Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Bahnt sich der Showdown mit Iratio Hondro an? - Perry Rhodan NEO, die Folgen 240 bis 244

1Bahnt sich der Showdown mit Iratio Hondro an?
Perry Rhodan NEO, die Folgen 240 bis 244

Willkommen auf der MS-NEO bei einer nie dagewesenen Rundrei... Oh, Moment, da war doch mal was. Hatten wir ja schon. Na gut, dieses Mal ist es nicht die Kennenlernrunde in der Solaren Union, sondern ein Abklappern von Teilen des Nonagons, einer mysteriösen Installation von neun  Planetenmaschinen. Nach dem großen Finale im Milchstraßenzentrum geht es wieder etwas beschaulicher zu, Iratio Hondro rückt wieder in den Vordergrund als Staffelgegner und er ist mächtiger als jemals zuvor.

Steuern wir hier auf ein großes Finale zum 250. Band hin zu?

Das neue PlophosIn diesem Beitrag geht es um die folgenden Ausgaben von Perry Rhodan NEO:

240 – Oliver Plaschka – Das neue Plophos
241 – Lucy Guth – Sporensturm
242 – Lucy Guth – Sturm über Olymp
243 – Rainer Schorm – Drei Tropfen Unendlichkeit
244 – Rüdiger Schäfer – Iratio

Plophos, Epsal, Olymp, Rumal, Deneb, Erde und Mond. Es sind die wichtigen Welten und Schauplätze der aktuellen Halbstaffel. Das Dunkelleben ist außerhalb des Einflussbereichs der Menschheit keine Gefahr mehr, auf dem Weg zu Band 250 gilt es, auch hier damit aufzuräumen, also los...

Der Staffelauftakt von „Nonagon“ verspricht mit seinem vollmundigen Titel „Das neue Plophos“ eigentlich Großes. Dachte ich. Doch das „neue Plophos“ fällt für meinen Geschmack dann doch eher provinziell aus. Der gesamte Roman wirkt eher wie in einer kleinen Vorstadt angesiedelt. Zu keinem Zeitpunkt wollte bei mir das Gefühl aufkommen, wir hätten es mit einer sich ernsthaft emanzipierenden Kolonie zu tun. Ein paar nette Spiele mit altbekannten Namen, ein kurzes Abstecken und Platzieren der wichtigen Figuren für die Staffel, fertig.

Lucy Guth verwaltet mit „Sporensturm“ und „Sturm über Olymp“ zwei Sturmereignisse, in zwei aufeinanderfolgenden Bänden, die allerdings keinen Doppelband darstellen. Die Schauplätze Epsal und Olymp bieten unterschiedliche Szenarios, die sich vor allem darin gleichen, dass Iratio Hondro als Antagonist jeweils entkommen kann.

SporensturmDonna Stetson und Seneca ermöglichen Ronald Tekener zunächst einen riskanten Alleingang und im Nachgang dessen helfen sie dabei, zunächst einige jugendliche Epsaler von Hondros Einfluss zu befreien, die ihrerseits dann am generellen Gegenschlag mitwirken.

Dieser Nebenstrang der Handlung hat mir richtig gut gefallen, deutlich besser sogar als der Hauptstrang, der ein standartisiertes „Hondro kommt, agiert, wird gestört, verschwindet“ abhandelt. Der Nebenstrang vereint interessante Figuren mit der natürlichen Entwicklung, die auf den Erdkolonien stattfindet. Beides gewissermaßen im Vorbeigehen, was ich sehr viel lieber mag als das zwanghafte Präsentieren eines Nebenstrangs der Handlung im Vordergrund.

Dabei kommen Zweifel der einzelnen Figuren nicht zu kurz, was die Handlungen und das Zögern nachvollziehbar macht.Und auch ein Hauch Exotik ist im Spiel. Denn einerseits reagieren die Menschenabkömmlinge mit Anpassungen an die Umwelt ihrer neuen Heimat, andererseits reagiert die Lebewelt des jeweiligen Planeten mit Anpassungen. Diesen Punkt finde ich gut umgesetzt. Es kommt zu unvorhersehbaren Reaktionen, die sich nach und nach auswirken. So dezent wie es eingesetzt wird, gefällt es mir genau richtig.

Im Folgeband bringen Faktor zwei und ein Baphomet die Meister der Insel für meinen Geschmack geschickt und gerade rechtzeitig in die Handlung zurück. Der Baphomet setzt Hondro schwer zu, der mal wieder den Rückzug antreten muss.

Jessica Tekener scheint nun also „frei“ zu sein. Doch ist sie das wirklich? Welche posthypnotischen Befehle hat sie erhalten? Welches Attentat oder welche Sabotage soll sie begehen? Soll sie Perry Rhodan aufhalten? Ihren Bruder bestrafen? Oder Hondro Zugang zu etwas oder jemandem verschaffen? Sie dürfte zurückgekehrt sein, um sich als trojanische Jessica zu entpuppen.

Sturm über OlympDie „Drei Tropfen Unendlichkeit“ führen uns von Deneb über Rumal zur Erde. Von einem gescheiterten Kolonisierungsversuch zu einer weiteren Kolonie, nach Südamerika. Sofgart, dem wir bereits begegnet sind, steht hier zu einem großen Teil im Vordergrund. - Allerdings werden seine Havarie und Rettung derart stark (über)betont, dass dieser Band durchaus über weite Strecken hinweg Lückenfüllercharakter hat.

Aufgrund der Ankündigung am Ende des vorangegangenen Bandes bin ich davon ausgegangen, dass die Bull-Legacy und Rhodan da Zoltral Geschwister einen bedeutend größeren Anteil an der Handlung haben dürften. Dass es anders kam, finde ich nicht schlimm, Omar Hawk und Watson haben einen Spezialeinsatz und auch Rumal darf etwas Personal für die Handlung stellen. Eine gut dosierte Mischung.

Wird hier der Grundstein für die/eine Handlung nach Band 250 gelegt? - Oder gibt es eine kurzfristigere Relevanz noch vor dem Staffelwechsel? Immerhin scheinen die Tropfen einen gewissen Einfluss auf das Dunkelleben zu haben. Doch ist das mehr als nur ein Nebeneffekt?

Erleben wir das Geheimnis der Zeitbrunnen (von denen es ja geradezu inflationär viele zu geben scheint)? Sind die geborgenen Tropfen so etwas wie Teile eines Steuermoduls? Sind sie eine Waffe? Welchen Effekt werden sie auslösen, nachdem sie nun ihrem zugedachten Gefäß zugeführt wurden?
Wir werden es früher oder später erfahren!

Der Band „Iratio“ folgt einem gewissen Trend. Erkläre den Schurken, mache seine Motivation nachvollziehbar. Warum? - Darf „das Böse“ nicht mehr einfach nur böse sein? - Muss es dadurch gewissermaßen entzaubert werden, dass seine Motivationen von der bösen Gesellschaft getriggert werden? Muss Verständnis für etwas Abstraktes geweckt werden? - Die Ablehnung des Bösen soll durch Verständnis in was verändert werden? Ablehnung mit Mitgefühl für die Situation? Wozu?

Drei Tropfen UnendlichkeitDas ist für mich schon mit „Joker“ kolossal schiefgegangen. - Batmans Nemesis, sein Erzgegner ist ein von der Gesellschaft an den Rand gedrückter Loser? - Bitte nicht! Wo wir im realen Leben ergründen, was zu diesem oder jenem führt, handelt es sich hierbei doch um eine Fiktion. Wenn wir da etwas nicht verstehen, kann es mit unseren Vorstellungen spielen, wir können projizieren und spekulieren. Warum uns diesen, zumindest für mich, wichtigen Aspekt vorenthalten?

Gut 130 Seiten lang hat mich der Band „Iratio“ eher gelangweilt. Es hat mich schlicht und ergreifend nicht interessiert, wie er wurde, was und wer er wurde. Der Vorgang, wie was das Dunkelleben und er zusammenkamen, war dann ein Detail, das einen komplett anderen Band hätte ergänzen können. - So bleibe ich aber leider enttäuscht von Band 244.

Und wie wird Iratio Hondro sein Serienende finden? - Folgt der inverse Heldentot? Also das dramatische Ableben des Schurken, dem nichts anderes übrig bleibt, als vom Dunkelleben aufgezehrt zu werden? Oder zündet er eine Bombe, um sich der Justiz zu entziehen? Oder löst er sich mit dem Dunkelleben in Band 249 einfach auf?

Nein, bitte nicht! - Vom Dunkelleben „befreit“, sollte er sein restliches Dasein in einem Gefängnis fristen. So wenig spektakulär so ein Ende sein würde, es wäre eine positive Abwechslung. Der Schurke versauert im Knast. Punk!

IratioDass es Zeit wird, ihn endlich aus dem Rennen zu nehmen, steht für mich fest. Immer wieder wirkte er als latente Bedrohung im Hintergrund. Wenn er dann aktiv in Erscheinung trat, wurde er flott vertrieben. Ein auf lange Sicht ermüdendes Katz und Maus-Spiel. - Es wäre besser bald zu Ende.

Laut Staffelvorschau werden die drei Folgebände im heimatlichen Sonnensystem spielen, ein Ende der Rundreise ist also in Sicht. Somit bewahrheitet sich meine Befürchtung glücklicherweise nicht, dass alle neun Stationen des Nonagons Band für Band abgehandelt werden. Zumindest pro Band eine Welt. Es kann ja noch ein Schnelldurchlauf zum Finale hin folgen.

Band 250 steht also kurz bevor. Was erwartet uns da? Die Cappins? Der Schwarm? Etwas oder jemand ganz anderes? - Wer oder was es auch sein mag, Icho Tolot und Team Leyden dürfen gerne wieder aktiv in Erscheinung treten! Die Lösung kleiner und erst recht großer Probleme darf gerne im Team erreicht werden, nicht mehr als Einmannshow...

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles