William Voltz: Kundschafter aus dem All - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 60
William Voltz: Kundschafter aus dem All
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 60
Handlung:
In der terranischen Kolonie auf Celanese im Aztran-System verläuft einiges nicht nach Plan. Zumindest nicht nach dem Plan der Kolonialverwaltung. Vielmehr verläuft dort alles nach dem Plan von Groove Solomon, der die Macht an sich gerissen hat. Mit seinen Gefolgsleuten, den so genannten Praktizierenden Medizinern, kurz P. M., hat er die Kolonie fest im Griff. Und da alle Kolonisten wissen, dass die Kolonie bei Bekanntwerden der Missstände mit größter Sicherheit aufgelöst wird, dringt tatsächlich nichts nach draußen.
Wegen der Nähe der Kolonie zum Hoheitsgebiet der Blues in der Eastside der Milchstraße schickt die Kolonialverwaltung jedoch den Schlachtkreuzer CRUSADER ins Aztran-System, um festzustellen, ob die Kolonisten Kontakt zu den Blues aufgenommen haben. Leutnant Don Redhorse und Korporal Brazos Surfat begeben sich in die Kolonie, um sich dort umzusehen. Auf Celanese Island ist man allerdings schon über den Besuch informiert, und so schickt Groove Solomon seine ehemalige Geliebte Diahann Uggam den beiden Raumfahrern als Fremdenführerin entgegen, um so über ihre Schritte immer gut informiert zu sein.
Währenddessen werden die eingeborenen Inkheads von einem Blue namens Velarc dazu überredet, die Kolonie anzugreifen. Velarcs Plan ist einfach: Wenn bekannt wird, dass die Kolonisten und die Eingeborenen nicht friedlich miteinander auskommen, wird die Kolonie aufgelöst, und die Blues können sich hier breitmachen.
Groove Solomon kann nicht verhindern, dass Redhorse und Surfat von dem Kampf gegen die Eingeborenen erfahren, vor allem da sich Diahann Uggam plötzlich gegen ihn stellt, um eine Vernichtung der Eingeborenen zu verhindern. Sie führt die beiden zum Ufer, damit sie dort die Kampfhandlungen beenden, doch stattdessen gelangen Redhorse und Surfat in die Gefangenschaft der Eingeborenen und werden von diesen auf ihre Insel entführt. Dort erkennen sie erst, dass die Inkheads von einem Blue manipuliert werden, können jedoch ihre Exekution verhindern. Groove Solomon, der seine P. M. heimlich hinterhergeschickt hat, passt das jedoch ebenfalls nicht in den Kram, und so lässt er Velarc erschießen in der Hoffnung, dass die Inkheads ihren Zorn über den getöteten »Gott« an den beiden Gefangenen auslassen, was auch fast gelingt. Es gelingt Redhorse, Surfat und Diahann Uggam jedoch, durch den Dschungel zu entkommen und dabei die wütenden Eingeborenen mit Groove Solomon zusammentreffen zu lassen.
Mit dem Tod Groove Solomons zerfällt auch dessen Regime, und da sich auch die Inkheads ohne Manipulation durch die Blues auf einen Frieden mit den Kolonisten einlassen, gibt es nun auch keinen Grund mehr, die Kolonie aufzulassen.
Kritik:
Ein eher biederes Kolonistenabenteuer um Don Redhorse, das ich hier nur deshalb erwähne , weil mit Brazos Surfat eine meiner Lieblingsfiguren darin vorkommt. Redhorse ist hier noch jünger. Der Band spielt vor dem MDI-Zyklus und es plätschert eher so dahin, als dass wirkliche Spannung aufkommt.Die Stärke von Voltz lag aber in der Entwicklung der Charaktere in besonderen, persönlich-kritischen Situationen, selbst dann, wenn die Handlung eher banal ist.Es kam eben darauf an, das Problem zu lösen, dem der Protagonist ausgesetzt ist und selbst am Leben zu bleiben … um anschließend zu reflektieren, was man für seine Flottenkarriere daraus gelernt hat.
Insofern gibt der Band also nicht wirklich Großes her; selbst der Antagonist ist nur Durchschnitt.Es handelt sich hier meines Erachtens also eher um eine Pflichtaufgabe der Art: „Du bist mal wieder mit einem Planetenroman dran!“ Eine routiniert gelöste Erzählung, die aber nie wirklich ein kosmisches Feeling herüberkommen lässt, weil die Bedrohung doch gar zu gewöhnlich ist.Da kann nur noch Brazos Surfat den Band retten.
Kundschafter aus dem All
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