Clark Darlton: Sturz in die Ewigkeit - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 4
Clark Darlton: Sturz in die Ewigkeit
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 4
Zum Inhalt:
Handlung
Im Jahre 1972 überfallen die Individual-Verformer die Erde. Bei einem nuklearen Experiment von Professor F. Lehmann kommt der Mutant und Teletemporarier Ernst Ellert ums Leben. Sein Körper stirbt jedoch nicht, sondern reagiert, als würde Ellert schlafen oder bewusstlos sein.
Erste Station
Bei der Explosion wird Ellert durch die Zeit geschleudert. Er stürzt durch Zeit und Raum, bis er feststellt, dass er sich hier bewegen und sogar navigieren kann. Er stattet einer Eiswelt einen Besuch ab, wobei er dem Wesen Gorx begegnet und von seinem Körper Besitz ergreift. Rasch verlässt er den ungastlichen Ort wieder.
Zweite Station
Als Nächstes findet er einen Ort, den er für die frühe Erde hält. Dort leben im glutflüssigen Magmaozean einfache Lebensformen in Form von Walzen. Sein Geist kann sich im Hirn einer der glühenden, robbenartigen Walzen einnisten. Ellert durchlebt mit den Walzen einen kompletten Lebenszyklus. Als er alles dort gesehen hat, wird Ellert das Leben dort allerdings langweilig, und er schwingt sich erneut in den Zeitstrom.
Dritte Station
Beinahe erlebt er den Urknall mit, dann besinnt er sich jedoch anders und kehrt in das System zurück, das er für das Solsystem hält. Der dritte Planet, die Erde, ist noch völlig unbelebt. Ellert vermutet jedoch, dass die ersten ozeanischen Lebensformen sich bereits gebildet haben.
Ellert reist weiter zum Mars, auf dem bereits eine primitive Steinzeitkultur beheimatet ist. Auch hier hält er sich nicht lange auf, denn der noch existierende 5. Planet des Solsystems hat sein Interesse geweckt. Es handelt sich um Altan, auf dem eine fortschrittliche Kultur existiert. Nach einigen Voruntersuchungen findet Ellert einen geeigneten Wirtsgeist, den Altaner Mal-Das. Er unterstützt ihn bei der Aufdeckung eines Staatsstreiches, der von dem extrem ehrgeizigen Polizeipräsidenten Gar-Lo vorbereitet wird. Ellert und Mal-Das können aber nicht verhindern, dass Altan durch Atomwaffen zerstört wird.
Vierte Station
Nach dem Tod von Mal-Das lässt Ellert einige Jahrmillionen verstreichen, behält das Sonnensystem aber genau im Blick. Er sieht auf dem Mars eine Zivilisation heranreifen, blühen und untergehen. Dann besucht er die Erde. Dort trifft er einige südamerikanische und atlantische Priester an, die die Bevölkerung durch großartige Schauspiele in Schach halten. Er erkennt, dass diese Priesterkulturen von marsianischen Auswanderern abstammen, die ihre fast völlig wracken Raumschiffe nun als Tempel verstehen und von ihrer Abstammung nichts mehr wissen.
Auf der Suche nach den Vorfahren der Menschheit findet Ellert eine Urmenschensippe. Er ergreift den Körper des Frühmenschen Rabor, als dieser bewusstlos daliegt. Dadurch ist es ihm nicht mehr möglich, Rabor ohne Gewalt zu verlassen: Er ist mit dem Bewusstsein Rabors verschmolzen. Ellert macht das Beste aus der Situation. Er lehrt die Steinzeitmenschen, wie sie Feuer anzünden können. Er zeigt ihnen die Herstellung von Bögen, Fallgruben, Rädern und Äxten. Für sich stellt er sogar ein Schwert her. Gegen die angriffslustigen Barbaren schmiedet Ellert-Rabor ein stärkeres Stammesbündnis, mit dem er einen Angriff abwehrt. Wegen der Überjagung im angestammten Revier erschließt er mit seinen Stämmen ein wildreicheres Gebiet, außerdem lehrt er seine Männer das Bemalen von Felswänden, um seine Ideen besser verbreiten zu können. Ellert entwickelt sogar ein Schriftsystem. Schließlich wird er von einem erschreckten Mammut getötet.
Fünfte Station
Ellerts Geist wird durch den Tod Rabors wieder frei. Wie bei dem Tod seines Originalkörpers, wird er durch die Zeit geschleudert. Anders als zuvor, kann er den Sturz aber nicht mehr beeinflussen. Er verlässt das Universum, das er für das Standarduniversum gehalten hatte, und dringt in ein Paralleluniversum ein. Dort findet er die Sonne Hel und deren Planeten Bracklar, auf dem die Zivilisation der Brack existiert.
Er ergreift den Besitz von Moras, dem Assistenten eines Astronomen. Mit dessen Hilfe will er ergründen, wie weit entfernt er von seiner Heimat ist. Auf Bracklar steht ein Sternensprung bevor, den Ellert unbedingt miterleben möchte. Während des Sternensprungs kommt Ellert aber nicht auf die Idee, dass er eine einzigartige Chance verpasst, um in sein heimatliches Universum zurückzukehren. Er muss zweihundert Jahre warten, um diese Gelegenheit abermals zu bekommen.
Darum verlässt Ellert Bracklar, um die 200 Jahre mit einer Zeitreise zu überbrücken. Das Vorhaben misslingt, in diesem Universum hat er keine Kontrolle über die Zeit und verliert alle Bezugspunkte, die ihn zurück nach Bracklar führen könnten. Ernst Ellert wünscht sich den Tod herbei, um sein sinnloses Dasein zu beenden.
Sechste Station
Nach einem kosmischen Lichtdrucksturm findet Ellert ein Raumschiff, dessen einziger Passagier dem Sterben nahe ist. Der fremde Raumfahrer ist ein Kundschafter seiner Spezies, wurde jedoch von dem Sturm mitgerissen und verstrahlt. Er hält das Geistwesen Ellert für den Tod. Nach dem Dahinscheiden des Fremden übernimmt Ellert seinen Körper und steuert das Schiff auf das nächstliegende Sonnensystem zu, um es zu erkunden. Der Zeitreisende hat nun endlich wieder einen eigenen Körper für sich allein, was ihm neuen Lebenswillen verleiht.
Nach einigen Monaten der unterlichtschnellen Reise erreicht Ellert den Planeten Roster. Die Landung gelingt ihm nicht, und er muss im Äquatorialozean von Roster notlanden. Er stößt mit einem Schiff der Ghorras zusammen, die von einem Überfall auf Südland zurückkehren. Das Holzboot sinkt, Ellert kann nur den Ghorra Rush retten und bringt ihn in dessen Heimat Nordland. Dort erkennen die Wasan in ihm kein außerweltliches Wesen, sondern halten ihn für einen regelwidrigen Ghorra, was eine Verhandlung des Schiedsgerichts nach sich zieht. Auch wenn das gegenwärtige Spiel noch ein Jahr lang dauern wird, steht es zu dem Zeitpunkt sehr günstig für die Südländer.
Bei der Untersuchung Ellerts erkennen die Wasan, dass er ein reales Wesen ist. Er wird aufgefordert, Roster so schnell wie möglich zu verlassen. Bei der Reparatur seines Raumschiffes erhält er Hilfe – der von ihm erdachte Burman-Konverter wird eingebaut – dennoch explodiert es beim Start. Mguri, einer der Richter, hegte aus unbekanntem Grund einen Groll gegen Ellert und ließ eine kleine Sonne in seinem Schiff materialisieren. Ellerts neuer Körper übersteht die Explosion nicht. Sein Geist aber macht sich auf die Suche nach seinem Mörder.
Er findet heraus, dass der Schiedsmann Mguri seinen Unfall verursacht hat. Er zwingt ihn, zum Ausgleich seinen Körper zur Verfügung zu stellen und ihm mit seinen Fähigkeiten ein Raumschiff zu materialisieren. Mit diesem Raumschiff verlässt Ellert Roster wieder. Mit Lichtgeschwindigkeit fliegt er durch das fremde Universum, auf der Suche nach jemandem, der ihm helfen könnte. Dann aber verlässt den Körper Mguris die Kraft. Ellert muss erkennen, dass er die Parafähigkeiten der Wasan überschätzt hat. Mit dem Tod Mguris entmaterialisiert auch Ellerts neues Raumschiff. Abermals verzweifelt der unsterblich gewordene Mutant.
Als er einen unbelebten Planeten entdeckt, ergreift er dort das Bewusstsein einer winzigen, einzelligen Spore. Er entschließt sich dazu, hier zu verweilen.
Anmerkungen
⦁ Diese Geschichte wird in PR-TB 94 »Die Zeitmauer« fortgesetzt. Dieser Band wird wahrscheinlich auch besprochen, wenn seine Ziffernnummer an der Reihe ist.
Die Buchbesprechung:
Nun, also zu Walter Ernsting alias Clark Darlton.Warum er dieses Pseudonym wählte, ist hinreichend bekannt, muss also nicht wiederholt werden. Da ich den Band 1 der PLR nicht besprochen habe,der von CD ist, sondern im ersten Vorwort zu dieser Reihe hier nur kurz erwähnt hatte, weil dieses Buch nicht allzu viel mit der großen Perry-Rhodan-Story zu tun hat, sei der Walter nun mit Band 4 der PLR berücksichtigt. Auch später komme ich nicht umhin, einige seiner Bücher erwähnen zu müssen,leider auch über Gucky.
Zunächst: ich konnte CDs Schreibe noch nie leiden, was meist an seinen flapsigen Dialogen, seinen elliptischen Sätzen, seiner arg einfachen Sprache, seinem oberflächlichen Humor und seiner Darstellung von Gucky lag.(Aber das ist ein eigenes Thema!) Außerdem konnte er keine Namen für Personen erfinden.
Aber zu seiner Ehrenrettung sei objektiv gesagt: wenn der Ilt in einer Handlung einmal nicht auftauchte, lief CD manchmal wirklich zu großen Taten auf. Dann entdeckte er seine Ader für höhere Spekulation und Philosophie, die in der Fantasie um Ernst Ellert, den „Teletemporarier“ hier ihren ersten Ausdruck als PLR fand.Das war als Einbildungskraft eine seiner großen Stärken.
Bekanntlich wurde Ellert während der IV-Krise in Nevada-Fields in das Nichts der höheren Dimensionen geschleudert und sein Körper in einem Mausoleum aufbewahrt, weil das Bewusstsein ihn verlassen hatte, er also nicht tot war.
In diesem PLR nun beschreibt Darlton seine weiteren Abenteuer durch Raum und Zeit.Im Druuf-Zyklus werden wir in der Serie wieder von ihm hören. Ein weiteres PLR-TB wird es außerdem geben, das ich wahrscheinlich bespreche, wenn die Ausgabe-Ziffer hier drankommt.
Raum-Zeit-Abenteuer von körperlosen Bewusstseinen empfand ich schon damals als faszinierend und auch hier bemüht Walter sich sehr um das Flair von SF, die eben, weil genug Platz dafür ist, über den üblichen Rahmen eines Heftes hinausgeht.Gerade Ernst Ellert ist ja eine faszinierende, schillernde Figur, die es in der Heftserie weit gebracht hat: bis zu einem Boten von ES und sogar zu Doppelgängern.Hier versucht er, in andere Kulturen einzutauchen, Entwicklungsimpulse als überlegenes Bewusstsein zu geben und Kulturen zu helfen bzw. zu manipulieren, immer mit dem Hintergrund, dass er selbst Hilfe benötigt, weil ihm die raumzeitlichen Bezugspunkte der Gegenwart-Erde fehlen, die er sucht. Verschollen in Raum und Zeit, so hätte man den Band auch nennen können.
Deshalb mag ich diesen Band auch heute noch, wobei ich mir allerdings Mühe geben muss, mich auch den Schreibstil von CD einzustellen. Hat man sich aber erst daran gewöhnt, handelt es sich um ein schönes Stück SF-Abenteuer der Art, die wirklich stellvertretend für den Begriff der „Science-Fiction“ steht.Das Buch ist also auch heute noch sehr lesbar.
Sturz in die Ewigkeit
© 2020 by H. Döring
Kommentare
Trotzdem üben sie eine gewisse Faszination aus, ähnlich wie z.B. alternative Geschichte.