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Die Freundlichkeit des möglichen Feindes - GESHOD und die Milchstraße

1Die Freundlichkeit des möglichen Feindes
GESHOD und die Milchstraße

Nun sind im aktuellen Perry-Zyklus ja die Gemeni mit ihren aus dem Dakkarraum emporwachsenden Spross-Schiffen in die Milchstraße gekommen, um im Namen von GESHOD, einer fernen Superintelligenz, die verwaiste Mächtigkeitsballung von Eszu üernehmen.

Über die fremde SI weiß man als Galaktiker noch nicht allzuviel.

Die »Matrix« dieser SI liegt noch weit entfernt. Im Moment hat Perry Rhodan himself das einzige Fernraumschiff der Galaktiker mit Beschlag belegt, indem er damit die Thoogondu und ein paar gestrandete Terraner, die Gäonen, besucht. Aber Bull hat ja irgendwo noch ein Fernschiff in petto; vielleicht geht die Galaxie also auch die Gemeni besuchen. Das werden wir ja im Laufe des aktuellen Zyklus' noch erkennen.

Also: Wer sind sie, was wollen sie, was können sie? Das würde Oberst Villa aus der Serie Raumpatrouille fragen.

Wer sie sind, diese Gemeni, die wie Ableger wirken, wie Pflanzenmenschen, die vielleicht keine eigenen, eigenständigen Individuen sind, darüber ist bis jetzt noch recht wenig bekannt. Was sie wollen, ist klar, wenn auch noch das "wie" recht verschwommen ist. Sie wollen die Machtbasis ihrer SI vergrößern (helfen). Über das, was sie können, wird jüngst immer mehr bekannt. Es handelt sich wohl um Meister der Beherrschung des Dakkarraumes, auf einem Technikstand, der den Galaktikern und Terranern wieder einmal leicht überlegen erscheint. Seltsam, dass die Galaktiker immer die technisch Rückständigsten sein müssen, und die neuen Völker, die zur Bedrohung werden (können), ihnen so weit überlegen sind. Seit dem Frequenzmonarchie-Zyklus war das so. In diesem selbst wirkte die Technologierate noch ausgeglichen.

Nun, wie äußert sich die Kommunikation der Gemeni? Sie gehen zu den wichtigsten Milchstraßenvölkern mit nur je einem Schiff, wie es im Moment aussieht (aber wer weiß, wie viele im Verborgenen lauern mögen). Offiziell gibt es also gar nicht so viele Sprosse in der hiesigen Galaxie, sie mögen ein Ärgernis sein, das einen Auflauf an Begehrlichkeiten bei den Galaktikern erzeugt, ein großes Problem oder eine wirkliche Bedrohung der galaktischen Infrastruktur sind sie nicht. Bis jetzt nicht, zumindest. Aber sie spielen mit den Ängsten, den Wünschen und den Gelüsten der Galaktiker, indem sie Unsterblichkeit anbieten in Form von Zellaktivatoren, Physiotronen oder Mutanten- bzw. PSI-Fähigkeiten. Ein großes Einkaufszentrum also für alles, was der Galaktiker begehrt. Aber ist es auch billig? Wird der Preis nicht zu hoch sein, wenn die Unsterblichkeit massenweise verrramscht wird? Hier haben die Expokraten jedenfalls wieder einmal das alte Bibelzitat angewendet: „Und er zeigte ihm die ganze Welt, und wie er ihr Herrscher sein könnte“. Können die Träger der neuen ZACs die Schiffe verlassen? Wo sind sie hingegegangen bzw. geblieben?

Der Teufel der uralten Mythen in Form der Gemeni manipuliert und beeinflusst die Galaktiker über ihre Wunschvorstellungen. Sollte es die Unsterblichkeit wirklich für umsonst geben? Ohne zu fordernde Gegenleistung, wie ES sie an seine Kandidaten gestellt hatte? Dürfen wirklich alle Kandidaten, die einen ZSA erhalten haben, das Spross-Schiff verlassen, wie angeblich bereits geschehen? Nur wo und wie ist bis heute unbekannt? Soll man die Danaer fürchten, wenn sie doch so tolle Geschenke bringen? Die führenden Kräfte der galaktischen Mächte sind misstrauisch, insbesondere, da die Spross-Schiffe bisher nur durch das Blut von Kindern erweckt wurden. Familien sind besonders leicht manipulierbar, wenn dies über die zu beschützenden Kinder geschieht. Hier geraten vielerlei Emotionen ins Spiel. Ziemlich genau und klug von den heutigen Exporaten psychologisch auf die jetzige Zielgruppe der Leser zugeschnitten. Dank einiger heutiger Autoren werden ja auch viele Familiengeschichten erzählt.

Von der internen Darstellung abgesehen, die dem Leser ja breitwandig erzählt wird, sind natürlich auch zeitgeistige und verkaufstechnische Argumente hier mit einbezogen. Wenn Kinder in der Serie erzähltechnisch vorkommen, kann man die Reihe ja auch den realen Kindern zuführen. Außerdem ist die Serie ebenfalls kein Kind mehr, sondern im Status des älteren Familienvaters angekommen. Daher muss sie breiter und behäbiger daherkommen, weniger schlicht, gewandt und pfeilschnell wie früher, als noch SF für Fans, Freaks, Geeks und Slans erzählt wurde. Heute hingegen muss ja die ganze Familie abgedeckt werden wie in einem Spielbergfilm. Zurück zu den Gemeni. Bis jetzt ist erst je ein einziges Schiff aufgetaucht bei den großen humanoiden Volkern, demnächst bei den Halutern. Von der quantitativen Einsatzmenge her klingt das doch ein wenig dürftig. Bis jetzt ist die Technologie  der Gemeni höher und ihrer SI stark, mit der Dakkkarrraumtechnologie, aber ihre Menge ist so erstaunlich gering. Gibt es überhaupt mehr davon? Werden sie nur bei Bedarf „erzeugt“? Wachsen sie auf Bäumen im Dakkarrraum? Bis jetzt ist über dieses geheimnisvolle Volk nicht allzuviel bekannt, so es denn überhaupt eines ist. Es könnte sich auch um rein psionisch erzeugte Avatare aus einem Speicher handeln (Analogie:HGE:Maduuna in den Planetenroman-TBs).

Immerhin haben die Galaktiker jüngst einiges über die psionisch verankerten Schiffe erfahren … auch, wie sie den normalen Verlauf an Bord eines solchen „Sprosses“ stören können. Damit scheinen die Galaktiker doch zumindest wieder gleichauf im Rennen zu sein, was eine mögliche Abwehr dieser vielleicht existierenden Bedrohung ergibt. Man wird sehen. Eine Störung sind die Gemeni auf jeden Fall, aber eine Bedrohung für die Galaxis?

(C) 2017 by H. Döring

Kommentare  

#1 AARN MUNRO 2017-09-26 08:31
Der Text wurde etwas korrigiert.
#2 Laurin 2017-09-26 16:30
Und wieder eine Superintelligenz die ihre kleinen Helferlein in die Milchstraße entsendet. Warum kommt mir das jetzt so bekannt vor :zzz .
Warum bauen die eigentlich Transmitter, wenn es günstiger wäre, für die Superintelligenzen gleich eine Drehtür in die Galaxis zu installieren. :-*

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