinen Schiffe zum Einsatz. Berühmt wurden die beiden Korvetten, die im M-87-Zyklus auf Monol landeten und diejenige von Major Tschai Kulu (Einzelheiten dazu  bitte im Heft- Zyklus oder Silberband nachlesen; dazu gibt es ein PR-TB von Hubert Haensel über Tschai Kulu.).

Die nächste Korvette, die entscheidend zu Ergebnissen beiträgt, findet sich im Schwarm-Zyklus: die GOOD HOPE II, die von Perry mit einigen Immunen ausgerüstet, den Schwarm erkundet.

In den späteren Zyklen wandelt sich auch der Grundbau der Korvette; sie wird in Modulbauweise erscheinen, mit diversen austauschbaren Ausrüstungen ebenso wie die größeren Schiffe. Ihre Erscheinung wird also multivariabel. Die erste Risszeichnung zum Rothemdschiff findet sich (wenn mein Gedächtnis ohne PP- Nachweis jetzt  nicht täuscht) in Band 192 und ist von Rudolf Zengerle.Im Silberband ist sie im MDI-Zyklus auf den Randinnenseiten abgebildet.

Hier erkennt man den klaren, in sich meist logischen Aufbau des kleinen Schiffes, das angeblich nur 20 Mann Besatzung benötigt. Die RZ enthält allerdings weit mehr Kontursessel...auch müssten zwanzig Mann ja in drei oder wenigstens zwei Schichten arbeiten. Sollten zur Bedienung zwanzig Mann notwendig sein, müsste die Besatzung also doppelt oder dreimal soviel betragen: vierzig bis sechzig Mann. Die frühen Kaulquappen wurden allerdings von nur drei bis vier Leuten geflogen; also kann auch die Zahl von zwanzig für einen Dreischichtbetrieb bei starker Vollautomatisierung korrekt sein. Die RZ enthält dann nur zuviele Sessel...im Überschwange des Zeichnens entstanden...

Anmerkung: Da der Terraner nur auf zwei Beinen stehen kann, sei zur Vollständigkeit erwähnt, dass das kleine Beiboot der Space-Jet eine ähnliche Rothemdenaufgabe erfüllt. Wieviele SJs im Laufe der Serie zu Schrott geschossen wurden, lässt sich kaum noch aufzählen. Auch hier gibt es einige berühmte Exemplare, etwa die BUTTERFLY von Patulli Lokoshan oder die GEVARI, um nur zwei davon aufzuzählen. (Bereits das Schiff, das Atlan und Rhodan zum Showdown auf Hellgate führte: Band 50, war eine SJ). Die Korvette jedoch ist das am meisten verwendete „Arbeitspferd“ als Erkunder, das häufigst verwendete Beiboot und daher leider auch ein schnell verschlissener Gebrauchsgegenstand von SI und LFT. Abschließend sei nur zur Kostendiskussion gesagt: ein Stückpreis von 20-100 Millionen Solar/Galax klingt viel, selbst bei Serienfertigung in Großreihen,doch kann sich ein viele tausend Planeten umfassendes Imperium so eine Maßnahme leisten, die kein Luxus ist, und  der errechnete Nutzwert zur Schadensverhinderung in einer Gesamtbilanz ist sicher in fast jedem Falle  weitaus höher gewesen.

In diesem Sinne sei die Korvette als das nützlichste Beiboot gewürdigt, mehr noch als Shift, Linse oder Space-Jet, von den diversen Raumjägern verschiedener Größenklassen einmal ganz abgesehen. Deshalb ist die Korvette auch von den Rißzeichnern ausführlich in vielerlei Variationen gewürdigt worden.

Start frei! Denn genau genommen ist sie ein Rothemd: zum Abschuss freigegeben!

© 2016 by H. Döring

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